antimagnet
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NormaJean schrieb:@antimagnet: Und selber? Auch ne Meinung dazu?
gut erkannt, normajean. mit meiner meinung hab ich mich sehr zurückgehalten, weil ich mir slebst sehr unklar über meine meinung bin.
also, ich habe weder die filme gesehen, noch das buch gelesen. aber trotzdem hat bestimmt jeder ne vorstellung, was eine lolita ist. auf gut deutsch ein junges luder. illegal jung...
ich finde, dass auf der einen seite, kunst frei sein sollte. ja, man sollte auch geschichten aus der täterperspektive erzählen dürfen. d.h. der täter soll als der gute beschrieben werden dürfen und das opfer als der böse. kunst basiert aber immer auf freiwilligkeit der beteiligten. d.h. wenn jemand meint, es sei kunst, wenn er auf ne bühne kackt oder sich beim poppen fotografieren lässt, bitteschön. in diesem sinne sind auch mangas, in denen sehr jungen mädchen gewalt angetan wird, auch kunst. wenn einer also eine geschichte schreibt oder einen film macht, ist das auch kunst. jetzt gibts schon gleich die erste grenze: wenn da eine geschichte eines echten menschen beschrieben wird, sollte der auch freiwillig zustimmen, dass seine geschichte in dieser form zu kunst gemacht wird. keine ahnung, ob lolita nen realen background hat.
kommen wir nun zur anderen seite.
kunst hat auswirkungen. wenn einer kunst betrachtet, verändert er sich dadurch. jetzt glaub ich zwar nicht, dass jemand durch lolita pädophil wird, aber er hat ne legitimationsgrundlage - die allerdings gesellschaftlich nicht anerkannt ist. es darf keiner enen umbringen mit der begründung, chuck norris hätte das auch gemacht und es darf keiner ein kind schänden mit der begründung, das hätte er bei lolita gelesen oder gesehen. aber es geht ja auch nicht um juristische legitimation, sondern um legitimiation für sich selbst. schließlich überlegt sich kaum ein kinderschänder beim kinderschänden sein verteidgungsplädoyer, sondern man geht ja als krimineller davon aus, nicht erwischt zu werden. man muss nur seine eigenen skrupel überwinden. da kann man als pädophiler lolita nehmen, aber auch die unterwäsche-seiten ausm otto-katalog. beo lolita braucht man nicht ganz so viel phantasie, um seine pädophilie zu legitmieren, beim unterwäschekatalog schon eher. aber ich glaube, pädophile haben sowieso ne ausgeprägte phantasie... komm ich noch zum punkt? ah, ja die sicht der opfer. hakenkreuze zu tragen halte ich nämlich nicht für kunst, weil damit holocaust-opfer beleidigt werden. in diesem sinne wäre lolita auch keine kunst, weil damit pädophilie-opfer beleidigt werden. wie wäre das, wenn die ganze kohle, die mit diesen lolita-geschichten gemacht wird, in hilfsprojekte gesteckt würde... wäre das wünschenswert oder oberzynisch? i don`t know...
also, ums abzuschließen, ich kann mich nicht entscheiden, was meine meinung ist. das thema ist sehr heikel und ich will auf gar keinen fall pädophilie verteidigen. ich mag aber auch keine zensur und schon gar nicht von kunst. und ich mag keine staatliche stelle, die entscheidet, was kunst ist. mit pädophilie als fiktive darstellung kann ich leben... nach dem motto: besser der kinderschänder geilt sich am film auf und belässts dabei, als einer der seinen trieb nicht virtuell abreagierne kann und ein echtes mädchen missbraucht. die frage ist nur, ob es der erstere wirklich dabei belässt. wobei ich dann wieder sagen würde, derjenige, der es nicht dabei belässt, geilt sich an allem möglichen auf, vielleicht sogar schon an schulbüchern, und setzt seine geilheit in die tat um. aber da ist doch der mensch schuld, und nicht das "kunstwerk"... um ehrlich zu sein, ich will weder den film schauen, noch das buch lesen. könnte sein, dass ich das dann nicht mehr kunst halte...
naja, so weit, so schlecht erst mal....
grüße,
antimagnet