Ein_Liberaler
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Ist es Leviathan, die unmenschlich geduldige, mit überreichen Ressourcen ausgestattete Behördenmaschinerie, die endlich ihr menschliches Jagdwild gestellt hat, oder geschieht späte Gerechtigkeit? Der große Regisseur Roman Polanski ist in der Schweiz, wohin er gereist war, um eine Auszeichnung für sein Lebenswerk entgegenzunehmen, festgenommen worden und sitzt in Auslieferungshaft.
Vor nunmehr 31 Jahren hat Polanski ein dreizehnjähriges Mädchen mit Sekt und Drogen willenlos gemacht und vergewaltigt. Vorsichtigere Formulierungen sind unangebracht, denn Polanski hat sich damals schuldig bekannt. Ihm gelang aber die Flucht aus den USA, seine französische Staatsbügerschaft (er wurde 1933 in Frankreich geboren) bewahrte ihn vor der Auslieferung. Was ihn vor einem Verfahren vor einem französischen Gericht bewahrte, ist unklar...
Erst in diesem Mai scheiterte ein Versuch Polanskis, das Verfahren in den USA einstellen zu lassen. Das Gericht verlangte sein persönliches Erscheinen, Vergewaltigung von Minderjährigen verjährt in Kalifornien niemals.
Überraschenderweise zeigt sich die Kunst- und Filmszene erschüttert und bestürzt:
Auch französische Regierungsmitglieder scheinen von einem Kavaliersdelikt auszugehen:
(Zitate: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,651573,00.html)
Wie soll man das verstehen? Einen Gauguin verhaftet man nicht?
Nun, ich setze wenig Vertrauen in das Fingerspitzengefühl amerikanischer Gerichte, aber ich muß sagen, wenn außer Mord etwas nicht verjähren sollte, dann Vergewaltigung. Daß ein Vergewaltiger offen über den Boulevard spazieren und sich seiner Untat rühmen kann, wenn erst genug Zeit verstrichen ist, ist ein unerträglicher Gedanke. Sie haben ihn, Frankreich kann ihn nicht mehr schützen, jetzt soll er sein Urteil bekommen. Es mag, auch da ihm sein Opfer verziehen hat, milde ausfallen.
Vor nunmehr 31 Jahren hat Polanski ein dreizehnjähriges Mädchen mit Sekt und Drogen willenlos gemacht und vergewaltigt. Vorsichtigere Formulierungen sind unangebracht, denn Polanski hat sich damals schuldig bekannt. Ihm gelang aber die Flucht aus den USA, seine französische Staatsbügerschaft (er wurde 1933 in Frankreich geboren) bewahrte ihn vor der Auslieferung. Was ihn vor einem Verfahren vor einem französischen Gericht bewahrte, ist unklar...
Erst in diesem Mai scheiterte ein Versuch Polanskis, das Verfahren in den USA einstellen zu lassen. Das Gericht verlangte sein persönliches Erscheinen, Vergewaltigung von Minderjährigen verjährt in Kalifornien niemals.
Überraschenderweise zeigt sich die Kunst- und Filmszene erschüttert und bestürzt:
Auch in der Schweizer Filmszene sorgte die Nachricht von Polanskis Verhaftung für Entsetzen. Sie sei nicht nur eine "groteske Justizposse, sondern auch ein ungeheurer Justizskandal", erklärte der Verband der Regisseure laut der Schweizer Nachrichtenagentur SDA.
Auch französische Regierungsmitglieder scheinen von einem Kavaliersdelikt auszugehen:
"Fassungslos" reagierte auch der französische Kulturminister Frédéric Mitterrand auf die Festnahme des "international renommierten Regisseurs" und "französischen Staatsbürgers". Ohne sich in das "sehr alte Verfahren" einmischen zu wollen, dem ein "übertriebener Wert" beigemessen werde, bedauere er auf "das heftigste", dass Polanski dieser "neue Belastungsprobe" unterworfen worden sei.
(Zitate: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,651573,00.html)
Wie soll man das verstehen? Einen Gauguin verhaftet man nicht?
Nun, ich setze wenig Vertrauen in das Fingerspitzengefühl amerikanischer Gerichte, aber ich muß sagen, wenn außer Mord etwas nicht verjähren sollte, dann Vergewaltigung. Daß ein Vergewaltiger offen über den Boulevard spazieren und sich seiner Untat rühmen kann, wenn erst genug Zeit verstrichen ist, ist ein unerträglicher Gedanke. Sie haben ihn, Frankreich kann ihn nicht mehr schützen, jetzt soll er sein Urteil bekommen. Es mag, auch da ihm sein Opfer verziehen hat, milde ausfallen.