Kämpfe im Irak

kaka

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ismael! :roll: ich habe schon 10mal gesagt, dass israel nicht unschuldig ist! soll ich das als unterschift in allen meinen postings zur schau stellen? unglaublich! und falls du dir meine argumente zu diesem thema noch einmal durchliest wirst du feststellen, dass ich die befreieung von diktaturen grundsätzlich befürworte, wie du auch. ich habe nie gesagt, dass der amerikanische weg der richtig sei. bist du so vergesslich oder suchst du nur nach angriffsfläche?
ansonsten sollen knoblauchkapseln gut für das gedächtnis sein...
 

Ismael

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"ich habe nie gesagt, dass der amerikanische weg der richtig sei."

aber du verteidigst ihn wie keinen anderen....und wenn genug gegenargumente da sind kommst du mit der üblichen hitlerdeutschland wurde auch befreit nummer...
im gegensatz zu dir glaube ich aber nicht an noble gründe zur befreiung von diktaturen ....
deswegen wird dort auch gelogen und konstruiert...und was ich besonders schlimm finde es ist dir egal !!!
und wenn willkür egal ist..d.ann wirds schlimm in der welt...und leider sind leute wie du denen konstruierte lügen egal sind , diejenigen die willkür möglich machen...

aber bald können wir eh neuen thread aufmachen ...kämpfe im iran..;)
 

kaka

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nein, du irrst dich. mir ist es nicht egal! aber ich bin realist und kein utopist. ich versuche mich mit gegebenheiten abzufinden und das beste daraus zu machen.
und politik ist IMMER und auf jedem level dreckig und hinterfotzig und mit lügen gespickt. wer selbst einmal in einer politischen organisation war, kann das sicherlich bestätigen.
 

kaka

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übrigens zum thema iran:

Iranians had key role in Hezbollah drone launch

By Ze'ev Schiff, Haaretz Correspondent, and Reuters


Iranian experts on unmanned airborne vehicles (drones) from the Iranian Revolutionary Guards took part in the launch from Lebanon of a Hezbollah drone that spent several minutes over northern Israel earlier this week.

http://www.haaretzdaily.com/hasen/spages/499143.html
 

kaka

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heir ist noch ein hoch interessanter artikel asu der zeit:

Whisky für die Taliban

In der Bleibe von Mullah Omar, dem Anführers der Taliban, fand man jede Menge Konsumartikel aus amerikanischer Herstellung. Die Taliban-Führer, die 2000 zu Geheimverhandlungen mit der amerikanischen Regierung nach Frankfurt am Main gekommen waren, hinterließen im Flughafenhotel eine Getränkerechnung von mehreren tausend Mark: Die Funktionäre, unter deren Schreckensregime der Genuss von Alkohol im buchstäblichen Sinne eine Todsünde war, hatten in einigen Tagen Unmengen Whisky vertilgt.
Die Beispiele zeigen, dass das Ressentiment gegen den Westen sich erst dann richtig entfaltet, wenn sich seine hasserfüllten Prediger selbst vom süßen Gift des Westens durchdrungen fühlen und der eigenen Lust an dessen Wirkung freien Lauf gelassen haben. Das Strafbedürfnis, das sie angesichts dieser Anerkenntnis ihrer Anfälligkeit für die Wonnen der Konsumgesellschaft empfinden, befriedigen sie allerdings nicht am eigenen Leib, sondern lieber an ihren Untertanen und Fußtruppen, die ihren Reinigungsphantasien schutzlos ausgeliefert sind. Und sie lassen vor allem den Westen spüren, dass sie bereit sind, ihm die Schmach, seinen Sirenengesängen gefolgt zu sein, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln heimzuzahlen.

Diese Generosität gegenüber allen Gewalttätern, die sich nicht den Herrschaftsplänen des Westens zuordnen lassen, bewegt sich stets im Gleichklang dreier Grundaxiome.

Erstens: Bei den Erfolgen der westlichen Gesellschaften geht es nicht mit rechten Dingen zu. Ihre materiellen Errungenschaften verdanken sie der Ausbeutung von Mensch und Natur, ihre Freiheiten sind entweder bloßer Schein oder sie kommen nur wenigen zugute, die sie auf Kosten vieler anderer genießen. Sofern wir selbst in ihren Genuss kommen, leitet sich daraus die moralische Verpflichtung ab, unsere privilegierte Situation zu nutzen, um die Grundlage dieser Ungerechtigkeit laut anzuklagen.

Zweitens: In den Weltkonflikten ist der Westen immer der Angreifer. Selbst wenn er wie am 11.September in den USA oder am 11.März in Spanien in mörderischer Weise attackiert wird, trägt er mindestens Mitschuld. Denn er hat den exzessiven Haß seiner Feinde durch seine Rücksichtslosigkeit und Arroganz gegenüber andersartigen Gesellschaften und Kulturen provoziert.

Drittens: Der Westen ist übermächtig und letztlich unverletzbar. Deshalb kann er ohne Bedenken verteufelt werden. Und wenn der Westen behauptet, dass er sich gegen seine Feinde verteidigen müsse, um seine Existenz zu sichern, will er damit nur weitere Aggressionen gegen unschuldige Menschen und Eroberungen wehrloser Länder rechtfertigen.
 

the_midget

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sach ma KaKA, was wird denn das?

Ich weiss nicht wie es anderen geht, aber ich finds reichlich überflüssig hier irgendwelche Artikel ohne jeglichen Kommentar zu posten. Was liest du denn da jetzt raus? Was bedeutet das, was du da rausliest für das Thema des Threads?

mfg

the mgt :gruebel:
 

kaka

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in diesem artikel wird die rechtfertigung der versteher der "westen-hasser" der boden entzogen.

ich wollte dem artikel nicht vorgreifen, denn zitieren soll ich ja nicht so viel, dazu soll ich nicht seitenweise artikel posten und kommentare dazu schreiben.

also hab ich den artikel kommentarlos gepostet, jeder kann sich seine meinung selbst bilden. was ist nun wieder daran so schlimm?
 

