Gesellschaft

Diskordias Legionär

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Ich bin auf eine Idee gekommen:

Es gibt keine "Gesellschaft"!
Warum???

Ganz einfach:

Jeder will doch ach so individuell sein, in seinem Denken, Leben, Handeln!
Und da jeder ja "für sich" ist, kann man es ja nicht zusammen fassen, in einem "Topf"! Außerdem meinen "schwache" Menschen, die Gesellschaft sein schuld...an ihrem versagen, un_können, nichtigen Dasein...also suchen sie etwas, dem sie die Schuld geben können! Seht euch mal diese Leute an! Sie geben ihren Eltern die Schuld daran, das aus ihnen nichts wird(wurde)! => sie brauchen Schuldige, und am besten uns alle! (das wären wir ja, wenn es eine "Gesellschaft" gäbe)! Ich bin kein dummes Schaf einer Herd!

dazu sagte ein Mann vor einigen Jahren:

"Aber wen dem Volke verhasst ist wie ein Wolf den Hunden: das sit der freie Geist, der Fessel-Feind, der Nicht-Anbeter, der in Wäldern Husende!"

deswegen werde ich wahrscheinlich auch gleich Widersprüche hören, die darauf beharren, das ich ja auch ein Teil dieser "Gesellschaft" bin....aber naja...
 

creartist1971

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hi!

volle zustimmung. :p

nur eine anmerkung noch: um die gesellschaft zu überwinden (das heißt, alle zwanghaften formen der dualisierung im gegensatz zur INDIVI-DUALISIERUNG), muss man erstmal ERKENNEN, dass man kein teil der masse ist, sondern ein teil es universellen ganzen, das es einem auferlegt hat, diese erkenntnis in seinem fortbestehen zu erlangen.

8)
 

Franziskaner

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"Ihr seid alle Individuen" - "Ja, wir sind alle Individuen"

"Und ihr seid alle völlig verschieden" - "Ja, wir sind alle völlig verschieden"
- "Ich nicht!" :wink:

Musste ich spontan dran denken - wozu eine profunde Monthy Python Bildung doch gut sein kann...

Also, wenn sich jemand unbedingt aus der Gesellschaft(x) entfernen will, wird er damit nicht automatisch Mitglied der Gesellschaft(y), der sich aus der Gesellschaft entfernenden?

Naja, ehrlich gesagt, hab' ich nicht so ganz verstanden, auf was du eigentlich hinaus willst... :?:
 

creartist1971

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ok, ich versuche mal zu entwirren...

definition der gesellschaft:
kollektives wirken innerhalb der kollektiven norm und wertevorgabe.

ich tue, was ich tun soll/darf im glauben, dass das was ich tun kann (innerhalb dieser begrenzung) alles ist, was mir möglich ist. "die gesellschaft" bietet einem wahlmöglichkeiten an zur unterstützung der individualisierung eines jeden. ABER, und das ist der trick, es sind sehr begrenzte möglichkeiten. das ist die illusion unserer freiheit, denn wir dürfen nur wählen, was uns zur wahl angeboten wird. ist das freiheit? nein.

ergo, ich lebe nach vorgaben, in einschränkung meiner individuellen persönlichkeit, abgeschnitten von einem teil meiner natur, der sich eben in dieser gesellschaft durch restriktive norm nicht entfalten DARF.

diejenigen, die brav "in line" stehen und nicht einmal im entferntesten daran denken, dass ihnen mehr möglichkeiten zur verfügung stehen, als die norm es einem anbietet, sind gefangen in einem kreislauf von schuldsuche und schuldzuweisung, ohne in der lage zu sein, das übel an der wurzel zu packen, WEIL: das gefängnis gesellschaft ist ein funktionierendes, da es keine sichtbaren mauern hat. wir leben im glauben, alles wählen zu können zur freien entfaltung, was aber ein trugschluss ist (siehe oben). warum also sollte man mauern überwinden wollen, wo man keine sieht?

wer nicht in der reihe steht, wer sich frei machen will und zum freidenker und freigeist wird und sich der norm nicht nur widersetzt, sondern einfach unabhängig funktioniert, erlebt isolation, ausgrenzung, wird sogar als "verrückt" oder "sonderling" angesehen. (siehe das zitat mit dem im wald hausenden... sehr schön.).

erkenne die notwendigkeit der mauer für diejenigen, die sie erbaut haben, und du wirst sehen, welche möglichkeiten dir verwehrt sind. dann wachst du auf und kommst zu freiheit. damit fällt die gefängnismauer und deine persönlichkeit kann wachsen.
 

