Schutz von Rauchern!

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the_midget

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Simple_Man schrieb:
Es kam hier die Frage auf, warum man Rauchern gegenüber nicht tolerant ist - nun, ich persönlich bin ihnen aus dem selben Grunde nicht tolerant, aus dem ich auch alkoholisierten Autofahrern gegenüber nicht tolerant bin: Sie stellen imho eine Gefahr für andere Menschen dar.

Das aber zunächst nur unter ganz bestimmten Bedingungen.

Es wird auch immer damit argumentiert, dass Raucher selber frei entscheiden sollen, was sie mit ihrem Körper machen wollen. Nur stellt sich für mich die Frage: Tun sie dies denn? Sind sie nicht eher ein "Opfer" ihrer Sucht geworden? Würde man sagen, dass ein Heroinjunkie sich die nächste Spritze setzt, weil es nur den Flash genießen will oder auch weil er süchtig ist? Trifft dieser Junkie eine "freie" Entscheidung?
Ich bin eher geneigt zu sagen: Nein!

Rauchen ist eine Sucht, aber was gibt dir das Recht, einem Raucher deshalb gleich seine gesamte Mündigkeit abzusprechen? Ist das jetzt nicht eher ein Äpfel mit Birnen-Vergleich ?

Im Endeffekt kann ja zu Hause jeder machen was er will - soll er sich Heroin reinziehen, morgens ne Flasche Korn oder 3 Schachteln Zigaretten - aber bitte nicht in der Öffentlichkeit und auch nicht wenn Besuch da ist.

Was wiederum eine gewisse Herzlosigkeit, Gleichgültigkeit und Geringschätzung gegenüber Rauchern ausdrückt. Da kann man auch mal fragen was schlimmer ist: Rauchen, oder so ne Einstellung zu Mitmenschen zu haben?


gruß

midget
 

agentP

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Rauchen! Von so einer "Einstellung" wird die Gesundheit des Nebenmanns nämlich nicht beeinträchtigt.
Im Prinzip sehe ich das ähnlich wie simple_man: Was jeder im Privaten treibt ist seine Sache in der Öffentlichkeit nicht..
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, daß Kneipen an sich auch ein privater Raum sind, aber auf der anderen Seite akzeptieren ja die meisten, daß der Staat hier in den privaten Raum eingreift, wenn es um die Gesundheit geht. Zum Beispiel indem er Regeln für die Lebensmittelhygiene, etc. aufstellt. Insofern sollte eigentlich jeder, der keine Einwände hat, daß der Staat dem Wirt verbieten kann Salmonellen-Pizza zu verkaufen auch akzeptieren können, daß er das Rauchen in der Kneipe verbietet.
Rauchen ist eine Sucht, aber was gibt dir das Recht, einem Raucher deshalb gleich seine gesamte Mündigkeit abzusprechen?
Macht er doch gar nicht. Er spricht dem Süchtigen nur mündige Entscheidungen in Bezug auf das Objekt der Sucht ab und damit hat er imho auch völlig recht.
 

Trasher

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agentP schrieb:
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, daß Kneipen an sich auch ein privater Raum sind, aber auf der anderen Seite akzeptieren ja die meisten, daß der Staat hier in den privaten Raum eingreift, wenn es um die Gesundheit geht. Zum Beispiel indem er Regeln für die Lebensmittelhygiene, etc. aufstellt. Insofern sollte eigentlich jeder, der keine Einwände hat, daß der Staat dem Wirt verbieten kann Salmonellen-Pizza zu verkaufen auch akzeptieren können, daß er das Rauchen in der Kneipe verbietet.
Der Vergleich hinkt schon insofern, dass es praktisch keinen Markt für Salmonellen-Pizzen oder ähnliche hygienische Fehltritte gibt. ;)
Hygienebestimmungen werden den Interessen aller Kunden gerecht, ein Rauchverbot nur denen der Nichtraucher.
 
G

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Guest
Edo schrieb:
"Durch Passivrauchen versterben jährlich schätzungsweise 2140 Nichtraucher an einer koronarer Herzkrankheit, 770 Nichtraucher an Schlaganfall, 50 Nichtraucher an chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen und 260 Nichtraucher an Lungenkrebs.

