Ok. Hier mal was zu lesen: Ich habe bevor die Streiks losgingen bzw als es Feststand dass gestreikt wird eMail-Kontakt gehabt. Hier ein paar eMails. Ich wollte das einfach jetzt mal posten, da im Moment die Gespräche um die in Zukunft rollenden Köpfe bei der IG Metall immer lauter werden. Was denkt ihr darüber ? Wussten die Metaller nicht schon im voraus dass es nichts wird ? Steht ein Machtkampf dahinter ?
meine frage:
kurz darauf die antwort:
aha.... naja... *ggg* hier meine antwort:
ok aber dann holla die antwort:
okilidokili. Ich frag mich nur wie das alles mit den Storys im TV harmonieren soll *wtf*
Nun seid ihr dran
meine frage:
hallo.
ich hätte mal eine frage zu ihren streiks die heute morgen begonnen haben:
finden sie nicht auch dass diese der deutschen volkswirtschaft schaden ? vielleicht erreichen sie dadurch eine höhere beschäftigung, aber ich glaube kaum dass das außenpolitische verhältnis davon berührt wird, ich meine damit dass deutschland als standpunkt noch schlechter wird. höhere lohnnebenkosten (durch weniger arbeit -> mehr arbeiter ) macht es für einen unternehmer zu teuer jemanden einzustellen. da ich schon bei mehreren mittelstandsunternehmen gejobbt habe, habe ich dort auch einiges mitgekriegt. man stellt dann lieber nur noch aushilfen ein bevor man jemanden richtig einstelllt.
ich denke zwar dass ich mit meinen 20 jahren nicht die ahnung habe wie sie, aber immerhin hat usnere klasse in baden-württemberg den besten schnitt in bwl/vwl im abi. und ich denke dass ich da auch was gelernt habe was richtig ist.
ich finde es nur schade was sie machen, denn das ist bei weitem mehr schaden wie sie gutes verrichten !!!! nachweislich hat eine arbeitszeitverkürzung in dem maße nur negative antworten auf die noch so wichtigen fragen wie arbeitslosigkeit und passives kaufverhalten gegeben.
ich denke eine gewerkschaft mit soviel macht sollte erst einmal auf sich selber schauen, bevor sie den ersten stein schmeisst ! ich denke auch man könnte weitaus mehr erreichen wäre die ig metall nicht so stur. kompromisse sind da um sie zu machen, nicht um sie zu verstehen.
ich wäre ihnen sehr sehr dankbar würde sie mir grundlegende und wichtige gründe für den streik nennen (falls es da welche gibt), denn meiner meinung nach ist jetzt schon mehr damit kaputt gemacht worden als geholfen ! in den medien und v.a. durch die medienvertreter habe ich keinen einzigen logischen und nachvollziehbaren grund erkennen können. ich meine die argumente die in den medien fallen sind lediglich publizistisch und euphenistisch. aber wollen sie ihre mitglieder nicht zB durch logische und schlagkräftige argumente motivieren, zeigen dass kompromißbereitschaft mehr bringt als leere reden schwingen ?!
zeigen dass die ig metall macht hat und diese auch sinnvoll nutzt ?
die fdp zB hat es auf ihrem letzten parteitag deutlich gemacht, nur leider (bzw zum glück) wurden sie nicht ernstgenommen.
aber die richtung war auf jeden fall ok.
ich freue mich auf jeden fall auf ihre antwort, hoffe ich werde nicht lächerlich abgespeist und ernst genommen.
mit immerfreundlichen grüßen
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ps: ich bin weder mitglied einer gewerkschaft noch einer partei, habe auch nicht vor irgendwo einzutreten.
kurz darauf die antwort:
Hallo,
die IG Metall ist sich durchaus bewusst, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht die günstigsten sind. Dennoch wollen wir zum jetzigen Zeitpunkt eine verbindliche Festlegung auf einen Zeitplan, der zu einer Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland führt. Der einschlägigen Presse können Sie entnehmen, dass sich die IG Metall sehr kompromißbereit gezeigt hat, nicht eine sofortige Angleichung an die "35" fordert und die betriebswirtschaftliche Situation einzelner Betriebe durchaus zu berücksichtigen bereit ist. Die Vereinbarung eines konkreten Zeitrahmens ist aus unserer Sicht aber unabdingbar. Die Arbeitgeber sind zur Zeit nicht einmal bereit, mit uns über bestimmte Zeitpunkte zu sprechen, sondern lehnen eine Angleichung generell ab. Bitte haben Sie im Blickpunkt, dass wir hier über die Bereiche Metall- und Elektroindustrie und Stahl reden, die Situation dieser Branchen ist sicherlich anders zu beurteilen, als die Gesamtsituation Ostdeutschlands.
Die Forderung nach einer konkreten Perspektive für eine Angleichung wird auch von der überwiegenden Anzahl der Beschäftigten in diesen Branchen mitgetragen.
