Schießerei an US-Uni

MrBurns

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mitunter ist auch die ungebremste siegermentalität der amerikaner schuld, welche ellbogenartig "niedere" mitbürger deklassieren.

in diesem system kann nur alles schief gehen..

der größte hohn der opfer gegenüber ist jawohl die waffenlobby, welche am liebsten jeden bewaffnen würde.

ich frag mich ernsthaft, wielange dieser kreislauf von verantwortungslosigkeit, unvernunft und geldgier noch gut geht...
 

Winston_Smith

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mitunter ist auch die ungebremste siegermentalität der amerikaner schuld, welche ellbogenartig "niedere" mitbürger deklassieren.

Hallo?! Der Typ hat an der V-Tech studiert! Wenn einer auf dem Weg nach oben war, dann der!

Abgesehen davon gab es solche Vorfälle auch hier in D.

ws
 

MrBurns

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selbst an elite-unis gibt es außenseiter..

natürlich gibt es das auch hier, aber es ist nicht so ausgeprägt wie in den staaten.

allerdings wird die primitivisierung auch in good old europe mit vollgas vorangetrieben!
 

Winston_Smith

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selbst an elite-unis gibt es außenseiter..

Ja was denn nun? Außenseiter oder "niedere Mitbürger"?

natürlich gibt es das auch hier, aber es ist nicht so ausgeprägt wie in den staaten.

Sagt wer?

allerdings wird die primitivisierung auch in good old europe mit vollgas vorangetrieben!

Wer macht das? Wie macht er das? Mit welchem Ziel? Und was genau ist "die primitivisierung"?

ws
 

spriessling

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Nochmal, weil es hier immer wieder anders behauptet wird. Amok laufen bedeutet nicht spontan aurasten. Einfach mal die Mühe machen und nachlesen, z.B. wikipedia. In der Regel handelt es sich um einen langen Prozess, an dessen Ende der Amoklauf steht. Wie kommt ihr immer darauf, dass amok=spontan bedeutet?
@psst: Was verstehst du eigentlich unter 'Ideologie'?
 
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Ich würde sogar sagen, das an Unis und höheren Schulen die grössten Aussenseiter gibt. Denke das ist der Leistungsdruck.
Wenn du auf einer Hauptschule oder Sonderschule bist, dann bist du mit allen anderen irgendwie schon ein aussenseiter der Gesellschaft. Du merkst es in der Schule aber nicht so stark.

Bis jetzt war noch kein grösserer Amoklauf in einer Sonder oder Hauptschule.

Mit Idiologie meinte ich, das es eine Gruppe von Amokläufern gibt, die sich miteinander verbunden fühlen. Das sieht man darin, weil Sie sich in Ihren Abschiedsbriefen auf die Colombine Attentäter beziehen.

Darum wird es weitere Amokläufe dieser Art geben. Sie sprechen alle von "Reichen Kids" , "verblödeten Kids die nur an ihr neues Handy denken" usw.
Das zeigt, das diese Menschen sich in dieser Gesellschaft (Kapitalismus ?) einfach nicht wohl fühlen.
Unsere westliche Gesellschaft vereinsamt eh immer mehr. Die Sozialen Kontakte finden bei einigen nur noch über Chats oder Foren statt.
Die Zahl der Sozialphobie nimmt immer weiter zu und Sozialphobiker werden in Ihrer Krankheit noch bestätigt wenn Sie von anderen als Spacken bezeichnet werden, nur weil Sie vielleicht nicht das neueste Handy haben und nicht die coolen typen raushängen lassen.


Ursprung des Wortes Amok :
Ursprünglich war Amok keine private Einzeltat, sondern das genaue Gegenteil. Es handelte sich im indonesischen Kulturkreis um eine kriegerische Aktion, bei der einige wenige Krieger eine Schlacht dadurch zu wenden versuchten, dass sie ohne jegliche Rücksicht auf Gefahr den Feind blindwütig attackierten.

Es war also eine Kriegerische Aktion.
Erinnert euch was der Amokläufer von Emstetten sagte : "Es ist Krieg".

Diese Gruppe von Amokläufern sieht es schon so, das Sie im Krieg mit der Gesellschaft stehen und sich für Ihren Hass Opfern. Schliesslich sind sie danach selber tod.
Und zwar Opfern sie sich für andere Menschen die genau das gleiche fühlen, oder sogar auch einen Amoklauf planen.

Das ist es was diese Menschen verbindet und warum ich meine, das es sich um eine Idiologie handelt. Welche weiss ich nicht, vielleicht wissen Sie es selber nicht was sie wollen und sind deswegen unzufrieden mit sich selbst und mit der Gesellschaft.

