Ein_Liberaler
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Ich habe die Befürchtung Herr Lafontaine und Du würdet euch nicht einig werden was die Kernaufgaben des Staates sind.
Das ist tatsächlich unwahrscheinlich.
Was mich aber wirklich überrascht ist dass Du dem Staat ein Eigentum zugestehst.
Legitimer Eigentumserwerb ist für den Staat natürlich schwierig. Theoretisch könnte er bei der Gründung mit einer Art Stiftungsvermögen ausgestattet werden, aber erstens werden Staaten ja nicht gegründet wie Vereine, und zweitens wäre es, wenn es so wäre, unnötig - man könnte Beiträge erheben, da sich doch alle einig sind.
Unsere bestehenden Staaten haben aber nunmal Vermögen...
Warum ausgerechtnet Grundbesitz und nicht Produktivkapital ?
Aus rein praktischen Erwägungen. Ich glaube nicht, daß sich der Unternehmer Staat am Markt bewähren könnte. Es gäbe immer die Versuchung, ein scheiterndes Staatsunternehmen zu retten oder andere Absichten als die Gewinnerzielung zu verfolgen - ist ja bei den Steuern nicht anders. Von der Besetzung der Managerposten gar nicht zu reden.
Wenigsten das für ein funktionierendes Staatswesen nötige, wie Energieversorgung, Trinkwasser, Kommunikation und Waren/ Personenverkehr, würden doch dem Bürger ein Gefühl der Sicherheit bringen wenn es unter staatlicher Kontrolle und nicht im Besitz von, wohlmöglich ausländischen , Großkapitalisten wären.
Worin besteht denn die Unsicherheit? Daß die Kapitalisten plötzlich den Dienst einstellen? Das liegt nicht in ihrem Interesse... Zumal, wenn es mehrere Anbieter gibt, die begierig sind, einander Marktanteile wegzuschnappen.
Was die natürlichen Monopole Wasser und Strom angeht, vertrete ich ja die Ansicht, daß die Netze nicht in die Hände der Privatwirtschaft gehören, sondern möglichst in die der Nutzer, beispielsweise der Grundeigentümer einer Straße, eines Stadtviertels oder einer Gemeinde.