Ich hab die Gesellschaft lediglich mit einem Organismus verglichen, was er im weitesten Sinne ja auch ist....
Eigentlich nicht:
Der Begriff Organismus wird allgemein für Systeme gebraucht, die als ganzheitlich, hierarchisch gegliedert und zielgerichtet gekennzeichnet werden sollen.
In der Biologie und Medizin ist dies ein individuelles Lebewesen, also ein Tier, eine Pflanze oder ein Mikroorganismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Organismus
Ganzheitlich würde ich eher nicht sagen, auch wenn mir ehrlich gesagt nicht ganz 100%ig klar ist, in welchem Sinne das Wort hier gebraucht wird.
Die Gesellschaft ist ein Stück weit hierarchisch im Sinne von Herrschaft und Autorität, aber da hier als Beispiele Pflanzen und Tiere genannt werden, bezweifle ich mal dass hierarchisch hier in diesem Sinne benutzt wird, sondern eher im Sinne einer eindeutigen Struktur (DNA -> Zellen -> Organ; dkr? ). Das passt auf die Gesellschaft eher weniger, wo jedes "Bauteil" zig Funktionen auf unterschiedlichen Hierarchieebenen ausfüllt (Familienoberhaupt, Kirchenmitglied und Praktikant in der Firma).
Und zielgerichtet ist die Gesellschaft ganz bestimmt nicht, weil 80Millionen Mitglieder eine Menge unterschiedlicher Ziele haben, die sich nur ansatzweise unter einen Hut bringen lassen, sonst bräuchte es keine Vereine, Verbände, Parteien und andere Interessenvertretungen.
So gesehen ist die Gesellschaft eher eine Kolonie von individuellen Organismen, aber selber kein Organismus und deshalb halte ich es auch für fragwürdig in als solchen zu betrachten oder gar aus dieser Betrachtung, die auf einer falschen Grundannahme beruht auch noch Konsequenzen abzuleiten.