Ismael

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"http://www.haaretzdaily.com/hasen/spages/499143.html"

lol ne israelische tageszeitung , sicherlich sehr neutral.....

können wir da bitte die gegendarstellung der palästinian times haben ?.....

also bitte entweder neutrale links aber sicher nicht die israelische bild....um thema iran zu behandeln..... :roll:

ach und zu dem zeit "artikel" ....das ist ein persöhnlicher kommentar..eine meinung...nicht mehr und nicht weniger...
oder wollen wir jetzt überall die feulletons studieren und daraus zitieren ?
dem seine meinung ist auch nichtmehr wert als unsere....
 

kaka

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hab ich gesagt, dass das neutral ist? aber es ist doch trotzdem interesssant zu lesen! meine güte ismael, wie kann man so voreingenommen sein und anderen, voreingenommenheit vorwerfen?!

lies den artikel mal richtig, da findest du viele "kriegsbereitene" phrasen gegenüber dem iran. darum ging es mir hauptsächlich. deine vorbehalt- und gedankenlose hau-drauf mentalität, auf alles, was jüdisch ist, tendiert schon sehr in richtung antisemitismus.

ich habe nichts weiter getan, als einen interessanten artikel verlinkt. jeder kann sich seine meinung bilden, aber das muss doch auch ohne das geschrei "das ist jüdisch/amerikanisch - alles lüge" gehen.
 

the_midget

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kaka schrieb:
in diesem artikel wird die rechtfertigung der versteher der "westen-hasser" der boden entzogen.

ich wollte dem artikel nicht vorgreifen, denn zitieren soll ich ja nicht so viel, dazu soll ich nicht seitenweise artikel posten und kommentare dazu schreiben.

Jetzt überleg mal: Du sollst nicht viel zitieren! Und dann zitierst du einen ganzen Artikel!

Gehts Dir gut? :roll:


Abgesehen davon: Das Taliban und Co Antisemiten sind is wirklich nicht die allerneueste Nachricht, die einem vom Hocker haut.

Also ich glaub du darfst schon zitieren, jedoch sollten die Zitate in einem angemessenen Verhältnis zu deinen eigenen Ergüssen stehen.

gruß

the midget
 

Ismael

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na komm , usnere meinungen machst du gleich nieder oder bezeichnest sie als realitätsfremd

selbst hast du nur kommentare oder israelische zeitungen die sich um iran handeln zu bieten(überspitzt gesagt)

das ist doch das gleiche als würden wir anfangen arabische tageszeitungen zu zitieren
beide seiten sind einfach nicht neutral darum gehts doch...und wenn wollen wir uns doch neutral unterhalten oder ?


ja ist n schöner kommentar in der zeit ...und ? was soll er usn sagen ?...da teilt einer seine meinung mit..schön...machen wir hier auch und ?

"aber es ist doch trotzdem interesssant zu lesen!"

sind usnere postings hier auch...

"da findest du viele "kriegsbereitene" phrasen gegenüber dem iran"
nunja das ist wohl normal in einer israelischen tageszeitung....das meine ich ....wir sollten versuchen neutrale quellen zum diskutieren zu finden und nicht israelische und iranische tageszeitungen...;)

"eine vorbehalt- und gedankenlose hau-drauf mentalität, auf alles, was jüdisch ist, tendiert schon sehr in richtung Antisemitismus. "

und ich bin ein religiöser mensch und bin ganz sicher kein antisemit , aber das sie (israel)ungerechte politk durch deckung der usa machen ist sogar bei dir angekommen oder ?

"alles lüge"

hab ich nicht gesagt habe nur gesagt nicht neutral
 

kaka

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IRAN

"Wir können massenhaft Mittelstreckenraketen bauen"


Iran ist nach Angaben von Verteidigungsminister Ali Schamchani in der Lage, seine Mittelstreckenraketen "Schahab-3" in großer Stückzahl zu produzieren. Die ballistischen Raketen können Militärexperten zufolge mit einer Reichweite von bis zu 2000 Kilometer Israel und US-Stützpunkte in der Golfregion erreichen.

Dabei waren sie mit Mottos beschriftet wie: "Fegt Israel von der Erde!".


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,327129,00.html

so viel zum thema, die friedlichen, armen mullahs und die bösen jüdischen und amerikanischen agressoren. es gibt immer 2 seiten...auch wenn es hier einige gerne anders hätten...
 

samhain

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es gibt bereits proteste in GB und den USA.
wo bleibt die friedensbewegung in deutschland?


Schlacht um Faludja: Proteste in UK und USA

Proteste in Grobritannien während der Nacht. Heute Proteste in USA. In Falludja viele Tote. US-Marines: "es wird so hart wie in Vietnam!" Helikopter schießen mit "dumb" Munition. Ein Kampfhubschrauber abgeschossen. Gefangennahme von 35 Marines durch Rebellen.

Die Schlacht von Falludja hat begonnen. Die Stadt lag unter einem furchtbaren Bombardement. US-Truppen drangen in die Außenbezirke ein, besetzten zwei wichtige Brücken. Mindestens 200 Iraqi Kolonialsöldner desertierten von den US-Verbänden. Marine commanders warnen, dass die neue Offensive die härteste Schlacht seit der Wiedereroberung der Stadt Hué von den Viet Cong sein wird. Eine einflußreiche Irakische Muslim Gruppe hat Iraqi Kolonialsöldner aufgefordert nicht mehr gegen Falludja zu kämpfen: "Beware of being deceived that you are fighting terrorists from outside the country, because by God you are fighting the townspeople and targeting its men, women and children and history will record every drop of blood you spill in oppressing the people of your (...) Quelle: http://www.indybay.org/international/iraq/

Laut Chines. Nachrichtenagentur http://news.xinhuanet.com/english/2004-11/08/content_2191504.htm wurde ein US-Helicopter über Falludja abgeschossen. Außerdem verbreiten Die Minarett-Lautsprecher die Nachricht, dass die Gefangennahme von über 30 Marines gelungen sei. Dies wurde vom Kommando der marines nicht bestätigt.

