Hartz 4 der Zweite

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forcemagick

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es heißt immer wieder so schön, dass die deutschen ja ach so wenig arbeiten... 35 stundenwochen für manche branchen...

doch die kehrseite der medallie sind 9 millionen arbeitslose was würde also passieren wenn diejenigen, die noch arbeit haben jetzt fleißig wie die bienen arbeiten würden.. mehr und mehr... nicht 35 stundne sondern 45 zum beispiel ... und zwar ohne lohnausgleich...

nun.. es wäre doch folgerichtig, wenn nun ein gewisser teil der arbeitnehmer entlassen werden würde.

es heißt immer die industrie würde ja arbeitsplätze schaffen wenn die arbeitnehmer nur mehr arbeiten würde, dann würden die betriebe ja mehr arbeitsleistung für das gleiche geld bekommen also gerechnet auf die arbeitszeit geld sparen und dieses geld würden sie reinvestieren...

nun

wir haben die sitaution doch schon.. die arbeitnehmer arbeiten zum teil schon mehr ohne lohnausgleich .. unbezahlte überstunden gehören doch schon zum geschäft.. wo sind die zusätzlichen arbeitsstellen?

der arbeitsmarkt stabilisert sich ja nicht einmal.... ganz im gegenteil.. es werden trotzdem noch mehr arbeitslose ...

wo ist denn der positive effekt?

nun ja wen wunderts... arbeitnehmer, die weder zeit noch geld haben für luxusgüter können sie nicht konsumieren... der markt wird geschwächt... die absatzzahlen entwickeln sich nicht positiv... sei das nun bei supermärkten oder bei automobilbauern....

es ist richtig gewerkschaftsfunktionäre mit großen einkommen und positionen in den aufsichtsräten müssen sich den vorwurf gefallen lassen zu kassieren und nichts gegen die misere unternommen zu haben... doch es ist ja nicht so dass die aufsichtsräte ausschließlich mit gewerkschaftsfunktionären besetzt wären.

die mitschiuld der gewerkschaften wird damit also doch geringer...

natürlich verdienen auch kleinanleger mit an der misere des börsenwahns und natürlich werden anlagen in aktien von den banken gepriesen wie der weisheit letzter schluss und das kleinanlegertum wird somit gefördert...
ich denke aber man kann trotzdem schlecht die schuld bei den kleinanlegern suchen... sicherlich muss man sich als kleinanleger auch überlegen was man da eigentlich unterstützt und es wäre wohl verantwortungsbewußter wenn man sich zweimal überlegt ob man da mitspielen will...

der schlachtruf "shareholder value" ist eine modeerscheinung, die wohl gerade auch den großen aktiengesellschaften nutzt.... aufklärung und risikobewußtsein sind hier mangelware...

es wird immer so gerne die keule geschwungen, dass wir ja schließlich alle den "real existierenden sozialismus" erlebt hätten und das doch der kapitalismus um so vieles besser sei, das eigentlich alternative systeme gar nicht existieren würden.

doch auf der anderen seite kann das kapitalistische modell auf dauer eben auch nicht funktionieren und obwohl die einstmalig existierende alternative sich als wenig reizvoll herausstellte ist das kein grund generell nicht mehr über alternative systeme nachzudenken....

ein system das auf permanenten wachstum basiert kann nicht funktionieren... es ist unnatürlich und schon allein wegen schwindender resourcen nicht durchzuhalten.... wir haben es trotz aller bemühnungen nicht mal im ansatz geschafft einen funktionierenden umweltschutz zu etablieren.... unser derzeitiges system baut nicht nur auf stetigem wirtschaftlichem wachstum auf sondern auch auf permanenter umweltvernichtung... das einzige was die bemühungen um den umweltschutz bisher erreicht haben war eine senkung der neuemissionen... eine senkung dessen was zum "normalen" maß an umweltschädigung jahr für jahr hinzukommt....

man könnte also sagen die umweltzerstörung schreitet ein klein wenig langsamer voran sie hört aber nicht auf voranzuschreiten....

wie lange kann das noch gehen?

öl wird uns in 30 jahren schon ausgehen... was folgt dann? kohle? gas? irgendwann erz?

arbeit muss sich lohnen ganz klar... und zwar für jeden.. löhne, die es einem nicht mal mehr erlauben normal zu überleben sind keine... ein eurojobs sind eine unverschämtheit... arbeiten für eine staatliche mindestversorgung aber ohne entlohnung durch die unternehmen sind ein witz.

arbeit muss sich lohnen, aber wo ist da die grenze? dreistellige millionenbeträge im jahr... ist das nicht ein wahnsinn? kann ein mensch solche summen überhaupt noch ausgeben? was macht man mit soviel geld? gibt es nicht irgendwo eine grenze des sinnvollen?

es tut mir leid, aber ich habe das gefühl manche spitzenentlohnung ist purer wahnsinn und hat nichts mehr mit einer entlohnung für durchgeführte arbeit zu tun.... wo ist die übermenschliche anstrengung die einen solchen lohn rechtfertigt? der einfache arbeiter, der sich tag für tag und jahr für jahr abpalckt für einen bruchteil einer solchen spitzenentlohnung, der in seinem ganzen verdammten arbeiterleben nicht auf eine solche summe kommt die ein anderer für ein bisschen bequemes rumsitzen im tollen anzug in einem jahr bekommt.
das mag sich jetzt überzogen anhören.. natürlich so ein manager hat auch einen harten job ( manchmal ) und das heißt viel verantwortung und viel reisen und da sind 80 stundenwochen vielleicht nicht mal so selten... aber ich denke trotzdem sollte doch irgendwo der punkt erreicht sein wo das genug entlohnt ist...

ich kann mir vorstellen wie dann wieder das schlagwort vom "sozialneid" kommt... aber was zum henker soll daran verwerflich sein? kommen sich die spitzenverdiener merkwürdig vor wenn sie solche summen einstreichen? warum soll ich ihnen das nicht neiden? oh es ist ja so kleinlich von mir, dass ich den armen leuten ihren reichtum nicht gönne.. aber ich sehe das eher so... wir haben hohe mengen an vermögenszugewinnen, die uns dann von statistischen ämtern vorgerechnet werden als beleg dafür, dass es uns deutschen ja nicht mal so schlecht geht.. da ist es dann auf einmal ganz ok die gesamtmenge des vermögenszuwachses mal locker durch 80 millionen zu teilen um einen mittelwert zu erhalten... wenn man dann aber sagt.. "fein.. lasst uns das wirklich durch achtzig millonen teilen" dann wird das sozialneid genannt?

roman herzog fordert einen ruck, der durch die gesellschaft gehen muss... jawohl.. ein ruck muss durch deutschland gehen... die reichen müssen endlich zur kasse gebeten werden...
sie müssen sich endlich in angemessenem maß am umverteilungssystem beteiligen... sie müssen endlich von ihrem kuchen abgeben... keiner will den bonzen ihr häuschen nehmen... die leute sind immer noch unermesslich reich wenn sie von dem was sie haben mehr abgeben... es ist mir scheißegal ob ein multimilliardär nun 5 milliarden hat oder nur noch eineinhalb.. der multimilliardär wird dewegen nicht gleich betteln gehen müssen...

wir alle müssen positiv sein... jawohl... und zwar nicht nur diejenigen, die nichts haben...

wir müssen endlich ein volk sein... dazu gehört, dass auch diejenigen die viel haben sich als zugehörig zu diesem volk betrachten...