Und wenn ich ehrlich bin, so kommt es mir vor, als würden die Menschen um mich herum immer dümmer werden. Kapieren einfach keine Zusammenhänge mehr, weil es sie nicht interessiert. Für diese Menschen bin auch ich ein Spacken.
 

Hosea

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Es gibt wieder andere, die sagen, es ist eine Art von Schizophrenie, oder es ist eine Art von affektiver Psychose. Eine ähnliche Geschichte entdeckt man bei den Amokläufern, die jetzt sozusagen im Nachhinein der Psychiatrie überstellt werden und deren Kindheits-, Jugend-, Familiengeschichte rekonstruiert werden soll. Auch da ist das einheitliche Phänomen Amok, nämlich der plötzliche, scheinbar unmotivierte Ausbruch von Gewalt, immer wieder mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern in Verbindung gebracht worden.

So denke ich auch, der "Amoktäter" hat viele unterschiedliche Krankheitsbilder, auf einer theatralischen Ebene sieht man den Amok.

psst schrieb:

Darum wird es weitere Amokläufe dieser Art geben. Sie sprechen alle von "Reichen Kids" , "verblödeten Kids die nur an ihr neues Handy denken" usw.
Das zeigt, das diese Menschen sich in dieser Gesellschaft (Kapitalismus ?) einfach nicht wohl fühlen.

Das zeigt das sie sich nicht wohlfühlen, das zeigt es Wirklich, nur ist die Frage im Vorfeld ob sie sich berechtigt nicht wohl fühlen?

Übertriebene Empfindlichkeit auf Zurückweisung und Zurücksetzung. Nachtragend bei Kränkungen oder Verletzungen mit Neigung zu ständigem Groll. Misstrauen und eine starke Tendenz, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missgedeutet werden. Streitsüchtiges und beharrliches, situations-unangemessenes Beharren auf den eigenen Rechten.....u.s.w.

Lg Hosea
 

Winston_Smith

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Das zeigt das sie sich nicht wohlfühlen, das zeigt es Wirklich, nur ist die Frage im Vorfeld ob sie sich berechtigt nicht wohl fühlen?

Ganz richtig!

Oder es zeigt, dass man mit jammerhafter kapitalismuskritik einen "Sündenbock" hat, der von vielen geteilt wird. somit ergibt sich für die Täter ein gewisser Grad an verständnis und/oder nachträgliche legitimation.

Siehe RAF: "ja, morden ist schon doof. aber das ziel der RAF war doch eigentlich ganz ok."

Siehe V-tech: "ja, die morde waren schon doof. aber vielleicht hat ihn ja auch unser böses, böses system zum massenmörder gemacht?"

Siehe D-Amokläufe: "ja, die morde waren doof. aber vielleicht haben die jungs einfach dem bösen leistungsdruck nicht verkraftet."


ws
 

agentP

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Und wenn ich ehrlich bin, so kommt es mir vor, als würden die Menschen um mich herum immer dümmer werden. Kapieren einfach keine Zusammenhänge mehr, weil es sie nicht interessiert.
Das könnte aber auch an deiner ... ähm ... kreativen Verwendung von bestimmten Begriffen liegen.

Diese Gruppe von Amokläufern sieht es schon so, das Sie im Krieg mit der Gesellschaft stehen und sich für Ihren Hass Opfern. Schliesslich sind sie danach selber tod.
Und zwar Opfern sie sich für andere Menschen die genau das gleiche fühlen, oder sogar auch einen Amoklauf planen.
Was für eine perverse Sichtweise. In erster Linie opfern sie andere, unschuldige Menschen und nicht sich selber. Wenn sie sich darauf beschränken würden sich selber zu opfern und alle anderen in Ruhe zu lassen, dann wäre das ja fast noch ok. Aber sang- und klanglos allein im Kämmerchen abzutreten bietet natürlich weniger perverse Befriedigung und erfordert womöglich auch mehr Mut, weil man da dann ja nicht im Blutrausch und vollgepumpt mit Adrenalin ist.
Hier ist ein Link zu einem Artikel über einen, bei dem der Begriff "sich opfern" wenigstens angebracht ist.