Da hast du deine Zahlen. Obwohl ich weis das du wieder meckern wirst :p

Klar werde ich meckern :D

So so, 2140 Nichtraucher sterben also jährlich an einer koronalen Herzkrankheit. Wie entsteht die denn? cardiologe.de weiß bescheid:

Bei der koronaren Herzkrankheit sind die Koronararterien durch fetthaltige Ablagerungen, die sogenannten "Plaques", teilweise verengt oder blockiert. ... Man nennt diesen Prozess Arterienverkalkung oder Atherosklerose.

Neben einigen Risikofaktoren, die leider nicht veränderbar sind, wie z.B. erbliche Belastung oder Bestehen einer Zuckerkrankheit gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, die beeinflussbar sind.
Dazu gehören:

* hohe Cholesterinspiegel,
* Rauchen;
* Bluthochdruck;
* Übergewicht;
* starke nervliche Anspannung und Stress.
* Schlaf-Apnoe (Sauerstoffmangel im Schlaf durch Schnarchen)

Ich vermisse bei dieser Studie (wie bei allen anderen auch die ich bisher gesehen habe) eine seriöse statistische Auswertung.

Alles was wir erfahren ist, das diese Personen Nichtraucher waren.
Aber hatten sie einen hohen Cholesterinspeigel, Bluthochdruck, Übergewicht, Stress, Diabetis?? Fehlanzeige.

Es heißt nur "Wissenschaftler haben ausgerechnet..."

Wie sieht es den umgekehrt aus? 260 Nichtraucher sind an Lungenkrebs gestorben - aber wieviele Rauchewr sind NICHT an Lungenkrebs gestorben??

Ohne vernünftige Relationen sind solche Zahlen wertlos.

Außerdem scheint mir die Zahl von 3300 geschätzten(!) angeblichen passivrauch Opfern sonderlich spektakulär.

Bauchspeichldrüsenkrebs: 11.400
Brustkrebs 43.400
Magenkrebs 20.000

Bei 35 mio Passivrauchern in Deutschland entsprechen 3300 weniger als einem Promille, das läuft normalerweise unter Messtoleranz vorallem wenn die Zahlen wie in deinem Zitat steht nur geschätzt sind.

Neee neee, :k_schuettel: so einfach kannst Du mich nicht überzeugen.
 

Edo

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Täglich sterben weltweit 100 000 Menschen an Hunger oder den Folgen.
Macht 36,5 Millionen Jährlich.
es gibt 6 milliarden menschen das macht dann 0,6%
also mehr als tollerierbar nach deinen Argumenten.

Lass dir was besseres einfallen. Und ich deke man hätte die Studie nicht anerkannt wenn es anch deinen Überlegungen ging also werden es schon Menschen sein die an Lang oder Kurzzeitfolgen des rauchens gestorben sind.
 

the_midget

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agentP schrieb:
Rauchen ist eine Sucht, aber was gibt dir das Recht, einem Raucher deshalb gleich seine gesamte Mündigkeit abzusprechen?
Macht er doch gar nicht. Er spricht dem Süchtigen nur mündige Entscheidungen in Bezug auf das Objekt der Sucht ab und damit hat er imho auch völlig recht.

Auch da muss ich widersprechen. Niemand fängt an zu rauchen, weil er süchtig ist. Man wird süchtig, weil man raucht und das anscheinend nur wenn man recht viel raucht. Ich kenne jedenfalls viele Gelegenheitsraucher die tatsächlich nur in sehr unregelmäßigen Abständen ein- oder zwei Zigaretten rauchen.

Was zeichnet eine Sucht nun aus? Es ist schwierig damit aufzuhören. Aber nicht unmöglich, wer es wirklich will kann es meiner Meinung nach auch schaffen. Je nach Grad der Abhängigkeit ist schwerer oder leichter.

Insofern finde ich auch den Vergleich mit einem Junkie sehr hinkend. Eine Heroinsucht loszuwerden ist mit Sicherheit schwieriger als das Rauchen aufzugeben, die Entzugserscheinungen unterscheiden sich extrem.

Eine Gleichsetzung zwischen Raucher und Junkie ist somit einerseits eine Abwertung von Rauchern und andererseits eine Verharmlosung von Heroinsucht. So gesehen finde ich diese Raucherschutzkampagne überhaupt nicht so weit hergeholt.

