Die Bibel - Der größte Bestseller der Welt ?

Artaxerxes

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Invisible schrieb:

Die historisch-kritischen Theologen gehen heute davon aus, dass es andere Schreiber als die Apostel waren, es gibt aber auch genügend Gegner dieser Theorie, die da anderer Meinung sind (Apostel als Schreiber).

Die "Kritiker" verlassen sich auf umfangreiche Studien, die heute - auch von der Amtskirche - nicht in Zweifel gezogen werden. Die Fundamentalisten denken - wie sollte es auch anders sein - konträr, getreu dem Motto: "Eine Rose ist eine Rose, ist eine Rose...!"

Hi Talpa,
Artaxerxes hat folgendes geschrieben::
jedoch - und das wurde auch mehrfach bestätigt - basiert die Bibelgeschichte, im Großen und Ganzen, auf tatsächlichen Ereignissen, die entweder anderswo auch aufgeschrieben wurden (z. B. Gilgamesch-Epos), oder durch Grabungen belegt werden konnten.

Oh ja! Richtig! Nur viiiiiel älter, als ihr glaubt! Mindestens 12'000 Jahre alt!!! Doppelt so alt wie das Judentum!

Wer sollte denn das gewesen sein? 8O 8O


Hi Quetzalcoatl,

die älteste, vorhandene Bibelhandschrift (Jesaja-Rolle) wird auf 200 v. Chr. datiert. Diese Rolle ist aber nur die Abschrift einer älteren Vorlage, die mindestens weitere 200 - 300 Jahre vorher entstanden ist. (Das hat man aus dem Fund von Papyri geschlossen, welche die gleichen Bibeltexte enthielten.)

Es ist sogar möglich, dass die ersten Bibeltexte überhaupt auf Papyrus niedergeschrieben wurden um dann später - in der Bibliothek von Alexandria - verbrannt zu werden. Demnach könnte die Bibel schon 1.000 Jahre v. Chr. - in ihren Grundzügen - entstanden sein, möglicherweise sogar in Ägypten. (In Ägypten ist überdies das erste Alphabet - auf dem die hebräische Schrift basiert - nachgewiesen worden.)

Gruß Artaxerxes
 

Quetzalcoatl

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Hi Artaxerxes:

Erstmal danke für diese Information, werd ma in bischen darüber googlen.

Aber das Judentum ist meines Wissens nach um das Jahr 1800v.chr. herum entstanden und dementsprechend dürfte die Thora trotz allem immer noch um einiges älter sein als diese Rollen. Daher sehe ich keinen wirklichen Beweis für eine zeitgleiche Enstehung der beiden Testamente oder zumindest ihrer Inhalte, da die 5 Bücher Mose ein eindeutiger Bestandteil des Alten Testaments sind.

somit werde ich meine Meinung wohl vorerst nicht ändern.. 8)

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Lyle

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@ Quetzacoatl
Irgendwie versteh ich dich nicht so ganz. Die einzelnen Bücher der Bibel wurden in Bestimmten geschichtlichen Situationen geschrieben. Sie enthalten zunächst Botschaften an die Menschen einer bestimmten Zeit, auch wenn sie darüber hinaus eine algemeingültige Bedeutung haben und / oder beschreiben reale geschichtliche Ereignisse (Ich bin mir bewusst, dass manche da anderer Meinung sind, das müsst Ihr nicht extra noch betonen :wink:). Dementsprechend wurden sie auch zu verschiedenen Zeiten abgefasst. Das hat nichts mit Fehlerhaftigkeit zu tun, sondern damit, dass eben nicht alle Menschen zur gleichen Zeit leben und nicht alle Ereignisse gleichzeitig passieren. Außerdem hat es Gott nun mal so gefallen, bei seinen Handlungen einen gewissen "Zeitplan" zu verfolgen
 

Quetzalcoatl

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@Lyle

Mit dem guten alten Sruch: "Gott steht über allem", kann man für einen Gläubigen natürlich alles rechtfertigen, auch die Frage warum er einen Zeitplan verfolgt (...).

Nur, ich bin keiner. :D

Deshalb wundert es mich schon, dass er sich auf eine Weise offenbart haben soll, die das herausbilden mehrer Religionen geradezu provoziert.
schließlich fing ja alles bei Moses an...

