Das Volk der Elohim
Zunächst einmal möchte ich mich für den Inhalt dieses Threads entschuldigen und vielleicht auch distanzieren, denn er spiegelt nicht meine persönliche Meinung wieder (merkwürdig nicht wahr?) und ist dennoch von mir entworfen (zumindest habe ich bisher nichts Ähnliches gehört). Ich werde ein Phänomen ansprechen, zu welchem ich persönlich bisher viel wissenschaftlerische und einleuchtender formulierte Thesen gehört habe, dennoch erscheint vielleicht auch die folgende Behauptung (gerade im Hinblick auf die WV Lesergruppe bezogen) interessant. Mein Vorschlag also: Dieser Thread kann als Forschungsthread im Hinblick auf die These dienen, oder aber auch als Aufklärender Bericht, der die These absolut zerschmettert. Wie dem auch sei, es wird auf jeden fall lehrreich.
These:
In der Epoche der Erzväter gab es neben anderen Großmächten noch die Herrschaft der Elohim. Dabei handelte es sich um ein Volk oder aber auch um eine Herrscherdynastie. Die Elohim hatten nicht unbedingt Extraterrestrische Ursprünge, es ist allerdings nicht auszuschließen.
Die folgenden Überlegungen beziehen sich explizit nur auf das 1. Buch Mose und selbst dort nicht auf alle Geschichten (es ist zu erahnen, dass eine Schöpfungsgeschichte nicht historisch sein kann):
Wer die Genesis (das 1. Buch Mose) durchschaut findet sich einem Paradoxon gegenüber, gerade der abendländische Leser ist verwirrt, denn er findet nicht nur einen, sondern gleich mehrere Gottesnamen vor (deutlich sticht es hervor, wenn man sich die Originale zu Gemüte führt). Der deutsche Interessierte kann den folgenden Erklärungen mit einer Luther Übersetzung folgen, da hier die einzelnen Gottesnamen unterschiedlich hervorgehoben werden (ich meine gehört zu haben, dass dies bei anderen Übersetzungen nicht der Fall sein soll). Wir finden folgende Gottesnamen:
- Elohim (vgl. Luther: Gott): Mit der Materie vertraute erkennen die semitische Wurzel El, welche (so die Annahme) die allgemeine Götterbeschreibung ist. Verwunderlich ist die Plural Endung „im“, welche folgendermaßen gedeutet wird
o Pluralis majestatis: (die gängigste Deutung) Vergleichbar mit europäischen Königen, welche über sich selbst in der 3. Person sprechen um die Besonderheit auszudrücken
o Sprachwandlung: Ein vorhandener Begriff wurde durch die Zeit hindurch auf neue Umstände angepasst (was nicht selten vorkommt) und eine ursprüngliche Bezeichnung steht nun für einen Gott
o Tatsächlicher Plural: Es handelt sich hierbei um mehrere Wesen/Götter
- JHWH (vgl. Luther: DER HERR [Großschreibung!]): Oft falsch vokalisiert ist dies der Name des Gottes (so wie Paul, Paul heißt und Mensch ist, so heißt dieser JHWH und gehört der „Gattung“ El [Gott] an). Ich bitte um Sensibilität und somit darum, diesen Namen nicht zu vokalisieren, da dieser Name den Juden heilig ist (nie würde einer auf die Idee kommen und diesen Aussprechen). Weder die Zeugen haben den Namen richtig vokalisiert, noch sollte der andere Begriff verwendet werden, welcher sich selbst in der Wissenschaft größter Beliebtheit erfreut. Danke. Da ich aber im Folgenden auf diesen Namen zusprechen komme, werde ich stattdessen Adonai schreiben (das heißt soviel wie: Mein Herr, Der Herr, Herr..)
Soweit erstmal zu den Namen. Es heißt „die Thora ist ewig“, und jede Interpunktion und jede Übersetzung ist bereits eine ganz eigene Interpretation der Thora, welchen einen eigenen Sinn nach sich zieht. Was ist, wenn manche Stellen falsch interpretiert wurden?
Was ist, wenn Elohim ursprünglich keine Bezeichnung für Gott/Götter war, sondern für ein Volk (wie die Ägypter) oder für ein bestimmtes Amt/eine bestimmte Bevölkerungsschicht, welche besonders mächtig waren (vgl. später die Zadokiden). Ja, vielleicht erhielten beide ihre Außergewöhnlichkeit durch umfassendes Wissen/Charisma, ob man soweit gehen möchte dieses auf Extraterrestrische Quellen zurückzuführen oder nicht, muss noch gar keine Rolle spielen.
