die wesentlichen ionischen Glaubensgrundsätze
Fumarat,
mit welchen weiteren ionischen Philosophen hast du dich beschäftigt ?
Was verstehst du unter Offenbarung ?
Damit klarer wird, warum die ionische Philosophie und das frühe Christentum so weitgende Übereinstimmung aufweisen, will ich zunächst erst einmal verständlich zusammen fassen, was die wesentlichsten ionischen Glaubensansichten sind, weil heutzutage nur noch wenig Griechisch an den Schulen unterrichtet und gelesen wird.
Bedeutungsvoll und aussergewöhnlich ist bereits das differenzierte Gottesverständnis der ionischen Griechen.
Bei Heraklid und vor allem bei Platon und Sokrates zeigt sich, wie klar sie zwischen Gott [Zeus] als dem Spender allen Lebens und seinem Sohn als dem Bildner und Herr der Geschöpfe unterschieden.
Sie betrachteten diesen auch als den Logos, was weithin unbekannt ist. Für sie war er der einzig aus Gott Geborene, der Urgrund aller Tugenden, der Inbegriff alles Schönen und Guten sowie die Personifikation von Weisheit und Vernunft.
Alle weiteren Wesenheiten, ja die gesamte Schöpfung, waren nach Ansicht der genannten Philosophen durch diesen Logos entstanden.
Die Welt des Logos, der Olymp, ist nach ihrer Auffassung die eigentliche Heimat aller Geschöpfe. Hier war einst auch die Heimat des Menschen, oder besser gesagt seiner inneren, geistigen Persönlichkeit, die hier vor unermesslich langer Zeit ins Leben getreten war. Im Olymp lebten die Geschöpfe einst unter der weisen und gerechten Leitung des Logos in Seligkeit und Harmonie - so lange, bis ein Hoher des Olymps, Eosphoros [Lichtträger], sich gegen diese Ordnung des Schönen und Guten auflehnte und dem Logos seine Stellung als Leiter der Schöpfung streitig machen wollte.
Als es Eosphoros gelang, einen Teil der Wesenheiten für seine Anliegen zu gewinnen und es zum Machtkampf kam, wurde er mitsamt seinem Anhang auf Geheiß des Zeus aus dem Olymp verbannt.
Die Aufständischen wurden in den Hades, in die Unterwelt geworfen und standen dort fortan unter der Herrschaft ihres Anführers Eosphoros.
In diesen Ereignissen, die sich vor Äonen im Olymp abgespielt hatten, sahen die ionischen Philosophen die Ursache, die zur Erschaffung der Erde geführt hatte. Die Erde betrachteten sie als Erziehungs- und Läuterungsstätte für diejenigen Gefallenen, die, reuig und einsichtig geworden, sich wieder dem Olymp zuwenden wollten.
Wer sich, in einen materiellen Körper gekleidet, während mehrerer Erdenleben als rechtschaffener Mensch bewährte, der konnte dem Hades entfliehen und nach seinem irdischen Tod auf die »Insel der Seligen« (Elysion) gelangen.
Der Glaube an diese »Insel der Seligen« war in Ionien verbreitet. Die Hoffnung, hier Eingang zu finden, war für viele der Antrieb, sich um ein gerechtes Leben zu bemühen. Nach dem Dafürhalten geistig ausgerichteter Ionier wie Sokrates oder Platon war diese Insel noch nicht die eigentliche, ursprüngliche Heimat der Geschöpfe, sondern lag noch immer im Herrschaftsbereich des Hades, aber diesem vorgelagert, in dem die Unterwelt umschließenden Strom Okeanos.
Die Rückkehr in den Olymp werde erst möglich sein, wenn ein Hoher des Olymps in den Herrschaftsbereich des Hades eindringe und dessen Herrscher in seiner Macht beschneide. Nur auf diese Weise könnten die Mauern der Unterwelt durchbrochen und der Weg in die Heimat frei werden.
Dies also kurz zusammengefasst sind die wesentlichsten ionischen Glaubensgrundsätze.
