Hartz 4 der Zweite

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forcemagick

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:lol: samhain ;) da frag ich mich ob ich mich jetzt freuen soll, dass man auch auf finanzfachforen solche sachen sagt oder ob ich darüber erschrecken soll, dass eben auch diese leute das so sehen...

nun ja....

nachdem es ja nichts anderes ist als das was hier schon so mancher für sich erkannt hat bin ich nicht ganz so erschrocken ;)

man kann dem link auch nur schwerlich vorwerfen, dass er von einer ohnehin linken site kommt, die genüßlich den untergang zelebriert um kundschaft zu fangen wie man das ja hier schon so salopp als kritik gelesen hat ;) ...

tja...

ich würde sagen ;) da hast du einen echten volltreffer gelandet ;)

well done ;)

auch wenn es unterm strich traurig ist sowas zu lesen....

man mag nun wieder sagen "was sind schon ein paar selbsternannte finanzexperten auf einem wichtig bedeutsam klingendem board... alles blender und wichtigtuer" ... aber naja... manch einer wird immer keulen finden ;)
 

nicolecarina

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ich sags gern nochmal deutlich:

ich äußere mich in diesem thread als user und nicht als redakteurin und gebe damit meine meinung kund, falls dir das nicht ganz klar war kaka.

edit: damit sind ja wohl so einige bemerkungen hinfällig. und falls du dir deine polemik nicht sparen kannst, dann schlage ich dich gern als kandidat für die nächste gelbe karte vor.
 

Rupert

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Ja ja ... der unaufhaltsame, globale Strick, der sicher immer mehr nähert und den Befürwortern der Reform, die ein Teil der großen, bösen Matrix ist, die Luft abdreht ... ist schon klar, Leute, ein Tropfen statt drei Pillen ...

Schon ein kurzer Blick auf die derzeitige wirtschaftliche Führungsriege in Deutschland zeigt, dass das Problem nicht von der bösen Matrix ausgeht, sondern von Pseudo-Geschäftsführern, die vom Mutterkonzern einer deutschen Firma, der meistens in Amerika stationiert ist, an Yale, Harvard, Princeton angeworben werden, um erste Erfahrungen im "Big Business" zu sammeln ... am besten mit einer deutschen Firma, weil das ja nichts ausmacht, wenn wir die "Nutzis" an die Wand fahren ... das geht meistens nach demselben Schema: feindliche Übernahme, freudige Verkündung: "Wir bauen keine Arbeitsplätze ab", dafür dann drastische Lohnreduzierung bzw. Arbeitsbedingungsverschlechterung und nach zwei, drei Jahren, wegen der veränderten "market place situation", doch der Jobabbau.

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn deutsche (Groß-)Konzerne durch staatliche Zuschüsse vor feindlichen Übernahmen von ausländischen Wirtschaftsriesen bewahrt und dafür an die Bedingung gekoppelt würden, Investitionen zu einem bestimmten Prozentteil (bspw. 90%) hier in Deutschland zu tätigen, außerdem einen festen Steuersatz zu zahlen. Dazu werden ihnen bestimmte Flächen eingeräumt, außerdem sorgt der Staat dafür, dass die Infrastruktur stimmt. Sollte es Probleme geben, greift der Steuerzahler ein, DENN der möchte ja, dass sein Arbeitsplatz erhalten bleibt. Um diesen Problemen vorzubeugen, werden als Chefs nur Personen akzeptiert, die langjährige Berufserfahrung vorweisen können und aus Europa kommen. Wie viel z.B. amerikanische Möchtegern-Bosse vom europäischen Automarkt verstehen, hat man ja gesehen (lieber schnelle Gewinne für die Börse statt sinnvolle, langfristige Investitionen, wie?).

Da stellt sich natürlich die Frage, wo die jungen "Chefs" ihren Berufsweg beginnen sollten, wenn nur "alte Säcke" eingestellt werden; ganz einfach, am Band. Es sollte keine Studienabgänger geben, die sofort in den Krokodilledersessel katapultiert werden. Jeder fängt unten an - fertig. Wer fleißig arbeitet und Talent für seine Aufgabe zeigt, kann aufsteigen, z.B. in die Verwaltung. Wenn er da Erfolg hat, darf er weiter hoch in die Chefetage, z.B. als Berater für Finanzen oder Marketing oder Investitionsplanung und so weiter ... auf diese Weise lernt der Bursche langsam, aber sicher, wie man veranwortungsvoll mit einem Unternehmen umgeht.

Aber da Deutschland ja ein Global Player sein muss und weil uns die Börse über die Dorfkirche geht und weil wir Firmenhochzeiten immer mit Tränen begrüßen und weil Studenten von sogenannten Eliteuniversitäten der Arsch mit Puderzucker zugestrichen wird, vermute ich, dass sich an der Situation in der nächsten Zeit nicht viel ändern wird. Ein bisschen vom Senioritätsprinzip aus Japan, ein wenig vom Unternehmergeist des Wirtschatfswunders und ein bisschen staatliche Kontrolle und wir hätten Herrn Kohls blühende Landschaften ...
 

sillyLilly

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es gibt hier extreme grundtendenzen im forum, die nicht zuletzt, durch die mods geschaffen werden.
@kaka
Auch wenn ich nics meinung nicht teile....
Ich finde, auch wenn du einer anderen Meinung bist, brauchst du nic nicht so anzugreifen. Was hat es mit dem Thema zu tun, dass sie Redakteurin ist.
Du kennst anscheinend nicht die Aufgaben einer Redakteurin oder eines Redakteurs in diesem Forum.
Erstmal hat das nichts mit Moderatoren zu tun ...
Außerdem finde ich das eine plumpe Unterstellung, wir mods würden extreme Grundtendenzen in dem Forum schaffen. Das gibt mir das Gefühl, dass du nicht mitbekommst, wieviel Mühe einige sich hier geben, die manchmal etwas schwierigen Diskussionen einigermaßen fair und sauber zu halten.

