Foren Rollenspiel

Malkav

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Naja, sach das nicht, hatte mal ne sehr lustige KULT-Runde mit auch nur zwei Spielern... Vielleicht finden sich ja noch intressierte.
 

spriessling

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pm ist angekommen. Ich würde sagen Montag fangen wir an. Zur Zeit ist mein Bruder aus den USA zu Besuch, das ist im Moment wichtiger. Aber die story nimmt allmählich Gestalt an.
 

SimoRRR

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Ich mach dann einfach auch mal:



Name: Stedford McWallmaker(m)

Alter : knackige 45

Berufung: Wirtschaftsmogul

Eigenschaften: Schon in jungen Jahren zurecht erfolgreich. Von berufswegen kontaktfreudig und -mächtig. Vorliebe für Aktivitäten und Besitztümer, bei denen der Preis eine untergeordnete Rolle spielt. Breites Interessenfeld mit einem leichten Akzent auf Geheimem und Mysteriösem.

Was für seinen Erfolg - außer seiner herausragenden Soft Skills - verantwortlich ist, hütet er bisher erfolgreich als dunkles Geheimnis.
 

Malkav

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*mitstiftunwürfelbecherauftischtrommel*
AAAAAAAAAAAANFAAAAAAAANGÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNNNN!!!!!!!!!!!!!!!!!
Will noch wer Pizza beste...

Oh, sorry, is ja kein Pen&paper hier...
 

spriessling

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So ich fange dann mal an. Da ich von malkav noch keinen Namen habe, beginne ich mal mit Simorrr. JimmyBond wird Morgen eingeführt.

