Wer sagt das? Ich nicht.Marc schrieb:Natürlich nicht.
Aber das ist immer noch etwas anderes als wenn man sagt ich ändere die Gesetze jetzt mal nur weil ich Rache will.
Das ist unsachlich. Weder in deinem Beispiel zu Amerika noch in meinem zu China ging es um ein Rechtssystem.Marc schrieb:Vielleicht schaust du dir dein Beispiel mit China mal genauer an.
Natürlich ist die Todesstrafe dort billiger aber dafür hält man sich auch an keinerlei Menschenrechte.
Hass macht blind. Klare Sache. Und Angst, Trauer und Hilflosigkeit der Opfer machen krank.Marc schrieb:Was nützt dir ein Richter der Emotionslos ist wenn die Gesetze "scheiße" sind?
Dann würde der Richter zwar emotionslos urteilen aber das Ergebnis könnte trotzdem gefühlsbasierend sehr ungerecht ausfallen.
Sicher, keine System von Menschenhand geschaffen ist perfekt.
Das bedeutet aber nicht das man nicht daran arbeiten kann es besser zu machen.
Und wie sollen gefühlsbedingte Wünsche wie Rache dabei helfen?
Hass macht blind oder etwa nicht?
Entschuldige bitte - ich will dir sicher nicht zu nahe treten, aber in puncto Recht und Gerechtigkeit haben wir nach geschätzt 20 Verfahren gelernt, dass es keine Gerechtigkeit gibt. Besonders zum Thema Körperverletzung, Unterschlagung, Nötigung könnte ich Romane verfassen. Dabei lasse ich mich nicht vom Hass leiten. Allein die Korrespondenz mit Gerichten, in denen ich schon die StPO zitieren durfte hätte mich sicher nicht weiter gebracht, bediente ich mich einer hasserfüllten Schreibweise. Was das Leid betrifft, das wir erfahren haben, werden wir jedoch noch an die Öffentlichkeit gehen. Weil wir aufzeigen wollen, welcher Mist in unserem Rechtssystem abläuft. Dazu werden wir uns ebenso mittelfristig um einen Verleger bemühen, um unser Beispiel zu publizieren.Marc schrieb:Die wenigsten die hassen oder Rache wollen, versuchen objektiv zu urteilen.
Damit würde man sich wenn man "wirkliche Gerechtigkeit" sucht doch selbst ein Bein stellen.
Das ist korrekt. Ein Vertrauen in unser Rechtssystem habe ich verloren. Und das ist auch etwas, das ich so ähnlich aus dem Munde von Polizisten gehört habe. Ein Kommissar hatte sich - obwohl es nicht zu seinen Aufgaben gehört - für uns nach Feierabend in der StPO gesucht, um Hilfestellung zu bieten. Doch er musste erkennen, dass es nichts brachte.antimagnet schrieb:es zeugt schon von sehr großem vertrauen in das jeweilige rechtssystem, die todesstrafe zu fordern. oder?
Das ist wahr. Du findest sicher Menschen, die sicht nicht die Mühe machten, erlebtes und getanes zu reflektieren. Aber du bist halt schlau genug, um das Wort "könnte" einzuflechten. Meine Frau und ich schrieben viel zu unserem erlebten, sprachen mit vielen Menschen, suchten - nein - forderten Dritte auf, uns zu kritisieren, uns unser Fehlverhalten aufzuzeigen. Leider mit unbefriedigendem Ergebnis für uns.Aphorismus schrieb:Nicht unbedingt. Unreflektiert- und Dummheit könnten zur selben Meinung führen.
Leider bist du, wenn du es wagst, dich in diesem Land derart zu verteidigen, entschieden auf der Verliererstraße. Wenn du dich mit einem Schlagwerkzeug gegen einen Angreifer in deiner Wohnung zur Wehr setzt, gib es nur nicht zu! Die Staatsanwaltschaft packt dich in so einem Fall an den Familienkronjuwelen und dann geht es um den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, usw. Und du musst dazu deinen Angreifer nicht einmal geschlagen haben. Unvorstellbar? Wir haben es selbst erlebt. Unser Rechtssystem ist prima - wenn ich der Aggressor bin, alles abstreite und dabei keine verwertbaren Spuren hinterlasse.Mr. Anderson schrieb:Wenn man sich in Notwehr mit einer Waffe verteidigen muss, dann kann es schonmal zu Todesfällen kommen; dann ist es ein tragischer Vorfall, aber eben nicht zu ändern.
Das wäre für mich nur ein akzeptables Urteil, sofern der Aufenthalt im Gefängnis entsprechend hart ist und die Dauer der Haftstrafe unter keinen Umständen mit einer Bewährung oder Resozialisierung aufgeweicht wird. Nur dann kann auch ein Opfer sicher sein, dass "Täter" mit hoher Wahrscheinlichkeit leidet. Nur dann schreien wieder die nächsten auf, weil es ja gegen Menschenrechte verstößt. Gegen jene Menschenrechte, die "Täter" einst mit Füßen trat. Klingt mir nicht nach Hoffnung auf Gerechtigkeit.WolArn schrieb:Ich glaube auch, das Lebenslänglich eine härtere Strafe ist, als der Tod!