@force


diese diskussion ist von ihrem charackter her tatsächlich so absolut und kontrovers wie es nur sein kann.. nicht nur einfach hier im board sondern allgemein.
ja ... das sehe ich auch. Das macht es auch so schwer darüber zu diskutieren. Das war auch der Hintergrund meiner Kritik, die ich in den vorigen postings geäußert habe .... Das dieser Thread diese Absolutheit wiederspiegelt, in der dieses Thema auch sonst behandelt wird.
Und weil ich mir wünschen würde, dass in diesem Forum das Thema eventuell nicht so absolut abgehandelt werden würde, dabei gehen sonst so viele Meinungsfacetten verloren.


dazwischen scheint es wenig zu geben... wenn leute wie du den relativen vorteil sehen, dass sozialhilfeempfänger erst mal ein bisschen mehr bekommen dann ist das das eine.. doch zeitgleich sind da eben geschichten wie eineuro-arbeitskolonnen, praktikanten, lohndumping und leistungsabbau im gesundheitswesen.
Sozialhilfeempfänger bekommen meiner Meinung nach nicht mehr, da die einmaligen Beihilfen wegfallen, aber ich bin der Meinung, dass diese Reform relativ wenig wenig einschnitte bei den Hilfeempfänger macht ... da sie auch die Verwaltungskosten verschlankt (wegen zusammenlegung der A-hilfe und S-hilfe)
Die Rechnung für Singles ist eine andere als für Familien. Ab 2 Kinder gerät man mit einem relativ normalen Job (einfacher Handwerker, Verkäufer, einfacher Büroangestellte) schon in die Nähe der Sozialhilfe und ab 3 Kinder ist man fast besser dran wenn man nicht arbeiten würde und AG 2 bekommt.

Die 1 Eurojobs werden oft so dargestellt, als würde sich jeder arbeitgeber jetzt solche Kräfte einstellen können, und als könne die Wirtschaft damit die Kosten minimieren. Aber die Jobs werden doch nur im "Gemeinwesen" eingesetzt. Deswegen ist das keine Einsparung für die Wirtschaft sondern wenn dann schon eher für den Staat (also unsere Steuergelder) oder da wo es um die Hilfe von anderen Menschen geht.

diese reform ist nicht wirklich zu trennen von den undemokratischen machenschaften in der eu oder den bemühungen der globalisierungsfunktioniäre eine globale zweiklassengesellschaft zu schaffen...
Betreffs EU:
Meiner meinung nach müssen unsere Lohnkosten niedriger werden, ...
wie man an dem Beispiel mit dem Brot und den Brötchen sieht, die in Polen vorgebacken und eingefroren nach Deutschland geliefert werden ....

Ich führe das nicht einfach auf undemokratische machenschaften irgendwelcher Leute zurück ... sondern auf unser eigenes "undemokratisches Verhalten" oder besser gesagt ... unsolidarisches und unbedachtes Kaufverhalten. Da liegt meiner Meinung nach ein viel größerer Hund begraben, als bei irgendwelchen schwer fassbaren Leuten.

Alles soll billig sein ... und dann wird gejammert, wenn die Produktion in Länder die Billiglohnkosten haben ausgelagert wird.
Die EU macht es für Deutschland unter anderem leichter ... weil wir mittendrin sitzen ... und wie man jetzt schon an der Entwicklung sehen kann ... hat Polen im Osten die gleichen Problem durch die billigeren Lohne dort.
Außerdem kann Deutschland einige Zuwanderungs-, Wirtschafts- und Rentenprobleme die unaufhaltsam auf uns zukommen (und mit denen wir auch schon konfrontiert sind) nicht alleine bewältigen.
Auch politsch sehe ich die EU als eine Chance und ein politisch starkes Gegengewicht gegen die USA. Immerhin teilen sich die USA und Europa die Hälfte des Welthandels. Deutschland alleine kann dem Druck von den USA nicht genug entgegensetzen. Unter anderem deswegen bin ich ein Befürworter der EU und somit auch bereit die logischen Konsequenzen dafür mitzutragen.

Namaste
Lilly
 

kaka

Großmeister
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Rupert schrieb:
Ja ja ... der unaufhaltsame, globale Strick, der sicher immer mehr nähert und den Befürwortern der Reform, die ein Teil der großen, bösen Matrix ist, die Luft abdreht ... ist schon klar, Leute, ein Tropfen statt drei Pillen ...

Schon ein kurzer Blick auf die derzeitige wirtschaftliche Führungsriege in Deutschland zeigt, dass das Problem nicht von der bösen Matrix ausgeht, sondern von Pseudo-Geschäftsführern, die vom Mutterkonzern einer deutschen Firma, der meistens in Amerika stationiert ist, an Yale, Harvard, Princeton angeworben werden, um erste Erfahrungen im "Big Business" zu sammeln ... am besten mit einer deutschen Firma, weil das ja nichts ausmacht, wenn wir die "Nutzis" an die Wand fahren ... das geht meistens nach demselben Schema: feindliche Übernahme, freudige Verkündung: "Wir bauen keine Arbeitsplätze ab", dafür dann drastische Lohnreduzierung bzw. Arbeitsbedingungsverschlechterung und nach zwei, drei Jahren, wegen der veränderten "market place situation", doch der Jobabbau.

lol, was für ein unsinn. als ob die mittlere und obere führungsebene in den deutschen konzernen von den bösen amis beherrscht werden würde. das ist leider reinste polemik.