und wer führt denn in erster linie die destruktiven ossi-wessi-diskussionen... nicht die vielen kleinen ossis und wessis, denn die sind sich zunehmend einig wo die kacke besonders stinkt... ossi-wessi-streit wird ja vor allem von unseren politikern und den sogenannten besserverdienenden geführt, die den ossis immer so schön vorwerfen, dass sie immer noch nicht im westen angekommen seien, dass sie nach wie vor ein mangelndes demokratieverständnis haben ( witzig.. weil sie offen gegen diese art von demokratie protestieren und weil sie die klappe aufreißen und auf die straße gehen was ihr verdammt noch mal gutes recht ja sogar ihre pflicht ist in einem demokratischen staat .... etwas was hier im westen schon etwas degeneriert scheint... deswegen wird denen im osten vorgeworfen sie würden unsere demokratie nicht verstehen... ja.. :twisted: ich versteh diese demokratie sehr gut... sie ist vor allem *kratein" und hat mit "demos" verdammt wenig zu tun. )

die zukunft des landes verspielen im moment vor allem die "spieler" aus wirtschaft und politik, die von ihren "spielsteinen" die tolslten verrenkungen verlangen während sie selbst ihre bezüge erhöhen...

es muss etws grundlegendes geschehen.. wir müssen uns grundlegend gedanken machen wie es weitergehen kann und wir müssen dabei in globalen zusammenhängen denken...
es geht nicht nur um die frage wie man deutschland an die globalen entwicklungen anpasst sondern es geht auch darum wie man den globalistischen bestrebungen ein humanes antlitz gibt...

wenn die globalisierung so weiter voranschreitet wie sie es derzeit tut ohne auf die interessen der menschen zu achten, dann wird das noch tierisch in die hose gehen.. konkurrenzfähig gegenüber den niedriglohnländern ist kaum eine westliche industrienation...

was die selbstheilungskräfte des marktes angeht.. die berühmte unsichtbare hande die ja wirken würde, wenn man sie nur ließe... nun.. diese freundliche, segensreiche hand wurde bislang noch nicht gesichtet.. ein purer mythos.. unbewiesen bislang und wenn ich irgendwo kräfte des marktes einigermaßen ungehindert wirken sehe, so habe ich eher den eindruck der schuss geht nach hinten los....
 

Fetzy

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Interview im "Manager-Magazin" mit Albrecht Müller, Nationalökonom.

Die Reformlüge

Reformappelle in Büchern haben Konjunktur. Doch Albrecht Müllers Reformbuch sticht aus der Ruck-Literatur hervor. Der frühere Brandt-Berater attackiert gängige Reform-Gewissheiten und landet damit einen Bestseller. Im Gespräch mit manager-magazin.de erklärt er, warum - und bezichtigt Ifo-Chef Hans-Werner Sinn der Manipulation.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,324767,00.html
 

forcemagick

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kaka schrieb:
und nur so ist unser system auch willentlich und absichtlich, sehenden auges sabotiert worden. diese leute, die sich noch frecher weise am besten bei vera am mittag ins fernsehen setzen und ihre dumm dreisten parolen über den äther schicken. aber ich gleite schon wieder ab..

übrigens ;) wo ich es gerade sehe...

ist dir schonmal der gedanke gekommen, dass man gerade diese leute in gerade diesen sendungen mit einer gewissen absicht präsentiert?

ich meine ich kenne inzwischen ziemlich viele arbeitslose und auch sozialhilfe-empfänger.. das ist ja inzwischen keine seltenheit mehr ... und keiner von denen ist so, wie sie dort vorgeführt werden.

die positionen, die in solchen bizarren shows präsentiert werden sind extrem...

den zuschauern wird damit sugeriert die sozial schwachen seien nichts anderes als schmarotzer, die an ihrem schicksal ja nur selbst schuld wären... da werden dann gute arbeitslose auf schlechte arbeitslose losgelassen ( ich hab keinen bock zu arbeiten... ey wie kommst du mir denn einfach keinen bock auf arbeit haben.. sogar ein job bei mac ist doch wohl besser als daheim rumzugammeln ey schau dich doch nur mal wie du da rumsitzt ey .... es tut mir leid aber ich hätte immer lust beide seiten mit dem baseballschläger zu bearbeiten schon allein weil sie sich in der öffentlichkeit dazu herablassen sich gegenseitig zu zerfleischen um den damen und herren vom sender einen gefallen zu tun.. zum amüsement des pöbels sozusagen :twisted: ) da werden die ohne job mit denen verglichen die einen job haben... sozial schwache und ungebildete, gegen sozial bessergestellte ungebildete oder ungebildete gegen gebildete... kurz soziale unterschiede werden scheinbar offengelegt aber letztlich ist es eine show und nichts davon ist wirklich real... das sollten wir dabei nicht vergessen...

es gibt immer solche und solche aber solche polaren darstellungen bringen uns nicht weiter ... ganz im gegenteil... wenn solcher schund dafür sorgt, dass sich in den köpfen das bild vom arbeitsscheuen assozialen subjekt verfestigt dass zu strafen sei, dann ist das massive manipulation im sinne der machthaber...
 

newknow

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"ich hab keinen bock zu arbeiten... ey wie kommst du mir denn einfach keinen bock auf arbeit haben.. sogar ein job bei mac ist doch wohl besser als daheim rumzugammeln ey schau dich doch nur mal wie du da rumsitzt ey"

"es gibt immer solche und solche aber solche polaren darstellungen bringen uns nicht weiter ... ganz im gegenteil... wenn solcher schund dafür sorgt, dass sich in den köpfen das bild vom arbeitsscheuen assozialen subjekt verfestigt dass zu strafen sei, dann ist das massive manipulation im sinne der machthaber..."

"es tut mir leid aber ich hätte immer lust beide seiten mit dem baseballschläger zu bearbeiten schon allein weil sie sich in der öffentlichkeit dazu herablassen sich gegenseitig zu zerfleischen"

"ich kann mir vorstellen wie dann wieder das schlagwort vom "sozialneid" kommt... "

:mrgreen: Was nützt ein guter Text, wenn man sowas draus machen kann :?:

Weißt was das wirkliche Problem ist?

"»Man wird niemals zu einer richtigen Wirtschafts- und Bevölkerungspolitik kommen, wenn man es
nicht lernt, auch das Menschenleben mit dem Auge des rechnenden Kaufmanns zu betrachten und
sich zu fragen: Was kostet der einzelne Mensch der Gesellschaft? Was bringt er ein?« (zit. nach:
Weingart/Kroll/Bayertz 1988,257).

Mir haben nun mal die Automatik vorangetrieben und nun werden immer weniger Menschen benötigt, nun und die müssen weg weil die haltung von nutzlosen Humankapital nichts wirtschaftliches an sich hat.
 

forcemagick

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newknow schrieb:
:mrgreen: Was nützt ein guter Text, wenn man sowas draus machen kann :?:

mir entgeht glaube ich gerade der sinn deiner worte.

newknow schrieb:
Weißt was das wirkliche Problem ist?

"»Man wird niemals zu einer richtigen Wirtschafts- und Bevölkerungspolitik kommen, wenn man es
nicht lernt, auch das Menschenleben mit dem Auge des rechnenden Kaufmanns zu betrachten und
sich zu fragen: Was kostet der einzelne Mensch der Gesellschaft? Was bringt er ein?« (zit. nach:
Weingart/Kroll/Bayertz 1988,257).