Das Thema soll auch sicherlich nicht von der Debatte über Sozialreformen ablenken. Hier wenden wir uns, wie sie unseren Veröffentlichungen entnehmen können, nicht generell gegen Reformen, sondern gegen Veränderungen, die (wieder einmal) einseitig zu Lasten der Beschäftigten gehen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Homepage unter http://www.igmetall.de/tarife/nachrichten/metall/arbeitszeit/ost.html
Mit freundlichen Grüssen
***** Stahl-Schindler
IG Metall Vorstand
-Onlineredaktion-
********, 60528 Frankfurt/M.
Tel.: ******* Fax: ********
eMail: **********@igmetall.de
Internet: www.igmetall.de
aha.... naja... *ggg* hier meine antwort:
hallo nochmals. vielen dank für ihre "antwort"
leider musste ich feststellen dass sie nicht wirklich auf meine fragen eingegangen sind. leider höre ich den text den sie mir unten schreiben heute fast genauso im radio. finde das lustig.
wenn man solche standard-mails/texte überall anbringt dann ist es nicht verwunderlich dass es mit der kompromißbereitschaft nicht allzuweit her ist. ich finde es ehrlich gesagt lächerlich und traurig, dass auch ich hier mit "bla-bla-bla" ignoriert werde. finden sie es nicht verwunderlich, dass ich genau solch eine antwort NICHT wollte ? *lol*
schade dass sie anscheinend meine vorherige mail nicht genau gelesen haben, denn solch eine antwort wollte ich nicht. dann hätte ich auch gleich auf der seite bzw in einer broschüre nachlesen können.
"die IG Metall ist sich durchaus bewusst, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht die günstigsten sind. " immerhin haben sie das erkannt. warum wollen sie dann den gleichen fehler wie zB politiker machen, d.h. mehr lohnnebenkosten erzeugen ???? wissen sie, ich weiß wie das in einem mittelständischen betrieb von statten geht: die 2 festangestellten werden zu teuer dafür kommen 4 aushilfen; je nach abteilung und möglichkeiten. mehr gibts da nicht. jeder unternehmer holt sich billige arbeitskräfte, kein unternehmer zahlt für weniger arbeit noch mehr lohnnebenkosten. und das bei dieser wirtschaftslage !
".....betriebswirtschaftliche Situation einzelner Betriebe durchaus zu berücksichtigen bereit ist" aha. schade dass sie nicht bereit sind eine betriebswirtschaftliche situation für alle unternehmen zu erzeugen. schade dass nur einzelne unternehmen bevorzugt werden. würden sie nämlcih alle betroffenen betriebe in ostdeutschland berücksichtigen würden sie u.U. festestellen, dass sie vielleicht bei einzelnen betrieben eine 35h woche einführen könnten, von mir aus auch sofort und verbindlich, aber schaden sie doch nicht der masse aller betriebe !
"Der einschlägigen Presse können Sie entnehmen..." ob das gut und richtig ist sei einmal dahingestellt. ich bevorzuge mich unabhängig von publizistischen medien zu informieren. das internet bietet viele möglichkeiten, man kann recherchieren , etc.. neutrales medium. aber schön dass ihre pressestelle das so gut managed )
dass die arbeitgeber sicherlich auch nicht wirklich kompromißbereit sind ist klar. die situation derer ist auch im moment erbärmlich. aber fragen sie sich mal WARUM streuben sie sich so wehemend gegen das, was die ig metall durchsetzen will ? klar wollen wir alle das es dem arbeitnehmer besser geht und dass dieser seinen job behält, aber wenn der arbeitgeber in schwierigkeiten kommt wird dieses ziel nur schwer zu erreichen sein.
"...wird auch von der überwiegenden Anzahl der Beschäftigten in diesen Branchen mitgetragen.." ja. aber innerbetrieblich gab es weitaus bessere und v.a. flexiblere lösungen. ich halte es nicht unbedingt für nötig durch massiven druck der gewerkschaften dieses zu erzwingen. die betriebe können sich da einerseits selbst ganz gut helfen mit ihren mitteln.
ich hoffe ich kriege vielleicht noch eine antwort, eine mit der ich mir nicht billig abgespeist und ruhig gestellt vorkomme, sondern eine bei der ich denke ich wurde ernstgenommen. ansonsten kann ich nicht von mir behaupten dass ich irgendetwas der ig metall noch ernst nehmen würde.
mit immerfreundlichen grüßen
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ok aber dann holla die antwort:
Lieber Herr ********,
vielen Dank für Ihren Brief, zu dem ich gerne kurz Stellung nehme.
Zu allererst möchte ich auf Ihre Befürchtung eingehen, Ihre Meinungsäußerung
würde ggf. nicht ernst genommen. Wenn sich jemand an seinen Computer setzt,
um uns zu schreiben, dann zeigt dies doch in aller Regel, dass ihn etwas so
stark bewegt, dass er es los werden muss. Das ist immer ernst zu nehmen.
Deshalb beantworten wir alle Schreiben, die aus mehr bestehen als wüsten
Beschimpfungen, so weit es uns zeitlich irgendwie möglich ist, .
