Jesus, König der Juden

Benkei

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Re: Licht ins Dunkel

In Mittel- und Ostasien war Jesus vor dem Eintreffen katholischer und protestantischer Missionare als "Issa" bekannt. Wie ich schon erwähnt habe gibt es ein Sutra, die vom Leben Issas erzählt.

In den Reiseaufzeichnungen des orientreisenden Notovitsch ist die Erzählung eines Lamas aus Ladakh enthalten welcher behauptet, die besagte Sutra studiert zu haben und einen Teil ihres Inhalts wiedergibt, sowie Erläuterungen hierzu gibt:

Erzählung des Lamas schrieb:
“Auch wir achten den, den ihr als Sohn eines alleinigen Gottes verehrt; nur sehen wir in ihm nicht den einzigen Sohn, sondern den auserwählten unter allen (Söhnen), den Auserwählten, der euch in „unserer“ Religion unterrichtet hat. „Issa“ ist ein großer Prophet, einer der ersten nach den 22 Buddhas. Buddhas geistiges Wesen inkarnierte sich in der gleichen geheiligten Person Issas, und das erhabene Leben dieses Heiligen, dem die Heiden den Tod gaben, ist in unseren Schriften überliefert.“
Wiedergegebener Sutrainhalt
„In seinem vierzehnten Lebensjahre – so ist in jenen buddhistischen Schriften zu lesen – kann der junge, von Gott gesegnete Issa nach Sind in der Absicht, bei den Aryas in den göttlichen Wissenschaften sich weiter auszubilden.
Als er durch das Fünfstromland wanderte und Radschputana querte, baten ihn die glühenden Anhänger des Gottes Dschina bei ihnen zu bleiben. Er aber ließ sich von den irreführenden Sektierern nicht aufhalten, sondern zog weiter nach Dschagarnath in der Gemarkung Orissa, wo die irdische Hülle Krischnas ruht. Mit Freuden wurde Issa von den Brahmanas willkommen geheißen.

Die Priester lehrten ihn die Veden lesen und auslegen, unterrichteten ihn im Gesundbeten und Heilen der Besessenen und erklärten ihm, wie die heiligen Schriften dem einfachen Volke zum Verständnis zu bringen seien.

Issa hielt sich sechs Jahre in Dschagarnath, Radschagriha, Benares und anderen heiligen Orten auf. Er lebte in Frieden mit dem Volke, dem er die heilige Schrift erklärte. Die Sklaven und Cûdras brachten ihm eine tiefe Bewunderung entgegen und fragten ihn oft, was sie zu tun hätten, um der Glückseligkeit teilhaftig zu werden.

„Betet keine Götzen an; denn sie hören euch nicht! Vergesset nicht, dass euch die Vedas nicht die unverfälschte Wahrheit sagen! Haltet euch nicht für die besten und ersten in allem und demütigt eure Nächsten nicht! Helft den Schwachen und unterstützt die Armen! Tuet niemand Böses an! Wünscht euch nicht zu besitzen, was ihr nicht habt.“

Als die Brahmanen von diesen Reden Issas an die Cûdras hörten, beschlossen sie, ihn zu töten. Issa aber, von der ihm drohenden Gefahr wohl unterrichtet, verließ nachts Dschagarnath, ging ins Gebirge und ließ sich in der Gegend nieder, wo der große Sâkjamuni (Buddha Siddharta Gautama) das Licht der Welt erblickte.
Wiederum sechs Jahre später verließ Issa Nepal und den Himalaja, stieg zu Tal und wanderte durch Radschputana und heidnische Gebiete hindurch gen Westen.

Issa, der vom Schöpfer Auserwählte, um der in Verderbnis versunkenen Menschheit den wahren Gott in Erinnerung zu bringen, zählte 29 Jahre. Soweit der Inhalt jeder buddhistischen Schriften."
Quelle: http://www.moses-online.com/www10/schulung/berichte/allg/issa.htm
Klinge recht glaubwürdig und würde einige Lehren Jesu erklären, allerdings gilt, wie schon gesagt, die Sutra als verschollen. Ob nun tatsächlich historisch oder nicht, in jedem Fall ein guter Denkanstoss.