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn deutsche (Groß-)Konzerne durch staatliche Zuschüsse vor feindlichen Übernahmen von ausländischen Wirtschaftsriesen bewahrt und dafür an die Bedingung gekoppelt würden, Investitionen zu einem bestimmten Prozentteil (bspw. 90%) hier in Deutschland zu tätigen, außerdem einen festen Steuersatz zu zahlen. Dazu werden ihnen bestimmte Flächen eingeräumt, außerdem sorgt der Staat dafür, dass die Infrastruktur stimmt. Sollte es Probleme geben, greift der Steuerzahler ein, DENN der möchte ja, dass sein Arbeitsplatz erhalten bleibt. Um diesen Problemen vorzubeugen, werden als Chefs nur Personen akzeptiert, die langjährige Berufserfahrung vorweisen können und aus Europa kommen. Wie viel z.B. amerikanische Möchtegern-Bosse vom europäischen Automarkt verstehen, hat man ja gesehen (lieber schnelle Gewinne für die Börse statt sinnvolle, langfristige Investitionen, wie?).

oh, jetzt nehmen wir nur noch europäer als chefs. na wenn das keinen nachgeschmack hat. dann bitte keine beschwerden, falls sich alle anderen länder gegen so eine blödsinnige regelung wehren. verallgemeinerung ist ein wort, das du nicht kennst, oder?! lol und shareholder value ist also ein begriff, die europäische vorstände nicht kenne ^^ frag doch mal herrn ackermann, was er dazu sagt oder herrn schrempp usw. etc. pp wieder nichts weiter als reine polemik.

Da stellt sich natürlich die Frage, wo die jungen "Chefs" ihren Berufsweg beginnen sollten, wenn nur "alte Säcke" eingestellt werden; ganz einfach, am Band. Es sollte keine Studienabgänger geben, die sofort in den Krokodilledersessel katapultiert werden. Jeder fängt unten an - fertig. Wer fleißig arbeitet und Talent für seine Aufgabe zeigt, kann aufsteigen, z.B. in die Verwaltung. Wenn er da Erfolg hat, darf er weiter hoch in die Chefetage, z.B. als Berater für Finanzen oder Marketing oder Investitionsplanung und so weiter ... auf diese Weise lernt der Bursche langsam, aber sicher, wie man veranwortungsvoll mit einem Unternehmen umgeht.

ja, genau. jeder fängt am fliessband an. die leute, die die oppurtunitätskosten eines studiums hatten sollen genau das gleich verdienen, wie der eifnach bandarbeiter. das ist eine tolle ideee. da lohnt es sich endlich, zu studieren. damit wirst du auf jeden fall grosse erfolge feieern können, die unis sind dann bald wieder leer und man kann sich dann den nachwuchs auf dem ausländischen transfermarkt zusammen kaufen. lol. schon wieder polemik...

Aber da Deutschland ja ein Global Player sein muss und weil uns die Börse über die Dorfkirche geht und weil wir Firmenhochzeiten immer mit Tränen begrüßen und weil Studenten von sogenannten Eliteuniversitäten der Arsch mit Puderzucker zugestrichen wird, vermute ich, dass sich an der Situation in der nächsten Zeit nicht viel ändern wird. Ein bisschen vom Senioritätsprinzip aus Japan, ein wenig vom Unternehmergeist des Wirtschatfswunders und ein bisschen staatliche Kontrolle und wir hätten Herrn Kohls blühende Landschaften ...

also die blühenden lanschaften suche ich immer noch. und was regst du dich über "eliteuniversitäten" auf? findest du nicht, dass hohe leistung entlohnt werden sollte? der mensch reagiert nun mal auf anreize, das prinzip ist uralt. deiner meinung nach sollte man ja anscheinend den sozialismus flächendeckend in der brd einführen. gleiche chancen für alle^^ ein schöner gedanke. egal, ob du faul bist oder fleissig. was denkst du denn, warum unser sozialsystem fault? wenn menschen, die nicht arbeiten nur 50 € weniger bekommen, als menschen, die 10 stunden am tag schuften gehen? ist das gerecht?
 

the_midget

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kaka schrieb:
also die blühenden lanschaften suche ich immer noch. und was regst du dich über "eliteuniversitäten" auf? findest du nicht, dass hohe leistung entlohnt werden sollte? der mensch reagiert nun mal auf anreize, das prinzip ist uralt. deiner meinung nach sollte man ja anscheinend den sozialismus flächendeckend in der brd einführen. gleiche chancen für alle^^ ein schöner gedanke. egal, ob du faul bist oder fleissig. was denkst du denn, warum unser sozialsystem fault? wenn menschen, die nicht arbeiten nur 50 € weniger bekommen, als menschen, die 10 stunden am tag schuften gehen? ist das gerecht?

und schon wieder Polemik!
 

samhain

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@SL

da sie auch die Verwaltungskosten verschlankt (wegen zusammenlegung der A-hilfe und S-hilfe)

komische verschlankung, wenn angeblich 3 milliarden euro eingespart werden sollen, der aufwand aber jetzt schon fünf milliarden beträgt (alles im alten thread nachzulesen).

Die 1 Eurojobs werden oft so dargestellt, als würde sich jeder arbeitgeber jetzt solche Kräfte einstellen können, und als könne die Wirtschaft damit die Kosten minimieren. Aber die Jobs werden doch nur im "Gemeinwesen" eingesetzt.

und ewig grüßt das murmeltier...

das dem nicht so ist, wurde auch bereits im alten thread erwähnt, ist aber vielleicht an dir vorbeigegangen, deshalb nochmal:

Bundesregierung lässt Ein-Euro-Jobs
in Privatunternehmen zu
04. Sep 14:38


Auch Privatunternehmen dürfen einem Bericht zufolge Arbeitsgelegenheiten nach der Ein-Euro-Regelung von Hartz IV anbieten. Bedingung ist aber, dass diese Jobs zusätzlich geschaffen werden und nicht den Wettbewerb verzerren.


Neben öffentlich-rechtlichen Trägern dürfen auch Privatunternehmen im Rahmen der Hartz-IV- Reform so genannte Ein- Euro-Jobs anbieten. Das berichtete das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» am Samstag vorab unter Berufung auf eine Verwaltungsanweisung der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA).

Danach dürften Betriebe vom nächsten Jahr an «Arbeitsgelegenheiten» einrichten, wenn diese «zusätzlich» geschaffen werden und «gemeinnützigen Zwecken» dienen, so das Magazin. Dazu zählten der Vorschrift zufolge Aufgaben im Umweltschutz, der Jugend- und Altenhilfe oder im öffentlichen Gesundheitswesen.