Prolog

Stedford ist es gewohnt seine Gefühle zu verbergen. In dem kompromisslosen Geschäft eines Managers bei einem multinationalen Konzern, ist das eine wichtige Vorraussetzung um erlogreich zu sein. Und Stedford McWallmaker ist erolgreich, war es von Anfang an. Weil er sich bestens darauf verstand alles hinter sich zu lassen, was seine Entscheidungen auf emotionaler Ebene beinflusst hätte. In seinem Büro ist kein Platz für Empathie, kein Platz für Neid, Trauer, Wut. Kein Platz für Liebe.
Sicher Stedford liebt seine Frau, so wie man sich nach so vielen Ehejahren überhaupt lieben kann, aber dem Bedürfnis einer wahren, einer Liebe die nichts fordert und alles gibt, diesem Bedürnis hatte er all die Jahre entsagt. Bis vor etwa fünf Jahren seine Tochter Olivia in sein Leben trat. Das war kurz nachdem er als Vorstandsmitglied zum Hauptsitz nach Deutschland berufen wurde, die Stelle in Berlin war ein absoluter Karrieresprung, eine Chance, die man höchstens einmal im Leben erhält, die Chance einer der wenigen zu werden, die es nach ganz oben schaffen.
Von Anfang an war Stedford überwältigt von seinen Gefühlen, zu seiner Tochter. Von Anfang an liebte er Olivia mit einer Intensität, wie es es vorher niemals für möglich gehalten hatte. Vieleicht gerade weil es so ein Kontrast zu seinem anderen, nüchternen Leben darstellte. Dieses Kind, das unfähig war zu lügen, das jede Zuneigung dankbar annahm, das jedes bischen Liebe bereitwillig erwiderte. Und nächste Woche wurde sie schon fünf.
Stefdord saß in seinem Sessel und überlegte, wie er diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis machen konnte. Die Zeit die er und seine Tochter hatten war knapp, daher versuchte er aus jedem dieser Augenblicke ein solches Erlebnis zu machen. Merkwürdigerweise strengte ihn das nichtmal an. Nach der Arbeit mit seiner Tochter auf die Eisbahn gehen, das war die reinste Entspannung für ihn. Natürlich war auch er manchmal matt, manchmal erstreckten sich Verhandlungen bis spät in die Nacht, manchmal kam er garnicht erst nach Hause und blieb gleich in seinem Büro. So auch in dieser Nacht. Die Gespräche mit den Japanern hatten sich ewig hingezogen, bis man die Runde gegen halb vier auf den nächsten Morgen vertagte. Eins war klar, in wenigen Stunden würden sie schon wieder auf der Matte stehen, auf eine Einigung pochen.
Stedford war müde. Ob sich Olivia über eine Überraschungsparty freuen würde? Er ging im Kopf verschiedene Möglichlkeiten durch, bis er schließlich einnickte.
Dann war er im Wald. Vor ihm ging seine Tochter, sie hatte es eilig, Stedford kam kaum nach. So warte doch. Schon war sie hinter dem nächsten Baum verschwunden, einem uralten Riesen mit gewaltigen Wurzeln. Stedford wollte rennen, doch überall war dichtes Unterholz, dies war ein Urwald, Dornen verfingen sich in seiner Hose, nur mühsam kam er weiter. Irgenwann lichtete sich der Wald. Sein Mädchen war wieder zu sehen. Olivia hielt geradewegs auf ein Haus zu, ein Haus, mitten im Wald.
Stedford sah noch, wie das Mädchen zwei steinerne Pfeiler passierte, die Pfeiler waren völlig mit dunklem Moos überwuchert. Wahrscheinlich hatten sie früher einmal ein Tor gehalten. Warte! Olivia! Doch im dichten Gestrüpp des Gartens verlor Stedford seine Tochter aus den Augen. Er wollte rennen, doch sein Körper war wie gelähmt, er konnte sich kaum einen Meter näher auf das Gebäude zubewegen. Nun fing Stedford zu schreien an. Das letzte was sich vor im einprägen sollte, war der Anblick des Hauses.
Rechts und links der Pfeiler erstreckte sich eine Mauer, vieleicht eineinhalb Meter hoch, völlig von Moos überdeckt. Hinter der Mauer war der Garten. Hier standen einige Obstbäume, größtenteils von Ranken überwuchert, blattlos, ohne Früchte. Zwischen den Bäumen hatten sich Sträucher ausgebreitet, Setzlinge und Farne. Vom Erdgeschoss war daher kaum etwas zu erkennen. Der Eingangsbereich war lediglich zu erahnen. Im ersten Stock waren einige Fenster zu sehen, zwei waren mit Brettern vernagelt, eines hatte man von innen zugemauert. Direkt über dem Portal war ein großes rundes Buntglasfenster. Im Zwielicht ließen sich aber keine konkreten Motive erkennen. Direkt darüber erstreckte sich das Dach. Wie die Mauern war es in einem erbärmlichen Zustand, bewachsen, teilweise eingestürzt, die Sparren waren völlig verzogen. Rechts neben dem Haus standen die Überreste eines Schuppens, riesige Baumpilze blühten hier auf und gaben eine Ahnung, wie lange dieses Gebäude schon verlassen sein musste.

Als Stedford wieder erwachte hatte er das Gefühl, er hätte stundenlang vor diesem Haus gestanden und es angesehen.
Draußen war es bereits hell und aus dem Vorzimmer vernahm er das vertraute Geräusch der Kaffeemaschine. Ein Blick auf die Uhr, halb zehn. Vedammt spät, höchstens noch eine halbe Stunde, dann würden die Japaner sicher... Die Stimme der Sekretärin aus dem Nebenzimmer, sich langsam nähernd: 'Ja Sicher Frau McWallmaker, natürlich. Einen Moment bitte...Herr Direktor ihre Frau, ihre Tochter ist aus dem Kindergarten, äh verschwunden..' Und etwas leiser hinzufügend mit der Hand über der Sprechmuschel 'Und Herr Koizumi auf der anderen Leitung. Die Japaner haben ein neues Angebot vorbereitet und würden sie gerne in einer Stunde im Konferenzsaal treffen.'

Olivias verschwinden
Stedford, deine Frau am Telefon. Sie ist völlig aufgelöst und berichtet dir, dass Olivia verschwunden ist. Die Kinder waren auf einem Ausflug, auf einem Biohof, ganz in der Nähe des Kindergarten. Auf einmal ist einer der beiden Erzieherinnnen aufgefallen das ein Kind fehlt. Die Polizei sucht seit einer Stunde das Umland ab, bisher vergeblich. Außerdem fragt Herr Koizumi von der japanischen Delegation nach, ob um halb elf die nächste Verhandlungsrunde angesetzt werden kann. Es geht um einen der größten Aufträge der Konzerngeschichte, mit einem Millardenvolumen. Was gedenkst du zu tun?
 