Mir haben nun mal die Automatik vorangetrieben und nun werden immer weniger Menschen benötigt, nun und die müssen weg weil die haltung von nutzlosen Humankapital nichts wirtschaftliches an sich hat.

du meinst das jetzt zynisch oder ernst oder fatalistisch?

ich komm grad nicht so direkt dahinter was du sagen willst
 

samhain

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Interview im "Manager-Magazin" mit Albrecht Müller, Nationalökonom.

gutes interview Fetzy! :D

und sogar mein ganz spezieller freund h.w. sinn (in einer reihe mit rogowsky, hundt und konsorten)-warum darf ein mann, der soviel gequirlte scheisse von sich gibt, so heißen?- kriegt sein fett ab.

müller spricht ja so einiges an, stellt infrage, womit einem hier tagtäglich das hirn gewaschen wird.

zu den angeblich zu hohen lohnkosten in deutschland vielleicht mal dieses lesen:

Behauptung, die Lohnkosten in Deutschland seien zu hoch, ist falsch

Die Wirtschaftspolitik und ein nicht unbedeutender Teil der Politikberatung folgen, vor allem in der aktuellen Lohndebatte, mehr eingeschliffenen abstrakten Modellen als Fakten. Dabei sind diese auch im neuen Statistischen Jahrbuchs 2004 der Bundesrepublik nachzulesen.
Aufwand und Kosten der Produktion seien in Deutschland zu hoch. Nun komme es darauf an, bei den Löhnen und Gehältern der abhängig Beschäftigten zu sparen, sonst ist der Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet. Derartige Dogmen werden gebetsmühlenartig verbreitet. Die Argumente sind simpel: Ein fleißiger polnischer Arbeiter erhält einen Stundenlohn von vielleicht fünf Euro, während die Arbeitnehmer in der Bundesrepublik über ihre Verhältnisse leben.
In der Lohndebatte werden selbst einfachste ökonomische Zusammenhänge nicht wahrgenommen. So tragen die Lohnkosten in der deutschen Industrie nur einen Bruchteil zu den Gesamtkosten bei. Ihr Anteil am Umsatz beträgt nur 21,4 Prozent, wie im unlängst veröffentlichten »Statistischen Jahrbuch 2004« nachzulesen ist. Dieser Wert schwankt abhängig von der Branche zwischen 5 in der Tabakverarbeitung sowie 31 Prozent in der Mess- und Regeltechnik.

Die Automobilindustrie, gegenwärtig im Blickpunkt der Öffentlichkeit, arbeitet bereits jetzt mit einem unterdurchschnittlichen Lohnkostensatz von 18,4 Prozent. Es ist deshalb unverständlich, 500 Millionen Euro im Opel-Konzern allein durch Senkung der Lohnkosten einsparen zu wollen und andere Kostenarten weitgehend zu vernachlässigen. Ein großer Posten in dieser Branche sind neben dem Materialverbrauch die Werbe- und Vertreterkosten, Provisionen, Prüfungs-, Beratungs- und Rechtskosten sowie Versicherungen, die sich hier bereits auf eine Größe summieren, die 40 Prozent der Höhe der Personalkosten entspricht. Reserven zur Minderung dieses Aufwands sind sicherlich vorhanden, beispielsweise bei der Werbung, mit der die Verbraucher überschüttet werden. Von den Beratern werden derartige Ausmaße an Verschwendung überhaupt nicht thematisiert...

http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=61774&IDC=3

in dem interview wird ja auch die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" angesprochen, die finanziell gut ausgestatteten macher im hintergrund, die das "sozial" nur als feigenblatt, damit es nicht ganz so hart wirkt, in ihrem namen tragen.

hier ein guter artikel zu den ganzen beratern, die wasser predigen und wein trinken. das diese ganze sache aus amerika zu uns rübergeschwappt ist, wird wohl kaum jemand entgangen sein und verwundern. bezeichnend auch hier wieder die verpflechtung zwischen politik und beraterfirmen- nicht wenige ehemalige politiker landen nämlich genau dort:

Wie McKinsey, Price Waterhouse Coopers und die globale Beraterbranche den Staat privatisieren

Nachdem die Berater mit ihren rechtlichen Freiräumen seit Jahrzehnten die neoliberale Privatarmee der Konzerne waren, erschließen sie das neue Operationsgebiet Staat. Sie beeinflussen ihn nicht nur, wie es Lobbyisten tun, sondern sie gestalten ihn um.

...Beratungsfirmen nehmen gern ausgeschiedene Politiker auf, weil sie informelle Beziehungen schätzen: Forschungsminister Volker Hauff ging zu KPMG, ebenso Verkehrsminister Kurt Bodewig, nachdem er den Toll Collect-Vertrag unterschrieben hatte. Der SPD-Wahlkampfleiter Matthias Machnig ging zu Booz Allen Hamilton, Hannovers Oberstadtdirektor Siedler zu Berger, der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher zu WMP Eurocom usw.

Berater übernehmen gern Topfunktionen in den von ihnen beratenen Unternehmen. Das wird auch als Unternehmensberaterfilz oder Drehtürsystem bezeichnet: So kommen die Vorstandsvorsitzenden der Post AG, Klaus Zumwinkel, der Postbank AG, Wulf von Schimmelbusch, und der Energie Baden-Württemberg (EnBW), Utz Claassen, von McKinsey. Sie lassen sich zusätzlich natürlich von McKinsey beraten. So beauftragte Claassen McKinsey, um das »Top Fit«- Programm zu entwerfen: Die Beschäftigten sollen auf Gehalt verzichten, möglichst viele sollen schon ab 52 Jahren vorzeitig in Rente gehen können – auf Staatskosten. Claassen will das ehemalige Staatsunternehmen EnBW an die Börse bringen und muß gleichzeitig an den neuen Hauptanteilseigner, Electricité de France (EdF), Gewinne abführen. Die Kumpanei zwischen Big Capital und Big Labour steht bei den Beratern besonders hoch im Kurs, wenn es damit gelingt, den Sozialkassen Kosten aufzubürden.

Die Propheten der freien Marktwirtschaft sind selbst die Verkörperung von Intransparenz und Vetternwirtschaft. Sie veröffentlichen keine Geschäftsberichte. Sie verheimlichen ihre Gewinne. Sie hassen öffentliche Ausschreibungen. Sie sind nicht nur intransparent, sondern sie organisieren auch für die Beratenen die Intransparenz. Sie erschließen ihnen die okkulte Parallelfinanz der globalen Finanzoasen und der unübersehbaren Geflechte von Briefkastenfirmen. Berater übernehmen keine Verantwortung. Ihre vertraglich vereinbarte Haftungsfreistellung läßt nur minimalen Schadenersatz zu, und auch dies nur bei »Vorsätzlichkeit«.

Mit den Beratern zieht eine Kultur der Geheimhaltung ein, die die bisherige Geheimniskrämerei der Behörden weit übertrifft. Sie machen die Geheimhaltung der mit ihnen geschlossenen Aufträge ebenso zur Bedingung wie die Geheimhaltung der von ihnen verfaßten Privatisierungsverträge. Stadträte und Bundestagsabgeordnete dürfen die Verträge nicht sehen, die sie beschließen sollen (z.B. Cross Border Leasing, Toll Collect).