Edo schrieb:
Und ich deke man hätte die Studie nicht anerkannt wenn es anch deinen Überlegungen ging also werden es schon Menschen sein die an Lang oder Kurzzeitfolgen des rauchens gestorben sind.

Na ja, wenn du diesen Link von Sascha gelesen hättest, wäre dir dieser Satz wohl auch nicht so leicht über die Tastatur gegangen...

Wobei ich dir aber zustimmen muss, daß man nicht sagen kann: Es sterben ja eh nur 0,001 Prozent der Bevölkerung am Passivrauchen, das is ja nicht so schlimm. Und wenn es nur einer ist reicht das schon schätze ich. Wobei für diesen einen aber dann auch nicht automatisch alle Raucher verantwortlich sind.

gruß

midget
 

holo

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Trasher schrieb:
Hygienebestimmungen werden den Interessen aller Kunden gerecht, ein Rauchverbot nur denen der Nichtraucher.
Also bei der Nahrungsmittelzubereitung wird nach Hygienebestimmung nicht geraucht. Das betrifft dann wieder alle. ;-)

Da die Studie allein in diesem Thread nun zum zweiten mal auftaucht: Die Erhebungsmethoden überzeugen mich überhaupt nicht. Der Agent hat dazu klasse Faktoren angeführt, mit denen sich die Studienergebnisse indirekt anfechten lassen.
Zum Raucherbein: Soweit mir bekannt, handelt es sich dabei um eine Durchblutungsstörung, die auch z. B. durch Diabetes ausgelöst werden kann. Mein Opa hat nicht geraucht - doch der Anblick seiner Extremitäten sprach zunächst nicht dafür. War sein Bewegungsmangel für seine schwarzen Füße verantwortlich? Wer will diese Frage schon explizit beantworten wollen?
Ich will damit nicht die Diagnose direkt in Frage stellen - vielmehr sagen, dass die Dinge komplexer sein können, als sie zunächst erscheinen. Ein Arzt ist auch nur ein Mensch. Er sieht die Extremitäten, weiß vom Konsumverhalten und zieht seine Schlüsse.
Ähnliche Beispiele gibt es aus der Reihe der Autoimmunerkrankungen. Da wird schon mal die bloße Abnutzung der Knie auf die bekannte Diagnose geschoben, nicht etwa auf den Fußball oder die Arbeitsplatzbelastung.

EDO schrieb:
Lass dir was besseres einfallen. Und ich deke man hätte die Studie nicht anerkannt wenn es anch deinen Überlegungen ging also werden es schon Menschen sein die an Lang oder Kurzzeitfolgen des rauchens gestorben sind.
Du hast sie anerkannt, nicht "man". Und du meinst, dir deshalb nichts Besseres einfallen lassen zu müssen, oder?
Mit der Mischung aus Wikipedia-Zitaten und dem blinden Vertrauen in umstrittene Studien allein wirst du es nicht leicht haben, hier zu überzeugen.
Hier lese ich nichts von den übrigen Lebensumständen der durch Erkrankungen der Korona gestorbenen Menschen. Nichts ist zu den Lebensumständen der Lungenkrebsopfer bekannt - für mich ist das ersteinmal heiße Luft.

SaschaY2K schrieb:
Ich verstehe dich durchaus. Du hast Angst davor, dass jede Nische unserer Kultur von aggressiven Nichtrauchern belegt wird und du bald gar keinen Platz mehr hast um zu Rauchen. Das du das als Einschränkung deiner Persönliche Freiheit empfindest kann ich aus deiner Perspektive verstehen.
So gesehen ist auch ein Aufschrei nach dem Verbot von lauter Musik gerechtfertigt - kann ebenso Herzkreislauferkrankungen provozieren. Genauso gehören Hunde nicht mehr in die Öffentlichkeit - dann können sich spielende Kinder auch nicht mehr im Sandkasten mit lebensgefährlichen Erregern im Hundekot infizieren. Aber das ist alles irgendwie ... sagen wir mal so: Wir hätten dann die Welt eines Dr. Cousteau im Film "Demolition Man" - ist das das erstrebenswerte Ziel?

