InsularMind
Erleuchteter
- Registriert
- 9. Dezember 2003
- Beiträge
- 1.086
Ich schreibe das mal hier rein, obwohl ich mir nicht so sicher war, ob es unter Philosophie besser wäre, diese Frage zu stellen. Vielleicht hätte es auch in den Hartz-Thread gepasst, oder in andere so ähnliche.
Produktivitätserwartung scheint in der aktuellen Gesellschaft vorausgesetzt zu werden, wenn ein Mensch ein lebenswertes, qualitativ akzeptables Leben erreichen möchte. Das ganze System beruht auf dem Gegenleistungsprinzip, weswegen das Geben oder Schenken ohne die Erwartung einer Gegenleistung ein Schattendasein führt. Langjährige Überlegungen zum Lebenssinn oder der Lebenswertigkeit lassen mich in stetigem Konflikt mit dem Produktivitäts-Ideal stehen.
Schon unter den Nazis hat man unterschieden, Produktive von Unproduktiven in ihrem Wert für die Gesellschaft zu untertrennen. Die waren nur etwas radikaler als heute, und haben dafür gesorgt, dass Unproduktive weg gemacht wurden. Ich frage mich heute öfter, ob diese sture Erwartungshaltung an Produktivität ein Erbe aus den Gedanken dieser Zeit ist, die sich weiter vermehren und immer noch durch die Köpfe geistern.
Man muss sich ab und zu fragen, warum Eltern ihre Kinder versorgen, wo sie nicht absehen können, wie deren einstiges Produktivitätsergebnis aussehen wird.
Warum versorgen Menschen temporär Unproduktive, oder umstandshalber unproduktiv Gewordene überhaupt, wenn die Produktivität der einzige, rechtmäßige Nennwert für gesellschaftliche Akzeptanz sein soll?
Ich will damit nicht durch die tonnenschweren Speckschichten der Leistungsstarken sticheln, für die der Produktivitäts-Takt nicht schnell genug oder hoch genug schlagen kann. Ich frage mich auch, warum alternativ erwirkte Produktivität so gern übersehen wird, wenn sie nicht primär dem Hauptziel der Verwertung dient. In der Einordnung zwischen unproduktiv und produktiv finde ich, dass der Fokus auf das Menschliche zerrieben wird, also die Motive, weswegen wir einst anfingen, uns über Leistung und Gegenleistung zu definieren, scheinen dazu hin zu führen, dass wir unsere spezifisch-individuellen Leistungsgrenzen vergessen, die Verschiedenheit der Produktivitätspotenziale ignorieren, und Leute, die unseren Produktivitätsanforderungen nicht gewachsen sind, wieder neu mit Unwertigkeiten belegen.
Menschenklassen werden demnach auf der Basis von Werten geschaffen, die über Produktivität beurteilt werden. Wo führt das hin? Irgendwann wieder dazu, dass man Lager für Leute baut, die zu diesen Modalitäten auch dann nicht aufleben können, wenn sie sich 5-fach in der Mitte zerreißen? ... sie weiter bestraft, wenn es an der Gegenleistungskraft fehlt...
Und wo bleibt die Menschlichkeit dabei? Hängt die auch am Produktivitätswert fest? Werdet ihr ( Gesellschaftsfolger ) von euren Kindern / Alten dafür Geld verlangen, dass sie leben dürfen? Ist Geld / Gegenleistung alles, wofür ihr lebt, oder euch über Produktivitätserwartungen wirklich von jeglicher Würde entblößen lasst?
Werden in der Zukunft die so eingeordneten 'Unproduktiven' wieder zur Zwangsarbeit verdonnert, oder einfach weg geschafft / verhungern gelassen werden?
Macht eine Diskussion draus, oder lasst es.
Produktivitätserwartung scheint in der aktuellen Gesellschaft vorausgesetzt zu werden, wenn ein Mensch ein lebenswertes, qualitativ akzeptables Leben erreichen möchte. Das ganze System beruht auf dem Gegenleistungsprinzip, weswegen das Geben oder Schenken ohne die Erwartung einer Gegenleistung ein Schattendasein führt. Langjährige Überlegungen zum Lebenssinn oder der Lebenswertigkeit lassen mich in stetigem Konflikt mit dem Produktivitäts-Ideal stehen.
Schon unter den Nazis hat man unterschieden, Produktive von Unproduktiven in ihrem Wert für die Gesellschaft zu untertrennen. Die waren nur etwas radikaler als heute, und haben dafür gesorgt, dass Unproduktive weg gemacht wurden. Ich frage mich heute öfter, ob diese sture Erwartungshaltung an Produktivität ein Erbe aus den Gedanken dieser Zeit ist, die sich weiter vermehren und immer noch durch die Köpfe geistern.
Man muss sich ab und zu fragen, warum Eltern ihre Kinder versorgen, wo sie nicht absehen können, wie deren einstiges Produktivitätsergebnis aussehen wird.
Warum versorgen Menschen temporär Unproduktive, oder umstandshalber unproduktiv Gewordene überhaupt, wenn die Produktivität der einzige, rechtmäßige Nennwert für gesellschaftliche Akzeptanz sein soll?
Ich will damit nicht durch die tonnenschweren Speckschichten der Leistungsstarken sticheln, für die der Produktivitäts-Takt nicht schnell genug oder hoch genug schlagen kann. Ich frage mich auch, warum alternativ erwirkte Produktivität so gern übersehen wird, wenn sie nicht primär dem Hauptziel der Verwertung dient. In der Einordnung zwischen unproduktiv und produktiv finde ich, dass der Fokus auf das Menschliche zerrieben wird, also die Motive, weswegen wir einst anfingen, uns über Leistung und Gegenleistung zu definieren, scheinen dazu hin zu führen, dass wir unsere spezifisch-individuellen Leistungsgrenzen vergessen, die Verschiedenheit der Produktivitätspotenziale ignorieren, und Leute, die unseren Produktivitätsanforderungen nicht gewachsen sind, wieder neu mit Unwertigkeiten belegen.
Menschenklassen werden demnach auf der Basis von Werten geschaffen, die über Produktivität beurteilt werden. Wo führt das hin? Irgendwann wieder dazu, dass man Lager für Leute baut, die zu diesen Modalitäten auch dann nicht aufleben können, wenn sie sich 5-fach in der Mitte zerreißen? ... sie weiter bestraft, wenn es an der Gegenleistungskraft fehlt...
Und wo bleibt die Menschlichkeit dabei? Hängt die auch am Produktivitätswert fest? Werdet ihr ( Gesellschaftsfolger ) von euren Kindern / Alten dafür Geld verlangen, dass sie leben dürfen? Ist Geld / Gegenleistung alles, wofür ihr lebt, oder euch über Produktivitätserwartungen wirklich von jeglicher Würde entblößen lasst?
Werden in der Zukunft die so eingeordneten 'Unproduktiven' wieder zur Zwangsarbeit verdonnert, oder einfach weg geschafft / verhungern gelassen werden?
Macht eine Diskussion draus, oder lasst es.