Sie sprechen alle von "Reichen Kids" , "verblödeten Kids die nur an ihr neues Handy denken" usw.
Das zeigt, das diese Menschen sich in dieser Gesellschaft (Kapitalismus ?) einfach nicht wohl fühlen.
Ja ne, is klar. Was können irgendwelche wahllos erschossene Kommilitonen dafür, wie die Gesellschaft ist? Warum knallen sie nicht die "tragenden Säulen" der Gesellschaft ab, wie die RAF zu ihrer Zeit. Weil sie zu doof sind diesen eigentlich recht nahe liegenden Schluss zu ziehen? Oder weil man mehr Eier braucht um einen bewachten Politiker abzuknallen, als unschuldige Kinder?
 
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Nurmal vorweg, ich heisse mord generell nicht gut. Es geht mir auch nur darum zu verstehen. Nur wenn man versteht kann man die Ursache bekämpfen.
Ich meine schon diese Amokläufer (Motive) zu verstehen. Was aber wiederrum nicht heisst, das ich es gut finde (das nur mal am Rand).

@agentP
Du schreibst von Selbsttötung wäre ok. Aber dann wären es ja keine Amokläufer sondern einfach nur Selbstmörder (gibts übrigens auch genug).
Selbstmörder sehen nur in sich die Schuld. Selbst wenn es nicht so ist. Oder platt ausgedrückt, Einige haben vielleicht nur angst nach ihrem Tod nicht in den Himmel zu kommen.
Diese Amokläufer fühlen sich aber im Krieg und im Krieg versucht man seine Gegner zu schaden oder zu töten.
Kenne keine Soldaten die im Krieg ziehen und dann nur sich selbst umbringen.
Das wäre ja nicht Sinn eines Krieges.

Ich denke, das es schwerer ist andere Menschen erst zu töten und danach sich selbst, als sich in einem stillen kämmerlein nur selbst umzubrigen.
 

agentP

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Diese Amokläufer fühlen sich aber im Krieg und im Krieg versucht man seine Gegner zu schaden oder zu töten.
Kenne keine Soldaten die im Krieg ziehen und dann nur sich selbst umbringen.
Das wäre ja nicht Sinn eines Krieges.
Ich kenne auch keine Soldaten, die sich einfach so selber töten, nachdem sie ein paar Gegner getötet haben. Gemeinhin machen Soldaten solange weiter, bis sie entweder vom Gegner getötet, verwundet oder gefangen genommen werden. :roll:
 
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agentP schrieb:
Diese Amokläufer fühlen sich aber im Krieg und im Krieg versucht man seine Gegner zu schaden oder zu töten.
Kenne keine Soldaten die im Krieg ziehen und dann nur sich selbst umbringen.
Das wäre ja nicht Sinn eines Krieges.
Ich kenne auch keine Soldaten, die sich einfach so selber töten, nachdem sie ein paar Gegner getötet haben. Gemeinhin machen Soldaten solange weiter, bis sie entweder vom Gegner getötet, verwundet oder gefangen genommen werden. :roll:

Du kennst Sie nicht, weil du sie vielleicht nicht wahrnimmst.
Es gab schon in vielen kriegen Selbstmordattentäter.
Kamikaze flogen nicht nur die Japaner. Da gab es sogar im 2.Weltkrieg deutsche die das taten.

Es kommt darauf an wie weit jemand bereit ist für das zu sterben an das er glaubt.
 

zerocoolcat

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Es kommt darauf an wie weit jemand bereit ist für das zu sterben an das er glaubt.
...ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der VT-Mörder "für etwas, an das er glaubt" umgebracht hat, sondern weil er viele andere umgebracht hat und nicht auf Konsequenzen warten will...
 
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zerocoolcat schrieb:
Es kommt darauf an wie weit jemand bereit ist für das zu sterben an das er glaubt.
...ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der VT-Mörder "für etwas, an das er glaubt" umgebracht hat, sondern weil er viele andere umgebracht hat und nicht auf Konsequenzen warten will...

Konsequenzen ?
Du meinst seine Todesstrafe abzuwarten.

Er hat doch selbst im Video gesagt : "Dieses hätte verhindert werden können, ihr hatten millionen chancen". Er sprach auch von, das er sich opfere wie Jesus.
Er glaubte er wäre der GUTE und die anderen wären die BÖSEN.

Jeder Mensch lebt in einer anderen Welt.
 

Aphorismus

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psst schrieb:
Er hat doch selbst im Video gesagt : "Dieses hätte verhindert werden können, ihr hatten millionen chancen".

So wie die Leute, die ihn in die Psychiatrie haben einweisen lassen? So wie die Lehrerinn, die sich über ihn beim Direktor beschwert hat? So wie der Richter, der ihm eine Therapie als Auflage gegeben hat?

Aber er, der Täter, konnte sie nicht verhindern?

