Ich bin zwar Glaubensloser, aber finde dass man Kindern zumindest die Option bereitstellen sollte, sich über die Religionen zu informieren, wenn sie das Bedürfnis entwickeln, darüber mehr zu erfahren. Hätte ich Kinder, würde ich ihnen die Wahl lassen, für welche Religion sie sich irgendwann entscheiden, sie aber auch nicht irgendwie aktiv glaubenslos 'beeinflussen' nur weil ich das bin. Man sollte sich auch der Bewertung einer Religion als unsinniger oder besser als Andere enthalten, das sollten sich die Kinder selbst erarbeiten.
Natürlich hätte ich Probleme damit, wenn sie extremistische Interpretationen wählen, und würde versuchen ein balancierteres Feld attraktiver erscheinen zu lassen.
Für wichtig halte ich es, den Kindern keine Traumwelten für real vorzugaukeln, wie das früher gern gemacht wurde ( und wenn Du in Gefahr kommst, sprich zu Gott und der rettet dich dann ect. ) denn sowas schadet Kindern mehr als es weiterhilft, wenn sie wirklich in bedrohliche Situationen geraten, und keiner kommt der hilft. Kinder mögen vieles anders oder vereinfacht auffassen, viele vermischen Fantasiewelt mit Realität, aber sie sind nicht doof.
Eine religiöse Erziehung halte ich nicht für notwendig, da würde ich eher den Schwerpunkt auf die Ethik, oder den gesunden Umgang mit Anderen legen, die Mannigfaltigkeit der Ansichten verschiedenster Menschen darbieten, die Kinder auswählen lassen, was sie interessiert.
Als Kind hat mich die Art und Weise der schulischen, oder umfeld - zwingenden religiösen Beeinflussung sehr gestört, da mit Zwang, Einbläuen und Druck verbunden. " Du musst, weil die Anderen das auch Alle machen." hieß es da immer wieder, aber geglaubt habe ich schon vor Schulbeginn nicht wirklich, was mir da vermittelt wurde. Natürlich waren die Eltern darauf bedacht, mich nicht zwangsläufig in die Außenseiterposition wachsen zu lassen.
Für grundlegend anders als Märchen von Gebrüder Grimm befand ich die christlichen Schöpfungsideen und Geschichten nicht. Die Reaktionen auf meine Fragen waren entsprechend ruppig, wenn ich Welche stellte, für die Frage, wer Gott erschaffen habe, wurde ich ins Gesicht geschlagen, anstatt eine Antwort vom Schulpfarrer zu erhalten. Wohl verstärkte das meine Aversion gegen Religiöses nur noch weiter.
Vor einer wichtigeren Feier war ich drauf und dran von Zuhause wegzulaufen. Schon damals wünschte ich mir, aus der Kirche austreten zu können.
Wäre das Angebot von Religiösem freigestellt, ohne Zwang gewesen, wer weiß ob nicht das Interesse von alleine entstanden wäre.
Denke auch, dass man ethische und sozialem Konsens zugehörige Grundwerte ohne Religion lehren / lernen kann.
Außer vielleicht oberflächlich oder an wenigen buddhistischen und naturvölkischen Ideen zur Lebensphilosophie entstand es allerdings auch später nie.
Eine Notwendigkeit für den Hang zu einem religiös orientierten Weltbegriff oder Ähnlichem sehe ich allerdings nach wie vor nicht. Von daher wäre es schon sehr schwierig, Kindern so etwas beizubringen, wenn man es selbst nie empfunden hat.