Gruss
Arius
Fumarat,
mit welchen weiteren ionischen Philosophen hast du dich beschäftigt ?
Was verstehst du unter Offenbarung ?
Damit klarer wird, warum die ionische Philosophie und das frühe Christentum so weitgende Übereinstimmung aufweisen, will ich zunächst erst einmal verständlich zusammen fassen, was die wesentlichsten ionischen Glaubensansichten sind, weil heutzutage nur noch wenig Griechisch an den Schulen unterrichtet und gelesen wird.
Bedeutungsvoll und aussergewöhnlich ist bereits das differenzierte Gottesverständnis der ionischen Griechen.
Bei Heraklid und vor allem bei Platon und Sokrates zeigt sich, wie klar sie zwischen Gott [Zeus] als dem Spender allen Lebens und seinem Sohn als dem Bildner und Herr der Geschöpfe unterschieden.
Sie betrachteten diesen auch als den Logos, was weithin unbekannt ist. Für sie war er der einzig aus Gott Geborene, der Urgrund aller Tugenden, der Inbegriff alles Schönen und Guten sowie die Personifikation von Weisheit und Vernunft.
Alle weiteren Wesenheiten, ja die gesamte Schöpfung, waren nach Ansicht der genannten Philosophen durch diesen Logos entstanden.
Die Welt des Logos, der Olymp, ist nach ihrer Auffassung die eigentliche Heimat aller Geschöpfe. Hier war einst auch die Heimat des Menschen, oder besser gesagt seiner inneren, geistigen Persönlichkeit, die hier vor unermesslich langer Zeit ins Leben getreten war. Im Olymp lebten die Geschöpfe einst unter der weisen und gerechten Leitung des Logos in Seligkeit und Harmonie - so lange, bis ein Hoher des Olymps, Eosphoros [Lichtträger], sich gegen diese Ordnung des Schönen und Guten auflehnte und dem Logos seine Stellung als Leiter der Schöpfung streitig machen wollte.
Als es Eosphoros gelang, einen Teil der Wesenheiten für seine Anliegen zu gewinnen und es zum Machtkampf kam, wurde er mitsamt seinem Anhang auf Geheiß des Zeus aus dem Olymp verbannt.
Die Aufständischen wurden in den Hades, in die Unterwelt geworfen und standen dort fortan unter der Herrschaft ihres Anführers Eosphoros.
In diesen Ereignissen, die sich vor Äonen im Olymp abgespielt hatten, sahen die ionischen Philosophen die Ursache, die zur Erschaffung der Erde geführt hatte. Die Erde betrachteten sie als Erziehungs- und Läuterungsstätte für diejenigen Gefallenen, die, reuig und einsichtig geworden, sich wieder dem Olymp zuwenden wollten.
Wer sich, in einen materiellen Körper gekleidet, während mehrerer Erdenleben als rechtschaffener Mensch bewährte, der konnte dem Hades entfliehen und nach seinem irdischen Tod auf die »Insel der Seligen« (Elysion) gelangen.
Der Glaube an diese »Insel der Seligen« war in Ionien verbreitet. Die Hoffnung, hier Eingang zu finden, war für viele der Antrieb, sich um ein gerechtes Leben zu bemühen. Nach dem Dafürhalten geistig ausgerichteter Ionier wie Sokrates oder Platon war diese Insel noch nicht die eigentliche, ursprüngliche Heimat der Geschöpfe, sondern lag noch immer im Herrschaftsbereich des Hades, aber diesem vorgelagert, in dem die Unterwelt umschließenden Strom Okeanos.
Die Rückkehr in den Olymp werde erst möglich sein, wenn ein Hoher des Olymps in den Herrschaftsbereich des Hades eindringe und dessen Herrscher in seiner Macht beschneide. Nur auf diese Weise könnten die Mauern der Unterwelt durchbrochen und der Weg in die Heimat frei werden.
Dies also kurz zusammengefasst sind die wesentlichsten ionischen Glaubensgrundsätze.
Gruss
Arius