da hast du denke ich nicht unbedingt recht..
sicher, die armen müssen kämpfen, aber du vergisst, dass sie das immer noch freiwillig da sind und sie keiner gezwungen hat, in den irak zu gehen..
kaka schrieb:tja, dann definiere aber auch bitte, was schlimmer ist: millionen von tote über 20 jahre und weiterhin diktatur oder ca. 20.000 tote innerhalb eines jahres und die aussicht auf freiheit.
tja, dann definiere aber auch bitte, was schlimmer ist: millionen von tote über 20 jahre und weiterhin diktatur oder ca. 20.000 tote innerhalb eines jahres und die aussicht auf freiheit.
Als "kapitalistischen Traum" beschrieb das britische Wirtschaftsblatt The Economist im September 2003 die neuen Wirtschaftsstrukturen, die die Übergangsregierung im Irak aufbaue.(1) Kurz zuvor hatte US-Prokonsul Paul Bremer das irakische Wirtschaftssystem durch eine Reihe von Direktiven von Grund auf umgekrempelt. Die Steuern wurden auf maximal 15 Prozent begrenzt, die Einfuhrzölle abgeschafft und durch eine 5-prozentige Wiederaufbauabgabe ersetzt, der Geld- und Finanzmarkt umgemodelt und knapp 200 Unternehmen zur Privatisierung freigegeben. Mit einem Wort: Nach rund 40 Jahren Dirigismus schien sich das Land in eine einzige große Freihandelszone zu verwandeln. US- Verteidigungsminister Donald Rumsfeld rechtfertigte die Schocktherapie nach seiner simplen binären Logik: Beim "Wiederaufbau" des Irak werde man "marktwirtschaftliche Verhältnisse favorisieren und nicht stalinistische Kommandowirtschaft".(2)
Die umstrittenste Reform bezieht sich auf die Regulierung - oder vielmehr Nichtregulierung - ausländischer Investitionen. Der Erlass 39 vom 19. September hat mit Ausnahme des Rohstoffsektors die gesamte Wirtschaft des Landes für Auslandsinvestoren geöffnet. Wer ein Geschäft im Land etablieren will, braucht dazu weder eine behördliche Genehmigung noch örtliche Partner. Auch entfällt die Verpflichtung, die Gewinne im Land zu reinvestieren. Damit führte der Erlass, der weder Kontrollmechanismen noch eine Aufsichtsbehörde für ausländische Investitionen vorsieht, im Irak noch liberalere Regeln ein, als sie in den Vereinigten Staaten oder in Großbritannien gelten, wo die Medien, die Rüstungsbranche und viele andere Wirtschaftssektoren für die ausländische Konkurrenz verschlossen sind. Und was die ungehinderte Rückführung von im Land erwirtschafteten Gewinnen betrifft, so geht der Erlass noch weit über die Empfehlungen der Weltbank hinaus.
Die Herren der Multis hatten also fast alles erreicht, was ihr Herz begehrte. Nur einigen wenigen Nörglern gingen die Reformen immer noch nicht weit genug. So hat etwa der berühmte Harvard- Ökonom Robert Barro die im "Privatrecht und Privateigentum" verankerten Reformen als "großzügiges" Gesetzeswerk begrüßt, aber doch bedauert, dass die Ölvorkommen als "gemeinschaftlicher Reichtum" gelten und dem Zugriff der Investoren entzogen bleiben.(3) In dieselbe Kerbe schlug eine große Anwaltskanzlei, als sie die Bestimmung beklagte, dass die "Buchhaltung der irakischen Unternehmen in arabischer Sprache abzufassen ist".(4)...
Aus Angst vor einem bevorstehenden Massaker haben sich Repräsentanten der Einwohner FalludschasAnbei ein Brief von Repräsentanten Fallujahs mit einem dringenden Appell an den UN Generalsekretär gewandt. Er wurde u.a. in der belgischen Tageszeitung De Standaard veröffentlicht. Wir dokumentieren diesen Brief in einer deutschen Übersetzung, die von einem Mitglied von attac-Bayreuth verfaßt wurde.
Brief der Bürger von Falludscha
Euer Exzellenz
Herrn Kofi Annan
Generalsekretär der Vereinten Nationen
New York
Falluja, den 14. Oktober 2004
Euer Exzellenz,
Es ist sehr offensichtlich, dass die amerikanischen Streitkräfte jeden Tag im Irak Völkermordverbrechen verüben. Jetzt, während wir an Eure Exzellenz schreiben, verüben die amerikanischen Streitkräfte diese Verbrechen in der Stadt von Falluja. Die amerikanischen Kampfflugzeuge werfen ihre mächtigsten Bomben auf die Zivilbevölkerung, die Hunderte von unschuldigen Leuten töten und verletzen. Zur gleichen Zeit greifen ihre Panzer die Stadt mit schwerer Artillerie an.