Mir kommt es beinahe so vor, als dass diese Geschichte hier nur eine der vielen Ausprägungen einer rücksichtsloser gewordenen Gesellschaft ist.

Gruß
Holo
 

agentP

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Der Vergleich hinkt schon insofern, dass es praktisch keinen Markt für Salmonellen-Pizzen oder ähnliche hygienische Fehltritte gibt. Wink
Es gibt auch für´s Passivrauchen eher keinen Markt, oder? allerdings verstehe ich den Zusammenhang zwischen "der Staat greift ein" und "es gibt keinen Markt" nicht ganz.
Hygienebestimmungen werden den Interessen aller Kunden gerecht, ein Rauchverbot nur denen der Nichtraucher.
Wohl kaum, denn das Rauchen schadet ja dem Raucher sogar noch mehr als dem Nichtraucher. :wink:

. Eine Heroinsucht loszuwerden ist mit Sicherheit schwieriger als das Rauchen aufzugeben, die Entzugserscheinungen unterscheiden sich extrem.
Da bin ich mir nicht so sicher. Was die physischen Entzugserscheinungen anbelangt sicher, aber in Bezug auf die psychischen würde ich mich nicht wetten trauen
edit: Es gibt Studien, die Nikotin sogar ein höheres Suchtpotential bescheinigen,a ls Heroin:
Die im März 1999 veröffentlichte Studie des renommierten "Institute of Medicine" der amerikanischen Akademie der Wissenschaften untersuchte im Auftrag der US-Regierung u.a. auch das Abhängigkeitspotenzial von Cannabis. Laut dieser offizielle Studie entwickelt folgender Anteil unter den Probierern folgender Drogen später irgendwann eine Abhängigkeit:
Nikotin: 32%, Heroin: 23%, Kokain: 17%, Alkohol: 15%, Cannabis: 9% (IOM-Studie, Kap. 3, Tabelle 4)
http://www.cannabislegal.de/argumente/contra.htm

Eine Gleichsetzung zwischen Raucher und Junkie ist somit einerseits eine Abwertung von Rauchern und andererseits eine Verharmlosung von Heroinsucht. So gesehen finde ich diese Raucherschutzkampagne überhaupt nicht so weit hergeholt.
Das stimmt, aber imho hauptsächlich deswegen, weil Heroin unmittelbarer lebensbedrohlich sein kann und nicht unbedingt wegen dem Unterschied im Suchtpotential.
 

Edo

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Kann sein das die Studie hinfällig ist aber 300 Tote durch Passivrauchen sind noch immer 300 zu viel.

Und Bestimmungen gelten nicht für raucher oder nichtraucher sondern für ALLE.
Zumindest in (öffentlichen)Gebäuden sollte dies strickt untersagt werden.

Fakt ist es schadet den Nichtraucehrn, wie stark ist nahezu unmöglichherauszufinden.
mann kann alle Studien anfechten. Ein mensch der durch einen Alkoholisierten Fahrer angefahren wurde, er aber nur gestorben ist weil er Bluter ist, daher verblutet ist, hätte aber überlebt wenn er keiner wäre darf man solche miteinbeziehn oder nicht.
 

the_midget

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Edo schrieb:
Kann sein das die Studie hinfällig ist aber 300 Tote durch Passivrauchen sind noch immer 300 zu viel.

Und Bestimmungen gelten nicht für raucher oder nichtraucher sondern für ALLE.
Zumindest in (öffentlichen)Gebäuden sollte dies strickt untersagt werden.

Ich neige dazu dir recht zu geben, aber Fakt ist es deshalb noch nicht. Die Änderung einer Vorschrift bedarf eben auch einer entsprechenden Unterstützung durch die Bevölkerung. Auch wenn eine Vorschrift im Interesse der Mehrheit der Bevölkerung ist, bedarf es einer Überprüfung bzw einer Abwägung der Rechte der verbliebenen Minderheit. Das gehört auch zu einer Demokratie dazu. Zudem besteht doch offensichtlich auch jetzt schon das Recht Rauchverbote an öffentlichen Orten auszusprechen, wozu also so ein Gesetz?

