antimagnet
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wir bedanken uns bei der dagens nyheter für diese ultimative lobhudelei, und fragen nun sie, liebes studiopublikum, darf die globalisierung bei uns einziehen oder nicht, entscheiden sie sich jetzt, meinedamunherrn, und was sehe ich, 1 grüne karte und 999 trilliarden rote, aber die grüne karte ist von bill gates, das heißt, herzlich willkommen, globalisierung und wir bedanken uns bei christine, götzimausi und natürlich bei der herrlichen, wunderbaren und äußerst sympathischen globalisierung....
ich weiß nicht, arthuro2, aber als ich dir empfahl, von deinem vwl-buch aufzusehen in die wirkliche wirklichkeit, meinte ich damit nicht, dass du in eine zeitung kucken sollst und diesmal da was abschreibst.
die globalisierungsfrage heisst nicht "ob", sondern "wie".
und so, wie das jetzt läuft, freuen sich darüber die großkonzerne, weil sie noch mächtiger werden. mit dieser art von globalisierung werden bestehende strukturen zementiert und nicht durchlässiger.
hier findet ein wettrennen statt, geführt mit härtesten bandagen und ellenbogen, und es gewinnt der mit dem längeren atem.
das sind ganz bestimmt die neuen, innovativen kräfte, weil wie jeder weiss, haben die auch das meiste geld...
rat race nennt man einen solchen wettbewerb, und ich will dir mal an einem beispiel verdeutlichen, was damit gemeint ist:
stell dir vor, in einem land gibt es arbeit für genau die hälfte der bevölkerung. es gibt keinen mindestlohn, keinen kündigungsschutz und keine sozialen absicherungen.
was passiert?
die bevölkerung wird sich gegenseitig unterbieten, was die höhe der löhne betrifft, nur um arbeiten zu können, weil man ja einfach nur überleben will. mit so niedrigen löhnen muss man aber auch mehr arbeiten, um sein überleben zu sichern. aber um arbeiten zu können, sollte ich weniger verlangen, als meine mitbewerber für diesen job, weil sonst kriegen ja die den job und nicht ich und so weiter und so fort.
im moment sieht die globalisierung (und wenn ich mit neuseeland chatte ist das übrigens keine globalisierung) so aus, dass bill gates und ein paar freunde aus dem banken- und versicherungswesen in einem mc-do sitzen, und dort fressen wie die schweine (und was schwer zu schlucken ist, kann man ja mit ner guten coke runterspülen), während draußen die menschen zugucken dürfen.
und sie sind fasziniert, die menschen da draußen - zumindest die, die vorne stehen, weil der mäckes ist so schön bunt, und vielleicht fällt denen ja mal ein fleischbrocken runter (das ist dann der trickle-down-effekt) und überhaupt, vielleicht winkt ja billy mal einen rein, der darf dann mal an seiner pommes lecken.
um die menschen, die weiter hinten stehen, und von dem ganzen nun wirklich gar nichts mit- und abbekommen, kümmert sich kein schwein, denn: wir wollen ja nach vorne schauen, in die schöne neue globalisierungswelt.
das war es auch was, aldous haxley mit seinem roman uns sagen wollte:
die gefahr liegt nicht in einem totalitären regime, unter dem wir leiden.
nein, die gefahr liegt in einem totalitären regime, das wir mögen, weil wir darauf konditioniert worden sind.
ich muss zugeben, dass ich prinzipiell den idealen, die dem zeitungskommentar zugrunde liegen, zum großen teil selbst zustimmen muss; ich bin ja auch für ein offenes, tolerantes miteinander auf dieser welt. aber es ist häufig so, dass die utopie mit der wirklichkeit nicht so ganz in einklang zu bringen ist, und in wirklichkeit passiert so ungefähr das gegenteil dessen, was die dagens nyheter so rühmt.
übrigens, eine größere schrift ohne die schönen [size=irgendwas] und [/size]-"einrahmungen", geht so. es gibt ja auch den vorschau-button...
ich weiß nicht, arthuro2, aber als ich dir empfahl, von deinem vwl-buch aufzusehen in die wirkliche wirklichkeit, meinte ich damit nicht, dass du in eine zeitung kucken sollst und diesmal da was abschreibst.
die globalisierungsfrage heisst nicht "ob", sondern "wie".
und so, wie das jetzt läuft, freuen sich darüber die großkonzerne, weil sie noch mächtiger werden. mit dieser art von globalisierung werden bestehende strukturen zementiert und nicht durchlässiger.
hier findet ein wettrennen statt, geführt mit härtesten bandagen und ellenbogen, und es gewinnt der mit dem längeren atem.
das sind ganz bestimmt die neuen, innovativen kräfte, weil wie jeder weiss, haben die auch das meiste geld...
rat race nennt man einen solchen wettbewerb, und ich will dir mal an einem beispiel verdeutlichen, was damit gemeint ist:
stell dir vor, in einem land gibt es arbeit für genau die hälfte der bevölkerung. es gibt keinen mindestlohn, keinen kündigungsschutz und keine sozialen absicherungen.
was passiert?
die bevölkerung wird sich gegenseitig unterbieten, was die höhe der löhne betrifft, nur um arbeiten zu können, weil man ja einfach nur überleben will. mit so niedrigen löhnen muss man aber auch mehr arbeiten, um sein überleben zu sichern. aber um arbeiten zu können, sollte ich weniger verlangen, als meine mitbewerber für diesen job, weil sonst kriegen ja die den job und nicht ich und so weiter und so fort.
im moment sieht die globalisierung (und wenn ich mit neuseeland chatte ist das übrigens keine globalisierung) so aus, dass bill gates und ein paar freunde aus dem banken- und versicherungswesen in einem mc-do sitzen, und dort fressen wie die schweine (und was schwer zu schlucken ist, kann man ja mit ner guten coke runterspülen), während draußen die menschen zugucken dürfen.
und sie sind fasziniert, die menschen da draußen - zumindest die, die vorne stehen, weil der mäckes ist so schön bunt, und vielleicht fällt denen ja mal ein fleischbrocken runter (das ist dann der trickle-down-effekt) und überhaupt, vielleicht winkt ja billy mal einen rein, der darf dann mal an seiner pommes lecken.
um die menschen, die weiter hinten stehen, und von dem ganzen nun wirklich gar nichts mit- und abbekommen, kümmert sich kein schwein, denn: wir wollen ja nach vorne schauen, in die schöne neue globalisierungswelt.
das war es auch was, aldous haxley mit seinem roman uns sagen wollte:
die gefahr liegt nicht in einem totalitären regime, unter dem wir leiden.
nein, die gefahr liegt in einem totalitären regime, das wir mögen, weil wir darauf konditioniert worden sind.
ich muss zugeben, dass ich prinzipiell den idealen, die dem zeitungskommentar zugrunde liegen, zum großen teil selbst zustimmen muss; ich bin ja auch für ein offenes, tolerantes miteinander auf dieser welt. aber es ist häufig so, dass die utopie mit der wirklichkeit nicht so ganz in einklang zu bringen ist, und in wirklichkeit passiert so ungefähr das gegenteil dessen, was die dagens nyheter so rühmt.
übrigens, eine größere schrift ohne die schönen [size=irgendwas] und [/size]-"einrahmungen", geht so. es gibt ja auch den vorschau-button...