Malkav

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Jaja, ich weiß, der Name dauert bei mir immer am längsten bei der Charaktererschaffung.

Aaaaalso...

David Dreyer (der ist zwar vorletztes Wochenende gestorben und war Archäologe aber ejaaaal...)
Beruf Börsenmakler und Alter ist irgendwo mitte dreißig.
 

SimoRRR

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Erstmal vorweg: Richtig grandios geschrieben, spriessling... liest sich größtenteils richtig romanhaft. Hut ab!

(Ich schreib dann mal in der 3. Person, das ist wohl übersichtlicher...):




Stedford wägt - wie er es gewohnt ist - die Alternativen und die zugehörigen Erfolgswahrscheinlichkeiten ab. Nach kurzer Zeit kommt er zu folgendem Entschluss: Jetzt persönlich alles stehen und liegen zu lassen, wäre unsinnnig. Stattdessen muss er die Koordination dieser Angelegenheit in die Hand nehmen. Zuerst spricht er mit seiner Frau am Telefon und versucht vergeblich sie zu beruhigen... schließlich teilt er ihr mit, dass er sich darum kümmern wird, und legt auf. Zwischendurch weist er seine Sekretärin an, den Termin mit Herrn Koizumi um halb elf zu bestätigen, trägt ihr jedoch auch auf, die japanischen Herren mit seiner Situation vertraut zu machen und um Verständnis zu bitten, falls er kurzfristig Telefonate führen müsse.
Dann informiert er ein paar alte Kontakte von den Beschehnissen und organisiert ein autonomes Suchteam, welches unabhängig von der Polizei agieren soll. Er wirft eine Aspirin ein und verdrängt seinen Traum durch weitere Vorbereitungen auf das Meeting um halb elf.
 

spriessling

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Heute schaffe ich's nicht mehr, bin aber dran, morgen mehr

p.s. sorry, die Zusammenführung wird ein wenig dauern, hoffe es geht hinterher schneller, wenn die Gruppe zusammen unterwegs ist.
 

SimoRRR

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Das gemächliche Tempo ist mir ganz recht... die Charaktere müssen ja auch erstmal zusammenfinden. Ich find, Du machst das super bisher. :top:
 

spriessling

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Achtung! Bevor es weitergeht: Alle Namen und Begebenheiten entspringen meiner Phantasie. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Vorfällen sind zufällig und nicht beabsichtigt!!



