Depressives, ein Hilfe in der Not

Der Legat

Geselle
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...wenn die Nacht keinen neuen mehr Morgen begrüßen kann


Kennst Du das Gefühl dieser grausamen Leere, das Gefühl bedeutungslos und unfähig zu sein? Ein Nichts das eigentlich keinen Sinn mehr hat?
Ich fühle mich leer, ausgebrannt, waffenlos und ausgeliefert all denen die sich in Ihrem Glück nicht bewusst sind was sie einem Unglücklichen antun. Ich laufe im Kreis, suche eine Orientierung; einen Punkt der Sicherheit gibt. Doch immer wieder rutscht er weg, der Griff geht ins Leere; fasst das Nichts und stürzt mich noch tiefer. Ja, es ist das Gefühl in einem tiefen Loch zu sitzen, welches glatte Wände hat und der Boden beginnt sich zu spalten auf dem Du sitzt. Die Einsamkeit paart sich mit Frustration, erzeugt Aggression und bewegt deine Seele ins Aus. Fragen tun sich auf..... Antworten werden gesucht....und niemand kann helfen. Du lässt keine Hilfe zu, warum auch? Denn Dir selbst ist nicht klar warum es so ist, wie der Auslöser heißt und weshalb Du es nicht alleine schaffen sollst. Doch der Riss im Gefängnis Deiner Seele wird immer größer, die Energie zur Abwehr benötigt entweicht. Das Herz wird schwer, die Kraft schwindet und Du fragst Dich. Was passiert wenn die Nacht keinen neuen Morgen mehr begrüßen kann.

Euer Legat
 

Gwen

Geselle
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AM ENDE VERNICHTETE DER MENSCH HIMMEL UND ERDE.
UND DIE ERDE WAR WÜST, UND LEER,UND ES WAR FINSTER IN DER TIEFE.
UND DER LETZTE MENSCH SCHRIE:
ES WERDE LICHT!
ABER ES BLIEB DUNKEL.
UND SO WARD AUS EINEM ABEND OHNE MORGEND , DIE LETZTE NACHT.

MICHAEL ENDE


eure gwen
 

Tarvoc

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Jörg Zink schrieb:
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Aber nach vielen Jahrmillionen war der Mensch endlich klug genug. Er sprach: Wer redet hier von Gott? Ich nehme mein Leben und meine Zukunft selbst in die Hand. Er nahm sie und es begannen die letzten sieben Tage der Erde.

Am Morgen des ersten Tages beschloß der Mensch, frei zu sein und gut, schön und glücklich. Nicht mehr Ebenbild eines Gottes, sondern ein Mensch. Und weil er an etwas glauben mußte, glaubte er an die Freiheit und an das Glück, an Zahlen und Mengen, an die Börse und an den Fortschritt, an die Planung und seine Sicherheit. Denn zu seiner Sicherheit hatte er den Grund zu seinen Füßen gefüllt mit Raketen und Atomsprengköpfen.

Am zweiten Tage starben die Fische in den Industriegewässern, die Vögel am Pulver aus der chemischen Fabrik, das den Raupen bestimmt war, die Feldhasen an den Bleiwolken von der Straße, die Schoßhunde an der schönen roten Farbe der Wurst, die Heringe am Öl auf dem Meer und an dem Müll auf dem Grunde des Ozeans. Denn der Müll war aktiv.

Am dritten Tage verdorrte das Gras auf den Feldern und das Laub an den Bäumen, das Moos an den Felsen und die Blumen in den Gärten. Denn der Mensch machte das Wetter selbst und verteilte den Regen nach genauen Plan. Es war nur ein kleiner Fehler in dem Rechner, der den Regen verteilte. Als sie den Fehler fanden, lagen die Lastkähne auf dem trockenen Grund des schönen Rheins.

Am vierten Tage gingen drei von vier Milliarden Menschen zugrunde. Die einen an den Krankheiten, die der Mensch gezüchtet hatte, denn einer hatte vergessen, die Behälter zu schließen, die für den nächsten Krieg bereitstanden. Und ihre Medikamente halfen nichts. Die hatten zu lange wirken müssen in Hautcremes und Schweinelendchen. Die anderen starben am Hunger, weil etliche von ihnen den Schlüssel zu den Getreidesilos versteckt hatten. Und sie fluchten Gott, der ihnen das Glück doch schuldig war. Er war doch der liebe Gott!

Am fünften Tage drückten die letzten Menschen den roten Knopf, denn sie fühlten sich bedroht. Feuer hüllte den Erdball ein, die Berge brannten, die Meere verdampften und die Betonskelette in den Städten standen schwarz und rauchten. Und die Engel im Himmel sahen, wie der blaue Planet rot wurde, dann schmutzig braun und schließlich aschgrau. Und sie unterbrachen ihren Gesang für zehn Minuten.

Am sechsten Tage ging das Licht aus. Staub und Asche verhüllten die Sonne, den Mond und die Sterne. Und die letze Küchenschabe, die in einem Raketenbunker überlebt hatte, ging zugrunde an der übermäßigen Wärme, die ihr nicht gut bekam.

Am siebten Tage war Ruhe. Endlich: Die Erde war wüst und leer, und es war finster über den Rissen und Spalten, die in der trockenen Erdrinde aufgesprungen waren. Und der Geist des Menschen geisterte als Totengespenst über dem Chaos. Tief unten, in der Hölle, aber erzählte man sich die spannende Geschichte von dem Menschen, der seine Zukunft selbst in die Hand nahm, und das Gelächter dröhnte hinauf bis zu den Chören der Engel.
 

Gwen

Geselle
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:arrow: und jetzt ist meine mühsam erarbeitete positive Stimmung mit einem Schlag zu Nichte gemacht :!: :cry:
 

Redeemer

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@der Legat: hast das selber geschrieben? kommt mir alles irgendwie so verdammt bekannt vor...
 

Der Legat

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@ Redeemer

Ja, das ist eine Eigenproduktion. Eine sogenannte Momentaufnahme meiner Gefühle. Leider erlebe ich diese Phasen immer öfter und mache mir Sorgen über die eigene Person und ihrer Persöhnlichkeit. Es war nicht nur ein Text, sondern ein erlebtes Gefühl.

Euer Legat
 

BigIgnazion

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legatenhilfe....

lese er:

herman hesse - daemian
herman hesse - steppenwolf

in dieser reihenfolge



vielleicht wird es dir auch nicht helfen und du brauchst einen anderen "daemian", meiner ist jedenfalls der von hesse

grüße, der big
 

Crow

Meister
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Irrtum

Irrtum

Es hat sich so viel Schmerz in mir gesammelt,
dass ich die Wände meiner Adern spüre
und nicht mehr weiss, warum ich weinen möchte

Ich sehe meinen Freunden in die Augen
Und höre nicht, was sie beim Sprechen sagen.
Ich möchte ihre Körper nicht spüren.

Es hat sich so viel Schmerz in mir gesammelt,
dass jedes Lächeln mich daran erinnert.
Ich fühle, dass ich morgen sterben werde.

Von meinem einst mal depressiven Mütterchen
 

Der Legat

Geselle
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@BigIgnazion

Danke für die Tipps. Habe selbst den Steppenwolf als Spiegel meiner Seele benannt.

Euer Legat
 

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