Kanibalismus unter Tieren

[Hosea]

Auch Eichhörnchen fressen ein Teil bzw eins ihrer Jungen, obwohl sie eigentlich keine Fleichfresser sind, es wurde wissenschaftlich erklärt, das sie z.b vorm Winter ein "Eiweiß" Depot sich dadurch extra aneignen. Das heißt nicht, das es generell bei Eichhörnchen so ist, aber es kommt relativ häufig vor.

 

[Zarnikor]

hier wurden ja schon viele interessante antworten aufgeführt. ich möchte nochmal resümee ziehen, was ich darüber weiss

kanibalismus bei tieren kann einige gründe haben:

-fressen der jungtiere durch die mutter wenn diese in einer hungerperiode geboren werden. rückführung von wichtigen nährstoffen in den organismus der mutter, da die jungen mangels milch der unterernährten mutter eh keine überlebenschance hätten.

-fressen der jungtiere durch die mutter unmittelbar nach der geburt.
jede lebendgebährende tiermutter aus dem kreis der nagetiere, kleinsäuger und raubtiere (die nesthockende junge pflegen) frißt für gewöhnlich die nachgeburt, sowie nabelschnur von den neugeborenen ab um infektionen vorzubeugen und die nährstoffe davon wieder in sich rückzuführen. sobald die mutter den rest abgefressen hat und an den bauch des jungen kommt, gibt dies einen laut von sich was beim muttertier einen angeborenen stopreflex auslöst. ist das jungtier tot oder zu schwach entfällt dieser laut und die mutter frißt das junge komplett auf.

-bei lebengebährenden haiarten (nicht die eierlegenden arten!) bereits im mutterleib. die stärksten unter den ungeborenen fressen die schwächeren und kleineren ungeborenen geschwister bereits im uterus auf, um zum einen deren nährstoffe in sich aufzunehmen, möglichst groß und stark gewachsen geboren zu werden und mehr platz zum wachsen für sich bekommen zu können. im grunde nur, um seine eigene überlebenschance möglichst groß gestalten zu können.

-bei allgemeiner futter- beutetierknappheit fressen sich raubtiere des öfteren gegenseitig auf um zu überleben.

-bei affen, löwen, wildhunden, hyänen, bären und andren raubtieren ist bekannt, dass männliche tiere die geborenen babys anderer männchen töten (aber meist nicht fressen) um ihre energie nicht an fremdes erbgut zu verschwenden. die ihrer babys beraubten mütter werden in der regel sofort wieder paarungsbereit und paaren sich mit den "mördern" um dann deren gene zu vermehren.

-bei spinnen und anderen insekten, da die männchen nach der begattung ihren lebenszweck erfüllt haben und nur noch als proteine zu gebrauchen sind

-logischerweise bei allen arten von aasfressern, da denen im grunde eh egal ist, von wem der kadaver nun stammt, der zum potentiellen festmahl erklärt wurde

im endeffekt könnte man sagen gilt auch hier nur das gesetz des stärkeren. der stärkste möchte überleben und/oder sein erbgut weitergeben, was letztendlich der sinn des lebens ist (ausser 42 natürlich 8) )

zarni