...In den vergangenen Wochen hatten Wirtschaftsverbände die Befürchtung geäußert, die Ein-Euro-Jobs könnten einseitig öffentlich-rechtliche Träger begünstigen.

...Kritiker der Ein-Euro-Jobs befürchten allerdings einen Verdrängungseffekt. So warnte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Stephan Articus, kürzlich vor einer zu starken Ausdehnung der Ein-Euro-Jobs. «Falls das nicht mit Augenmaß geschieht, entsteht Konkurrenz zum ersten Arbeitsmarkt, zum Handwerk, zum Mittelstand», sagte Articus. Wenn so durch gemeinnützige Beschäftigung echte Arbeitsplätze wegfielen, «ist das eine absurde Verdrehung des ursprünglichen Ziels».

http://www.netzeitung.de/arbeitundberuf/303621.html

auch hier:

Der Präsident des Zentralen Verbandes des Deutschen Handwerks, Philipp, hat Bedenken zur Einführung der Ein-Euro Jobs geäußert. Er befürchtet Nachteile für das Handwerk...

http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/311459.html

Deswegen ist das keine Einsparung für die Wirtschaft sondern wenn dann schon eher für den Staat (also unsere Steuergelder) oder da wo es um die Hilfe von anderen Menschen geht.

hört sich in der theorie ganz nett an, hat mit der realität aber wenig zu tun.
schon durch die massenhafte einführung der 400,-€ jobs wurden hunderttausende von regulären arbeitsverhältnissen umgewandelt.
die nun kommenden 1,-€ jobber werden sogar noch diese jobs unterbieten und zur weiteren erosion bei den löhnen beitragen.
schon jetzt klagen kleinere betriebe/angestellte, wie z.b. im bereich garten/landschaftsbau oder im pflegebereich über diese konkurrenz, weil nämlich nicht mehr sie mit ihren tariflöhnen diese aufträge bekommen, sondern die dumpinglöhner bzw. durch diese ersetzt werden sollen.

dazu kommt dann noch die "aufwandsentschädigung" von bis zu 500,-€ pro jobber, die sich diese trägergesellschaften (abzüglich maximal 160,€) in die eigene tasche stecken können.
insgesamt viel geld, wobei man sich automatisch fragt, warum diese summen nicht in die schaffung regulärer beschäftigungsverhältnisse gesteckt werden.

ja warum wohl nicht?

ich habe es schon öfter mal erwähnt- diese jobs sind das trojanische pferd, mit dem ziel, relativ abgesicherte arbeitsplätze in prekäre beschäftigungsverhältnisse umzuwandeln.

soziale absicherung im herkömmlichen sinne wird es dann nicht mehr geben. die 1,-€ jobs sind "nur" das testfeld.

im falle eines arbeitsunfalls oder bei arbeitsbedingten krankheiten gibt es keine lohnfortzahlung, betriebliche mitbestimmung ist auch nicht drin.

der damm zu weiteren schritten in richtung niedriglohn, zukünftigen lohnsenkungen, arbeitszeitverlängerungen ohne lohnausgleich usw. ist bereits gebrochen und wird durch diese "reform" noch verschärft.

scharfmacher Rogowsky (mal ein kleiner fluch in seine richtung) verlangt jetzt schon, das alhi II um ein drittel zu kürzen, andere stimmen aus dieser richtung fordern, das selbst der eine euro zuviel wäre.

auch im schulbereich, wo massenhaft eingespart wird und gleichzeitig ca. 35 000 arbeitslose lehrer auf der matte stehen, soll dem lohndumping tür und tor geöffnet werden:

...Unterdessen zeigte sich der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ulrich Thöne, von einem Vorstoß von Bildungssenator Klaus Böger (SPD) entsetzt. Der lässt prüfen, ob arbeitslose Lehrer zu Ein-Euro-Jobs für neue Sprachkurse für Vorschulkinder herangezogen werden können. Diese komplizierte Aufgabe sei nicht von Berufsanfängern in Nebenjobs zu lösen, so Thöne. Indem er den Schulen notwendige Stellen vorenthalte, betreibe Böger "Lohndrückerei und Ausbeutung"...

http://www.taz.de/pt/2004/10/13/a0238.nf/text

das gefasel von "für den ersten arbeitsmarkt fit machen", kann man getrost in die mülltonne treten, haben sie doch schon längst zugegeben, das es sich hier eher um eine "erziehungsmaßnahme" handelt und das dadurch keine neuen jobs entstehen, wie auch?

geiz ist geil und was besseres als ein millionenheer von zwangsverpflichteten und entrechteten, die man, wie es gerade beliebt, von hier nach da schiebt, kann ihnen doch gar nicht passieren.

volkswirtschaftlich ist das total kontraproduktiv, weil die massenkaufkraft darunter leidet und der erhalt bzw. die entstehung neuer arbeitsplätze verhindert wird.

Ich führe das nicht einfach auf undemokratische machenschaften irgendwelcher Leute zurück ... sondern auf unser eigenes "undemokratisches Verhalten" oder besser gesagt ... unsolidarisches und unbedachtes Kaufverhalten. Da liegt meiner Meinung nach ein viel größerer Hund begraben, als bei irgendwelchen schwer fassbaren Leuten.