Im Skandal
Chase Holding stand hinter der Theke und versuchte das monotone Geplapper zu verdrängen, dieses ewig gleiche
Ich war doch immer für ihn da, wenn er mich brauchte. Die Tussi die ihn so nervte war Stammgast im Skandal. Sie hieß Bettina, genannt Betti, Anfang vierzig und spätestens nach vier Vodka-O bekam sie ihren moralischen und trauerte ihrem Mann hinterher. Nur eine von vielen gescheiterten Existenzen, die hier tagtäglich eintrudelten, meist kurz nach Mittag, um die letzten sozialen Kontakte zu nutzen, die ihnen noch geblieben waren und um die Erinnerung an andere, an bessere Zeiten im Rausch zu vergessen. Der Mann neben ihr, Herbert, hörte ihr ebenfalls nicht zu. In Gedanken versunken starrte er auf das Glas in seiner Hand und zog von Zeit zu Zeit an seiner Zigarette. Auch Herbert war beinahe täglich hier, lediglich am Ende des Monats blieb er manchmal zu Hause. So wie diese beiden waren die meisten hier Stammgäste. Das Skandal lag mitten in der Südstadt, hier lebten die Verlierer der Gesellschaft. Prostitution, Drogenhandel, in keinem Viertel waren die Probleme ungeschminkter zu betrachten.
Chase blickte auf den Fernseher in der Ecke, auch dort, Gewalt, vermisste Kinder, Probleme. Wiedermal kam er ins Grübeln. Darüber, wie alles gekommen war, dass er heute mit dieser Spelunke sein Geld verdiente, obwohl er früher bei der Kriminalpolizei beschäftigt war. Tatsächlich kannten ihn die meisten Gäste sogar noch aus dieser Zeit, Komissar Holding war damals beliebt im Milieu, weil er die Leute mit Respekt behandelte. Er hielt sich nie für etwas besseres, er war selbst ein Kind der Südstadt, er wusste wie schnell man hier auf die schiefe Bahn geriet. Die kleinen Fische hatten ihn nie interessiert, Ladendiebe, Kiffer oder Graffitischmierer. Nein, Chase wollte den richtigen Schweinhunden ans Leder. Deshalb war er zur Polizei gekommen. Wegen Leuten wie Diddi Kosslowski.
Dieter Kosslowski war damals Hauptverdächtiger in einem Fall von Kindesentführung, gleich mehrere Zeugen hatten ihn zusammen mit dem Mädchen in der Nähe des Tatorts gesehen. Er stritt auch erst garnicht ab, mit dem Mädchen unterwegs gewesen zu sein, dafür war Diddi Kosslowski viel zu gerissen. Statt dessen behauptete er eiskalt, er habe sich nur ein wenig mit der Kleinen unterhalten. Plötzlich habe er aber Bammel bekommen und das Mädchen weggeschickt. Die kleine Sandy ist aber nie wieder aufgetaucht und für eine Anklage reichten die Indizien nicht aus. Für Chase war es der erste wichtige fall, mit dem man ihn betraute. Er hatte Sandys Mutter feierlich geschworen ihr die Tochter zurückzubringen und das Schwein dingfest zu machen, das dafür verantwortlich war. Die beide kannten sich noch aus Schultagen, waren sogar für einige Wochen ein Paar gewesen. Aber Kosslowski blieb unerschütterlich bei seiner Version, wonach er das Mädchen weggeschickt habe. Als er dann bei einer Vernehmung noch anfing anzügliche Bemerkungen zu machen, die Kleine sei ja auch was goldig gewesen brannten bei Chase sämtliche Sicherungen gleichzeitig durch. Bevor es einem Kollegen gelungen war ihn von dem Tatverdächtigen zu trennen, waren so gut wie alle Finger mehrfach gebrochen. Chase hatte den vermeindlichen Kinderschänder zu Boden geworfen, war mehrfach vom Tisch gesprungen und auf seinen Hände gelandet. Der Polizeipsychologe begründete diesen Ausraster später mit der Nähe zur Mutter, aber Chase wusste, das war es nicht. Er hätte in jedem Fall so gehandelt, er würde es wieder tun. es war einfach nicht der richtige Job für ihn. Danach wurde Chase für ein halbes Jahr beurlaubt. Zu dieser Zeit fing er mit dem Trinken an. Und als er bei Günther Jauch mit 16.000 abschloss, hing er ganz spontan den Beruf an den Nagel und wurde der neue Pächter vom Skandal. Hier verbrachte er sowieso den Großteil seines Lebens, eigentlich tauschte er nur den Platz vor- gegen den Platz hinter der Theke. Und da stand er nun. Er musste diese ganze Geschichte endlich vergessen, er musste, erstmal nachschenken.
Didi Kosslowski- wie war er eigentlich schon wieder auf diese alte Geschichte gekommen? Aber lachte er ihn nicht gerade an, dort im Fernsehen? Zehn Jahre älter zwar, er trug keine Brille mehr, aber ohne Zweifel, der Mann auf dem Phantombild, das war er, das war Dieter Kosslowski.
Ein alter Bekannter
Seid doch mal still! Chase, du drehst du Musik aus um zu hören worum es im Fernsehen geht.
...etwa vierzig Jahre alt. Der Mann war mit einer Polizeiuniform bekleidet, hatte sich vermutlich so das Vertrauen des Mädchens erschlichen. Hinweise zur Tat bitte an die Kriminalpolizei Berlin unter der Rufnummer 030-JaddaJadda oder an jede anderer Polizeidienststelle. Für zweckdienliche Hinweise sind hohe Belohnungen ausgesetzt. Der Leiter der Sonderkommission, Hauptkommissar Hohmann....
Hohmann, ausgerechnet Hohmann. Hohmann hatte damals den Fall Sandy übertragen bekommen, hatte sich jedoch einige grobe Schnitzer geleistet, so dass der Fall nie aufgeklärt werden konnte. Warum also ausgertechnet Hohmann?
Im Fernsehen fleht derweil die Mutter des vermissten Kindes