Diskordias Legionär

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Hmm..eigentlich wollte ich darauf hinaus, das es keine "Gesellschaft" gibt..aber wenn mich Leute so verstehen wie creartist1971 es tut...dann bin ich schon sehr zufrieden!!!! Aber warum ist das alles euch zu verwirrend??? Etwa die Ludovic Methode was "Gesellschafts"Kritik angeht??? *lol*
 
G

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@ Diskordias Legionär
ich stimm dir zu
Geselschaft = Unterdrückung
denn die jenigen die nicht der norm entsprechen werden verachtet

noch etwas
es ist einfach sich selbst die Schuld zu geben aber es ist noch einfacher anderen die Schuld zuzuweisen
 

Gurke

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Naja, die nicht der "Norm" entsprechen bilden ja wieder eine eigene Gruppe, die auch bloß Andersdenkende verachten.

Ach, ein Teufelskreis
smile.gif
 
G

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Guest
Ich verachte niemanden für seine Denkweise
jeder kann doch sein Leben so gestalten wie er will
und das denken was er will
aber das kann niemand den man muss immer der Norm entsprechen
da ich so denke aber nicht ausgeschloßen bin oder werde aber so
denke müste ich wieder eine Gruppe bilden aber
da jeder indvidual ist müste es dann für jeden eine Gruppe geben
und könnte man sich dann diese Gruppen nicht ersparen
 

Gurke

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Ach sagst nur, weil du denkst das die Leute das hören wollen.
 

Kendrior

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Jemand wirklich Tolerantes toleriert sogar den Intoleranten. Andersrum natürlich nicht, aber der Tolerante darf sich die "Moralischer Sieg"Medaille um den Hals hängen.
 

Diskordius

Geselle
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Meines Empfinden nach gibt es eine Gesellschaft, deren einziger Zweck zu sein scheint, genau diese Diskussionen, die wir hier führen zu vermeiden.
Hierbei unterscheide ich ungefähr drei Gruppen:
a) die unwissenden Schaafe, die Ihre Bildung und Meinung aus den Trivialmedien, wie BILD und SAT1 zum Beispiel beziehen und alles was ihre kuschelige Plasikwelt stört als groben Unfug abtun.
b) die die was wissen und ein wenig mehr Neugierde haben, die Dinge und Nachrichten Ihres Lebens betreffend. Sie gucken AkteX und andere Mysterie-Verschwoerungssachen und fühlen und wissen dass da mehr ist, haben aber entweder nicht den Mut oder keine Lust oder Zeit aus ihrem Trott zu kommen.
c)die Neugierigen und Verschwoerungstheoretiker, von denen ich hoffe, dass sie eines Tages der Auslöser bzw. der Anstoss sein werden, a) und b) aufzuwecken, damit es(falls Dinge, die wir hier diskutieren wahr sind)endlich mal zu einer globalen Aufklärung kommt über die Spielchen, die die Regierenden und Hintertanen(illuminati und Co.) mit uns treiben

solange es im Fernsehen und im "wirklichen Leben" lediglich um Brot und Spiele geht(Fussball, DSDS, Big Brother etc.) und solange ein Effenberg oder Bohlen interessanter als, die Machenschaften unserer Regierungen dargestellt werden habe ich so meine Zweifel daran.

A pro pro Fernsehen, ist Euch schonmal aufgefallen, dass fast keiner mehr "sich selbst" ist. Menschen, denen durch Katastrophen und Unfälle schlimmes widerfahren ist, sprechen fast nie von sich selbst, sondern sagen Sachen á la: "man hat dann angst, man wusste ja nicht wie man sich verhalten soll, man hat grosse schmerzen" etc anstelle von "ich hatte Angst" z.B.
Wenn wir noch nichtmal unser selbst bewusst sind, wie sollen wir es dann unserer Umwelt/Gesellschaft werden.
 