Alles soll billig sein ... und dann wird gejammert, wenn die Produktion in Länder die Billiglohnkosten haben ausgelagert wird.

da stimme ich dir teilweise zu, nur meine frage:

wie soll sich das bei immer weniger geld in den taschen ändern?
in zukunft werden aldi, lidl und co noch mehr zulauf kriegen, weil jeder euro zählt.
ich würde auch gerne alles im bioladen oder kleineren geschäften kaufen, aber ich kann es mir finanziell einfach nicht leisten.
deshalb muss ich 75% meiner einkäufe bei den multis tätigen auch wenn es mich ziemlich ankotzt.
wie das in zukunft, bei immer weiter steigenden lebenshaltungskosten und immer weniger geld laufen soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
ein freund von mir hat einen garten- ich werde nächstes jahr selber anbauen und hoffentlich eine reichliche ernte einfahren!

so, ich bin ja nun auf viele deiner argumente eingegangen und hätte jetzt gerne eine persönliche anwort!
 

forcemagick

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kaka schrieb:

so das ist also fakt?

naja ich weiß nicht zwischen 345 euro und 1000 euro ist schon ein klitzekleiner unterschied oder?

es gibt freilich menschen, die arbeiten viele stunden am tag für wirklich wenig geld... doch deie bekommen doch eben einfach zu wenig und nicht die arbeitslosen zu viel...

wir können ja mal ein experiment machen.. du überweist mir den anteil deines gehaltes der über 300 euro liegt und dann versuchst du mit 300 mücken zu leben...

ich bin gespannt auf deine erfahrungen ;)
 

forcemagick

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samhain schrieb:
Ich führe das nicht einfach auf undemokratische machenschaften irgendwelcher Leute zurück ... sondern auf unser eigenes "undemokratisches Verhalten" oder besser gesagt ... unsolidarisches und unbedachtes Kaufverhalten. Da liegt meiner Meinung nach ein viel größerer Hund begraben, als bei irgendwelchen schwer fassbaren Leuten.

Alles soll billig sein ... und dann wird gejammert, wenn die Produktion in Länder die Billiglohnkosten haben ausgelagert wird.

da stimme ich dir teilweise zu, nur meine frage:

wie soll sich das bei immer weniger geld in den taschen ändern?
in zukunft werden aldi, lidl und co noch mehr zulauf kriegen, weil jeder euro zählt.
ich würde auch gerne alles im bioladen oder kleineren geschäften kaufen, aber ich kann es mir finanziell einfach nicht leisten.
deshalb muss ich 75% meiner einkäufe bei den multis tätigen auch wenn es mich ziemlich ankotzt.
wie das in zukunft, bei immer weiter steigenden lebenshaltungskosten und immer weniger geld laufen soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
ein freund von mir hat einen garten- ich werde nächstes jahr selber anbauen und hoffentlich eine reichliche ernte einfahren!

so, ich bin ja nun auf viele deiner argumente eingegangen und hätte jetzt gerne eine persönliche anwort!

naja das ist meine immer wieder in verschiedenen variationen auftauchende dumme argumentation mit der zerstörung des binnenmarktes... die einfache faustformel ohne knete können die leute nicht konsumieren... aber darauf gibt es nie eine antwort...

ich bin mir sicher auch diesmal wird es keine antwort geben...

wär ja auch doof irgendwie.... würde man darüber nachdenken, dass eben menschen weniger geld in der tasche haben und ergo nicht mehr konsumieren können dann müsste man sich unter umständen von der starrsinnigen haltung trennen, die auch unser kais..nein füh... äh.. ars...nein...gerd vertritt "konsumboykotteure wiederliche"

das statistische lügenamt beweist eindeutig... jeder hat 50 000 unterm kopfkissen..... gebt sie aus die 50 000 ..

das nach den letzten beschlüssen zu basel kredite nur noch ungern vergeben werden ( was wiederum dazu führt dass so manche firma in not nicht mehr manövrieren kann spielt ja keine rolle hängen ja nur arbeitsplätze dran.... dreckspack... sollen sich alle ne neue arbeit suchen.. ernteeinsatz das ganze jahr... untermen... ach nein.. sozialschmarotzer ... allesamt.. volkssch... hubs ;) .. niesnutzer auf der sozialen hängematte... jaja.. )

aber ich seh das zu verschärft bestimmt... alles wird gut... alles...
 

Rupert

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forcemagick schrieb:
ich bin mir sicher auch diesmal wird es keine antwort geben...

Doch. Von mir.

Der Leitsatz deiner These lautet, wenn ich das hoffentlich richtig verstanden habe: Deutschland wird zum Exportland -> Der Binnenmarkt wird aufgrund der Intentionen im Export nicht ausreichend gefördert -> Die Konsumenten im Binnenmarkt können nicht mehr konsumieren -> Der Binnenmarkt schwächelt -> Stärkere Verlagerung auf den Export, da sich das Kapital im Ausland grade wohler fühlt -> Schwächung des Binnenmarktes -> Stärkere Verlagerung usw. usf..

Bei einer Reform wie der Reform des Sozialwesens "Hartz IV", die uns allen ins Haus steht, erscheint es natürlich auf den ersten Blick sinnlos, den Konsumenten, die sowieso schon weniger in der Tasche haben, durch angeblich unzumutbare Kürzungen noch mehr die Konsumbasis zu entziehen. Aber ist es wirklich sinnlos, was hier getan wird? Ich meine: nein.