Die Berater behaupten, der Staat müsse »schlank« werden, müsse abgebaut werden. In Wirklichkeit sind sie nicht gegen den Staat, sondern nur gegen den Wohlfahrtsstaat. Sie sind für den starken Staat, der die Rechte der Eigentümer als oberste Maxime hat, die Beschäftigten bei geringem Rechte- und Lebensniveau ruhig halten und Kriege führen kann. Die hier charakterisierten Berater spielen eine wesentliche Rolle, daß die bisherigen »Volksparteien« wie CDU und SPD in Deutschland sich von ihren Konzepten des sozialen Ausgleichs (auch wenn sie nie ganz ehrlich gemeint waren) verabschieden, die Politik insgesamt in Verruf bringen und die Demokratie aushöhlen.

Keine »Fehlberatung« kann den Ruf der Berater ankratzen. Berger hatte im Auftrag des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Schröder das Gefälligkeitsgutachten für die Expo 2000 erstellt und 40 Millionen Besucher vorausgesagt, die notwendig gewesen wären, um das Privatunternehmen Expo wirtschaftlich zu machen. Es kamen nur 20 Millionen, und das Land Niedersachsen und die Bundesrepublik zahlen bis 2012 die Milliardenschulden ab – eigentlich hatten sie gerade durch das entlastet werden sollen.


Der Mythos von der Effizienz

Was aus gesamtwirtschaftlicher Sicht als Fehlkalkulation, Verschwendung von Steuergeldern und Täuschung der Steuerzahler zu bezeichnen ist, gilt aus der Sicht der Berater und Beratenen als Erfolg. Schröder überhäufte sowohl als Ministerpräsident von Niedersachsen wie als Bundeskanzler Roland Berger mit weiteren Aufträgen. Entscheidend sind die Interessen der Auftraggeber und der Mitgewinnler: Da sind einmal die Millionengehälter des Topmanagements, in diesem Falle der ehemaligen Treuhand- und dann Expo-Chefin Birgit Breuel und ihrer Entourage; ihre Gehälter sind um ein Mehrfaches höher als die Gehälter für Staatsangestellte, die das Projekt mindestens genauso gut bzw. schlecht hätten durchführen können.

Auf der anderen Seite wurde ein Heer von Niedriglöhnern engagiert, die auf der Expo arbeiteten. Schröder hatte seinen Imagegewinn. Da sind nicht zuletzt die Honorare für die Berater, die sich im Beratervertrag wie immer dagegen absichern, daß sie bei Falschberatung nicht zur Rechenschaft gezogen werden können. Ähnliches läßt sich für die meisten Privatisierungsprojekte in Ost- und Westdeutschland feststellen. So vertiefen die Berater die Verschuldung des Staates, deren Rückführung sie fordern und die sie als Begründung für ihre Tätigkeit anführen. Die behauptete ökonomische Effizienz gilt nur für die Berater selbst und die Privatunternehmen, die die Privatisierungen durchführen, wie DaimlerChrysler und Telekom bei Toll Collect...

http://www.jungewelt.de/2004/10-25/004.php

@forcemagick

...zum amüsement des pöbels sozusagen...

circus maximus, kampf der gladiatoren...nur auf einer anderen ebene.
 

forcemagick

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samhain schrieb:
...zum amüsement des pöbels sozusagen...

circus maximus, kampf der gladiatoren...nur auf einer anderen ebene.

genau das und das wunderbarste daran dürfte wohl sein dass der kaiser den spaß nicht mal finanzieren muss... der circus ist nämlich privatisiert ;)

es wundert fast dass diese sendungen nicht im geringsten im zusammenhang stehen sollen mit beratern etwa des wirtschaftsministeriums... aber in der tat es gibt wohl keinen zusammenhang außer vielleicht das beide seiten.. sowohl die organisatoren des unterhaltungsbetriebes als auch die jungs und mädels vom ministerium den interessen der wirtschaftsmogule folgen...

jahre der medialen verbildung ( manchmal auch weniger schmeichelhaft schlicht als verblödung bezeichnet ) ermöglichen es jetzt, dass man den leuten scheiße als schokolade verkauft.

da sieht man mal wieder ;) gottes plan ist doch immer wieder deutlich zu spüren :lol:

oder ist es die weise unsichtbare hand der marktwirtschaftlichen logik? ja die mit den selbstheilungskräften ;) ( seh ich da was braunes an den fingern kleben? bääh )
 

kaka

Großmeister
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forcemagick schrieb:
es heißt immer wieder so schön, dass die deutschen ja ach so wenig arbeiten... 35 stundenwochen für manche branchen...

in manchen branchen sogar nur 32 stunden. das ist fakt, unsere arbeitszeit ist nun mal, im durchschnitt, sehr gering.

doch die kehrseite der medallie sind 9 millionen arbeitslose was würde also passieren wenn diejenigen, die noch arbeit haben jetzt fleißig wie die bienen arbeiten würden.. mehr und mehr... nicht 35 stundne sondern 45 zum beispiel ... und zwar ohne lohnausgleich...

woher hast du die zahl 9 millionen? seriöse schätzungen gegen von 6 millionen aus, inkl. der verdeckten.
mehrarbeit bringt mehr produktivität, mehr produktivität bringt mehr umsatz, mehr umsatz bringt mehr gewinn, mehr gewinn bringt mehr investitionskapital und mehr volkseinkommen. so sollte es sein, auch wenn es inzwischen ad absurdum geführt wird.


nun.. es wäre doch folgerichtig, wenn nun ein gewisser teil der arbeitnehmer entlassen werden würde.

es heißt immer die industrie würde ja arbeitsplätze schaffen wenn die arbeitnehmer nur mehr arbeiten würde, dann würden die betriebe ja mehr arbeitsleistung für das gleiche geld bekommen also gerechnet auf die arbeitszeit geld sparen und dieses geld würden sie reinvestieren...

so ist es

nun

wir haben die sitaution doch schon.. die arbeitnehmer arbeiten zum teil schon mehr ohne lohnausgleich .. unbezahlte überstunden gehören doch schon zum geschäft.. wo sind die zusätzlichen arbeitsstellen?

volkswirtschaftliche effekte zeigen sich nicht kurzfristig. warte mal 1-1,5 jahre, dann wirst du effekte erkennen können.

der arbeitsmarkt stabilisert sich ja nicht einmal.... ganz im gegenteil.. es werden trotzdem noch mehr arbeitslose ...

das liegt aber an dem strukturproblem deutschlands. unterscheide bitte die strukturelle arbeitslosigkeit von der "normalen" arbeitslosigkeit

wo ist denn der positive effekt?

nun ja wen wunderts... arbeitnehmer, die weder zeit noch geld haben für luxusgüter können sie nicht konsumieren... der markt wird geschwächt... die absatzzahlen entwickeln sich nicht positiv... sei das nun bei supermärkten oder bei automobilbauern....

die innlandsnachfrage ist schwach, das ist richtig. im moment hält nur noch der export den großen knall zurück

es ist richtig gewerkschaftsfunktionäre mit großen einkommen und positionen in den aufsichtsräten müssen sich den vorwurf gefallen lassen zu kassieren und nichts gegen die misere unternommen zu haben... doch es ist ja nicht so dass die aufsichtsräte ausschließlich mit gewerkschaftsfunktionären besetzt wären.

nein, aber die gewerkschaft ist vertreten und durchaus mächtig.