Das ist ja der Witz - alle anderen sind schuld, nur er, der die Tat begeht, nicht. Wie kann man das ernst nehmen, wo es doch so unglaublich offensichtlich ist, dass es genau andersherum ist? Genau diese verquere Weltsicht, die die Verantwortung für das eigene Leben auf alle anderen abwälzt, anstatt dass man sie selbst übernimmt, hat die Tat doch erst ermöglicht.
 

Booth

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psst schrieb:
Er hat doch selbst im Video gesagt : "Dieses hätte verhindert werden können, ihr hatten millionen chancen". Er sprach auch von, das er sich opfere wie Jesus.
Er glaubte er wäre der GUTE und die anderen wären die BÖSEN.
Wieso KONNTE er das überhaupt glauben?!
Jeder Mensch lebt in einer anderen Welt.
Die Frage ist, wie sehr jedermanns Welt mit der Welt anderer verknüpft ist. Seine Welt war stark abgekapselt...

Und vielleicht war seine Welt tatsächlich die eines erkrankten Hirns... wie ich schon mehrfach betonte - ich kenne Menschen, die psychische Symptome zeigen, obwohl sie Stoffwechselkrankheiten haben, oder anderes. Das Dumme ist, daß es (noch weniger als bei anderen Organen) kaum zu definieren ist, was ein "Normalzustand" eines menschlichen Gehirns ist. Aber imaginäre Freundinnen zu haben, niemals zu lachen, niemals Spass mit anderen zu haben, und nur auf aggressiven Konfrontationskurs oder Einzelgängerkurs zu leben erscheint mir ganz und gar nicht normal.

Das in eine politische Ecke schieben zu wollen, halte ich bei jetzigem Kenntnisstand für unpassend. Und mal ganz im Ernst... wer von uns hat nicht Probleme, wenn er mit psychisch auffälligen Personen umgehen muss. Wäre ich einer seiner Zimmergenossen oder Kommilitonen gewesen... ich hätte wohl auch nicht allzu intensiv versucht, ihn in mein Leben mit einzubeziehen... wozu soll man sich selber für jemanden verantwortlich fühlen, mit dem man nur zufällig auf dem selben Zimmer wohnt oder dieselben Vorlesungen hat?!

edit
Aphorismus schrieb:
Genau diese verquere Weltsicht, die die Verantwortung für das eigene Leben auf alle anderen abwälzt
... ist nicht untypisch bei diesen Störngen und natürlich vollkommen falsch. Aber das Gehirn sucht sich halt seinen Weg um mit den Wahrnehmungen und Weltbildern klar zu kommen, die sich so bilden. Das kann bei Fehlfunktionen zu ziemlich seltsamen Effekten kommen (eine gute Freundin von mir hatte in ihre "Hochphase" ihrer schizoiden Störungen ständig die hundertprozentige GEWISSHEIT, daß sie in lauter unterschiedlichen Personen Jesus sehen konnte - das war für sie in jenen Momenten absolute Wahrheit - ausgelöst übrigens durch eine Stoffwechselkrankheit).

gruß
Booth
 
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Guest
Aphorismus schrieb:
psst schrieb:
Er hat doch selbst im Video gesagt : "Dieses hätte verhindert werden können, ihr hatten millionen chancen".

So wie die Leute, die ihn in die Psychiatrie haben einweisen lassen? So wie die Lehrerinn, die sich über ihn beim Direktor beschwert hat? So wie der Richter, der ihm eine Therapie als Auflage gegeben hat?

Aber er, der Täter, konnte sie nicht verhindern?

Das ist ja der Witz - alle anderen sind schuld, nur er, der die Tat begeht, nicht. Wie kann man das ernst nehmen, wo es doch so unglaublich offensichtlich ist, dass es genau andersherum ist? Genau diese verquere Weltsicht, die die Verantwortung für das eigene Leben auf alle anderen abwälzt, anstatt dass man sie selbst übernimmt, hat die Tat doch erst ermöglicht.

Ja, auf der einen Seite ist es so, das man es so betrachtet. Es wurde uns ja auch schon in der Erziehung beigebracht, das wir selber für alles verantwortlich in unserem Leben sind.

Aber das stimmt nicht. In einer Gesellschaft muss der eine für den anderen Mitverantwortlich sein.
Und es ist auch so.

Ein paar Beispiele (sind nicht 100% ok, da ich sie mir jetzt schnell erdenke) :
Wenn Du gekündigt wirst, nur weil deinem Chef deine Nase nicht passt, hast du keinen Einfluss auf deine arbeitslosigkeit.
Wenn du über die Strasse gehst und von einem betrunkenen Autofahrer überfahren wirst und danach queerschnittsgelähmt bist, hast du auch keinen Einfluss auf deine daraus resultierende Situation.