Fangen wir ganz von vorne an. Die Gesundheitsreform, mit der wir uns inzwischen abgefunden haben sollten, die 10 Euro, die man als Kassenpatient beim Onkel Doktor lassen muss. Wofür ist das nun gut? Ganz einfach: Langfristig gesehen können die Kassen Beiträge senken. Langfristig gesehen wird sich der Konsument überlegen, ob er das überteuerte Medikament kauft, das ihm sein lobbyfreundlicher Arzt schon seit 20 Jahren verschreibt, oder doch das billigere, aber vielleicht ebenso wirksame Produkt erwirbt. Langfristig gesehen wird das Geld, das gebraucht wird, um zum Arzt zu kommen (Benzin, Fahrkarte usw.), in anderen Bereichen investiert werden können. Samhain beklagt sich, dass weniger zum Arzt gegangen wird - wenn einem wirklich was fehlt, sind die 10 Euro wohl weniger das Problem. Ich kenne einige, die jede Woche zum Arzt gegangen sind, obwohl ihnen eigentlich nichts Ungewöhnliches an ihrem Gesundheitswesen aufgefallen ist - sie waren eben zuckerkrank und mussten ein wenig auf ihre Ernährung achten. Aber anstatt sich beim Kuchen zurückzuhalten, wurde fröhlich dem Hobby Arztbesuch gefröhnt; der Hegemonie des Stammarztes hier hat das gut getan, der Kasse nicht. Dem Geldbeutel des Tankenden auch nicht. Insgesamt hat diese Reform also mehr Vorteile, wenn man nicht mit der Trotzreaktion "Staat bezahlt nicht, keine Lust auf Eigeninitiative, alles scheiße" kommt.
Dann noch zu einem vielleicht etwas makaber klingenden Nebeneffekt der Reform. Chronisch kranke Menschen, die regelmäßig zum Arzt müssen, bekamen ja vorher die Fahrtkosten ersetzt; diese müssen sie jetzt selbst tragen. Nun, wenn man die Taxifahrt selbst bezahlt, dann belastet das schon die Staatskasse nicht mehr (es sei denn, die Person bezieht Sozialhilfe). Hört sich vielleicht drastisch und gefühllos von mir an, aber ist nun mal Fakt.

Nun zum richtig großen Brocken (im) Har(t)z. ;)

Hier gibt es sogar eine Vielfalt von Vorteilen für den Binnenmarkt, man könnte sogar sagen, diese Reform ist das Beste seit Langem für den Binnenmarkt.

Da hätten wir zunächst die 1 Euro-Jobs. Bei allen Kürzungen stellen diese doch eine wunderbare Alternative zum Nichtstun da. Wie du, forcemagick, so bissig angemerkt hast: Ernteeinsatz, Laubfegen im Stadtparkt, Reinigung von öffentlichen Anlagen (auf gut Deutsch: Kloputzen), Unterstützung von Pflegekräften (ja, die nehmen denen nicht die Arbeit weg, sondern höchstens etwas von dem Zuviel an Arbeit, das diese lobenswerten Personen täglich erbringen müssen). Endlich wieder saubere Waldstücke, öffentliche Toiletten, die man begehen kann; wunderbare Vorstellung. Aber das Beste dabei ist, dass man den erhaltenen Lohn zum - exakt - Konsumieren verwenden kann.
Stellt euch nur mal vor, was man mit diesen mindestens 350 Euro pro Monat mehr alles kaufen könnte. Dazu gibt's ja noch AG II; ein Geschenk für unsere Volkswirtschaft. Währenddessen kann sich der AG II-Empfänger auch noch um eine feste Anstellung bemühen oder Weiterbildungen machen oder einen höheren Schulabschluss erreichen oder ähnliches.

Dazu kommt, dass nun die Sparbücher geplündert werden müssen, sonst zahlt der Staat nicht. Meine Devise lautet: ein paar sterile Kästen Wasser im Keller und einige Konserven sind allemal besser als ein Stück Papier mit Zahlen, das mir im Ernstfall gar nichts bringt. Die Deutschen haben mehr Geld auf der hohen Kante, als manch einer denkt, lieber forcemagick. Vielleicht hat nicht jeder 50.000 Euro unterm Kopfkissen, aber jeder halbwegs moderne Mensch (also jeder, dem ein Sparbuch wichtiger als ein steriler Kasten Wasser ist) wird wohl eine kleine Notration angespart haben. Und Arbeitslosigkeit heißt Notsituation ! In den letzten Jahren wurde das bloß viel zu sehr heruntergespielt.
Wenn also das Geld fließt, braucht der Staat nichts zu bezahlen - eine Entlastung für die Allgemeinheit, für den Konsumenten. Da sich der Betroffene wohl kaum Hals über Kopf in den finanziellen Ruin stürzen will, muss er das Geld sparsam ausgeben; es wird also länger reichen. Während dieser Zeit hat er wiederum die Möglichkeit, Weiterbildungen wahrzunehmen. Der Staat muss in dieser Zeitspanne nichts bezahlen. Das kommt der Allgemeinheit sehr zugute.

Natürlich wird sich so mancher auch überlegen, wofür er sein Geld ausgibt. Denn: nicht alles, was heutzutage angeboten wird, ist für jedermann nützlich. Ich glaube kaum, dass in der Scherzartikelindustrie so viele Arbeitskräfte Beschäftigung finden wie z.B. in der Automobilindustrie. Wenn man also auf überflüssigen Ramsch verzichtet und dafür länger auf ein Auto spart, hilft das sicher mehr, als ab und zu und hier und da mal dies und das zu kaufen, was aber keinen wirklich weiterbringt. Nun gut, ich gebe zu, das hat nicht sehr viel mit der Reform zu tun; sollte aber auch mittlerweile eingesetzt haben.

Weiterhin lässt sich feststellen, dass Urlaube im Ausland langsam zu teuer werden. Schlecht? Keineswegs ! Urlaub in der Heimat ist sehr, sehr angenehm. Es fördert den Binnenmarkt, fördert die innerdeutsche Verständigung (wenn ich mir den "Punks für G.W. Bush"-Thread so durchlese, was einige über Bayern denken ... haben wir das sehr nötig) und es ist leichter, sich in einem deutschen Ferienort zu verständigen oder einzukaufen als z.B. in Italien oder Spanien, wenn man die Sprachkenntnisse nicht besitzt. Außerdem fördert es die deutsche Konjunktur, wenn man in einem deutschen Supermarkt einkauft - logisch, oder? Wir müssten alle nicht so viel jammern, wenn wir bei uns gegenseitig Urlaub machen würden.
Aber das schadet doch der Flugbranche? Keineswegs. Schließlich ist es nicht so, dass jetzt Geschäftsreisen überflüssig würden; Bildungsreisen oder Besuche von Verwandten im Ausland ihren Sinn verloren. Es kann auch keine Rede davon sein, dass der Auslandstourismus völlig zusammenbrechen wird; aber ein klein bisschen mehr Heimaturlaub könnte uns nicht schaden.