die mitschiuld der gewerkschaften wird damit also doch geringer...

nein. siehe oben.

natürlich verdienen auch kleinanleger mit an der misere des börsenwahns und natürlich werden anlagen in aktien von den banken gepriesen wie der weisheit letzter schluss und das kleinanlegertum wird somit gefördert...
ich denke aber man kann trotzdem schlecht die schuld bei den kleinanlegern suchen... sicherlich muss man sich als kleinanleger auch überlegen was man da eigentlich unterstützt und es wäre wohl verantwortungsbewußter wenn man sich zweimal überlegt ob man da mitspielen will...

ich suche nicht die alleinige schuld beim kleinanleger, sondern die gesamtschuld bei den "börsianern". mir widerstrebt das prinzip aktie. ich wollte nur darstellen, dass es nicht nur die bösen großkapitalisten sind, die aktien besitzen. es sind viele, einfache, normale menschen, die laut schreien, aber auch eine mitschuld an der misere tragen.

der schlachtruf "shareholder value" ist eine modeerscheinung, die wohl gerade auch den großen aktiengesellschaften nutzt.... aufklärung und risikobewußtsein sind hier mangelware...

da gebe ich dir recht

es wird immer so gerne die keule geschwungen, dass wir ja schließlich alle den "real existierenden sozialismus" erlebt hätten und das doch der kapitalismus um so vieles besser sei, das eigentlich alternative systeme gar nicht existieren würden.

zeig mir ein besseres system! ich kenne kein besseres. politische und wirtschaftliche systeme, sind nur so gut, wie die erdenker und anwender. da wir menschen durch und durch korrupt und egoistisch sind, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass utopien wie der kommunismus jemals funktionieren werden.

doch auf der anderen seite kann das kapitalistische modell auf dauer eben auch nicht funktionieren und obwohl die einstmalig existierende alternative sich als wenig reizvoll herausstellte ist das kein grund generell nicht mehr über alternative systeme nachzudenken....

da bin ich gespannt! ich halte mich für nicht qualifiziert genug, um so etwas anzupacken.

ein system das auf permanenten wachstum basiert kann nicht funktionieren... es ist unnatürlich und schon allein wegen schwindender resourcen nicht durchzuhalten.... wir haben es trotz aller bemühnungen nicht mal im ansatz geschafft einen funktionierenden umweltschutz zu etablieren.... unser derzeitiges system baut nicht nur auf stetigem wirtschaftlichem wachstum auf sondern auch auf permanenter umweltvernichtung... das einzige was die bemühungen um den umweltschutz bisher erreicht haben war eine senkung der neuemissionen... eine senkung dessen was zum "normalen" maß an umweltschädigung jahr für jahr hinzukommt....


ich halte das permanente wachstumsstreben auch für falsch. wann ist genug, genug? aber die frage haben wir uns alle zu stellen, wenn wir den konsumgütern dieser welt hinterherlaufen...


man könnte also sagen die umweltzerstörung schreitet ein klein wenig langsamer voran sie hört aber nicht auf voranzuschreiten....

die umweltverschmutzung ist schon in ungeahnter höhe zurückgegangen. wenn man dagegen die 70er und 80er jahre sieht, leben wir schon fast eine umweltutopie.

wie lange kann das noch gehen?

öl wird uns in 30 jahren schon ausgehen... was folgt dann? kohle? gas? irgendwann erz?

falsch. die letzten prognosen reden von mindestens 50 jahren, dazu werden immer mehr neue ölfelder identifiziert. mache nicht den gleichen fehler wie der club of rome. innovation ist hier das stichwort. der club of rome hatte den fortschritt in seinen berechnungen vergessen. ich sehe das ähnlich.
ausserdem: je früher uns bewusst wird, dass die ölvorkommen endlich sind, desto eher werden wir uns mit zukunftstechnologien befassen, die leiser, effizienter und umweltschonender sind als der alte ölheizer :)


arbeit muss sich lohnen ganz klar... und zwar für jeden.. löhne, die es einem nicht mal mehr erlauben normal zu überleben sind keine... ein eurojobs sind eine unverschämtheit... arbeiten für eine staatliche mindestversorgung aber ohne entlohnung durch die unternehmen sind ein witz.

gerechte entlohnung ist natürlich wichtig. ich bin schliesslich auch arbeitnehmer und möchte für meine arbeite entsprechend bezahlt werden. auch ich habe probleme, meinen lebensunterhalt zu finanzieren, auch wenn ich verhältnismässig gut verdiene. aber ich mache mir sorgen um die zukunft und um die finanzierung meines alters.

arbeit muss sich lohnen, aber wo ist da die grenze? dreistellige millionenbeträge im jahr... ist das nicht ein wahnsinn? kann ein mensch solche summen überhaupt noch ausgeben? was macht man mit soviel geld? gibt es nicht irgendwo eine grenze des sinnvollen?

das ist aber eine moralische frage. die kann man so nicht beantworten.

es tut mir leid, aber ich habe das gefühl manche spitzenentlohnung ist purer wahnsinn und hat nichts mehr mit einer entlohnung für durchgeführte arbeit zu tun.... wo ist die übermenschliche anstrengung die einen solchen lohn rechtfertigt? der einfache arbeiter, der sich tag für tag und jahr für jahr abpalckt für einen bruchteil einer solchen spitzenentlohnung, der in seinem ganzen verdammten arbeiterleben nicht auf eine solche summe kommt die ein anderer für ein bisschen bequemes rumsitzen im tollen anzug in einem jahr bekommt.

den punkt kann ich dir auch ganz einfach mit vwl erklären: ein arbeiter verdient natürlich so viel, wie seine arbeit "wert" ist. wenn es viele gibt, die diese tätigkeit ausüben können, zur gleichen qualität, wird sein einkommen nicht so hoch sein. eine aussergewöhnliche fähigkeit aber, die kaum ein mensch besitzt, ist natürlich gefragter. dementsprechend ist der preis für diese arbeitsleistung wesentlich höher, denn kaum einer kann solche arbeit verrichten (wenn ich bilder male, wollen die elute höchstens 3 euro dafür zahlen, wenn aber picasso eins gemalt hat, sind die elute bereit millionen dafür auszugeben. ist das deswegen ungerecht?) es gibt in der vwl die sogenannte superstar rechnung. makiw, glaube ich, nannte sie so ähnlich. er verglich einen tischler mit einem basketballspieler.
beide sind die besten ihres faches. warum verdient der basketballspieler also 15 millionen $ pro jahr und der tischeler nur 70.000 $. nun der tischler kann seine leistungen nur einer beschränkten kundenzahl zur verfügung stellen, egal wie hart er arbeitet. der basketballspieler kann seinen service aber millionen menschen gleichzeitig zur verfügung stellen, daher ist sein gehalt das mehrfache des bestens tischlers.



das mag sich jetzt überzogen anhören.. natürlich so ein manager hat auch einen harten job ( manchmal ) und das heißt viel verantwortung und viel reisen und da sind 80 stundenwochen vielleicht nicht mal so selten... aber ich denke trotzdem sollte doch irgendwo der punkt erreicht sein wo das genug entlohnt ist...

der manager arbeitet natürlich mehr und trägt auch mehr verantwortung. es ist klar, dass er dementsprechend schon mehr verdienen muss. wann genug genug ist, ist, wie schon oben erwähnt, eine moralische frage, die ich mir auch schon öfter gestellt habe, aber nicht beantworten konnte.