Diskordias Legionär

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Superich schrieb:
@ Diskordias Legionär
ich stimm dir zu
Geselschaft = Unterdrückung
denn die jenigen die nicht der norm entsprechen werden verachtet

Mag sein....aber das meinte ich nicht...aber egal!

Gurke schrieb:
Ach sagst nur, weil du denkst das die Leute das hören wollen.

Wie oft...!!! Was soll diese ganze Toleranz bei sooo vielen???? Wie viele sind tolerant, weil es "alternativ" ist??? :wink:

Diskordius schrieb:
Meines Empfinden nach gibt es eine Gesellschaft, deren einziger Zweck zu sein scheint, genau diese Diskussionen, die wir hier führen zu vermeiden.

Jopp...das sollen wir! MÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHH!

Wir können
a) ihnen den Gefallen tun und "mit den Schafen määähen" über DSDS :arrow: und ein tolles Leben als netter Nachbar führen

b) mit entprechenden Leuten darüber reden, wie man was ändern kann, aber ansonsten "mit den Schafen määähen"

c) ihnen sagen, das sie nicht besser sind wie Paviane und Schafe....und uns dumm angucken lassen sowie uns unbeliebt machen!

Wenn ich was vergessen hab...sorry!
 

Magna

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Also gut, ich verstehe worauf du hinaus willst (hoffe ich :wink:).
Angenommen ich nehme die unterste Form von Gesellschaft: Ein Zellhaufen. Ich zoome mit dem Mikroskop nahe heran und erkenne: Hey, die sind ja alle unterschiedlich. Trotzdem haben sie etwas gemeinsam, nämlich ihre Art, die Zuordnung zu einer Spezies und vll auch ihre Funktion.
Nicht die Unterschiede machen unsere Gesellschaft aus, sondern die Gemeinsamkeiten.
Liebe Grüße,
Magna
 

Diskordias Legionär

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@ Magna:

Wie immer...Du hast Ideen, die einem das Weltbild verdrehen können! Das stimmt schon...aber mit Gesellschaft meint "man" ja (normalerweise im allgemeinen Sprachgebrauch) nicht die Gemeinsamkeiten der Spezies, was Beine, Aussehen etc angeht, sondern "das gleiche Denken" und die selben Moralvorstellungen und Werte...etc! Aber da jeder ja an was anderes "glaubt" etc...da gibt es sowas nicht! Aber Du hast recht: wenn man es auf das physikalische Bezieht...gibt es schon Gemeinsamkeiten!
 

Magna

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Hey, ich hab dich verstanden! lach...
Was ich meinte ist:
Eine Gesellschaft besteht zwar aus Individuen, existiert aber durch die Gemeinsamkeiten der einzelnen Individuen und durch ihre Übereinkünfte. Das ist es, was du als "gleiches Denken" kritisierst.
Ich bin nicht der Ansicht, dass alle Übereinkunfte unserer Gesellschaft pauschal zu verurteilen sind und auch wenn jeder hier an etwas anderes glaubt leben wir doch nach gemeinsamen Regeln.
Eine der wichtigstens davon ist zB "Du sollst nicht töten". Egal in welcher Sprache, in welchem Gesetzbuch oder in welcher religiösen Schrift, die meisten Menschen nehmen das sehr ernst.
Auf der anderen Seite definiert sich eine Gesellschaft durch Abgrenzung nach nach aussen: Du gehörst nicht dazu, weil...
Das ist gut und richtig und genauso gut und richtig ist es, dass manche Menschen sich eben völlig bewusst ausserhalb der Gesellschaft stellen, um diese zu verändern. Aber Tatsache ist: Du kannst nicht sagen: Ich bin ein Individuum, wenn du nicht weißt, dass es auch anders geht. Also bist du dir der Tatsache bewußt, dass du einer Gruppe angehörst oder angehört hast. Das könnte zB beweisen, dass es Gesellschaft doch gibt.
Liebe Grüße,
Magna
 

Diskordias Legionär

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Magna schrieb:
Eine Gesellschaft besteht zwar aus Individuen, existiert aber durch die Gemeinsamkeiten der einzelnen Individuen und durch ihre Übereinkünfte
Ja..schon....(mir fällt nichts dazu ein!!!!) :cry:

Magna schrieb:
Ich bin nicht der Ansicht, dass alle Übereinkunfte unserer Gesellschaft pauschal zu verurteilen sind und auch wenn jeder hier an etwas anderes glaubt leben wir doch nach gemeinsamen Regeln
Nein...das ist ja auch gut so, das wir gewisse Regeln einhalten...aber das Problem ist:

Beispiel lügen:

Warum lügen viele Leute nicht???