Weitere Nachrichten, siehe auch unter:
http://www.newkerala.com/news-daily/news/features.php?action=fullnews&id=41645

In Großbritannien kam es in der vergangenen Nacht zu zahlreichen Straßen-Blockaden und Mahnwachen. Ab heute werden sich in den USA zahlreiche Gruppen mit Aktionen den Protesten anschließen. Hier Auszüge eines offenen Briefes: Hi all, I hope all of you will consider taking to the streets this week in your communities to protest the U.S. Attack on Falluja. And please spread the word about this. Thanks!
Andrea Buffa
CODEPINK/Global Exchange

UNITED FOR PEACE AND JUSTICE CALL TO ACTION: PROTEST THE ATTACK ON FALLUJA!
November 8th, 2004

€ IMMEDIATELY: call local media outlets and members of Congress to denounce
the attack

€ THURSDAY SATURDAY: Organize actions outside and inside Congressional
offices to demand an end to the assault on Falluja and an end to the
occupation (action ideas below)

€ NEXT TUESDAY, 11/16: Protest in Washington, DC on the day that Congress
goes back into session; details to be announced

The assault on Falluja has started. U.S. warplanes are dropping huge bombs on civilian neighborhoods, and ground troops are beginning to enter the city. One hospital, Nazzal Emergency Hospital, was destroyed in an air strike; another, Falluja General Hospital, has been seized by U.S. forces, making it unlikely that injured civilians will be able to go there for treatment. The estimated 50,000 civilians who remain in Falluja lack running water, electricity, and food. There will undoubtedly be many civilian injuries and deaths: during the last siege of Falluja in April, at least 600 Iraqis were killed, most of them civilians. In the current assault -- contrary to the perception that the U.S. military only employs high-tech, surgical weapons, to minimize civilian casualties -- AC-130 gunships are being used, which fire only ³dumb² munitions.
The death toll is expected to be high on the U.S. side as well: Marine
commanders have warned that deaths among U.S. forces could reach levels not seen since the Vietnam War. The U.S. assault on Falluja is a catastrophic action that will result in horrific and unnecessary bloodshed, fuel anger and resentment against the U.S., and swell the ranks of terrorist groups rather than eradicating terrorism. We need to raise our voices in opposition to this attack, insist that the U.S. return to peace negotiations, and call for our troops to be brought home now. TAKE ACTION! ORGANIZE ACTIONS THIS THURSDAY THROUGH SATURDAY
We need to be vocal and visible in our opposition to the assault on Falluja. (...) " Ideas for action include:
€ candlelight vigils to mourn the deaths that will be caused by this attack
€ creative/visual street protests that use coffins or enlarged images of
Iraqi civilian casualties or people dressed as bloodied and bandaged
civilians or soldiers (...) Get up-to-date news from Iraq by subscribing to Occupation Watch¹s email list at http://www.occupationwatch.org."

http://de.indymedia.org/2004/11/98071.shtml

war die oben erwähnte vietnamesische stadt nicht genau die, die man dem erdboden gleich gemacht hat um sie zu "befreien"?

und nochmal zu den männlichen bewohnern in falludscha, die die stadt nicht verlassen dürfen:

Neben den zahlreichen hier bereits am Montag dokumentierten Kriegsverbrechen des US-Militärs bei der Großoffensive auf die irakische Stadt Fallujah (Falludscha) ist es einem Bericht des australischen Senders ABC vom Montag zufolge zu einem weiteren schwerwiegenden Fall gekommen.

So kann ein Befehl des US-Obersts Michael Shupp nur so ausgelegt werden, daß bei der Erstürmung der Stadt "keine Gefangenen" gemacht werden sollen. Tatsächlich spricht das US-Militär in Erklärungen nur von getöteten Irakern und hat bisher keine Angaben zu Gefangenen gemacht.

"Wenn jemand sich mit erhobenen Händen ergibt und auf Euch zukommt, was werden ihr dann machen? Schießt auf ihn", so Oberst Shupp gegenüber den US-Soldaten. Er begründete dies mit "der Bedrohung von Selbstmordbombern".

Ein Iraker, der sich mit erhobenen Händen den US-Soldaten stellen will, soll also erschossen werden. Gleiches gilt mit Sicherheit, wenn er stattdessen versucht wegzulaufen oder sich zu verstecken. Ein solches Vorgehen ist nicht nur ein absolut eindeutiger Bruch der Genfer Konventionen sondern markiert sicherlich auch einen weiteren moralischen Tiefpunkt des Vorgehens des US-Militärs.

...Ergänzung: Zwar ist es richtig, daß Shupp die Worte "and starts charging you" benutzt hat, was auch mit "Euch anzugreifen" übersetzt werden kann, es scheint allerdings ziemlich unwahrscheinlich, daß die US-Soldaten noch einen gesonderten Befehl benötigen, damit sie auch tatsächlich auf einen Angreifer feuern.

http://www.freace.de/artikel/200411/091104a.html

da die soldaten in ihrer panik (und wahrscheinlich auch aus überzeugung- geht es doch gegen den "satan") auch in der vergangenheit in solchen situationen auf alles geschossen haben was sich regt, wird es wohl diesmal nicht anders sein.

jetzt sind sie also drin und der von den besatzern gefürchtete häuserkampf beginnt.
wird schon anders werden als von oben mit bomben zu werfen...
die zahlen der "aufständischen" wurde ja auch schon nach unten korrigiert- war immer von 5000 die rede, geht man jetzt von 1500 aus.
50 000 menschen sollen sich insgesamt in der stadt aufhalten- 50 000 potentielle "kollateralschäden".

Sie sind in der Stadt. Der irakische Premierminister Allawi hat den amerikanischen und irakischen Verbänden das lang erwartete "Go!" gegeben: Zur Hölle sollen sie gehen, die "Killer", die sich in Falludscha verschanzt haben, sagte Allawi irakischen Soldaten bei einem Frontbesuch kurz vor Beginn der Operation Phantom Fury.

Zuvor hatte der Übergangsregierungschef einen 60tägigen Notstand für Teile des Landes ausgerufen. Er habe alle politischen Mittel ausgeschöpft, um einen militärischen Angriff zu verhindern, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass die Aufständischen in Falludscha an keiner friedlichen Lösung interessiert seien, teilte Allawi der Presse mit.

Das ist nur die halbe Wahrheit. Das Wenige, was von den Verhandlungen zu einer friedlichen Lösung im Vorfeld des lange angekündigten Militärschlags an die Öffentlichkeit durchgedrungen ist und bisweilen in den unzähligen Berichten über Falludscha am Rande erwähnt wird, deutet daraufhin, dass die Kernbedingung der anderen Seite lautete, dass die Stadt ihre Angelegenheiten in eigener Regie regeln wolle, also ohne amerikanische Präsenz in Falludscha. Die letzte Friedensofferte einer sunnitischen Initiative bekräftigt diese Forderung noch einmal.