Wie Sie wissen, gibt es keine militärische Präsenz in der Stadt. Es gab keinerlei Aktionen seitens der Falluja-Widerstandsbewegung in den vergangenen Wochen, weil die Verhandlungen zwischen den Vertretern der Stadt und der Regierung gut voranschritten. In dieser Atmosphäre geschahen die neuen Bombardements der Amerikaner, während die Bevölkerung von Falluja sich auf das Ramadan-Fest vorbereitete.
Nun sind viele von ihnen in den Überresten ihrer zerbombten Häuser eingeschlossen wie in einer Falle und niemand kann ihnen helfen während die Angriffe weitergehen.
In der Nacht des 13. Oktobers allein haben amerikanische Bombardements 50 Häuser zerstört mit ihren Bewohnern darin. Ist das ein genozidales Verbrechen oder eine Unterrichtsstunde in amerikanischer Demokratie? Es ist offensichtlich, dass die Amerikaner Terrorakte gegen die Bevölkerung von Falluja begehen nur aus einem Grund: Die Weigerung, ihre Besatzung zu akzeptieren.
Euer Exzellenz und die ganze Welt weiß, dass die Amerikaner und ihre Alliierten unser Land zerstört haben, unter dem Vorwand, es existierten Massenvernichtungswaffen. Jetzt, nach all der Zerstörung und der Tötung von Tausenden von Zivilisten, haben sie zugegeben, dass keine Waffen gefunden wurden. Aber sie haben dann nichts gesagt zu all den Verbrechen, die sie begingen.
Unglücklicherweise schweigen nun alle und sie gedenken noch nicht einmal der ermordeten irakische Zivilbevölkerung, indem sie Worte der Verdammung aussprechen. Werden die Amerikaner eine Entschädigung zahlen, so wie es der Irak nach dem Golfkrieg [1991 a.d.Ü.] gezwungen wurde zu tun.
Wir wissen, dass wir in einer Welt leben, die mit zweierlei Maß mißt. In Falluja, haben sie ein neues, vages Ziel erschaffen: AL ZARQAWI: Das ist der neue Vorwand, um ihre Verbrechen zu rechtfertigen, das Töten und das tägliche Bombardement von Zivilisten. Fast ein Jahr ist vergangen, seitdem sie diesen neuen Vorwand erfunden haben und jedes Mal, wenn sie Häuser, Moscheen und Restaurants zerstören und Kinder und Frauen töten, sagen sie "Wir haben eine erfolgreiche Operation gegen Al-Zarqawi durchgeführt." Sie werden niemals sagen, dass sie ihn getötet haben, weil es eine solche Person nicht gibt. Und das bedeutet, dass das Töten von Zivilisten und der tägliche Genozid weitergehen wird.
Die Bevölkerung von Falluja versichert Ihnen, dass diese Person, falls sie existiert, nicht in Falluja ist und wahrscheinlich nirgendwo im Irak. Die Bevölkerung von Falluja hat viele Male angekündigt, dass jede Person, die al-Zarqawi sehen würde, ihn töten solle. Nun kann aber jeder erkennen, dass dieser Mann nur eine hypothetische Figur ist, die von den Amerikanern erschaffen wurde. Gleichzeitig haben die Vertreter von Falluja, unsere Stammesführer, bei vielen Gelegenheiten, das Kidnapping und Töten von Zivilisten angeprangert und wir haben keine Verbindung zu irgendeiner Gruppe, die solch inhumanes Verhalten praktiziert.
Exzellenz, wir bitten Sie und auch alle anderen führenden Staatsmänner der Welt, auf die US-amerikanische Administration den größtmöglichen Druck auszuüben, damit sie ihre Verbrechen in Falluja stoppen und ihre Armee abziehen, weit weg von der Stadt.
Die Stadt war sehr ruhig und friedlich, als ihre Einwohner sie wieder selbst verwalten konnten. Wir haben keine Unruhen in der Stadt gehabt. Die zivile Verwaltung ging gut, wenn man ihre begrenzten Möglichkeiten in Betracht zog.
Wir haben einfach die Besatzungsmacht nicht Willkommen geheißen. Das ist unser Recht gemäß der UN-Charta., dem internationalem Recht und den Normen der Humanität. Wenn die Amerikaner das Gegenteil glauben, dann sollen sie zuerst zu der UN gehen und all ihren ausführenden Organen bevor sie in einer Weise handeln, die im Gegensatz zur UN-Charta steht, die sie unterzeichnet haben.