Zuletzt möchte ich noch anführen, dass die Panik vor Lohndumping und vor einem daraus resultierenden Konjunkturzusammenbruch eigentlich geschürt ist. Schließlich wissen wir doch, wo unsere Stärke liegt; Qualität statt Quantität. Arbeitsleistung statt Schnell und Pfusch. Leider scheint es so, als würde langsam unser alte Stärke verschwinden, aber kein neuer Vorteil für Deutschland "nachwachsen". Ich wäre dafür, mehr Geld in die Jugendarbeit zu investieren, um den jungen Menschen ihr Handwerk beizubringen. Wenn die ersten Autos aus China auf der Straße zusammenbrechen und die Industriemaschinen aus dem Ostblock ihren Geist aufgeben, wird man die deutsche Wertarbeit wieder zu schätzen lernen. Nicht umsonst sind deutsche Ingenieure und Fachkräfte überall auf der Welt gern gesehene Gäste.
Wir sollten nicht zu viel jammern. Packen wir's lieber an !
 

forcemagick

Forenlegende
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Rupert schrieb:
i
Da hätten wir zunächst die 1 Euro-Jobs. Bei allen Kürzungen stellen diese doch eine wunderbare Alternative zum Nichtstun da. Wie du, forcemagick, so bissig angemerkt hast: Ernteeinsatz, Laubfegen im Stadtparkt, Reinigung von öffentlichen Anlagen (auf gut Deutsch: Kloputzen), Unterstützung von Pflegekräften (ja, die nehmen denen nicht die Arbeit weg, sondern höchstens etwas von dem Zuviel an Arbeit, das diese lobenswerten Personen täglich erbringen müssen). Endlich wieder saubere Waldstücke, öffentliche Toiletten, die man begehen kann; wunderbare Vorstellung. Aber das Beste dabei ist, dass man den erhaltenen Lohn zum - exakt - Konsumieren verwenden kann.
Stellt euch nur mal vor, was man mit diesen mindestens 350 Euro pro Monat mehr alles kaufen könnte. Dazu gibt's ja noch AG II; ein Geschenk für unsere Volkswirtschaft. Währenddessen kann sich der AG II-Empfänger auch noch um eine feste Anstellung bemühen oder Weiterbildungen machen oder einen höheren Schulabschluss erreichen oder ähnliches.

um jetzt zur frühen stunde nur mal kurz auf deinen beitrag einzugehen ...

350 plus ein euro pro stunde das sind ( mal gerechnet, dass die leute nicht auch am wochenende jobben) 176 euro maximum wobei wenn ich mich recht erinnere grad mal 15 prozent behalten werden dürfen während der rest in die tilgung der sozialhilfeschuld fließt... das macht dann also so 26 euro ... summasumarum also 376 euro... und davon hast du aber deine fahrtkosten schon getragen...

das ist verdammt wenig geld...

ich habe keinen all zu luxuriösen lebenswandel aber deutlich mehr geld im monat zur verfügung.... ich tu mir da jetzt schwer mir vorzustellen wie mand davon groß konsumieren will...

die sparbücher werden ja nicht zusätzlich geplündert sondern eben anstatt hartz-auszahlung...

sich um eine feste anstellung bemühen ist gelinde gesagt nicht wirklich die alternative ( immerhin gilt man heutzutage wohl mit 37 schon als nicht mehr vermittelbar.... ich habe da meine zweifel, dass die chancen für algII empfänger groß sind einen geregelten job zu finden in dem man wirklich so verdient, dass man hinterher auch was zum ausgeben hat... )

du sagst unsere stärke liegt in qualität statt quantität.. aber kannst du dir vorstellen wie hochqualitätiv die arbeit eines menschen sein wird, der kein geld dafür bekommt? .. da ist die motivation schon gering..

und natürlich bringen billiglohnländer auch qualität...
gerade wenn ich mir die automobilbranche vor augen halte sehe ich druchaus ein minus an qualität in deutschland ...

"packen wirs an"
jo schon drüber .... nur wirkt das im moment eher wie eine brotlose kunst
 

sillyLilly

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@Samhain
Ich bin die nächsten Tage sehr viel unterwegs. Ich kann mich vielleicht erst am ende der woche hinsetzten und deinen post ausführlich lesen und beantworten.
Leider konnte ich ihn heute morgen nur überfliegen.

@force
naja das ist meine immer wieder in verschiedenen variationen auftauchende dumme argumentation mit der zerstörung des binnenmarktes... die einfache faustformel ohne knete können die leute nicht konsumieren... aber darauf gibt es nie eine antwort...

ich bin mir sicher auch diesmal wird es keine antwort geben...
Quatscho! ... ich habe schon öfter darauf geantwortet!
Ich habe auch schon mehrfach erzählt, dass wir auch sehr wenig geld zur Verfügung haben und ich trotzdem 80 % unseres Lebensbedarfs im Bioladen einkaufe.
Außerdem kenne ich eine menge Leute die im Bioladen kaufen oder ihr Kaufverhalten bewußt steuern. Nicht weil sie viel Geld haben ... sondern weil sie bewußt einkaufen.
Unter anderem wegen solcher Gespräch wurde auch ein Thread der günstige, gesunde und schnelle Rezepte enthalten soll von mir eröffnet. Um eben anregungen zu geben, dass gesundes Essen nicht unbedingt auch teuer sein muss.

@samhain noch mal
warum die kluft zwischen Theorie und Praxis?
Ich habe Jahrelang von Sozialhilfe gelebt ... und jetzt habe ich eigentlich nicht mehr, nur gerade eben so viel, dass uns keine staatlichen Hilfen zustehen. Wenn ich AG II ausrechne dann liegen wir mit dem FAmilieneinkommen nur unwesentlich höher. Aber das hatte ich im letzten Thread auch schon geschrieben und ausgerechnet.
Wieso willst du mir dann erzählen, dass ich keine Ahnung von der Praxis hätte, ich habe 15 Jahre (mit Unterbrechungen) mit dem Sozialamt und Arbeitsamt, als Empfänger von Leistungen zu tun gehabt.