Zudem finde ich es auch nicht gut, wenn Raucher hier ständig mit Leuten verglichen werden, die im Suff Leute totfahren.

gruß

midget
 

agentP

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Genauso gehören Hunde nicht mehr in die Öffentlichkeit - dann können sich spielende Kinder auch nicht mehr im Sandkasten mit lebensgefährlichen Erregern im Hundekot infizieren.
Ist es denn erlaubt seinen Hund überall hinkacken zu lassen? Ich glaube eher nicht. Auf einem öffentlichen Platz gilt sicher irgendeine städtische Verordnung und wenn es mein privater Sandkasten ist und Nachbars Hund kackt rein, dann wäre das wohl im Extremfall Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, aber zumindest könnte man wohl Schadensersatz fordern.

So gesehen ist auch ein Aufschrei nach dem Verbot von lauter Musik gerechtfertigt - kann ebenso Herzkreislauferkrankungen provozieren.
Laute Musik in der Öffentlichkeit ist doch ebenfalls schon verboten. Warum sollte man danach schreien?
 

holo

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Edo schrieb:
... 300 Tote durch Passivrauchen sind noch immer 300 zuviel.
Jetzt stellt sich die Frage, wie es bei diesen wenigen - wenn auch nicht minder unwichtigen - Todesfällen dazu kam. Was waren die Lebensumstände? Wie wurde das begünstigt?
Es ist ja nicht so, dass ich jetzt eine "Hausnummer" oder den Ursprung bestreiten will. Ich wäre tatsächlich an Details interessiert, um daraus sinnvolle Maßnahmen ableiten zu können.

Edo schrieb:
Zumindest in (öffentlichen) Gebäuden sollte dies strikt untersagt werden.
Ich schätze mal, dass genau da mein Grundsatzproblem liegt. Wir haben nur öffentliche und nichtöffentliche Gebäude auf dem Diskussionsplan. Wir erleben live, wie durch Auflagen an der Lebensmittelhygiene gearbeitet wird - doch wie weit darf das gehen?

Eine praktische Unterscheidung sehe ich im öffentlichen Bereich, bei der öffentlich zugängliche Gewerbe ausgeklammert werden.

Das Argument der Lebensmittelhygiene ist gut - aber ich sage mal, dass hier Dinge reguliert werden, die für einen Kunden nicht erkennbar sind. Einen Zigarilloraucher am Tresen kann man doch sehr deutlich an vielen Merkmalen erkennen, insofern hätte der Nichtraucher immer noch die Wahl, das Lokal überhaupt zu betreten. Er hat aber doch nicht nicht das verbriefte Recht, das Lokal zu betreten. Das ist doch der Punkt!

Der Markt reagiert doch schon auf Belange der Nichtraucher. In den Restaurants gibt es entweder Zonen oder aber die Aschenbecher fehlen schlicht. Und das ist sicher keine Schlamperei, das hat Methode und soll sagen: "He, Raucher, mach hier drinnen mal ne Pause."

Was soll hier der Gesetzgeber anrichten? Dem Wirt vorschreiben, wen er bedienen darf und wen nicht, indem er ihn zur Erteilung eines Hausverbotes zwingt?

Edo schrieb:
Fakt ist, es schadet den Nichtrauchern; wie stark ist nahezu unmöglich herauszufinden. Man kann alle Studien anfechten.
Ja. So ist es. Und solange die Studien auf derart wackeligen Füßen stehen, ist es noch nicht einmal Fakt ;-)

Edo schrieb:
Ein Mensch, der durch einen alkoholisierten Fahrer angefahren wurde; er aber nur gestorben ist, weil er Bluter ist, daher verblutet ist; hätte aber überlebt, wenn er keiner wäre. Darf man Solche mit einbeziehen oder nicht.
Du kannst jeden einbeziehen. Sogar den Kettenraucher, der in Folge eines erhöhten Streßpegels durch fortwährenden Lärm an einem Infarkt stirbt. Darin spiegelt sich nur einmal mehr die Komplexizität wieder.