ich kann mir vorstellen wie dann wieder das schlagwort vom "sozialneid" kommt... aber was zum henker soll daran verwerflich sein? kommen sich die spitzenverdiener merkwürdig vor wenn sie solche summen einstreichen? warum soll ich ihnen das nicht neiden? oh es ist ja so kleinlich von mir, dass ich den armen leuten ihren reichtum nicht gönne.. aber ich sehe das eher so... wir haben hohe mengen an vermögenszugewinnen, die uns dann von statistischen ämtern vorgerechnet werden als beleg dafür, dass es uns deutschen ja nicht mal so schlecht geht.. da ist es dann auf einmal ganz ok die gesamtmenge des vermögenszuwachses mal locker durch 80 millionen zu teilen um einen mittelwert zu erhalten... wenn man dann aber sagt.. "fein.. lasst uns das wirklich durch achtzig millonen teilen" dann wird das sozialneid genannt?

fein. mir geht es aber um den tatsächlichen sozialneid, den es auch gibt. es gibt nicht superreiche, sondern auch eine wohlhabendere mittelschicht. wenn ich nun z.b. 80 stunden die woche arbeite und mir von meinem hart verdienten geld eine rolex für 4200 € kaufe, mir dann von menschen, die vielleicht das nicht einmal als monatsbruttolohn verdienen, dumme sprüche anhören muss, dann ist das wohl doch sozialneid! und nichts weiter! ich habe dafür zwar die doppelte anzahl an wochenstunden geschuftet, im vergleich zum kleinen angestellte bei opel ( es passt gerade so schön :) ), aber das wird dann nicht zur kenntnis genommen. ich habe praktisch 2 jobs gearbeitet, während der gute mann schon zuhause saß und sein feierabendbier trank , seine volksverblödung eingeschaltet hat und über die scheiss jungen schnösel pöbelt, sitze ich noch weitere 4 stunden in der firma und freue mich, wenn ich um 22.30 uhr es noch schaffe, mir schnell etwas zu essen zu machen, bevor ich tot ins bett falle.
das ist sozialneid! und das ist auch das, was ich kritisiere. es geht mir nicht um manager, wie aron sommer, die für fehlleistungen, millionenabfindungen und gehälter kassiert haben.


roman herzog fordert einen ruck, der durch die gesellschaft gehen muss... jawohl.. ein ruck muss durch deutschland gehen... die reichen müssen endlich zur kasse gebeten werden...

ich möchte dir jetzt mal eine zahl sagen: über 50 % der lohnsteuer, werden von knapp 10 % der bevölkerung getragen. und das sind nicht nur superreiche, sondern vor allem die obere mittelschicht, wie ich sie gerne nenne. dann sag mir bitte noch einmal, dass kein beitrag geleistet wird. erst die superreichen haben so viel geld, dass sie den steuern in d. ganz entkommen können. wie z.b. michael "arschloch" schumacher. aber über den regt sich keiner auf...wenn dann sollte man diese steuerschluplöcher schliessen.

sie müssen sich endlich in angemessenem maß am umverteilungssystem beteiligen... sie müssen endlich von ihrem kuchen abgeben... keiner will den bonzen ihr häuschen nehmen... die leute sind immer noch unermesslich reich wenn sie von dem was sie haben mehr abgeben... es ist mir scheißegal ob ein multimilliardär nun 5 milliarden hat oder nur noch eineinhalb.. der multimilliardär wird dewegen nicht gleich betteln gehen müssen...

das ist schon richtig, aber der multimilliardär wird sich sagen: ach, was für schöne ideen. ab jetzt investiere ich im ausland und ziehe in die schweiz. und dann könnt ihr mich gern haben. was bringt uns das? gar nichts, bis auf das investiotionskapital abfliesst. dazu kommt ein weiterer vwl aspekt (ich weiss, das nervt :) ) : durch steuern kann der kuchen zwar gerechter verteilt werden, aber der kuchen der verteilt werden kann, wird bei erhebung von steuern wesentlich kleiner. denn arbeit lohnt sich dann weniger.

wir alle müssen positiv sein... jawohl... und zwar nicht nur diejenigen, die nichts haben...

das stimmt.

wir müssen endlich ein volk sein... dazu gehört, dass auch diejenigen die viel haben sich als zugehörig zu diesem volk betrachten...

und wer führt denn in erster linie die destruktiven ossi-wessi-diskussionen... nicht die vielen kleinen ossis und wessis, denn die sind sich zunehmend einig wo die kacke besonders stinkt... ossi-wessi-streit wird ja vor allem von unseren politikern und den sogenannten besserverdienenden geführt, die den ossis immer so schön vorwerfen, dass sie immer noch nicht im westen angekommen seien, dass sie nach wie vor ein mangelndes demokratieverständnis haben ( witzig.. weil sie offen gegen diese art von demokratie protestieren und weil sie die klappe aufreißen und auf die straße gehen was ihr verdammt noch mal gutes recht ja sogar ihre pflicht ist in einem demokratischen staat .... etwas was hier im westen schon etwas degeneriert scheint... deswegen wird denen im osten vorgeworfen sie würden unsere demokratie nicht verstehen... ja.. :twisted: ich versteh diese demokratie sehr gut... sie ist vor allem *kratein" und hat mit "demos" verdammt wenig zu tun. )

ossis, wessis- so what! ich glaube, dass beide seiten noch ihre hausaufgaben zu machen haben. die wessis, weil sie glauben alles besser zu wissen und die ossis, weil sie glauben, dass sie wessis alle zu bezahlen hätten.

die zukunft des landes verspielen im moment vor allem die "spieler" aus wirtschaft und politik, die von ihren "spielsteinen" die tolslten verrenkungen verlangen während sie selbst ihre bezüge erhöhen...

wir alle sind die spieler. es leigt also an jedem von uns.

es muss etws grundlegendes geschehen.. wir müssen uns grundlegend gedanken machen wie es weitergehen kann und wir müssen dabei in globalen zusammenhängen denken...
es geht nicht nur um die frage wie man deutschland an die globalen entwicklungen anpasst sondern es geht auch darum wie man den globalistischen bestrebungen ein humanes antlitz gibt...

schön gesagt. aber das können wir auch nur, wenn es unserer wirtschaft gut geht. ohne wirtschaft, keine steuern und ohne steuern, keine sozialen hilfsmöglichkeiten. so einfach ist das.

wenn die globalisierung so weiter voranschreitet wie sie es derzeit tut ohne auf die interessen der menschen zu achten, dann wird das noch tierisch in die hose gehen.. konkurrenzfähig gegenüber den niedriglohnländern ist kaum eine westliche industrienation...

da gebe ich dir recht und kann die moral der großen aktiengesellschaften, das sinkende boot zu verlassen, auch nicht verstehen. deutschland hat die großen deutschen konzerne aufgebaut und stark gemacht. aber dankbarkeit und verantwortungsbewusstsein steht heutzutage nicht mehr oft auf der tagesordnung. aber es gibt sie noch: tchibo bzw. die herz familie hat z.b. beiersdorf gekauft und so eine zerschlagung verhindert. und das für den standort hamburg.

was die selbstheilungskräfte des marktes angeht.. die berühmte unsichtbare hande die ja wirken würde, wenn man sie nur ließe... nun.. diese freundliche, segensreiche hand wurde bislang noch nicht gesichtet.. ein purer mythos.. unbewiesen bislang und wenn ich irgendwo kräfte des marktes einigermaßen ungehindert wirken sehe, so habe ich eher den eindruck der schuss geht nach hinten los....