Eine für die Amerikaner unakzeptable Lösung. Auf die sunnitische Initiative reagierten sie gar nicht erst. Der Entschluss, gewaltsam in die Stadt einzudringen, stand unbeirrbar fest. Das Symbol des Widerstands im Irak soll fallen und eine verheerende Signalwirkung auf den gesamte Widerstand im Land ausüben, so das strategische Kalkül, das mit einigem Risiko behaftet ist, etwa dem Ausbruch eines Bürgerkrieges...

http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/18766/1.html

"...die Stadt ihre Angelegenheiten in eigener Regie regeln wolle."

na, so war das mit der "befreiung" und mit der "demokratiesierung" aber nicht gedacht...
 

kaka

Großmeister
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samhain schrieb:
da die soldaten in ihrer panik (und wahrscheinlich auch aus überzeugung- geht es doch gegen den "satan") auch in der vergangenheit in solchen situationen auf alles geschossen haben was sich regt, wird es wohl diesmal nicht anders sein.

jetzquote]


wow, welch weisheit...ich wette, dass kein einziger jemals mit einen der soldaten geredet hat. ich habe viele bekannte und verwandte in den usa, unter anderem kenne ich den 26 jährigen sohn eines kunden, meines vaters. unternehmer familie aus pa, republikaner bis ins mark. er ist seit 3 jahren bei den marines und ist aus überzeugung in den irak gegangen. vor 2 wochen war er das erste mal zuhasue, fronturlaub für 2 wochen.
mein vater sagte mir nur, dass er sich komplett verändert habe und seine einstellung jetzt kein deut mehr pro republikanisch wäre, genau das gegenteil ist der fall.
er sagte, dass 3/4 der leute nur noch ihre befehle ausführen und hoffen, lebend und so schnell wie möglich nach hause zu kommen.

bitte, bitte, bitte, bitte, erzähl hier nicht so einen mist, von wegen "christliche krieger gegen den satan". ich kann dir gar nicht sagen, wie falsch du liegst...
 

general

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Was aber wahr ist, ist, dass der SOldat, auch wenn jetzt demokratisch, auf densich Ergebenden schiessen wird, da er ja lebend aus Viet... äh, Irak zurückkehren will, und er Angst hat vor "Selbstmordbombern"

Also, wird er (sicher auf eine Art verständlicherweise, ich weiss nicht, wie ich handeln würde) auf den Unschuldigen feuern.

Dass sich die Soldaten, meist blutjung, zu jung, im Krieg verändern ist klar. Leider aber werden nicht alle ab jetzt demokratisch wählen und auch diese, werden ein lebenlang an ihren Taten zweifeln. Man nehme mal als Beispiel Veitnam. Viele heimkehrer kamen mit der "zivilisierten Welt" überhaupt nicht mehr zurecht und starben unter Drogen und Alkohol.

Wie die amerikaische Gesellschaft die Verwundeten und Heimkehrer des Irakkriegs aufnimmt, weiss ich nicht, aber ich habe das Gefühl, diese werden wie in den 60er Jahren gerne vergessen.

Grüsse
General
 

kaka

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So kann ein Befehl des US-Obersts Michael Shupp nur so ausgelegt werden, daß bei der Erstürmung der Stadt "keine Gefangenen" gemacht werden sollen. Tatsächlich spricht das US-Militär in Erklärungen nur von getöteten Irakern und hat bisher keine Angaben zu Gefangenen gemacht.

tolle aussage. man kann alles irgendwie auslegen. dazu ist dieser bericht auch noch falsch. gleich am abend während des beginns der offensive haben die us-streitkräfte 5 ausländische, nicht irakische gefange gemacht. dieser artikel ist gespickt mit lügen und halbwahrheiten. [/quote]
 

Rupert

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Ich finde es dreist und unwürdig, wie man hier über diese jungen Soldaten, die ihr Leben dafür riskieren, dass ein Land Stabilität erlangt, die ihre Nation am Golf zu repräsentieren versuchen, bloßstellen und niedermachen will.

Meine Zustimmung geht hier an kaka, und das ist sicherlich nicht oft der Fall ... meine Familie hatte vor 15 Jahren auch Kontakt zu einem gewissen Bill, liebevoll auch "Onkel Bill" genannt, der war in Aschaffenburg stationiert und musste im 1. Golfkrieg in den Irak. Kein Wort hat er über das verloren, was er da erlebt hat. Und der Mann war bei Weitem kein Kind mehr; die Art, wie hier der amerikanische Durchschnittssoldat runtergeputzt wird, ist menschenverachtend.

Samhain, darf ich fragen, ob du jemals Wehrdienst abgeleistet hast? Wenn ja, dann stell dir vor, die Grundausbildung hättest du im australischen Dschungel (aber nicht im RTL-Dschungelcamp) absolvieren müssen, die Nahrungsversorgung wäre nicht sichergestellt und Giftschlangen und -spinnen wären dir ständig auf den Fersen. Oder nimm als anderes Beispiel die lybische Wüste; Wasser müsstest du selbst suchen, Greenhorn-Entführer ständig hinter dir. Und dann stell dir vor, du kommst endlich nach Hause, halbwegs heil überstanden hast du die Sache, und das Erste, was dir begegnet, ist ein sogenannter Friedensaktivist, der dich mit Nazis vergleicht und Plakate wie "Murder" hochhält. Was würdest du tun? Sagen, dass du diese Meinung absolut teilst und es auch nicht richtig fändest, dass du den so empfindlichen Kreislauf des Lebens im Dschungel gestört hast? Oder dem Hippie eins reinwürgen?

Ein anderes Beispiel. Drüben in Amerika haben wir auch einen Bekannten, der im Vietnamkrieg war. In einer geselligen Runde hat uns dessen Schwiegertochter dann erzählt, dass er sich einmal ohne jeglichen Grund mit ihrem Mann besoffen habe und sie dann mit dem Luftgewehr auf Spatzen und mit dem Wasserschlauch auf den jeweiligen "Gegner" geschossen hätten ... und ja, der Mann war klar im Kopf, aber ein Einsatz in Vietnam oder im Irak nimmt den jungen Soldaten mit. Und je mehr Menschen auf der Welt dann schreien, dass diese Soldaten ein unfähiges Pack ohne Gerechtigkeitssinn seien, umso verstörter und verärgerter werden die dann auch, könnte ich mir vorstellen.