Gruß
Holo
 

holo

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agentP schrieb:
Laute Musik in der Öffentlichkeit ist doch ebenfalls schon verboten. Warum sollte man danach schreien?
Verboten nenne ich das nicht. Am Tage wird aufgedreht, auch wenn es nicht "verboten" ist. Zu Zeiten der Nachtruhe meinen einige, dass es wohl eher "Nachtleise" bedeutet. Es ist bezeichnend, wenn ich an unser nachbarschaftliches Umfeld denke: Die scheren sich nicht um die Ruhezeiten und geben dreist vor, sie kennen zu wollen. Keiner von denen hat sie jemals gelesen, sag´ ich dir ;-)

Es hält sich immer noch die Einstellung, man dürfe einmal im Jahr laut feiern - oder der Zettel im Hausflur mit Hinweis auf eine bevorstehende Feier ermächtigt zum Aufdrehen der Anlage. Von der Sorte habe ich schon reichlich Patienten kennen gelernt.
Jeder hält sich für einen Einzelfall und faselt von Toleranz - aber ich, der ich nicht schlafen kann, wäre zum Verlassen der Wohnung gezwungen, um mich dem zu entziehen. Zur Beweisführung kann ich nur sagen, dass du schlechte Karten hast, gegen die hartnäckigen Fälle vorzugehen.
Da liegt sicher ein wesentlicher Unterschied zur Kneipe. Die kann ich verlassen, wenn es mir zu bunt wird.

Gruß
Holo
 

agentP

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Verboten nenne ich das nicht. Am Tage wird aufgedreht, auch wenn es nicht "verboten" ist.
Da täuscht du dich. Auch am Tag gibt es Schwellwerte nach dem Immissionsschutzgesetz. Dass sie nicht immer eingehalten werden ändert ja nichts daran, dass es ein entsprechendes Gesetz gibt.
Wobei ich natürlich von Lärm ausgehe, der so laut ist, dass er tatsächlich schwere gesundheitliche Folgen hat, denn das war ja dein Beispiel.

Da liegt sicher ein wesentlicher Unterschied zur Kneipe. Die kann ich verlassen, wenn es mir zu bunt wird.
Sicher, aber warum sollte ich die Kneipe verlassen und nicht die, die für eine aktive Belästigung sorgen?
Nichtrauchen in geschlossenen Räumen belästigt nun wirklich nicht ernsthaft jemanden, Rauchen sehr wohl.
 

Franziskaner

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holo schrieb:
Jeder hält sich für einen Einzelfall und faselt von Toleranz - aber ich, der ich nicht schlafen kann, wäre zum Verlassen der Wohnung gezwungen, um mich dem zu entziehen. Zur Beweisführung kann ich nur sagen, dass du schlechte Karten hast, gegen die hartnäckigen Fälle vorzugehen.

in dem Fall hat sich Katzenpisse bewährt...in die Lüftungsschlitze des Autos vom Lärmer sorgfältig eingegossen... :wink:
 

saschay2k

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Die Diskussion ob und wie viele Menschen durch das Passivrauchen sterben ist Pervers.

Es ist vollkommen egal, ob es 3300, oder "nur" 300 Menchen sind, die an den Folgen des Passivrauchens sterben. Selbst wenn es nur ein Mensch wäre, wäre es ein Mensch zu viel, weil dieser Tote vermeidbar gewesen wäre.

Wenn auch nur ein einziger Mensch noch leben würde, weil er eben nicht passiv geraucht hat, dann ist das ein klares Argument für ein Rauchverbot in der Öffentlichkeit.

Vermeidbare Todesopfer sind (egal in welcher Höhe) nicht hinnehmbar. Nicht zu verwechseln mit (Auto-)Unfällen - Passivrauchen IST KEIN Unfall.

Wiegt der Genuß der Raucher schwerer, als das Leben von Passivrauchern?

Wiegt das Recht der Raucher auf freie Enfaltung ihrer Persönlichkeit schwerer, als das der Nichtraucher?

Die Amerikaner wägen bei ihren Bombenangriffen ab, wie viele zivile Opfer dem potentiellen Nutzen eines Militärschlaags entgegenstehen - das nennt man Colateralschaden.

Wie hoch darf dieser Colateralschaden sein, wenn es um den Genuß der Raucher geht - und kann man im Zusammenhang mit dem Rauchen überhaupt von einem "Nutzen" sprechen (ausser für die Tabakindustrie, die Tabaksteuer und das zynische Rentenargument)?