Tarvoc schrieb:
shechinah schrieb:
Warscheinlich ist Jesus tatsächlich ein Titel:
Jesus = Ye-ho-shuha = Jahwe rettet/erlöst oder kurz "Erlöser"

Ach, tatsächlich? Das finde ich interessant.
Wie war dann Yehoshuas wirklicher Name?
Josef? Johannes? Judas? :shock:
Auch der Gedanke, Jesus und Judas könnten ein und dieselbe Person sein könnte ein guter Denkanstoss sein, vor allem wenn man an den Judaskuss denkt und den "Verrat" der der Passion zugrunde liegt. :wink:
 

Tarvoc

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Re: Licht ins Dunkel

Benkei schrieb:
Auch der Gedanke, Jesus und Judas könnten ein und dieselbe Person sein könnte ein guter Denkanstoss sein, vor allem wenn man an den Judaskuss denkt und den "Verrat" der der Passion zugrunde liegt. :wink:

Da ich mich noch nicht "lange" mit Semiotik beschäftige: könntest du mir das erklären?
 

Benkei

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Re: Licht ins Dunkel

Tarvoc schrieb:
Da ich mich noch nicht "lange" mit Semiotik beschäftige: könntest du mir das erklären?
Ob man in diesem Vergleich Semiotik finden kann überlasse ich jedem mal selbst.

Worauf ich hinaus wollte lässt sich eher mit "Fight Club" vergleichen:
Jack-Tyler, Judas-Jesus.
Der jeweils "erleuchtete" Aspekt wird geopfert, damit der jeweils "unerleuchtete" Aspekt fortbestehen kann. Der Vergleich hinkt natürlich, zumal sich Judas ja der Überlieferung nach während/nach der Passion aufgeknüpft hat. Hierneben wird "Fight Club" autobiographisch wiedergegeben, wogegen die Evangelien biographisch sein sollen, so dass die Schitzophränie beim Judas/Jesus dann schon sehr offensichtlich hätte sein müssen. Ich denke der Vergleich hinkt nicht nur, nein...
er hat einen Klumpfuss :wink:
 

Tarvoc

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Re: Licht ins Dunkel

Benkei schrieb:
Worauf ich hinaus wollte lässt sich eher mit "Fight Club" vergleichen:

Wow, noch ein Fan von Fight Club!
Ich bin auf deine Interpretation gespannt. :D

Benkei schrieb:
Jack-Tyler, Judas-Jesus.
Der jeweils "erleuchtete" Aspekt wird geopfert, damit der jeweils "unerleuchtete" Aspekt fortbestehen kann.

Hm. Wobei: Jack erschießt ja nicht Tyler, sondern schießt sich selbst durch den Kopf - und dadurch wird Tyler getötet...

Die Pistole an den Lippen könnte natürlich mit einem "Kuss" verglichen werden...

Wer ist dann Marla? Maria Magdalena?
 
G

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Bei meinen Recherchen bin ich auf einges interresantes gestoßen, leider bekomme ich es nicht in die Reihe..

Zunächst Thomas Dyddimus. Beides bedeuted Zwilling. Die Verdopplung könnte Der Zwilling des Zwillings sein - nur so ein Gedanke.

Angeblich stellte Pilatus die Menge am Tag vor Pashah vor die Wahl Jesus oder Barabas freizulassen (was nebenbei bemerkt völlig unrömisch gewesen wäre).

Barabbas (Bar abbas = sohn des Vaters).
Dazu muss man wissen, das der "Vater" einer der Titel des oberhauptes der Essener war in diesem Fall also Jakobus, der Bruder von Jesus.

Wenn die beiden Brüder Zwillinge gewesen wären (was ich nicht wirklich glaube) oder sich der Begriff Dydimus auf eine geistige "Gleichheit" bezieht (spekulier) wäre Thomas mein Kandidat.

Nur zwei Evangelien sprechen überhaupt von der Geburt Jesu aber keiner von einer Zwillingsgeburt (was nix heißen musss)

Weitere Verwirrung stiftet Jesus`Römischer Steckbrief der von einem sehr kleinen Mann mit Buckel spricht .

Der Abrdruck auf dem Grabtuch ist jedoch 1,80 m groß.

Nix als Widersprüche - verdammt das muss doch zu knacken sein.



Spinnen wir mal weiter
 

Benkei

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Tarvoc schrieb:
Wer ist dann Marla? Maria Magdalena?