Ihr Jungs in Afghanistan und im Irak, ich stehe hinter euch. Macht euren Job ordentlich, ihr repräsentiert trotz eures jungen Alters die westliche Welt am Golf und am Hindukusch. Wenn euch der Krieg zu einem Kriegsgegner macht, dann ist sein Ziel erreicht. Manchmal bedarf es eigenen Erfahrungen, um einfache Tatsachen als Gut und Notwendigkeit anzusehen. Lasst euch vom "Murder"-Pöbel nicht aufziehen und bleibt ruhig. Ihr wisst, was ihr für euer Land tut und wofür ihr dort seid - das Hippiepack kennt nur Parolen, es liegt an euch, die Taten folgen zu lassen.

Kleiner Nachtrag: Im Nachhinein erscheint mir mein letzter Absatz etwas schwammig. Ich bin keinesfalls für Kriegstreiberei, wie mir das hier ab und zu unterstellt wird. Aber wer einmal im Krieg gewesen ist, der will nie wieder einen; die Hippies, die mit 18, 19 auf der Straße für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit demonstrieren, sind meines Erachtens die Republikaner von morgen. Denn sie sind zwar in den jungen, rebellischen Jahren gegen den Krieg, doch je älter man wird, umso mehr lässt man sich erzählen. Einen Einsatz vergisst man nicht, eine Demo schon.
Und ein beiläufiger Vorteil eines Einsatzes im Krisengebiet kann sein, dass man durch eigenes vorbildliches Handeln das Bild des Vaterlandes in der Welt verbessern kann. Was aber schwer wird, wenn Gewalt aufkommt, denn Gewalt erzeugt meistens Gegengewalt.
Hoffentlich ist es damit klarer geworden.
 

samhain

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@kaka

bitte, bitte, bitte, bitte, erzähl hier nicht so einen mist, von wegen "christliche krieger gegen den satan". ich kann dir gar nicht sagen, wie falsch du liegst...

also ich habe mir das nicht aus den fingern gesogen:

Eine Äußerung des Obersts der US-Marines Gary Brandl läßt hier allerdings kaum noch Raum für Verwunderung über derart offensichtliche Kriegsverbrechen.

"Der Feind hat ein Gesicht. Es ist das von Satan. Er ist in Fallujah und wir werden ihn zerstören", so Brandl.

http://www.freace.de/artikel/200411/071104a.html

solche und ähnliche äusserungen waren auch schon von soldaten in verschiedenen reportagen zu hören. neu ist das also nicht.

@General

Wie die amerikaische Gesellschaft die Verwundeten und Heimkehrer des Irakkriegs aufnimmt, weiss ich nicht, aber ich habe das Gefühl, diese werden wie in den 60er Jahren gerne vergessen.

man kürzt ihnen z.b. die unterstützung- war auch im film fahrenheit 9/11 zu sehen. der mohr hat seine schuldigkeit getan, mit menschlichen wracks möchte man sich nicht weiter abgeben.

@Rupert

Ich finde es dreist und unwürdig, wie man hier über diese jungen Soldaten, die ihr Leben dafür riskieren, dass ein Land Stabilität erlangt, die ihre Nation am Golf zu repräsentieren versuchen, bloßstellen und niedermachen will.

mir kommen wirklich die tränen.
von stabilität ist weit und breit nichts zu sehen und ihre nation wurde wohl eher durch bombardements, folter usw. repräsentiert, aber nicht durch effektive aufbauarbeit- von der unrechtmässigkeit dieses krieges mal ganz abgesehen.

Ihr Jungs in Afghanistan und im Irak, ich stehe hinter euch. Macht euren Job ordentlich, ihr repräsentiert trotz eures jungen Alters die westliche Welt am Golf und am Hindukusch

au backe- meinst du das wirklich ernst, oder ist das satirisch gemeint?

Aber wer einmal im Krieg gewesen ist, der will nie wieder einen; die Hippies, die mit 18, 19 auf der Straße für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit demonstrieren, sind meines Erachtens die Republikaner von morgen. Denn sie sind zwar in den jungen, rebellischen Jahren gegen den Krieg, doch je älter man wird, umso mehr lässt man sich erzählen. Einen Einsatz vergisst man nicht, eine Demo schon.

nach dieser deiner logik müssten eigentlich alle erstmal einen krieg mitmachen, es müsste global heftigst knallen und danach, wenn man vom gemetzel so richtig die schnauze voll hat, kommt dann der große friede...frieden durch krieg oder was?

Und ein beiläufiger Vorteil eines Einsatzes im Krisengebiet kann sein, dass man durch eigenes vorbildliches Handeln das Bild des Vaterlandes in der Welt verbessern kann.

nun ja, meistens verbessern "einsätze in krisengebieten" (hört sich besser als krieg an, nicht?) nicht unbedingt das bild des "vaterlandes" in der welt. was den irakkrieg angeht, war das bild der USA wohl noch nie so schlecht wie heute.

Was aber schwer wird, wenn Gewalt aufkommt, denn Gewalt erzeugt meistens Gegengewalt.

zu dumm aber auch- da will man für sein "vaterland" (wie alt bist du eigentlich? sowas hat vielleicht gerade mein opa noch in den mund genommen) punkten und dann machen diese gewalttäter einem wieder einen strich durch die rechnung.

man kann übrigens auch den dienst verweigern- bedeutet zwar un"ehren"hafte (seltsame ehre in diesem zusammenhang- aber das wird so ein turnbeutelträger wie ich wohl nie nachvollziehen können) entlassung oder vielleicht sogar knast, aber immer noch besser als sich instrumentalisieren zu lassen.

anfang des jahres gab es mal ein interview mit einem deserteur- ich zitiere:

Der Hölle entfliehen - Interview mit einem amerikanischen Flugpiloten-Deserteur

...Es ist blanker Unsinn zu behaupten, die Weltbevölkerung sei "antiamerikanisch", die Menschen wenden sich gegen die Politik der amerikanischen Regierung, und wer immer sich gegen diese Politik stellt, leistet eine gute Sache.
All jenen, die sich für den Militärdienst im Irak melden wollen, ob nun aus finanziellen Motiven oder aus amerikanischem Nationalismus, möchte ich sagen, dass sie zuallererst über ihre Ehre und Menschlichkeit nachdenken sollten, denn sie werden dazu gezwungen auf ihre Menschlichkeit zu verzichten, wenn sie sich daran beteiligen. Unsere Armee ist wie die Mafia, wenn du einmal dabei bist, gibt es keinen Ausweg mehr. Tragischerweise habe ich davon hören müssen, dass meine Familie mich verstossen hat, und die Burschen in der Schule meines Bruders hänseln ihn, sie nennen ihn "Bruder des Verräters". Ich habe auch von einigen amerikanischen Familien gehört, die ihre Söhne nicht willkommen heißen, obwohl sie unversehrt wieder in die Heimat zurückgekehrt sind, doch es wurde ihnen gesagt, es sei besser einen toten Soldaten nach Hause zu geschickt zu bekommen, als ohne finanzielle Hilfe weiterleben zu müssen. Ich bedaure diesen Opportunismus einer solch dummen Gesellschaft. Amerika beutet jetzt Soldaten anderer Nationen aus, um sie als menschliche Schutzschilder zu missbrauchen, um ihre eigenen zu beschützen. Im Irak habe ich zwei fundamentale Dinge gelernt: Wie verheuchelt die amerikanischen Interessen sind, und zweitens, dass ich mich schäme ein Amerikaner zu sein. Ja, ganz ehrlich und ohne Gewissensbisse sage ich: Ich bin nicht stolz darauf ein amerikanischer Staatsbürger zu sein und ich sage das überall, ungeachtet der Konsequenzen.




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hier wieder was von den verblendeten friedensbewegten, die sich nach Ruperts logik mal lieber ins kriegsgetümmel stürzen sollten wenn sie wirklich was für den frieden tun wollen:


Stoppt die Eskalation im Irak - Friedensbewegung warnt vor Massaker
Eine Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag

http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/presse/2004-11-08.html

und so sieht es dort aus:

Kein Wasser, keine Ärzte

Rettungsdienste in Falludscha schlagen Alarm: Krankenhaus abgeriegelt, Ambulanzen beschossen. UNHCR besorgt über irakische Flüchtlinge. US-Armee rückt in Stadtzentrum vor

Der Name klingt nach Hoffnung und Neubeginn: »Operation Morgendämmerung« nennen die US-Truppen die angestrebte Eroberung von Falludscha.wer denkt sich eigentlich immer diese perversen namen aus? Bewohner der westlich von Bagdad gelegenen Stadt sprachen am Dienstag, am Tag zwei der US-Bodenoffensive, allerdings bereits von der »Hölle auf Erden«. Während die Besatzungstruppen gestern über das Vordringen Erfolgsmeldung über Erfolgsmeldung – »US-Armee kontrolliert ein Drittel Falludschas« (AFP), US-Truppen stoßen ins Zentrum des Aufstands vor (AP) – verbreiten ließen, schlugen Ärzte der permanent bombardierten Stadt Alarm: Die Ambulanzdienste können nach eigenen Angaben wegen fehlenden Personals und mangelnder Ausrüstung die Verletzten nicht mehr versorgen. »Die meisten sind am Bauch verletzt und müssen operiert werden, aber wir haben keine Chirurgen mehr«, zitierte die Agentur AFP einen Sprecher der Notfalldienste. Alle Chirurgen seien im Allgemeinen Krankenhaus, das US-Truppen am Montag eingenommen hatten, festgesetzt. Wegen der Belagerung fehle es an Ausrüstung und Material. Die Rettungswagen seien beschlagnahmt. Augenzeugen berichteten zudem, die US-Truppen hätten vier Raketen auf eine Behelfsklinik abgefeuert. Falludscha ist seit Sonntag ohne Wasser und Strom. Auch die Telefonleitungen wurden gekappt.

...Im britischen Sender BBC berichtete ein Einwohner, Hunderte Häuser seien bereits zerstört worden. »Falludscha ist die Hölle geworden.« Der Norden der Stadt stehe in Flammen, während im Zentrum heftige Kämpfe tobten.

http://www.jungewelt.de/2004/11-10/001.php

Vorschläge des politischen Widerstands im Irak zur Beendigung der Offensive gegen Falludscha und andere Städte werden von den USA ignoriert. Von Joachim Guilliard

Die Eroberung Falludschas und weiterer irakischer Städte wird von den USA als notwendiger Schritt zur Durchführung der für Januar angekündigten Wahlen verkauft, ja als notwendige Voraussetzung zur Einführung der Demokratie im Zweistromland. Wie wenig glaubhaft diese auch von deutschen Medien bereitwillig akzeptierte Begründung für ein erneutes Massaker ist, zeigt nicht zuletzt der Umgang der Aggressoren mit ernsthaften Vermittlungsvorschläge von irakischer Seite, die auf eine Verhinderung der Gewalteskalation und wirkliche Demokratisierung abzielen. Der politisch wohl interessanteste Vorstoß kam vor ein paar Tagen vom irakischen nationalen Gründungskongreß (Iraqi National Foundation Congress – INFC), einem breiten Bündnis verschiedener politischer Gruppierungen und Persönlichkeiten.


Dachorganisation etabliert

Wamidh Nadhmi, angesehener Professor der Universität von Bagdad und Sprecher des INFC, stellte, wie die Washington Post am Wochenende berichtete, eine Reduzierung von Widerstandsaktionen und eine Beteiligung der im Kongreß vertretenen politischen Kräfte an den Wahlen in Aussicht, wenn die Angriffe der US-Truppen auf irakische Städte eingestellt und einige Änderungen im Wahlprozeß vorgenommen werden...

http://www.jungewelt.de/2004/11-10/005.php

hier noch ein interessanter bericht eines arztes, der sich länger im irak aufgehalten hat und seine eindrücke schildert:

Land im Umbruch - Der Irak ein Jahr nach dem Krieg

http://www.iraktribunal.de/hearing190604/sommerfeld_2004.htm[/quote]
 

Rupert

Meister
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@samhain:

mir kommen wirklich die tränen.
von stabilität ist weit und breit nichts zu sehen und ihre nation wurde wohl eher durch bombardements, folter usw. repräsentiert, aber nicht durch effektive aufbauarbeit- von der unrechtmässigkeit dieses krieges mal ganz abgesehen.