die unsichtbare hand des marktes waltet und schaltet jeden tag, in jeder sekunde in allen wirtschaftlichen handlungen die du tätigst. wenn du sie bisher nicht gesehen hast, musst du blind sein :)

[/b]
 

forcemagick

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kaka schrieb:
die unsichtbare hand des marktes waltet und schlatet jeden tag, in jeder sekunde in allen wirtschaftlichen handlungen die du tätigst. wenn du sie bisher nicht gesehen hast, musst du blind sein :)

[/b]

oh diese triebkräfte des marktes kenne ich schon nur dass ich darin keine wirklich segensreich ordnende hand erkennen kann in dem sinne wie du das verstehst wenn du meinst, dass diese hand alles zum besten ordnen wird wenn man sie nur läßt. ;)

die gesetze von angebot und nachfrage würden in meinen augen weder verantwortungsbewußt das überleben der überflüssigen produktivkräfte gewährleisten ( die menschen die einfach nicht gebraucht werden weil man schon genug arbeitskräfte hat ) bzw. würden in dem fall dass eben mehr als genug arbeitskräfte da sind dafür sorgen, dass die zur verfügung gestellte arbeitskraft dramatisch im wert sinkt... die menschen hätten also wohl kaum noch genug geld um besser zu leben als in den zeiten der industriellen revolution...

da haben die meisten europäer ja schließlich als eine art industriesklave leben müssen ...

eben die eher weniger wünschenswerten effekte der freien marktkräfte haben ja zum kampf um soziale neuerungen geführt ... der staat soll diese errungenschaften per gesetz garantieren... ich glaube nicht, dass es all zu gut wäre diese errungenschaften jetzt wieder abzuschaffen mit dem arguement die freien marktkräfte gestalten dann ja alles ganz toll von alleine....
 

kaka

Großmeister
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tja, die frühvolkswirtschaftlichen gedanken sagten ja aus, dass es das beste für alle ist, wenn jeder versucht das beste ergebnis für sich zu erzielen. seit john nash`s aufsätzen zum thema spieltheorie wissen wir aber, dass es das beste für alle ist, wenn jeder versucht das beste für sich zu erzielen und für die gruppe.

leider sind wir im moment wieder in der frühvolkswirtschaftlichen phase angekommen :(
 

kaka

Großmeister
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zum thema: volksverblödung durch tv: natürlich ist das gewollt. proll ist aber auch in (warum auch immer). die leute sie sich diesen mist regelmässig im mittags-tv anschauen, sind aber auch nicht viel intelligenter, als die statisten in den erwähnten shows.

davon abgesehen woltle ich etwas zum thema arbetislosigkeit sagen: ich war auch ein jahr arbeitslos. habe erst vor ein paar monaten arbeit gefunden. mir soll bitte also keiner irgendetwas komisches in diesem punkt unterstellen.

das buch von albrecht müller ist übrigens sehr interessant, aber auch keine volle wahrheit: es stellt viele thesen auf, die unbewiesen bleiben und vereinfacht manche modelle sehr, dass sie schon verfälscht sind. so eifnach ist vwl nicht.
schuldig bleibt er auch, wie er seine "lösungen" finanzieren will, denn eines steht doch fest: der staat ist pleite.
davon abgesehen sagt er nie, daß die lnk-diskussion falsch wäre, aber die lnk sind nur ein teil des problems. das sage ich auch.
 

newknow

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"denn eines steht doch fest: der staat ist pleite."

genau von dieser Sichtweise müssen wir uns entfernen,
siehe:

[..]"Finanzminister Eichel sucht nach Wegen, um im kommenden Jahr den Stabilitätspakt erfüllen zu können. Einem Zeitungsbericht zufolge lässt er prüfen, ob der Bund langfristige Pensionsverpflichtungen von Telekom und Post übernehmen kann und im Gegenzug dafür kurzfristig mehrere Milliarden Euro von den beiden Unternehmen erhält"

"Auf Deutscher Telekom und Deutscher Post liegen nach jüngsten Schätzungen des Finanzministeriums noch Pensionslasten bis zum Jahr 2090 in Höhe von etwa 18 Milliarden Euro, berichtet die Zeitung."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,324915,00.html

so ein Hals hat er,
0102040153000.jpg
so ein Hals :mrgreen:

Wenn wir uns einen Deal dieser wirtschaftsordnung mit der Wirtschaft leisten können, dann Frage ich mich wo wir denn da Pleite sind oder kein Geld haben sollen?
 

forcemagick

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kaka schrieb:
tja, die frühvolkswirtschaftlichen gedanken sagten ja aus, dass es das beste für alle ist, wenn jeder versucht das beste ergebnis für sich zu erzielen. seit john nash`s aufsätzen zum thema spieltheorie wissen wir aber, dass es das beste für alle ist, wenn jeder versucht das beste für sich zu erzielen und für die gruppe.

leider sind wir im moment wieder in der frühvolkswirtschaftlichen phase angekommen :(

ja das ist der punkt... es ist das eine was richtig und logisch wäre, das beste für alle ist wenn jeder versucht das beste für sich und die gruppe zu erzielen... würde der mensch generell so denken würde ich dir vielleicht sogar recht geben was die ordnende hand der marktwirtschaftlichen kräfte angeht.... aber es ist nicht so... der egomane iwrd ja heutzutage regelrecht gezüchtet und diese mentalität schlägt sich natürlich auf den flavour der marktwirtschaftlichen kräfte nieder ...

ganz klar ist der staat pleite und die probleme dabei sind sehr vielfältig aber ich habe eben meine zweifel, dass man es allein aus dem sozialen sicherungssystem herauspressen könnte...

es kommt mir immer so vor als würde man dieses netz als das verzichtbarste element wahrnehmen.. das halte ich für einen fatalen fehler...

ich vertrete die ansicht, dass zunächst die mittelverschwendung seitens des staates eingestellt werden müsste... dies ist der verzichtbarste posten denn es handelt sich, wie der name ja schon sagt ;) , um steuermittelverschwendung....

allein wenn ich mir das allhährliche drama ansehe dass sich abspielt wenn die kommunen schockiert feststellen, dass sie noch geld übrig haben... "um gottes willen wir sind im plus... schnell sucht einen weg geld auszugeben... am besten ein gutes stück mehr als wir eigentlich haben... macht schulden leute... " ... ja es geht darum zu vermeiden, dass die nächste geldzuteilung niedriger ausfällt als im jahr zuvor... dazu muss man entsprechend nachweisen, dass man das geld einigermaßen sinnvoll verbraten hat.... was könnte sinnvoller sein als eine straße ;) ... nur dass dazu völlig intakte straßen ihrer asphaltdecke beraubt werden mit der erklärung da sei schon was kaputt gewesen... ähm... blasen im hirn.. ich meine natürlich im asphalt...

nicht dass diese erklärung generell unsinn wäre .. nein . natürlich nicht das ist ja auch gerade der witz daran.... es ist eine sehr plausible erklärung... nur erscheint es mir mehr als unwahrscheinlich dass das wirklich in allen fällen eine erklärung sein kann... immer wieder wunderen sich viele menschen über solche bauliche maßnahmen... diese praxis scheint ein offenes geheimnis.