Sollte er etwa alle Religionskriege bewusst provoziert haben?Oder wollte er uns gar testen?Sollte der Mensch wirklich wie die Bibel besagt die Kröhnung der Schöpfung sein, wäre dies eigentlich nicht nötig...

:arrow: Die Gefiederte Schlange
 
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Artaxerxes schrieb:
Die "Kritiker" verlassen sich auf umfangreiche Studien, die heute - auch von der Amtskirche - nicht in Zweifel gezogen werden. Die Fundamentalisten denken - wie sollte es auch anders sein - konträr, getreu dem Motto: "Eine Rose ist eine Rose, ist eine Rose...!"

Hallo Artaxerxes,

Dem kann ich so nicht zustimmen. Die "Fundamentalisten" recherchieren und prüfen Daten und Fakten genauso wie die Kritiker. Und gerade was das Thema "Naturwissenschaft und Glaube" bei "Fundamentalisten" (ist meiner Meinung nach übrigens im Bezug auf das Christentum angesichts des islamischen Terrors eine mehr als fragwürdige Bezeichnung) anbelangt, gibt es mehr als genügend Studien, um Vorurteile, die diese zwei Richtungen grundsätzlich ausschliessen, aus dem Weg zu räumen versuchen.

Gruß,
Invisible
 

Artaxerxes

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Hi 3invisibledimensions4,

wenn Dich der Ausdruck stört, sagen wir einfach die "Konservativen". Aber just jene hatten ja rd. 2000 Jahre Zeit um sich mit dem NT zu beschäftigen.

Sie haben sich jedoch nicht kritisch damit auseinandergesetzt sondern einfach - ohne jede Prüfung oder Wertung - Fakten geschaffen und die Texte und Briefe der Evangelisten sogar dem allgemeinen Zeitgeist angepaßt - meint geändert!

Daher kann von "Forschung" hier nicht die Rede sein. Wenn es Studien der Konservativen gibt, dann sei so gut und gib mal die Quellen an.

Gruß Artaxerxes
 

Lyle

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Sie haben sich jedoch nicht kritisch damit auseinandergesetzt sondern einfach - ohne jede Prüfung oder Wertung - Fakten geschaffen und die Texte und Briefe der Evangelisten sogar dem allgemeinen Zeitgeist angepaßt - meint geändert!
Wo?

(Und was sind eigentlich "Briefe der Evangelisten"? Meinst Du die Evangelien oder die Briefe von Paulus, Petrus & co)
 

arius

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Hier kann man mehr dazu lesen:

gts97_5.jpg


Die Textgeschichte der Bibel

Das Alte Testament wird von Fundamentalisten als wörtliche Eingebung Gottes ausgegeben. Für viele an der Bibel Interessierte wird sie dadurch ungenießbar, und sie scheuen sich, sich mit ihr zu befassen. Dabei können die einzelnen Textstränge erstaunlich genau mehreren, zum Teil recht unterschiedlich gesinnten Verfassern zugeordnet werden.

http://www.museion2000.ch/fruehere-hefte/1997/einzelheft/index.php#heft5

Gruß

Arius
 

Artaxerxes

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Hi Arius,

gebe Dir vollkommen recht, verschiedene "Ghostwriter" waren - vor allem im NT am Werke.

Hi Lyle,

nimm hier ruhig die Evangelien und die div. Briefe der Apostel.

Aber warten wir erst mal, bis sich pfaffenheini geräuspert hat

Gruß Artaxerxes :)
 

arius

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Artaxerxes schrieb:
Hi Arius,

gebe Dir vollkommen recht, verschiedene "Ghostwriter" waren - vor allem im NT am Werke.