Es ist sehr dringend, dass Euer Exzellenz zusammen mit anderen führenden Persönlichkeiten der Welt rasch eingreifen, um neue Massaker zu verhindern. Wir haben versucht ihre Vertreter im Irak zu erreichen, um sie zu bitten in dieser Hinsicht aktiver zu sein, aber wie sie wissen, leben sie in der Grünen Zone, wo wir sie nicht kontaktieren können. Wir möchten, dass die UN in die Situation in Falluja eingebunden wird, um neue Massaker zu verhindern
Wir haben versucht, Sie durch verschiedene Kanäle zu erreichen und haben unsere Freunde gebeten, Ihnen diesen Brief in Ihrem Büro in New York oder Genf zukommen zu lassen, in der Hoffnung, dass der Brief sie erreicht. Gleichzeitig bitten wir Sie, die ausführenden Organe der UN im Irak zu drängen, eine aktive Rolle einzunehmen, zum Schutz der Zivilbevölkerung und um neue Massaker zu verhindern, welche die Amerikaner und ihr Marionettenregime wohl planen in der allernächsten Zeit, in Falluja genauso wie in vielen anderen Teilen des Landes. Hochachtungsvoll
Kassim Abdullsattar al-Jumaily
Präsident des Studiumzentrums für Menschenrechte und Demokratie
Für die Bevölkerung von Falluja und für:
den Falluja Shura Rat (Anm. der Übersetzerin: Stadtrat)
die Juristenvereinigung
die Lehrervereinigung
den Rat der Stammesführer
das Haus der Fatwa und religiösen Erziehung
Militärischer Großeinsatz in Falludscha soll "zweiten Krieg" im Irak entscheiden
...Was die USA anscheinend erreicht haben, ist, daß die Weltöffentlichkeit der eskalierenden Gewalt gegen irakische Zivilisten apathisch gegenüber steht. Dies bildet, mehr noch als der Erfolg oder Mißerfolg einzelner Kampagnen, möglicherweise den Grundstein für massive Offensiven, die das US Militär für die Zeit unmittelbar nach der Wahl vorzubereiten scheint. Die Welt ist sich bewußt, daß die US Air Force in der Lage ist, selbst eine sehr große Stadt dem Erdboden gleichzumachen. Dies ist möglich, in dem in großer Anzahl 2000 Pfund Bomben von Maschinen abgeworfen werden, die auf Flugzeugträgern stationiert sind. Die sorgfältig abgewogene Zunahme der Zerstörungskraft der amerikanischen Luftangriffe in den letzten Monaten scheint die lokale und internationale Wut betäubt zu haben; ein Umstand, der eine weitere Eskalation der Gewalt und eine neue Größenordnung an Opferzahlen möglich macht.
Die Aktionen der irakischen Bevölkerung – sowohl die der Aufständischen als auch die der Zivilisten – kann diese Strategie möglicherweise eindämmen bevor sie zu flächendeckenden Bombardierungen und völliger Zerstörung führt. Aber selbst der stärkste irakische Widerstand reicht eventuell nicht aus, um die kommende November Offensive aufzuhalten. Die Irakis brauchen und verdienen die Unterstützung der internationalen Gemeinde. Die beste (und am wenigsten destruktivste) abschreckende Wirkung gegen diesen bevorstehenden Angriff ließe sich erzielen, wenn ein unkontrollierbarer weltweiter Protest angedroht würde für den Fall, daß die USA versuchen sollten, entweder Falluja oder Sadr City völlig zu zerstören.
ich auch nicht..Innana schrieb:Also daß ich mit Dir mal einer Meinung bin, hätt ich gar nicht gedacht.
was erwartest du denn?? dass die amis einmarschieren und nach ein oder zwei monaten ruhe und frieden herrscht??Samhain schrieb:was nicht ist, kann ja noch werden- die USA sind ja noch nicht so lange dabei, haben es doch aber in dieser relativ kurzen zeit geschafft, diesen staat total zu destabilisieren, was noch sehr freundlich ausgedrückt ist.
Es ging in erster Linie um die Beseitigung des fiesen Mannes mit dem Seitenscheitel, koste es, was es wolle.wieviele zivile leben hat die befreieung deutschlands gekostet? war es das wert? hätte sich jeder an den amerikanern rächen sollen, der einen toten zu beklagen hätte?
Glaubst Du, amerikanische Soldaten hätten auch nur einen Fuß auf europäischen Boden gesetzt, wenn die USA wirtschaftlich und politisch von diesem Krieg nicht massiv profitiert hätten?warum haben die amerikaner überhaupt eingegriffen? es gibt ja bekanntlich nur sehr wenig öl in deutschland.
joaLeontral schrieb:scheinst auch ein Regensburger zu sein
Leontral schrieb:Verlier Du erstmal einen Menschen den Du liebst, weil andere dein Volk hassen und dann überleg Dir mal was der Sinn Deines Lebens war, wenn Du mit 45 neu Anfangen sollst, weil Dir einer Frau und Kinder genommen hat, Deinen Glauben mit Füssen tritt und Dich ansonsten am liebsten tot sehen würde.
wieviele zivile leben hat die befreieung deutschlands gekostet? war es das wert? hätte sich jeder an den amerikanern rächen sollen, der einen toten zu beklagen hätte? warum haben die amerikaner überhaupt eingegriffen? es gibt ja bekanntlich nur sehr wenig öl in deutschland. glaubst du, dass es keinen hass damals gab? meinst du es wäre richtig gewesen weiter zu kämpfen und noch mehr in den tod zu schicken? meinst du, dass ein partisanenkrieg gegen die besatzer richtig gewesen wäre?
fragen über fragen...
Glaubst Du, amerikanische Soldaten hätten auch nur einen Fuß auf europäischen Boden gesetzt, wenn die USA wirtschaftlich und politisch von diesem Krieg nicht massiv profitiert hätten?