Ich will damit sagen, das jeder in der Gesellschaft eine Mitverantwortung den anderen gegenüber hat.
Menschen werden nicht in ihrem Leben zu dem was Sie sind, ohne durch irgendeinen Einfluss der anderen Menschen in der Gesellschaft.
 

Booth

Erleuchteter
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psst schrieb:
Ich will damit sagen, das jeder in der Gesellschaft eine Mitverantwortung den anderen gegenüber hat.
Tja... andersherum... kan man sich in einer freien Gesellschaft üblicherweise aussuchen, für wen man sich mitverantwortlich fühlen will - und einige fallen dann hinten runter.

Im Prinzip ist jeder für sich selber verantwortlich... Du kannst nicht von jedem verlangen, daß er für alle anderen mit verantwortlich ist. Für wenn soll er es dann sein?! Schwieriges Thema... und... bevor wir über Mitverantwortung reden, wäre Respekt schonmal ein guter Anfang. Aber... vielleicht haben bei diesem Amokläufer insbesondere die Mitbewohner (und die Familie) seine Provatsphäre viel zu sehr "respektiert" (und waren ganz froh dabei). Es ist eine schwierige Gratwanderung - und es ist aus meiner Sicht selten ein optimaler Weg möglich. Ein schwieriges Thema allemal...
 

MrBurns

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wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. klingt etwas zynisch aufs thema bezogen, aber egal.


mir kann keiner von euch erzählen, dass ihr alle menschen gleichwertig respektiert. das wird es auch nie geben.

zur mitverantwortung: jeder ist nur für die leute mitverantwortlich, mit denen er zu tun hat. es sei denn derjenige hat eine höhere gesellschaftliche verantwortung (menschen die über existenzen anderen entscheiden).

deshalb können wir außenstehe nur vermutungen anstellen über den amokläufer.

habt ihr mit "außenstehenden" zu tun? vielleicht sollten wir alle etwas tun und diese menschen besser integrieren...


mr.burns
 

Aphorismus

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Booth schrieb:
... ist nicht untypisch bei diesen Störngen und natürlich vollkommen falsch. Aber das Gehirn sucht sich halt seinen Weg um mit den Wahrnehmungen und Weltbildern klar zu kommen, die sich so bilden. Das kann bei Fehlfunktionen zu ziemlich seltsamen Effekten kommen (eine gute Freundin von mir hatte in ihre "Hochphase" ihrer schizoiden Störungen ständig die hundertprozentige GEWISSHEIT, daß sie in lauter unterschiedlichen Personen Jesus sehen konnte - das war für sie in jenen Momenten absolute Wahrheit - ausgelöst übrigens durch eine Stoffwechselkrankheit).

Es gibt aber auch genug Fälle, in denen sich Menschen bewusst in einen Zustand begeben, der als "psychische Störung" gedeutet werden kann. Das fängt bei einem an, der jemanden ermorden will und sich vorher einen ansäuft, damit, falls er erwischt wird, die Tat als Affekt durchgeht und hört bei Leuten auf, die wissen, dass sie ohne Medikamente gefährliche, psychotische Schübe bekommen, aber die Tabletten trotzdem wegen dem Kick weglassen und dann Mist bauen.

Einer, der alkoholabhängig ist und sich besoffen nicht mehr im Griff hat, hat sich eben auch irgendwann bevor die Abhängigkeit so stark war einmal gedacht: "Ach, Scheiß drauf, wo das hinführt, ich will saufen!"

Die Grenzen sind da fließend und auch viele - natürlich mit Ausnahme der somatischen - psychischen Störungen haben selbst verschuldete Ursachen. Aber auch mit somatischen Störungen kann man so oder so umgehen. Und die Störung, die ohne eigenes Zutun zum Amoklauf führt, musst du mir erst noch zeigen, bis ich daran glaube.

Wenn einer Stimmen hört, Zeichen sieht und wirklich durchgeknallt ist - geschenkt. Aber so wie der Täter auf den Videos rüberkommt, konnte der sehr wohl noch klar genug denken, um sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Da alles auf die vermutete psychische Störung zu schieben - naja,. ich weiß nicht. Ist aber vielleicht auch bequemer, diese Leute als "krank" zu betrachten, als damit zu leben, dass es auch einfach - mit velaub - Arschlöcher auf dieser Welt gibt, die auf alles scheißen. Dann könnte man ja sogar vielleicht noch etwas daran ändern. Ich teile so einen Optimismus nicht.
 
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