Bitte, lassen sie unsere Tochter frei! Wir bezahlen jeden Betrag, aber tuen sie ihr nichts an.

Sollte sich Hohmann erneut als unfähig erweisen, der Sache auf den Grund zu gehen? Wie geht es weiter, Chase?
 

JimmyBond

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(erstmal vorab: wow die geschichte wird langsam echt interessant - gute arbeit, spriessling, weiter so :D )

Chase überlegt kurz. Eigentlich darf ihn diese Sache nicht mehr interessieren, schon allein, weil er kein Polizist mehr ist und vorallem, weil er schon einmal versagt hat. Doch was nun? Er ignoriert vollkommen die Rufe nach neuem Schnapps, die von der anderen Seite der Theke hallen, stattdessen sprintet er zügig auf die Herrentoilette und er erübrigt sich seines Mageninhaltes....Am Waschbecken befeuchtet er sein Gesicht und schaut tief in den Spiegel. "Alles OK mit Dir?" Im Spiegel erkennt er Bettina, die hinter ihm steht. Er verneint die Frage.

Mittlerweile ist es spät abends. Die Tür zum Skandal ist fest verschlossen und Chase begiebt sich zur Bushaltestelle. Er zündet sich eine Zigarette an, nachdem zweiten Zug bemerkt er die freistehenden Taxen in unmittelbarer Nähe der Haltestelle. Er hält inne.... Ohne einen weiteren Zug schnippst er die Zigarette weg und begiebt sich zu einer freistehenden Taxen und steigt ein. "Fahren Sie mich zur Kripo Berlin"...
 

SimoRRR

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Saubere Arbeit spriessling! :top:

Kurze Frage zwischendurch: Wer von den Personen wird von jemandem hier im Forum gesteuert... Chase und Stedford, das ist klar. Aber Hohmann und Kosslowski werden von Dir "gesteuert" spriessling, ja?
 

spriessling

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Erstmal Danke für euren Zuspruch.

SimoRRR schrieb:
Kurze Frage zwischendurch: Wer von den Personen wird von jemandem hier im Forum gesteuert... Chase und Stedford, das ist klar. Aber Hohmann und Kosslowski werden von Dir "gesteuert" spriessling, ja?

Richtig, das sind die NPC's. Chase, Stedford und David sind die drei PC's. Jetzt bringe ich noch David ein, dann kommt die Geschichte hoffentlich bald ins rollen. Einen weiteren PC könnte ich noch verkraften, danach wäre Aufnahmestopp. Falls sich also jemand berufen fühlt...
 

