Razzia bei Autor Ulfkotte

streicher

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Der Vorwand heisst "Verdacht auf Geheimnisverrat".
Die Polizei hat am Mittwoch das Haus des Journalisten und Buchautoren Udo Ulfkotte durchsucht. Der Sicherheitsexperte werde der Bestechung beschuldigt, sowie "der Anstiftung zum Verrat von Dienstgeheimnissen". Ulfkotte streitet die Vorwürfe ab.
Ordner und drei Computer sind in staatlicher Gewalt.

Der Sicherheits-Experte, der an der Universität Lüneburg lehrt, und zurzeit auf einer Lesereise in Sachsen unterwegs ist, weist die Vorwürfe zurück. Er habe nie jemanden aufgefordert, ihm Dienstgeheimnisse zu verraten, sagte Ulfkotte am Mittwochabend in Zwickau. "Ich habe nichts zu verbergen außer meine Quellen, und die gebe ich nicht preis." Zudem wünsche sich der Publizist, "dass die Polizei genauso energisch gegen islamistische Terroristen und gegen das osteuropäische Organisierte Verbrechen vorgehen würde und nicht gegen Journalisten, die darüber berichten".
Razzia beim Terrorexperten
Der Vorwurf begründet sich insbesondere auf eine Veröffentlichung im "Hamburger Abendblatt", die mit Details aufwartete, die laut Polizei unter Verschlusssache waren...
 

Fetzy

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Der wird wohl kaum so blöd sein,und seinen Informanten namentlich auf dem PC gespeichert haben.
 

Shiraffa

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Eine weitere Aktion, einen Journalisten mundtot zu machen. Eine ähnliche Aktion gab es vor ca 2 Wochen gegen einen Reporter des Sterns.

Spiegel online schrieb:
Razzia im Brüsseler "Stern"-Büro

Polizeibeamte haben das Brüsseler Büro des "Stern" durchsucht. Hintergrund der Aktion könnte die EU-kritische Berichterstattung sein, vermutet ein Redakteur des Magazins. Wollen die Brüssler Behörden ein missliebiges Magazin mit der Einschüchterungsmaßnahme mundtot machen?

Brüssel/Hamburg - Aus Brüssel berichteten Augenzeugen, dass fünf Personen mit dem Korrespondenten Hans-Martin Tillack am Morgen in das Büro gegangen seien. Von dort wurden zahlreiche Kisten abtransportiert. Ein Sprecher des Magazins bestätigte die Durchsuchung der Büroräume sowie der Privatwohnung Tillacks.

Hintergrund sei vermutlich die EU-kritische Berichterstattung Tillacks, sagte "Stern"-Nachrichtenchef Hans-Peter Junker. Tillack selbst sagte, ihm sei schleierhaft, was die Beamten suchten. "Ich bin total schockiert", sagte er Reportern vor seinem Büro im Internationalen Pressezentrum im EU-Viertel der belgischen Hauptstadt. Junker sagte, Einzelheiten seien noch nicht bekannt. Ein Anwalt des Magazins sei eingeschaltet.

Ein Reporter berichtete, Tillack habe ihm kurz vor dem Betreten seines Büros gesagt, auch das EU-Betrugsbekämpfungsamt Olaf sei an der Durchsuchung beteiligt. Die Beamten hätten ihm verboten, seine Redaktion oder einen Anwalt zu verständigen. Olaf-Vertreter und die Staatsanwaltschaft waren zunächst nicht zu erreichen. Polizeibeamte lehnten Angaben zum Grund der Durchsuchung ab. Damit war unklar, ob Tillack festgenommen werden soll.

Der Korrespondent hatte in den vergangenen Monaten zahlreiche Berichte über angebliche Abrechnungs- und Betrugsskandale im EU-Parlament und der EU-Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht und dabei auch aus vertraulichen Unterlagen zitiert.

Ich poste den ganzen Text, da er in einigen Wochen nicht mehr öffentlich verfügbar ist. Die Rechte liegen natürlich beim Spiegel.

Link: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,291435,00.html
 

hives

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Und eine weitere Meldung - dieses Mal geht es um Craig Unger und dessen Recherchen um saudische Banken, Terrororganisationen und die Bush-Familie:


Aus Angst vor Klagen wird in England ein Enthüllungsbuch nicht veröffentlicht

Diese Verknüpfung von Terrorismus und Tourismus ist neu: der "Verleumdungsklagentourismus" reicher Geschäftsleute aus dem Ausland sorge dafür, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung langsam erstickt werde, so urteilte ein Anwalt von Random House über die Nichtveröffentlichung des Buches "House of Bush, House of Saud" von Craig Usher auf dem englischen Markt.

Grund: die Anwälte des saudischen Milliardärs Khalid Bin Mahfouz (vgl. Bankiers der Bombenleger) könnten eine Verleumdungs-Klage gegen die Random House Tochter, die das Buch in England veröffentlichen wollte, anstrengen, weil darin finanzielle Verbindungen von Bin Machfouz zu terroristischen Vereinigungen unterstellt werden.

weiter hier:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/17090/1.html
 
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