Das ist keine Pauschalanklage gegen die Raucher, sondern ein Fragenkatalag. Auch wenn manche Fragen natürliche eine bestimmte Denke implizieren.
 

holo

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agentP schrieb:
Verboten nenne ich das nicht. Am Tage wird aufgedreht, auch wenn es nicht "verboten" ist.
Da täuscht du dich. Auch am Tag gibt es Schwellwerte nach dem Immissionsschutzgesetz. Dass sie nicht immer eingehalten werden ändert ja nichts daran, dass es ein entsprechendes Gesetz gibt.
Ich habe schon darauf gewartet ;-)
Es müsste eine Messung erfolgen, zu der das Umweltamt einen Zeugen des Ordnungsamtes bemüht. Dazu muss die Messung mindestens eine Stunde andauern und jedes einzelne Ereignis genau protokolliert werden. In der Nacht bringt das nichts, da das Ordnungsamt
1. nur in Ausnahmefällen misst.
2. nach 0:00 Uhr nicht mehr arbeitet.
Der reguläre Außendienst macht noch früher Schluss.

Dazu der Effekt, dass du vielleicht in einem Bereich lebst, in dem in den umliegenden Straßenzügen 1000 weitere Menschen leben, die alle "mal" aufdrehen. Daher der überspitzte Schrei nach dem Verbot von Stereoanlagen. Das Gesetz bringt da nicht so viel - vor allem, wenn ich an die eine oder andere Sondergenehmigung denke.
Die Summe machts. Da ist es dir irgendwann egal, wer wie und über welchen Zeitraum laut war - es ist nur einer mehr, der dir auch an diesem Wochenende den Schlaf raubt. Und du kannst dich dem nicht so leicht entziehen. Darauf wollte ich hinaus.

Gruß
Holo
 

Edo

Großmeister
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Nun in Österreich ist jetzt zu einem Rauchverbot an Schulen gekommen. Dennoch darf man an unserer Schule zwar jetzt eingeschränkt nur um 9.25-9.40 und mittags am "Raucherhof"(wo ich täglich 2 mal vorbeigehn muss) rauchen somit hat sich die Schulleitung tollerant gezeigt gegenüber dieser "Minderheit". Sie hätten dem Gesetzt nach hart durchgreifen können taten es aber nicht. Dieser Fall zeigt das es auch zu einer Einigung kommen kann obwohl es nicht nötig war.

aber dies ist nur bei gesundem Menschenverstand möglich.

Jem der einen Zettel an deine Tür heftet und eine Party ankündigt ist damit trotzdem nicht im gesetzlichen rahmen und wenn es dir nicht passt kannst ja die Exikutive anrufen und eine ruhige Nacht geniesen.
Ja es stimmt das solche Ationen dann meist tolleriert werden.
 

agentP

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Es müsste eine Messung erfolgen, zu der das Umweltamt einen Zeugen des Ordnungsamtes bemüht. Dazu muss die Messung mindestens eine Stunde andauern und jedes einzelne Ereignis genau protokolliert werden. In der Nacht bringt das nichts, da das Ordnungsamt
Nochmal bevor es offtopic wird: Es gin darum, daß du geschrieben hast, wenn man Regelungen für Belästigung durch Raucher fordert, dann müsste man konsequenterweise auch Regelungen für Belästigung durch Lärm oder Hundekacke fordern und ich habe geantwortet, daß man die eben nicht fordern muß, weil es sie längst gibt. Ob sie nun im einzelnen durchgesetzt werden steht doch auf einem anderen Blatt. In den Berliner U-Bahnhöfen gilt auch ein allgemeines Rauchverbot und trotzdem steht da fast immer wenn ich U-Bahn fahre jemand rum und qualmt. Das ändert aber doch ncihts daran, daß es eine Regelung zum Rauchen in der U-Bahn gibt, auch wenn sie nur lückenhaft durchgtesetzt wird.


Franziskaner schrieb:
in dem Fall hat sich Katzenpisse bewährt...in die Lüftungsschlitze des Autos vom Lärmer sorgfältig eingegossen... Wink

Pulp Fiction schrieb:
VINCENT
I just wish I caught 'em doin' it,
ya know? Oh man, I'd give anything
to catch 'em doin' it. It'a been
worth his doin' it, if I coulda just
caught 'em, you know what I mean?

LANCE
It's chicken shit. You don't fuck
another man's vehicle.
 
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