Zum anderen kann ich Ihnen versichern, dass Sie mit der weiteren
Befürchtung, die Streikaktionen in den neuen Bundesländern richteten
volkswirtschaftlichen Schaden an, durchaus nicht allein sind.
Dass wir allerdings diese Auffassung nicht teilen, steht auf einem anderen
Blatt. Unsere Beschäftigten streiken ja nicht aus Jux und Tollerei. Laut
einer dpa-Meldung kamen wir Deutschen im letzten Jahr auf 11 Streiktage pro
Beschäftigten, also 5 Minuten pro Kopf pro Jahr. In derselben Meldung wurde
darauf hingewiesen, dass nur die Österreicher weniger streikbedingte
Arbeitsausfälle aufwiesen. Mit ihrem gestrigen Generalstreik dürften sie uns
aber dick überholt haben.
Bevor wir an Streik denken, ist uns eine Einigung am Verhandlungstisch
allemal lieber. Und bevor wir an den Verhandlungstisch gehen, findet ein
langer Prozess der Prüfung von möglichen Forderungen statt. Zu diesen
Prüfungen gehört immer und obligatorisch eine volkswirtschaftliche Analyse
möglicher Forderungen auf ihre Tragfähigkeit; d. h. wir wollen selbst erst
Gewissheit haben, ob wir mit einer Forderung evtl. uns den Ast absägen, auf
dem wir, unsere Mitglieder in den Unternehmen sitzen.
Die diesbezügliche Analyse zeigte uns, dass zwar nach wie vor ein Abstand
zwischen den alten und neuen Bundesländern hinsichtlich der
durchschnittlichen Produktivität der Unternehmen besteht. Aber erstens
zeigte es sich, dass eine Reihe Betriebe durchaus auf westdeutschem Niveau
arbeiten und vor allem wurde deutlich, - und dies bestreiten auch die
Unternehmer nicht - dass der Produktivitätszuwachs dort mittlerweile doppelt
so hoch ist wie im Westen.
Der nächste Schritt auf dem Weg zur Aufstellung dieser Forderung bestand
darin, dass sie von der regionalen Tarifkommission demokratisch abgesegnet
werden musste. Dort sitzen gewählte Delegierte aus den Betrieben, die sich
am Arbeitsplatz nicht mehr blicken lassen dürften, wenn ihre Belegschaften
der Meinung wären, dass das, was die beschließen, für sie schädlich wäre.
Dem war aber offensichtlich nicht so.
Nun sind wir am Verhandlungstisch allerdings nicht zu einem Ergebnis
gekommen. Dies, obwohl wir natürlich nicht die sofortige Einführung der
35-Stundenwoche verlangten, sondern einen mehrjährigen schrittweisen
Einführungsprozess vorschlugen und zudem angeboten haben, dass die Dauer und
Geschwindigkeit dieses Einführungsprozesses abhängig gemacht werden könnte
vom weiteren Entwicklungstempo der betrieblichen Produktivität.
Mit der Weigerung, hierüber ernsthaft zu verhandeln, ließen die Arbeitgeber
uns nur noch die Wahl, einzupacken und nach Hause zu gehen oder ihnen zu
zeigen, dass die Beschäftigten der Überzeugung sind, dass sie im Osten nicht
Menschen zweiter Klasse sind, die noch Jahre lang für niedrigere Löhne -
denn die haben wir ja dort auch noch - länger arbeiten müssen als die
West-Kollegen.
Mit großer Mehrheit haben die Kollegen in der Urabstimmung bestätigt, dass
letzteres zutrifft. Dies war nach vielen Diskussionen mit den Beschäftigten
auch absolut zu erwarten, denn ihnen kann seit langem auch niemand
vermitteln, weshalb sie nicht mit kürzeren Arbeitszeiten einer großen Zahl
bisher Arbeitsloser zukünftig die Chance der Erwerbstätigkeit eröffnen
sollten.
Vor diesem Hintergrund liegt es nun nicht mehr bei uns sondern bei den
Arbeitgebern, ob und wenn ja welche Produktionsausfälle durch den
Arbeitskampf entstehen.
Betriebs- und volkswirtschaftlich gesehen haben zudem die
Arbeitszeitverkürzungen der letzten Jahrzehnte nicht nur in Deutschland
gezeigt, dass sie jeweils zu deutlich höheren Anstrengungen der Betriebe in
Richtung Produktivitätssteigerungen führten. Dies hat zwar einerseits den
kurzfristigen Zugewinn an Arbeitsplätzen geschmälert, aber letztlich die
internationale Konkurrenzfähigkeit gestärkt. Und darum geht´s ja im Grunde.
In der Hoffnung Ihnen einige ernst zu nehmende Argumente geliefert zu haben,
ebenfalls mit immerfreundlichen Grüßen (gefällt mir die Formulierung!)
***** Siegel
IG Metall Vorstand
FB Tarifpolitik
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Postmaster IG Metall
okilidokili. Ich frag mich nur wie das alles mit den Storys im TV harmonieren soll *wtf*
Nun seid ihr dran