Tjaja, jeder ist bis zum rechtskräfitgen Beweis sein Schuld unschuldig.Zumindest rechtlich mag das sein. Der normale Mensch wird sich allerdings nicht von Vorverurteilungen freimachen können. So mit mir auch hier. Wenn jemand weiß, wo die Leiche eines entführten Kindes VERSTECKT liegt, hat er zumindest soviel mit der Sache zu tun, daß er mindestens Beihilfe geleistet hat oder Mittäter war. Das verringert seine Schuld nicht im Geringsten.
Zu meinem Wunsch für diesen wohl ehemaligen Kommilitonen: Es gibt Verbrechen und Vergehen, die sind verdammenswert und gehören bestraft. Sie sind aber in gewisser Weise noch erklärbar. Und dann gibt es Taten (für mich die schweren Tötungsdelikte), die stellen den Täter weit abseits von Zivilisation und Menschlichkeit.
Ich habe geschrieben, daß das, was dem Kindermörder angetan werden könnte, nicht ok ist. Dazu stehe ich. Der Staat hat das Gewaltmonopol, daran darf nicht geruckelt werden. Und wenn der Staat grundsätzlich den Ladendiebstahl wie besonders schwer schuldbeladene Morde bestrafen will, ist das seine Entscheidung. Das strafrechtlich wie moralisch falsche Racheüben im Gefängnis, das wohl nicht wirklich selten ist, dem Täter zu gönnen, grade auch, weil man hilflos neben dem schwersten Verbrechen steht, das ein Mensch begehen kann, halte ich daher zwar nicht für richtig (auch in meiner Person), aber für nachvollziehbar.
Im übrigen: Strafgefangenenvorsorge ist eine Form der Resozialisierung. Ob ein Mörder überhaupt in irgendeiner Form gesellschaftsfähig ist, sollte in einem anderen Thread behandelt werden.