Mögliche Antwort: weil sie Angst haben, erwischt zu werden...nicht, weil sie wissen, das es anderen weh tun würde und sie verletzen würde...


sorry, Stunde fertig...schreib nachher weiter!
 

deLaval

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Freiheit setzt Vernunft voraus und bedingt Einsamkeit.

Ohne die "Gesellschaft", gäbe es einen wichtigen Wertekatalog nicht, der zugegebener Weise durchaus starke Abweichungen hat, aber deshalb nicht weniger bedeutsam ist. Diesen Wertekatalog gründet der Einzelne auf (unnachvollzogene) Emotionen, und nicht auf Logik (was ein Fluch und ein Segen ist).
Immer dieses "Gie Gesellschaft ist doof, die Gesellschaft ist böse, die Gesellschaft ist intollerant"...
Na gut, denken wir doch einfach mal ins andere Extrem: Ich bringe halt gern Leute um, paßt euch nicht, man seid ihr Intolerant. :twisted: :wink:

Nun zur Frage: Es gibt die Gesellschaft, denn man kann sie Benennen. Ja, der Mensch ist ein Individuum, aber ebenso ist der Mensch ein Herdentier.
 

Magna

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Ach, sitzt du auch in der Schule? :lol: Me 2. :wink:
Aaaaalso...
Wenn ich dich richtig verstehe, verurteilst du die Tatsache, dass Menschen aus Angst das Richtige tun, statt aus Wissen.
Dem schließe ich mich zwar grundsätzlich an, aber ein Problem hab ich doch damit:
Angenommen ich bin der typisch deutsche Bild-Leser und gerate in einer der Situationen, die hier dauernd zum Thema Selbstjustiz konstruiert werden. Ich bin kurz davor Amok zu laufen.
Selbst wenn ich Bild-Leser und fürchterlich blöd und völlig unfähig bin irgendwas zu begreifen: Ich habe Angst. Oder vll reicht es mir, zu wissen, dass ich nicht darf, völlig egal warum.
Ich weiß, optimal ist das nicht, aber'ne bessere Lösung fällt mir leider auch nicht ein. Das ist der Grund für die Existenz unserer Gesellschaft. Sie schafft Regeln für alle, auch für die, die diese Regeln sonst vll nicht verstehen.
Liebe Grüße,
Magna
 

Diskordias Legionär

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Code:
Immer dieses "Gie Gesellschaft ist doof, die Gesellschaft ist böse, die Gesellschaft ist intollerant"...

Wer sagt denn das???? Kein sterbenswörtchen davon!!!!

Magna schrieb:
Wenn ich dich richtig verstehe, verurteilst du die Tatsache, dass Menschen aus Angst das Richtige tun, statt aus Wissen.
Ja! Finde gut, das Du TATSACHE schreibst...(sowas baut auf!)!!

Der typische (ich will BILD nicht für alles dumme in Deutschland verantwortlich machen...das ist in meinen Augen nur eine logische Folge der Dummen) Pavian Amok laufen "muss" aus Angst, aber Angst ihn davon abhält, muss er sich irgendwann entscheiden, etwas zu tun, und seine Angst zu beseitigen! (Sorry, Korinhenkackerei: in dem Amoklauf-fall: vor was sollte man noch angst haben, wenn man kein Problem damit hat, einige Leute zu töten und wahrscheinlich "in der Hölle zu schmoren"!???
Den Leuten ist glaub ich alles egal...!

Magna schrieb:
Sie schafft Regeln für alle, auch für die, die diese Regeln sonst vll nicht verstehen.

Aber was bringt das dann??? Schön und recht, so funktioniert das "System" länger...aber doch nicht wirklich!!!

Aber zurück dazu, das es keine Gesellschaft gibt, sondern nur das leere Wort!
 

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