Namaste
Lilly
 

kaka

Großmeister
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@ rupert: danke für das interessante und gute posting. in sehr vielen punkten hast du recht.
gerade was die gesundheitsbranche betrifft, oder sollte ich eher mafia sagen, ist sparen das einzig richtige. die ärzte tourismus den wir hier in deutschland hatten hat nur den ärzten geholfen, aber nicht das volk im durchschnitt gesünder gemacht. fakt ist, dass wir zu viele ärzte in deutschland haben, fakt ist ebenfalls, dass wir zu viele apotheken haben. fakt ist, dass wir zu viele zugelassene medikamente in d. haben. fakt ist, dass die pharmabranche uns als einzige in europa richtig kräftig ausnimmt. ein geschlossener und geschützter und hoch regulierter markt halt. wer profitiert davon? die pharmalobby, die rechnung zahlt, wie so oft, der konsument/patient.
 

woelffchen

Meister
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Die ganzen Maßnahmen aus Hartz würden greifen, wenn wir in Deutschland 5 Mio. offene Stellen hätten.
Dann könnte man sagen:
„Dort gibt es Arbeit für dich, mußt halt in ne andere Stadt ziehen. Wenn du nicht willst, gibt’s halt auch keine Kohle mehr.“
Leider ist das wohl nicht der Fall, es gibt zwar offene Stellen, aber teilweise sind die Anforderungen so hoch bzw. z. T. auch unrealistisch.
Habe letztens eine Aussage gehört: „ 33 Jahre ? naja, das ist schon etwas alt....“

Ebenso stört mich, dass man sein gepartes Geld verbrauchen soll.
OK, einerseits zu verstehen, denn warum soll man dem Staat auf der Tasche liegen, wenn man selbst für sich sorgen kann.
ABER: Diese Ersparnisse sind ja nicht vom Himmel gefallen. Man hat auf seinen Lohn Steuer, Sozialabgaben, Arbeitslosenvers. und Rentenvers. bezahlt, und vom dem Rest wurde dann was auf die Seite gelegt.
Oder anders gesagt: Der, der seinen ganzen Lohn für CD´s, Essengehen, Aluflegen fürs Auto und Reisen ausgegeben hat, hatte eine Menge Spaß und kriegt vom Staat trotzdem Geld.
Der, der auf alles verzichtet hat, ist wieder der Dumme – „ätschbätsch, selber Schuld, wenn du nicht konsumiert hast........ deshalb bist jetzt arbeitslos, hehe...... „

So wie ich es verstehe, kommt der 48-jährige Maurer, der seit 30 Jahren in die Arbeitslosenvers. einbezahlt hat, genauso (nach 2 Jahre ???) in Hartz wie der 18-jährige, der nach seiner Ausbildung entlassen wurde.
 

kaka

Großmeister
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tja, es wird doch auch rente gezahlt für leute, die noch nie in die kassen eingezahlt haben.
hat ein 48 jähriger andere bedürfnisse um zu überleben, als ein 18 jähriger?

gerecht finde ich es auch nicht, aber was soll ich sagen. ich zahle in die rentenkasse (sogar doppelt mit der öskosteuer) und werde nie einen pfenning rente bekommen.
 

woelffchen

Meister
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eben, kaka, es ist ungerecht.
Es ist ungerecht, in eine „Versicherung“ einzubezahlen, und dann im „Schadensfall“ nichts rauszubekommen.



http://www.ftd.de/pw/de/1099117010458.html?nv=hptn

Arbeitsmarktlage unverändert schlecht
....ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Oktober um 12.000 auf 4,457 Millionen gestiegen....
.... deutsche Wirtschaft sei weiterhin auf Wachstumskurs. Trotz dieser positiven Grundtendenz sei eine Wende auf dem Arbeitsmarkt aber noch nicht zu erkennen....
.... Maßgeblich beigetragen zu dem Rückgang der Arbeitslosenzahlen um 50.100 - das sind die unbereinigten Zahlen - habe die Schaffung gemeinnütziger Ein-Euro-Jobs für Bezieher von Arbeitslosenhilfe....

http://www.ftd.de/ub/fi/1099117010365.html?nv=hpm

Depfa erzielt Rekordgewinn
Die Staatsfinanzierungsbank Depfa hat ihren Gewinn im dritten Quartal zweistellig gesteigert
....hat im dritten Quartal erneut von der anhaltend hohen Verschuldung der öffentlichen Hand profitiert und einen Rekordgewinn erzielt....
...Mit einer Eigenkapitalrendite von 31 Prozent nach Steuern.....
 

forcemagick

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sillyLilly schrieb:
@force
naja das ist meine immer wieder in verschiedenen variationen auftauchende dumme argumentation mit der zerstörung des binnenmarktes... die einfache faustformel ohne knete können die leute nicht konsumieren... aber darauf gibt es nie eine antwort...

ich bin mir sicher auch diesmal wird es keine antwort geben...
Quatscho! ... ich habe schon öfter darauf geantwortet!
Ich habe auch schon mehrfach erzählt, dass wir auch sehr wenig geld zur Verfügung haben und ich trotzdem 80 % unseres Lebensbedarfs im Bioladen einkaufe.
Außerdem kenne ich eine menge Leute die im Bioladen kaufen oder ihr Kaufverhalten bewußt steuern. Nicht weil sie viel Geld haben ... sondern weil sie bewußt einkaufen.
Unter anderem wegen solcher Gespräch wurde auch ein Thread der günstige, gesunde und schnelle Rezepte enthalten soll von mir eröffnet. Um eben anregungen zu geben, dass gesundes Essen nicht unbedingt auch teuer sein muss.

quatscho also ;) :lol:

hmm..

und habe ich mit deinen antworten was anfangen können? naja muss vielleicht noch mal im alten thread nachlesen wie wir uns da ausgetauscht haben ;)
 
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