man reißt im herbst den belag von der straße, kommt dann in den winter und kann nicht weiterarbeiten und inzwischen zerfetzt das eingedrungene wasser, dass im winter gern mal zu eis wird die straße aus der tiefe... das ist schön, dann hat man im nächsten jahr mehr zu reparieren :twisted:

wenn es das nicht tut, dann baut man halt irgendwo ne brücke über irgendwas oder man reißt eine ab um sie 5 meter zu versetzen... hauptsache man tut irgendwas... ist ja nicht auszuhalten dieses nichts tun....

da werden straßen gerichtet und kaum ist der erste arbeitstrupp fertig rückt der nächste an um genau dieses stück straße wieder aufzureißen ... diesmal werden gasleitungen repariert... wie wundervoll...

wie viele milliarden pro jahr könnte man einsparen würde man solcherlei wahnsinn unterbinden?

ich denke es gibt in deutschland sehr viel sparpotential aber da will man nicht ran... anstattdessen versucht man es lieber mit kahlschlag im sozialen sektor...
 

kaka

Großmeister
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kahlschlag nein, aber reform definitiv! so ist der sozialstaat nicht mehr praktikabel.

als erstes würde ich definitiv alle subventionen wegfallen lassen. dann würde sich der durchschnittliche lohnsteuersatz erst einmal von 37% auf 13 % verringern. über 20 % mehr in der tasche des bürgers bedeutet natürlich einen unglaublichen konsumzuwachs. die sparquote wird sinken, die unternehmen werden im inland wieder gewinne einfahren und dementsprechend investieren. das schafft neue arbeitsplätze. dem staat fallen so auch keine steuern weg, nur die umverteilung wird geregelt. unproduktive bereiche wie kohle und landwirtschaft wird auf das wirtschaftlich vernünftige maß zurückgestutzt (das macht die unsichtbare hand :) ). durch die erhöhung der mehrwertsteuer und die anpassung an die anderen europäischen staaten (z.b. auf 18%) werden importe teurer und gleichzeitig finazieren sie den staat mit. die lnk`s bleiben dadurch unberührt. durch das mehr an konsum und arbeit, hat der staat mehr geld in der tasche, um die wichtigen aufgaben diesese landes wieder korrekt wahrnehmen zu könnnen. z.b. die bildung.

die strukturelle arbeitslosigkeit wird sich kurzzeitig weiter ausbreiten, aber mittelfristig würde es fast eine vollbeschäftigung geben (ich lehne mich da mal weit aus dem fenster). mit deutschland als wichtigsten absatzmarkt kehrt auch die richtige mentalität zurück in die unternehmenslenker und es wird mehr und mehr wieder in deutschen landen produziert, denn die qualität stimmt und der preis auch.

trotz allem würde ich für eine private altersversorgung stimmen, denn die demographischen fakten sind nicht von der hand zu weisen. die umlagefinazierte rente liegt auf dem sterbebett.

eine weitere maßnahme ist dann die förderung der familie durch familiengerechte politik und die schaffung von mehr akzeptanz von kindern und kinderreichen familien. es muss doch in die sturköpfe zu bekommen sein, dass wir ohne kinder alles umsonst ist.

mir fallen noch 1000 weitere reformvorschläge ein, die ich hier (noch9 nicht weiter erläutern will.
 

forcemagick

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ich weiß nicht ob eine erhöhung der umsatzsteuer so das wahre wäre... klar deine argumentation zielt darauf ab, dass durch eine niedrigere lohnsteuer genug geld in den haushalten wäre um eine höhere mehrwertsteuer zu ertragen und überdies würden ja im idealfall auch die preise für die produkte sinken weil ja arbeit weniger kosten würde...

voraussetzung dafür ist natürlich, dass die unternehmen die gesunkenen produktionskosten auch an den endverbraucher weitergeben würden... ehrlich gesagt habe ich da ja das ungute gefühl, dass unsere liebe unternehmerwelt einen teufel tun würde ... aber das ist mein pessimismus... ;)

ich verweise hier nur einmal auf die krankenkassen, die trotz enormer einsparungen nicht daran denken das wirklich an die versicherten weiterzugeben...

kohle und landwirtschaft... damit sprichst du natürlich zwei bereiche an, die sehr problematisch sind.... was bliebe ohne subventionen von beiden bereichen übrig? nicht viel... die deutsche landwirtschaft und die deutsche kohlewirtschaft ist marktwirtschaftlich kaum noch sinnvoll .... wieder eine unzahl arbeitsplätze die verloren ginge... andererseits hast du recht.. so richtig sinn macht die derzeitige situation auch nicht... immerhin kann der staat ja im prinzip den leuten auch gleich das geld geben ohne das sie dafür arbeiten wenn sie schon für die halde produzieren...
 

sillyLilly

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ich verweise hier nur einmal auf die krankenkassen, die trotz enormer einsparungen nicht daran denken das wirklich an die versicherten weiterzugeben...

By the way .....
Die securvita BKK mußte sich ihre Beitragsminderung vor Gericht erstreiten.
Die Aufsichtsbehörde (oder wie man das kontrollorgan nennt) hatte die Senkung der Beiträge bei der Sekurvita 2004 blockiert und erst durch Gerichtsbeschluß im Frühjahr, durfe die Securvita in der Höhe mindern, wie es eigentlich noch 2003 vorgeschrieben wurde.
Da werde mal jemand schlau draus....


Namaste
Lilly
 

forcemagick

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die einen werden aufgefordert ihre beiträge zu senken und wehren sich... die andere wollen ihre beiträge senken und dürfen nicht...
 

nicolecarina

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Die AOK plante auch die Beiträge zu senken, hatte aber das selbe "Problem" wie die Securitas oder wie sie heißt - erinnert mich an Gerhard Polt´s "Kehraus" *gg* - also es muss da vorher eine Prüfung erfolgen, ob die Kassen solvent genug sind, sich diese Beitragssenkung leisten können, ohne in absehbarer Zeit wieder jemand auf der Tasche zu liegen.

Da sehe ich ein ganz anderes Problem: würden sich Kassen und Ärzte von der Pharmalobby emanzipieren und sich zumindest den seit zehn Jahren erwiesenermaßen erfolgreich in der Praxis getesteten "alternativen" Methoden öffnen - nicht jede wissenschaftliche Studie bringt derart umfassende Ergebnisse wie ein jahrelanger Erfahrungsschatz von Praktikern - dann täten die Leut meiner Meinung nach auch dauerhaft gesunden, weil sie lernen würden umzudenken.

Und nichts anderes kann meiner Meinung auch einen lädierten Markt heilen: gesunder Menschenverstand, Innovationsfreude, Motivation und Umdenken. Und kommt dann noch echtes Expertentum dazu - ich spreche nicht von gekauften oder weltfremden Schönrednern, Beschwichtigern oder raffgierigen Schwarzmalern - dann sollte es doch bald auch wieder anders aussehen mit Angebot und Nachfrage in Sachen Arbeitsmarkt. :roll:
 

forcemagick

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mich verwirrt jetzt etwas, dass doch kürzlich erst von seiten der regierung rumlamentiert wurde die kassen würden sich weigern die beiträge zu senken und jetzt höre ich hier von euch, dass die kassen das gar nicht dürfen?

faszinierend :lol:

muss ich das also so verstehen, dass die regierungstruppe auf die kassen eindrischt obwohl diese ja willig sind?
 
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