Wäre dann ein El ein Mitglied dieser mächtigen Gruppierung (vgl. deutscher)? Elohim die Bezeichnung im Plural (vgl. Deutsche)? Und wäre Adonai, dann einer dieser Elohim (vgl. Paul), ja vielleicht ein besonders mächtiger, gar der Herrscher der Elohim? Müssen wir von einer Überregionalen Macht oder zumindest Bekanntheit ausgehen, wo doch auch andere Sprachen von diesen Elohim wissen?
Lassen wir mehr oder weniger moralische Mythosgeschichten weg (Paradies, Sündenfall, Kain… welche wohl eher durch spätere Autoren auf bekannte Namen der Geschichte reflektiert wurden), so wird es in Genesis 5 das erste Mal spannend. Was findet man hier? Eine Chronik. Eine Chronik, wie sie des Öfteren im Tanach (hebräische Bibel) auftritt und wie sie den meisten Lesern als eher langweilig erscheint. Wenn wir hier die Zahlenspielereien außen vor lassen (ob es sich um symbolische [wahrscheinlicher!] oder reale Lebensjahre handelte ist für uns egal), so erhalten wir die genealogische Linie, den Stammbaum, welcher einfach zur Ahnenverehrung dazugehörte (die wenigsten unseres Kulturkreises pflegen einen solchen, schade) und somit nicht verwunderlich, sondern im Gegenteil: interessant, klingt. Erstattet er uns doch von einer interessanten Begegnung Bericht:
[Gn5.24, Luther] „Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen“
Es geht um Henoch, den Ur-Großvater vom guten Noah. Und hier könnten wir bereits ein wenig die These probieren. Wir wissen, dass wenn Luther Gott schreibt, in der Bibel Elohim steht. Möchte man sich einen Moment der Überlegung anschließen, so könnte da stehen:
„Und weil er mit den Elohim wandelte, nahmen ihn die Elohim hinweg und er ward nicht mehr gesehen.“
Henoch vielleicht ein Diplomat, zumindest ein guter Kumpel der Elohim, erhält zur Belohung eine Reise zu den Elohim, wo auch immer das gewesen sein mag. Auch der Blick ins Original ist spannend:
„Und Henoch wandelte [im Sinne von verkehren] mit den [im Original findet man hier eindeutig einen bestimmten Artikel. Warum?] Elohim und er war nicht mehr, denn die [hier ist kein Artikel zu finden, was aufgrund des Eigennamens auch nicht notwendig wäre] Elohim nahmen ihn.“
Nächste Stelle:
Lamech zeugt Noah und spricht:
[Gn5.29] „[…] Der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf dem Acker, den Adonai [Luther: der HERR] verflucht hat.“
Dies ist der einzige gesprochene Satz in dieser Chronik, welcher sich auf den verfluchten Acker des Paradieses bezieht und ihn mit der Person Noah verbindet. Über die nachträgliche Einfügung dieses Satzes aus mythologischen Gründen kann gestritten werden. Auch bin ich mir über die Noahgeschichte noch nicht ganz im Klaren, ich lasse sie vorerst aus und komme zum wichtigsten Punkt.
Das Gespann Adonai – Abra(ha)m
Wer ist er nun, dieser Adonai (noch mal als Erinnerung, gemeint ist der Name JHWH)? Sicher ist, dass er (die mythologischen Geschichten nicht bedacht) bereits mit Abraham in Kontakt tritt und dessen Familie immer wieder aus der Patsche hilft, bis zu Josef, welcher in Ägypten inhaftiert wird und fortan nichts mehr von Adonai hört. Ja, sein Sohn Jakob kriegt Adonai überhaupt nicht mehr zu Gesicht.
Wenn wir von der wahrscheinlichen und gängigen Meinung des jüdischen Gottes für einen Augenblick abstand nehmen wollen… ist Adonai vielleicht ein Herrscher? Ein Herrscher über ein Land, ein Raumschiff (bitte stellt euch, wenn ihr an Aliens denkt, keine kleinen grünen/grauen vor), eines bestimmten Standes? Wie dem auch sei, eins ist klar: Dieser Kerl hat mächtig viel zu sagen in der Gegend.
Ja.. die Chronik hätte fortlaufen können: …, Nahor, Terach, Abram, Isaak,…, aber nein, bei Abram setzt die erzählende Geschichte erneut ein. Warum? Es ist die Begegnung mit Adonai, die Abram so besonders und erzählenswert macht.