Das sollten sie auch.
Denn eine traurige Wahrheit des Irakfeldzuges (ja, ich nenne es beim Namen, schau an, schau an) bleibt, dass die Verbrechen von den unerfahrenen Jungspunten begangen werden. Sie machen sich die Hände schmutzig für einige Vorgesetzte, die entweder aus niederen Motiven oder aus Profitgier oder aus anderen verabscheuenswürdigen Gründen unmenschliche Befehle erteilen, die bei Nichterfüllung sofort Strafe nach sich ziehen. Was kann der Junge aus dem Barrio schon tun, wenn ihm gesagt wird, er solle doch bitte ein "Verhör" beaufsichtigen, aber danach das Geschehen schnellstens wieder vergessen? Sonst fliegt er aus der Army und darf sich in der freien Marktwirtschaft umgucken? Wie du schon einmal so schön sagtest, samhain: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral." Wir in Deutschland haben (noch) das Glück, dass unser soziales Netz greift, dass kaum einer hungern oder frieren muss. In Amerika ist das, wie du sicher weißt, anders. Wenn jemand die Army als einzigen Arbeitgeber sieht - und das ist sicherlich bei vielen der jungen Rekruten der Fall - dann kann man sich einen Rauswurf schlicht und ergreifend nicht leisten. Die von dir angesprochenen Bombardements, die Folter - haben das die Soldaten freiwillig und aus Spaß gemacht? Ich glaube kaum ! Der Befehl kam von den höhergestellten Instanzen, die Fußtruppen im Irak waren nur die Exekutive, der man später die Schuld auflasten kann. Genauso frage ich mich, wie ein Land aufgebaut werden soll, wenn das Primärziel die Sicherung von Ölreserven und die Wahrung amerikanischer Großkonzernsinteressen ist. Die Bundeswehr sucht in Afghanistan Kontakt mit den Menschen. Die Army sichert Ölfelder. Das unterscheidet uns. Die Feldherren im Pentagon müssten nur Gelder bereitstellen und den Befehl geben und die Soldaten könnten beim Aufbau helfen. Aber in einem Dienstplan, der nur auf Kontrolle und Überwachung von Straßenabschnitten ausgelegt ist und in der derzeitigen Situation kann eigenständiges Handeln gefährlich werden. Man schaue sich nur an, wie viele Geiselnahmen derzeit im Irak passieren.


au backe- meinst du das wirklich ernst, oder ist das satirisch gemeint?

Wenn ein großer Teil einer Generation in ein fremdes Land ziehen muss, um dort die Interessen weniger zu wahren, dann ist das eine Sache. Eine ganz andere Angelegenheit stellt die Tatsache dar, dass diese jungen Männer und Frauen nicht freiwillig und aus Spaß, sondern aus Not in die Army und damit in den Irak gegangen sind. Ich bin keineswegs ein Befürworter dieses Krieges, aber solange diese Soldaten, die zwanghaft den Gedanken verdrängen müssen, als Kanonenfutter geplant zu sein, im Irak und auch in Afghanistan ihr Leben riskieren, kann ich es nicht verstehen, warum man Sätze wie "Mögen ihre Taten auf sie zurückfallen" schreibt. Diese Taten werden von ganz anderen Kreisen befohlen; ein Soldat ist immer Befehlsausführer. Natürlich muss er selbst entscheiden, ob dieser Befehl würdig des Ausführens ist oder nicht; aber wenn du, wie oben schon erwähnst, abhängig von der Army bist, spielt die Qualität des Befehls kaum mehr eine Rolle. Die Situation im Irak wird immer auch durch die Befehlshierarchie bestimmt. Wenn der Falke auf seinem Ledersessel befiehlt, Falludscha zu überfallen, dann tanzen die Mäuse im Irak. Nicht gegen die Soldaten muss man vorgehen, die ihr tägliches Brot vom Militär erhalten, sondern gegen die Führungsriege dieses Militärs, deren Entscheidungen auf eigenen Interessen und nicht auf denen ihres Landes (weil dir ja Vaterland so altertümlich klingt), geschweige denn auf denen der Soldaten, beruhen.


nach dieser deiner logik müssten eigentlich alle erstmal einen krieg mitmachen, es müsste global heftigst knallen und danach, wenn man vom gemetzel so richtig die schnauze voll hat, kommt dann der große friede...frieden durch krieg oder was?

Frag doch mal jemanden, der den zweiten Weltkrieg mitgemacht hat (und zu dieser Gruppe gehöre ich nicht, nur zu deiner Information), ob er einen Krieg will. Dann frag jemanden, der während des Baby-Booms geboren wurde, ob er einen Krieg will. Schließlich fragst du jemanden in deinem Alter, ob er einen Krieg will (und beschränke dich dabei nicht nur auf Deinesgleichen). Der Weltkriegsrentner wird dir predigen, dass Krieg die Pest der Menschheit ist. Der Babyboomer wird dir erklären, dass Krieg nicht gut ist. Und der aus der jetzigen Generation wird dir entweder ins Gesicht brüllen, dass du ein Trottel bist, oder dir auf seine ganz eigene, neoliberale Weise zu erläutern versuchen, dass Kriege manchmal notwendig sind.

Ich hoffe inständig, dass wir einen Krieg in Europa nie mehr mitmachen müssen, auch wenn ich so langsam meine Zweifel habe. Ein ganz einfaches Beispiel für meinen "Who Wants War?"-Indikator:

Welche Filme waren nach dem Zweiten Weltkrieg gefragt? Welche sind es heute?
- Heimatfilme nach dem Weltkrieg
- Actionfilme heutzutage
Was sagt uns das über die Situation der Gesellschaft aus? Richtig: Gewaltbereitschaft, Drang nach kühnem Heldentum, gar eine Art Kriegsbegeisterung (wenn ich mir die Reaktion der, insbesondere jungen, Zuschauer bei Explosionen oder Schießereien ansehe ... unverständlich für mich, dass man sich über so etwas dermaßen freuen kann) wird an den Tag gelegt. Wie war es in Weimar? Ähnlich. Zumal mich die heutige Situation (rechter Pöbel demonstriert für unsinniges Zeug, linker Pöbel rennt dagegen) leicht an die "Kommunisten gegen Nationalsozialisten"-Straßenkämpfe in Weimar erinnert. Das ist es, was mir Angst macht. Je länger kein Krieg herrscht (und je länger die Bevölkerung von den Früchten des Friedens zehren kann), umso wilder werden die nachfolgenden Generationen auf Auseinandersetzungen, im Extremfall Kriege.