spriessling

Großmeister
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Ein tiefer Fall
Zum ersten mal seit einigen Wochen musste David Dreyer nicht an seine prekäre Situation denken. Er segelte einfach mit dem Gleitschirm über seine Heimatstadt, konzentrierte sich für einen Moment nur auf die Landschaft, den Wind. Es war nur ein kurzer Moment der Sorglosigkeit, denn schon bald fragte er sich, wann er all das wiedersehen würde. David musste untertauchen, hier war er nicht mehr sicher. Möglicherweise würde er für eine lange Zeit nicht mehr herkommen können.
Angefangen hatte alles, als David vor zwei Jahren ein kleineres Vermögen von seinem Vater geerbt hatte. Einem Tip eines guten Freundes und seiner Intuition folgend hatte er das Geld in Anteile für eine Firma investiert, die Handel mit Emissionsrechten betrieb. Innerhalb kürzester Zeit hatte David so sein Kapital vervielfacht. Er hatte seinem Freund aus Dankbarkeit eine großzügige Provision gezahlt und lernte bald, wie das große Spiel funktionierte. Zumindest glaubte er das. Doch in Wahrheit hatte er einfach ziemlich viel Glück in der ersten Zeit, zuviel Glück.
Der Erfolg veränderte David. Bald war er kaum wieder zu erkennen. Manche alten Freundschaften gingen in die Brüche, er bewegte sich schon in völlig anderen Kreisen. Alles schien möglich.
Dann lernte er Vitaly Saranka kennen. Von Anfang an setzte Vitaly ein hohes Vertrauen in David, was sehr merkwürdig war, für jemanden, der sein Geld durch Betrug verdiente. Doch scheinbar funkten Vitaly und David auf der gleichen Wellenlänge, eine echte Freundschaft schien sich daraus zu entwickeln. Als David das erste mal der Verdacht kam, dass ihn Vitaly nur benutzte, um sein Geld zu waschen, war er bereits knietief in die dessen Machenschaften verstrickt. Er hatte keine Ahnung, wie er aus dieser Nummer wieder rauskommen sollte.
Dann war alles ganz schnell gegangen. Das Glück hatte David verlassen, war zu einem anderen gegangen. Innerhalb von drei Tagen hatte David sein gesamtes Vermögen verloren und große Teile von dem, was er für Vitaly angelegt hatte. David hatte die Risiken seiner letzten Investitionen unterschätzt, die Zeichen nicht richtig gedeutet und nun war das Spiel aus. Eines war klar, Vitaly würde nicht sehr erfreut sein.
David überspielte die wichtigsten Daten auf seinen Handheld, dann zerstörte er die Festplatte seines PC. Sein Handy ließ er eingeschaltet auf dem Schreibtisch liegen, packte noch schnell ein paar Sachen ein, für die ersten paar Tage. Er wollte untertauchen, so schnell wie möglich.
Er war schon in den Wagen eingestiegen, als er in der Ecke das Paket mit seinem Gleitschirm liegen sah. Und Da traf er eine Entscheidung, die sein Leben für immer verändern würde. Er wollte noch einmal mit dem Schirm über seine Heimat gleiten, bevor er verschwand.
Auf einmal wurde David aus den Gedanken gerissen. Ein starker Aufwind hatte ihn erfasst, er musste kämpfen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Merkwürdig, im Wetterbericht hatte nichts davon gestanden. Verdammt, er war schon ganz schön hoch, die Luft wurde allmählich knapp, doch es gelang ihm nicht, gegen das Steigen anzugehen. Dann war er weg.
Nur allmählich kam David wieder zu sich, das schlimmste waren die Schmerzen. Zum Glück schien nichts gebrochen zu sein, aber bei seinen Rippen war er sich da nicht ganz sicher. Jeder Atemzug löste heftige Schmerzen aus. Und außerdem war ihm schwindelig, er konnte kaum den Kopf heben. Er spürte, dass er jeden Moment wieder das Bewustsein verlieren würde, als er plötzlich eine Stimme hörte. Er blickte sich langsam um. Über ihm in einer Baumkrone hatte sich sein Gleitschirm verfangen, David selbst lag in einem Busch, bei jeder Bewegung stachen ihn Dornen. Um ihn herum war dichter Wald. Er blickte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Zuerst war er geblendet, er hatte direkt in die Sonne geblickt. Die Sonne stand tief, wie lange war er denn weg? Dann zeichneten sich zwei Gestalten ab, ein Mann mit einem Kind an der Hand. Warum entfernten sie sich? Der Mann zog an der Hand des Kindes. Das Kind blickte jedoch noch einmal zurück, es war ein Mädchen, etwa sechs Jahre alt. In ihrem Blick war Unverständnis, vieleicht etwas Furcht? Der Mann drängte weiter zur Eile, es war ein Polizist. Es war ein Polizist. Aber warum hielt er nicht an um zu helfen. Sicher würde er Hilfe schicken. David wollte den beiden noch etwas zurufen, doch als er tief Luft holte wurde es ihm wieder schwarz vor den Augen und er verlor erneut das Bewustsein.
Die Spange
David, langsam kommst du wieder zu dir. Du durchtrennst die Schnüre deines Schirms mit dem Messer und steigst aus deinem Anzug. Wo bist du? Du siehst kaum die Hand vor Augen, es ist bereits Nacht, um dich herum dichter Wald. Waren da nicht vorhin Leute gewesen, ein Polizist und ein Mädchen!? Oder hattest du dir das nur eingebildet. Du gehst ein paar Schritte. Deine Rippen schmerzen heftig. Überall um dich herum sind Sträucher, Wurzeln, nur mühsam tastest du dich voran. Immerhin, zwischen den Blättern siehst du den Mond, dicht über dem Horizont. Glitzert da nicht etwas? Tatsächlich, du hebst es auf, es ist eine Haarspange. Sie ist mit Marienkäfern verziert. Die muss das kleine Mädchen hier verloren haben. Dann waren sie also wirklich hier. Aber warum haben sie dir nicht geholfen? Was wirst du tun?
 