Marla und Maria Magdalena würde ich hier nicht vergleichen. Über Maria Magdalena steht einfach zu wenig in den Evangelien als das ich hier einen Zusammenhang bilden würde.

Marla steht in meiner Interpretation von Fight Club für die Göttin Maya, Herrin über die Illusionen. Obwohl Jack in einem früheren Gespräch selbst sagte:
"Wir sind eine Generation von Männern die von Frauen erzogen wurden. Ich glaub nicht das eine Frau noch die Antwort auf unsere Fragen ist." (oder war das Tyler?)
gibt er sich Marla (Maya, also der Illusion) später doch hin und akzeptiert quasi sein Leben als "Gleichgeschalteter". Man könnte auch sagen er wendet dem "Erwachen" (=Tyler) den Rücken zu und kehrt zum Traum zurück.

Aber vielleicht bleibt er ja auch "erwacht", nachdem er "das Kleid des illusorischen Selbst" gesprengt hat und legt es nur wieder an, da er nichts anderes "zum anziehen" hat :wink:

Mir träumte, ich sei ein Schmetterling
und flatterte unbeschwert umher.

Erwachte, ganz plötzlich - und fragte mich nun, was ich bin:

Ein Mensch, der träumt ein Schmetterling zu sein?
Oder ein Schmetterling, der träumt er sei ein Mensch?

Zhuangzi
 

Tarvoc

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Re: von Schmetterlingen und Menschen

Benkei schrieb:
Marla und Maria Magdalena würde ich hier nicht vergleichen. Über Maria Magdalena steht einfach zu wenig in den Evangelien als das ich hier einen Zusammenhang bilden würde.

Marla steht in meiner Interpretation von Fight Club für die Göttin Maya, Herrin über die Illusionen. Obwohl Jack in einem früheren Gespräch selbst sagte:
"Wir sind eine Generation von Männern die von Frauen erzogen wurden. Ich glaub nicht das eine Frau noch die Antwort auf unsere Fragen ist." (oder war das Tyler?)
gibt er sich Marla (Maya, also der Illusion) später doch hin und akzeptiert quasi sein Leben als "Gleichgeschalteter". Man könnte auch sagen er wendet dem "Erwachen" (=Tyler) den Rücken zu und kehrt zum Traum zurück.

Das finde ich interessant!

Kennst du den Film "Die letzte Versuchung Christi"?
 

Benkei

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Re: von Schmetterlingen und Menschen

Tarvoc schrieb:
Kennst du den Film "Die letzte Versuchung Christi"?

In "Die letzte Versuchtung Christi" läuft es genau andersherum ab.
Zuerst lässt sich Jesus von der "Illusion" verführen um ein "normales" Leben (in Illusion) führen zu dürfen.
Erst als Judas, der hier wohl für "die Erkenntnis" von Jesu Irreführung (Versuchung) steht erscheint, gibt sich Jesus quasi "der Wahrheit" hin und vervollständigt damit sein Schicksal.

Was an "Die letzte Versuchung Christi" auch interessant ist, ist das Treffen zwischen dem "illusionierten" Jesus und Paulus.
Obwohl Jesus behautete der zu sein, von dem Paulus ständig predigt will Paulus absolut nichts von ihm wissen. Paulus hat sich schon sein eigenes Dogma zusammengeschustert.
Aber das nur am Rande.
 

Benkei

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Re: von Schmetterlingen und Menschen

Benkei schrieb:
In "Die letzte Versuchtung Christi" läuft es genau andersherum ab.
Zuerst lässt sich Jesus von der "Illusion" verführen um ein "normales" Leben (in Illusion) führen zu dürfen.
Erst als Judas, der hier wohl für "die Erkenntnis" von Jesu Irreführung (Versuchung) steht erscheint, gibt sich Jesus quasi "der Wahrheit" hin und vervollständigt damit sein Schicksal.
Genauer betrachtet kann es natürlich auch andersherum sein...
Vielleicht verkörpert ja der "Engel" Jesu "Erwachen" und erst durch Judas (=Maya) wird Jesus wieder "in die Irre" geführt damit er seinem alten (illusorischen) Selbstbild ("Ich bin der Erlöser") wieder gerecht wird. Getreu dem Ausspruch
"Wer seine Zukunft kennt, geht Ihr in die Falle."
(aus Frank Herberts "Children of Dune")
 

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