Trestone
Großmeister
- Registriert
- 12. April 2002
- Beiträge
- 887
Einst hatten die Menschen noch direkteren Umgang mit den Göttern und konnten sogar Loki dazu verpflichten,
Ihnen eine Suppe der Götter zu servieren.
Aber Loki wäre nicht Loki, wenn er dabei nicht etwas ausgeheckt hätte:
Er gab drei Haare in die Suppe, die erst ganz genießbar war, wenn diese gefunden und entfernt worden waren.
1) Das erste Haar fanden Pythagoras und Euklid: „Die Wurzel aus Zwei ist irrational“,
d.h. sie lässt sich nicht durch einen Bruch aus ganzen Zahlen darstellen –
und es gibt noch unendlich viele Zahlen dieser Sorte.
Sie konnten das Haar aber nicht entfernen und so gewöhnten sich die Menschen über zweitausend Jahre daran,
diese irrationalen Suppenbrocken mitzuschlucken.
2) Das zweite Haar fand Georg Cantor: „Die Potenzmenge einer Menge ist mächtiger
(von größerer Unendlichkeit) als die Menge“,
d.h. man kann eine niemals endende Kette von Unendlichkeiten bilden.
Auch er konnte dieses Haar nicht entfernen, doch vielen Mathematikern gefällt,
dass man so die Suppe niemals auslöffeln kann.
Nach nun über hundert Jahren ist das etwas langweilig, und einige wüssten doch gern,
was auf dem Grund der Suppe wartet statt ewig weiter zu löffeln.
3) Aber da ist ja noch das dritte Haar Lokis: Kurt Gödel entdeckte es 1931,
es heißt der „Unvollständigkeitssatz“:
In jedem axiomatischen System, dass die Arithmetik enthält, gibt es wahre Sätze,
die sich nicht aus den Axiomen beweisen lassen. (Und es gibt viel mehr wahre Sätze als Beweise).
Es war schwierig genug, dieses Haar zu finden, entfernbar war bisher auch dieses nicht.
Stellt man sich die beweisbaren Sätze oben in der Suppe vor,
so können wir mit unseren „Beweislöffeln“ nur die Haut der Suppe essen.
Natürlich gibt es wie immer im Märchen einen Schlüssel:
Loki hatte den Menschen nämlich auch einen Löffel mitgegeben, den sie gern benutzten, genannt „Logik“.
Damit lässt sich zwar ein wenig Suppe essen, die Haare lassen sich aber nicht entfernen.
Wer auf den Grund der Suppenschüssel gelangen will, muss sich einen neuen schnitzen.
Einen Versuch, mit dem sich das erste und zweite Haar wohl entfernen lassen,
findet man mittels „Stufenlogik Trestone“.
Da das dritte Haar etwas komplizierter ist, müsste hier wohl ein Mathematiker helfen,
die Chancen stehen aber gut.
Wenn die Suppe erst mal leer ist, muss ich mir genauer ausdenken,
was am Grund der Schüssel zu finden ist …
Gruß
Trestone
Ihnen eine Suppe der Götter zu servieren.
Aber Loki wäre nicht Loki, wenn er dabei nicht etwas ausgeheckt hätte:
Er gab drei Haare in die Suppe, die erst ganz genießbar war, wenn diese gefunden und entfernt worden waren.
1) Das erste Haar fanden Pythagoras und Euklid: „Die Wurzel aus Zwei ist irrational“,
d.h. sie lässt sich nicht durch einen Bruch aus ganzen Zahlen darstellen –
und es gibt noch unendlich viele Zahlen dieser Sorte.
Sie konnten das Haar aber nicht entfernen und so gewöhnten sich die Menschen über zweitausend Jahre daran,
diese irrationalen Suppenbrocken mitzuschlucken.
2) Das zweite Haar fand Georg Cantor: „Die Potenzmenge einer Menge ist mächtiger
(von größerer Unendlichkeit) als die Menge“,
d.h. man kann eine niemals endende Kette von Unendlichkeiten bilden.
Auch er konnte dieses Haar nicht entfernen, doch vielen Mathematikern gefällt,
dass man so die Suppe niemals auslöffeln kann.
Nach nun über hundert Jahren ist das etwas langweilig, und einige wüssten doch gern,
was auf dem Grund der Suppe wartet statt ewig weiter zu löffeln.
3) Aber da ist ja noch das dritte Haar Lokis: Kurt Gödel entdeckte es 1931,
es heißt der „Unvollständigkeitssatz“:
In jedem axiomatischen System, dass die Arithmetik enthält, gibt es wahre Sätze,
die sich nicht aus den Axiomen beweisen lassen. (Und es gibt viel mehr wahre Sätze als Beweise).
Es war schwierig genug, dieses Haar zu finden, entfernbar war bisher auch dieses nicht.
Stellt man sich die beweisbaren Sätze oben in der Suppe vor,
so können wir mit unseren „Beweislöffeln“ nur die Haut der Suppe essen.
Natürlich gibt es wie immer im Märchen einen Schlüssel:
Loki hatte den Menschen nämlich auch einen Löffel mitgegeben, den sie gern benutzten, genannt „Logik“.
Damit lässt sich zwar ein wenig Suppe essen, die Haare lassen sich aber nicht entfernen.
Wer auf den Grund der Suppenschüssel gelangen will, muss sich einen neuen schnitzen.
Einen Versuch, mit dem sich das erste und zweite Haar wohl entfernen lassen,
findet man mittels „Stufenlogik Trestone“.
Da das dritte Haar etwas komplizierter ist, müsste hier wohl ein Mathematiker helfen,
die Chancen stehen aber gut.
Wenn die Suppe erst mal leer ist, muss ich mir genauer ausdenken,
was am Grund der Schüssel zu finden ist …
Gruß
Trestone