Und die Demonstrationen, die gegen den Irakkrieg abgehalten wurden, sind zwar als Anhaltspunkt für einen immer noch existierenden Friedenswillen gut im Hinterkopf zu haben, spiegeln aber dennoch nicht die Meinung der gesamten Bevölkerung wider; zudem wurde dieses "Anti"-Stimmung stark von den Medien geschürt. Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn RTL jetzt plötzlich einen auf Kriegstreiber macht.


nun ja, meistens verbessern "einsätze in krisengebieten" (hört sich besser als krieg an, nicht?) nicht unbedingt das bild des "vaterlandes" in der welt. was den irakkrieg angeht, war das bild der USA wohl noch nie so schlecht wie heute.

Das ist auf drei Hauptfaktoren zurückzuführen:
1) Die falschen Entscheidungen wurden getroffen. Flächenbombardements und "Shock and Awe" machen die Bevölkerung nicht friedlich, sondern eher sauer. Das lässt sie dann auch großzügig an den jungen Soldaten aus, wie man sieht. Traurig, aber wahr: die Fehler der Schreibtischmörder müssen deren Kriegssklaven mit ihrem Blut bezahlen.
2) Der Großteil der Einheiten im Irak ist zu unerfahren, insbesondere mit dem arabischen Kulturkreis. Ich selbst als jemand, der sich recht ausführlich über den Islam informiert hat und auch einige Moslems zu seinem Bekanntenkreis zählen darf, würde mir nicht zutrauen, in einem mir völlig fremden Land den Befreier zu mimen. Wie soll das erst klappen, wenn der Fast-Food-verwöhnte, etwas dickliche Junge von nebenan, dessen einzige Erfahrungen mit Religion die Ansicht der Kirche von außen sind, in einen Krieg gerät, der einerseits durch wirtschaftliche Interessen, andererseits durch kreuzzugsähnliche Gottes- und Religionsvorstellungen geprägt ist? Er wird ganz schön auf die Schnauze fallen, und das tun die dicklichen Fast-Food-Jungs von nebenan grade.
3) Die Bevölkerung hat, wie es scheint, den Laizismus noch nicht für sich entdeckt und tritt jetzt für einen Gottestaat ein, dessen Fanatismus man am Beispiel Iran sehen kann. Reformer werden abgewählt, Fanatikern wird die Regierungsgewalt überlassen. Derjenige, der noch glaubt, amerikanische Verhältnisse "exportieren" zu können, wie es in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg geschehen ist, rennt oft gegen eine Mauer aus Vorurteilen und herbeibeschworenen Traditionen, die wiederum nur einigen wenigen aus der religiösen Elite nützen. Ihre Anhänger können diese mit angeblich weisen Worten auf ihre Seite ziehen, die Army tut es eben mit Dollars.

Die Intentionen der Soldaten in allen Ehren, falls sie denn vorhanden sind, was ich stark hoffe; aber ich kann auch kein Flugzeug fliegen, wenn ich nicht weiß, wie es gesteuert wird. Wenn ich die Kulte und die Kultur eines Landes nicht kenne und die Mentalität nicht einschätzen kann, wird mir das schnell zum Verhängnis. Anstatt das Ballern aus dem Panzer zu üben, hätte die Army vielleicht Kurse in Arabisch anbieten sollen.
"Aber hey ... warum lernen die Iraker nicht einfach Englisch? Haben wir ja auch machen müssen !" :?


dann machen diese gewalttäter einem wieder einen strich durch die rechnung ... entlassung oder vielleicht sogar knast, aber immer noch besser als sich instrumentalisieren zu lassen ...

Diese Gewalttäter bauen ihre Taten aus genau den Motiven auf, die auch für die Kreuzzüge veranwortlich waren. "Gottlose Amerikaner", die ihr heiliges Land besetzen, "verbrecherische Amerikaner", die ihre Landsleute versklaven, "unwürdige Amerikaner", die Moscheen schänden. Was diese Herren, denen der Spruch "So schnell schießen die Preußen nicht" vielleicht ganz gut tun würde, oft übersehen: das Bild der Moslems wird dadurch in der Welt, und inbesondere im Amerika von heute, nicht besser. Mag sein, dass die amerikanische Administration und Militärriege Fehlentscheidungen getroffen und die Soldaten nicht sehr fördlich gehandelt haben; aber durch Gewalt löst man keine Gewaltprobleme, das kann man an Israel und Palästina sehen. Eher beschwört man immer neue Gipfelungen der Gewalt herauf, die schließlich dazu führen, dass es Massaker gibt und diejenigen, zu deren Schutz beide Seiten angeblich handeln, nämlich die Menschen im Land, ganz besonders leiden müssen. Das ist eins der traurigen Resultate, wenn mächtige Persönlichkeiten ihre Interessen bockig durchsetzen müssen.

Zum Thema Instrumentalisierung ... wie bereits so oft erwähnt, sind diejenigen, die sich instrumentalisieren lassen, bei Weitem nicht so dumm oder hörig, wie es oft dargestellt wird; sie müssen es tun. Eine katastrophale Wirtschaftspolitik hat immer zur Folge, dass der Hauptarbeitgeber mehr und mehr das Militär wird. Damit das Militär keine Stellen abbaut, muss es "genutzt" werden ... eine weitere traurige Schleife aus Unfähigkeit, Desinteresse und Gedankenlosigkeit.


Im Übrigen habe ich nie behauptet, dass sich jemand ins Kriegsgetümmel stürzen soll ... wer Frieden will, der ist im Recht. Wer für Frieden eintritt und etwas dafür tut, ist ebenfalls im Recht. Wer sich jedoch später einlullen lässt, weil er nie den Frieden zu schätzen gelernt hat, dem hätte ein Einsatz am Krisenherd ganz gut getan, denke ich.
 

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