Malkav

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David steckt die Spange ein und überlegt einige Zeit, wie groß seine Chancen sind, angeschlagen wie er ist, nachts allein durch den Wald zu kommen ohne sich noch mehr zu brechen, als onehin schon kaputt ist. Jedenfalls fühlen sich seine Rippen so an bei jedem Atemzug und sein Knie scheint auch unangenehm instabil zu sein.
Nachdem er mit der Bildschirmbeleuchtung seines Handhelds seine nähere Umgebung vergeblich nach weiteren Spuren der unbekannten abgesucht hat entscheidet er sich dafür, erst nach Tagesanbruch zu sehen wie er hier rauskommt. "Dreck, warum hab ich mir nicht noch so nen bepißtes PrePaid gekauft?" denkt er sich "oder 150€ mehr investiert und die GPS Version gekauft... Nee, nur nicht zu viel Geld ausgeben... Und nun stehst Du da, Pleite, Orientierungslos und total im Arsch. Aber wenn ich diesen Drecksbullen erwische würg ich dem ne unterlassene Hilfeleistung rein, da kannst aber Gift drauf nehmen."
Er macht sich daran aus Zweigen, seinem Anzug und den erreichbaren resten des Schirms eine provisorische Schlafgelegnheit zu zimmern.
Nach diversen Kratzern, fast amputierten Fingern und beinah ausgestochenen Augen gibt er aber auch dies auf und rollt sich auf dem Waldboden zusammen.
"naja, wenigstens bin ich hier vor Vitaly relativ sicher, der kann seine Knochenbrecher ja nicht überall haben." denkt er noch, dann überkommt ihn der Schlaf (oder ist es doch noch die berechtigte Ohnmacht, bedingt durch seine Verletzungen?) und wenigstens für eine Zeit verschwinden die Sorgen...
 

Malkav

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Sehr schön, sehr schön. So in der Art hatte ich mir das gedacht.
Echt klasse ausgesponnen Spriessling.
Da kann ich auch nur sagen beide Daumen hoch und weiter so. :top: :top:
 

spriessling

Großmeister
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Der Anruf
Steford, du bist gerade mitten in den Verhandlungen, als ein Anruf von deiner Frau rein kommt. Olivia wurde entführt. Ein Erntehelfer hat beobachtet, wie sich ein Mann in Polizeiuniform zusammen mit dem Mädchen vom Hof entfernte. Eine Botschaft deiner Frau an den Entführer läuft bereits auf allen TV-Kanälen. Bei der Polizei wurde eine SOKO eingerichtet, deine Frau ist zu Hause, für den Fall, dass ein Anruf eingeht. Wie geht es weiter?
 

spriessling

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Noch was generelles. Schreibt bitte, was ihr machen wollt, nicht was ihr macht. Also 'Ich suche nach Spuren im Wald', nicht 'Ich suche vergeblich nach Spuren im Wald'. Woher willst du wissen, dass da nicht noch mehr Spuren waren, malkav? Schreibt also bitte, was ihr vorhabt, ich beschreibe dann, ob es geklappt hat.
 

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