streicher
Ehrenmitglied
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Du hast an anderer Stelle von den Leuten in deiner Ortschaft erzählt, die sich für die Agenda 21 einsetzen. Die haben etwas gefunden, für das sie kämpfen, vergleichbar mit der Arbeit für eine Partei. Es hat beinahe schon etwas quasi-religiöses. Setzen sie sich jedoch tatsächlich für mehr Regulation durch den Staat ein? Es kann schon sein, dass der Staat Projekte unterstützt. Jedoch kann bei nachhaltigen Projekten der Staat auch als Bremse wirken, besonders wenn es um Papierkram und Genehmigungen geht, zum Beispiel bei neuartigen Projekten.@ Telepathetic
Und manchmal schreitet der Staat vielleicht sogar zu wenig ein. Dabei denke ich an erster Linie nicht an die BRD, sondern an Länder, in denen Regierungen Großkonzernen freie Hand gibt, damit sie ihren Raubtierkapitalismus auf dem Rücken der anwohnenden Bevölkerung austragen.
Ob religiöse Gesellschaften anfälliger für Kindesmissbrauch sind, habe ich mich auch schon gefragt.@ Giacomo
Ich hätte ja auch anders fragen können. Man findet in der Bibel die Gebote, dass Kinder Vater und Mutter ehren sollen, gehorchen sollen, und dergleichen. Wird jedoch ein expliziter Schutz für Kinder ausgesprochen? Haben Kinder Rechte? Ich vermute: nein. Salomo lässt verlauten, "dass man die Rute nicht schonen sollte". So kommt es, dass in vielen amerikanischen fundamentalistischen Gemeinden eben noch immer die Rute eingesetzt wird, um Kinder zu strafen. Missbrauch. Und da sind weitere Schritte der Gewaltausübung vielleicht auch nicht mehr so weit weg.
Zu der Stelle in Richter 19:
Das sind Geschichten, die prominente Plätze in der Bildzeitung finden würden - krasser, schlimmer und brutaler. Soll damit noch eine Moral vermittelt werden? Will der Schreiberling berichten oder doch noch etwas lehren? Interessant finde ich deswegen die ersten Verse aus dem Kapitel 19 (aus obiger Übersetzung):
Es wird explizit erwähnt, dass sie fremdging, sprich der Vorwurf des Ehebruchs liegt in der Luft. Wahrscheinlich geahndet als Todsünde. Und Nebenfrau ist sie auch noch.Zu dieser Zeit, als es in Israel noch keinen König gab, lebte ganz im Norden des Gebirges Efraïm ein Levit, der sich eine Nebenfrau aus Bethlehem genommen hatte. (Richter 17.6) 2 Doch diese wurde ihm untreu und ging fremd. Dann lief sie ihm weg und kehrte ins Haus ihres Vaters nach Bethlehem zurück.
Was ich mir gut vorstellen könnte: sie ist vor dem Typen geflohen. Wahrscheinlich war sie auch noch jung, vielleicht sogar Teenager (immerhin floh sie zu ihrem Vater zurück...). Und den Leviten könnte man mit einem Taliban vergleichen: mit Bart, so alt wie ihr Vater und so weiter. Der Typ hat sie sich zur Frau genommen, ihr den Spaß am Leben genommen, ihre Jugend. Wen wundert es, dass sie sich dem Hause dieses Leviten entreißen will?