Goatboy schrieb:
Helika schrieb:
Zählen hier auch wieder "Eigenverantwortung der Verbraucher" und "bitte keine Bevormundung des Bürgers durch staatliche Vorgaben" - oder sollte man hier nicht auf strenge Einhaltung der Tierschutz- (und Hygiene-)bestimmungen pochen?
Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, weil zum einen nicht schon in der Grundschule gelehrt wird, dass Wiesenhof Tiere unter unwürdigen Bedingungen hält und es sich hier zum anderen um Straftaten handelt. Übrigens glaube ich in diesem Fall sehr wohl, dass die meisten sich über die Zustände nicht im Klaren sind; gerade deshalb finde ich solche journalistischen Beiträge wichtig. Und solange in vielen Supermärkten ausschließlich Geflügel von Wiesenhof angeboten wird, wird es wohl kaum einen wirksamen Verbraucherprotest geben.
Mit dem Einwand wollte ich mich eigentlich gar nicht an dich richten, aber wenn du es schon erwähnst:
Das Tiere in der Massentierhaltung unter unwürdigen (bzw. gegen das Tierschutzrecht verstoßende, wenn die Bezeichnung lieber wäre) Bedingungen gehalten werden, war schon Unterrichtsinhalt als ich zur Schule ging - und so massiv hat sich seit dem in der Massentierhaltung auch nichts geändert, als das man jetzt mit dem Finger anklagend allein auf Wiesenhof zeigen könnte.
[Edit]Wobei ich mir da auch an die eigene Nase fassen muss...
...und wie gesagt: Danke für die Verlinkung auf den Beitrag, ich fand die Behandlung der Truthähne wirklich mehr als brutal! Wenn das keine Folgen hat, scheint das deutsche Tierschutzrecht nichts mehr wert zu sein...[/edit]
Helika schrieb:
Gibt es hier nicht auch staatliche Kontrollen, die unangekündigt sich solche Betriebe anschauen und auf Einhaltung von Tierschutz und Hygienevorschriften prüfen? Kann doch nicht sein, dass das für die zuständigen Stellen unbekannte Zustände sind...
Siehe da:
So fand bei einem Partnerbetrieb von Wiesenhof in der Nacht von 25. auf 26. August 2011 eine unangemeldete amtliche Untersuchung des Veterinäramtes des Landkreises Cloppenburg statt, bei welcher Mitarbeiter der besagten Ausstallungsfirma kontrolliert wurden. Bei dieser Ausstallung wurden keinerlei Auffälligkeiten festgestellt. Auch ein in der Nacht von 29. auf 30.08.2011 erfolgtes unangekündigtes QS-Audit belegt, dass sich Mitarbeiter der Ausstallungsfirma an die Vorgaben des Tierschutzgesetzes gehalten haben. Des Weiteren belegt eine amtliche Untersuchung des Veterinäramtes, dass diejenigen Tiere, die von der betroffenen Putenfarm an den fraglichen Tagen zur Schlachtung angeliefert wurden, keine tierschutzrelevanten Auffälligkeiten aufwiesen. Wörtlich heißt es in dem Schreiben, dass "tierschutzrelevante Veränderungen im Vergleich zu anderen Putenschlachtungen aufgrund der Fleischuntersuchungsbefunde nicht festgestellt werden."
http://www.presseportal.de/pm/70059/2104825/wiesenhof-zieht-konsequenzen-aus-fernsehbildern
Offenbar beschäftigt man beim Veterinäramt Blinde... wie kann man das übersehen? Hier gilt wohl auch: Eine Hand wäscht die andere... irgendwas läuft da wirklich gut geschmiert...
@Liberaler:
Wiesenhof ist der Vertreiber und der "gute Namen" auf dem Produkt - da würde ich als naiver Kunde auch erwarten, dass Wiesenhof bei seinen Pächtern für die Einhaltung der Betriebsphilosphie "für Mensch, Tier und Umwelt" sorgt. Und entsprechend auch souveräner auf die Anfragen der Presse reagiert.
Ansonsten muss sich PHW wenigstens gefallen lassen, dass er nicht in seinem eigenen Betrieb ein wachsames Auge auf die Produktionszustände hat. Und sollte sich dann nicht brüskieren, wenn er mit solchen Bildern konfrontiert wird.