Gruß Artaxerxes :)

Wichtig nach dem Erkennen der Zusammenhänge sind die Unterscheidung zu machen, woher jeweils die verschiedenen Stränge der Bibel kommen, vor allem Strang "J" , "P" und "E", und dann den silbernen Faden der Wahrheit herauszuschälen, das ist in Sträulis Werk "Salomo, die Königsquelle" vorzüglich dargestellt und belegt.
Salomo – die Königsquelle

Das Alte Testament erscheint dem heutigen Menschen in der Regel düster und fremd. Es zeigt sich aber in einem ganz anderen Licht, wenn es gelingt, sich von dogmatischen Vorurteilen zu lösen und die verschiedenen
Überlieferungsstränge der biblischen Schriften voneinander zu Unterscheiden, das heißt, den Grundbestand der Bibel von den späteren Überlagerungen durch Priester – von ihrem grobschlächtigen Denken, ihren grausamen Opferkulten sowie ihren auf Äußerlichkeiten gerichteten Geboten – zu trennen.
In der Fachwissenschaft ist man sich heute darüber einig, dass der Grundbestand der Bibel aus der glanzvollsten Epoche Israels, der Zeit König Salomos (965–926 v. Chr.), stammt. Weil der Verfasser ein alles
überragender Anhänger Jahwes war, wird er als Jahwist und seine Überlieferung als Quellenstrang mit dem Sigel J bezeichnet. Wer aber war dieser Jahwist, der in unübertroffener Klarheit und künstlerischer Meister-
schaft die Höhen und Tiefen des Menschenlebens beschreibt und aufzeigt, wie Jahwe den strauchelnden Menschen immer wieder aufrichtet und zum Humanen hinführt?

http://www.museion2000.ch/buecher/#salomo

Gruß

Arius
 

Artaxerxes

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Hi Arius,

es mag sein, dass Salomo zu seinem - und seines Volkes - Ruhm die ersten schriftlichen Historienberichte in Auftrag gab. Würde ja aufgrund seines damaligen Herrschaftsbereiches auch Sinn machen.

Das Problem mit der Bibel stellt sich für mich jedoch anders dar. Im Gegensatz zu den christlichen Kirchen erzählt die Bibel - für mich - zunächst einmal nur die Geschichte eines Volkes. Die Anfänge - von der Erschaffung der Welt, hin zu Abraham - sind natürlich etwas mystisch verbrämt, dann jedoch wird die Geschichte so erzählt, wie sie sich höchstwahrscheinlich auch abgespielt hat. Keilschriftfragmente aus der Zeit Abrahams - gefunden in Mari (Haran) - bestätigen die Normadeneinfälle, vor denen die Herrscher in Mari - durch deren Außenposten - ausdrücklich gewarnt werden.

Und so zieht sich ein roter Faden durch die Bibel. Immer dann, wenn markante Ortsangaben gemacht werden, lassen sich diese auch nachweisen bzw. wurden archäologisch bestätigt.

Im NT gibt es auch viele, nachvollziehbaren Ortsangaben. Allerdings werden die handelnden Personen - über andere Quellen - nicht ausreichend dokumentiert. Es handelte sich ja hier nur um "einfache" Leute, die sich nicht in Stein verewigt haben.

Und so haben dann die Schreiber des NT - wie auch die christlichen Kirchen, aus Ermangelung sicherer Quellen - wieder mystifiziert. Ob es sich nun um die Grabeskirche handelt, oder die Via Dolerosa, dies wurden alles bekannte Pilgerstätten obwohl stark bezweifelt werden kann, dass Jesus dort sein Kreuz getragen hat bzw. beigesetzt wurde.

Durch das kirchliche Dogma wird eben nicht weiter hinterfragt, ob sich diese Geschichte nicht auch anders dargestellt hat. Als Beispiel für diesen blinden Dogmatismus seien nur die unzähligen Reliquien genannt, die aus dem "heiligen Land" nach Europa gebracht wurden (vor allem nach den Kreuzzügen). Forscher haben mal nachgerechnet, dass die nach Europa verbrachten Knochen für doppelt so viel "Heilige" ausgereicht hätten, als zugeschrieben. Hier könnte zwar eine C14-Datierung Klarheit schaffen, diese wird - aus nachvollziehbaren Gründen - jedoch meist nicht durchgeführt.

Hier ist eben die Diskrepanz zwischen denen, die die Worte des NT in vielfältiger Weise auszulegen versuchen, ohne nachzuforschen, ob sich denn die Geschichte wirklich so - oder mindestens so ähnlich - abgespielt hat bzw. ob das Wort, dass man einem bestimmten Autor in den Mund legt, sich auch tatsächlich auf diesen zurückführen lässt. Es ärgert einen halt mächtig, dass Dichtung zu Wahrheit mutiert, nur weil es zufällig jemanden gerade in den Kram gepasst hat.

Gruß Artaxcerxes
 

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