Die kurze Vorgeschichte: Abram zieht mit seinem Papa Terach (bzw. dieser mit Abram) und einigen anderen aus ihrem Heimatland Chaldäa Richtung Kanaan, vermutlich gepeinigt durch eine in Chaldäa herrschende Dürre/Hungersnot. Dann setzt die Erzählung ein, man weiß nicht wo (irgendwo in Haran), man weiß nicht wann, und vor allem Warum. Die beiden Protagonisten: Adonai und Abram.
Gleichwohl auffallend die Begeisterung, mit der Abram Altäre für Adonai baut. Vergleichbar mit dem heutigen Zweck oder handelte es sich gar um Funkstationen? (man sollte beachten, dass dem Fremdwort erst im Nachhinein die Übersetzung von Altar angehängt wurde)
Schließlich wird dem Kinderlosen Abram ein Erbe aus „seinem Leib“ versprochen, wenngleich sowohl Abram und Sarai das Zeugungsfähige Alter längst überschritten haben. Eine Prozedur der künstlichen Befruchtung? Warum will Adonai, dass Abram Kinder bekommt. Ist er in dieser Hinsicht einfach ein guter Freund oder will er an die alten Erfolge der Elohim (Kreuzung Elohim – Mensch) anknüpfen?
Adonai bei Abraham in Mamre
[Gn18, Luther]
„Und Adonai erschien [im Original steht: sich sehen lassen] ihm (Abraham) im Hain Mamre. […]Und als er (Abraham) seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. […]“
Wer kommt da zu Besuch? Vornehmlich sind das drei Männer, einer von ihnen der mächtige Adonai, welcher nach Sara schaute und ihr einen Embryonen einsetzte.
[Gn21] „Und Adonai suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und tat an ihr, wie er geredet hatte. Und Sara ward schwanger […]“
Das Genesis 18 und 21 unmittelbar zusammenhängen ist leicht erkennbar. In Genesis 18 besucht Adonai Abraham und sorgt, auf welche Weise auch immer, für die Schwangerschaft Saras. Und sagt: [Gn18.14] „Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben.“
Während in Genesis 21 genau von dieser Aussage die Rede ist:
[Gn21.2] „Und Sara ward schwanger und gebar dem Abraham in seinem Alter einen Sohn um die Zeit, von der Adonai zu ihm geredet hatte.“
Die Abschnitte dazwischen schieben lediglich Geschichten in diesem Jahr ein.
Wir erfahren also:
- Adonai schenkt der betagten Sara einen Sohn; selbst sie hält dies zunächst für unmöglich
- Er weiß, dass es ein Junge sein wird
- Die Schwangerschaft dauert ungefähr ein Jahr
Schließlich (wieder in Gn18) brechen die drei Männer auf, Ziel: Sodom. Dort kommen allerdings nur zwei der Männer an (vgl. Gn19.1), Adonai selber fehlt.
Luther übersetzt Engel, doch das im Original stehende Wort steht erst einmal für Gesandte/Boten. Diese beiden Boten wollen also Sodom zerstören, Lot allerdings wollen sie zunächst noch aus der Stadt retten.
Was ist merkwürdig an der Geschichte? Die beiden Männer dürften sich kaum eine Stunde in der Stadt aufgehalten haben, schon erscheint die breite, mit Fackeln ausgerüstete Volksmasse. Irgendwer muss also die beiden gesehen und erkannt (!) haben, aufgrund welcher Merkmale auch immer. Zumindest waren die Elohim nicht unbekannt. So heißt es auch Gn19.13:
„Denn wir werden diese Stätte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor Adonai; der hat uns gesandt sie zu verderben“
Irgendwas hat dem großen Herrscher Adonai also nicht gefallen… die Stadt muss weg.
[Gn19.24] „Da ließ Adonai Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra“ ..ein nuklearähnlicher Supergau, welcher die zurückbleibende Frau zur Salzsäule erstarren lässt (verlor sie alle Flüssigkeit?)
Nun könnte man noch weitere Beispiele herauskramen. Fakt ist aber, dass Adonai ziemlich alt wird, so überlebt er doch glatt einige Generationen, und Fakt ist, dass Josef der letzte ist, der von ihm hört (von Abschnitt 40-50 ist der Name nur noch einmal in Form eines Hilferufes zu finden, mehr nicht… und dann ist das 1. Buch Mose auch schon vorbei).
So wird Josef, welcher bei den Ägyptern wohnt, wird fälschlicherweise beschuldigt die Frau seines Herren berührt zu haben, und so steckt ihn dieser ins Gefängnis. [vgl. Gn39.20] Zum Glück muss er da nicht einfach nur vergammeln, denn Adonai legt noch einmal ein gutes Wort für ihn ein:
[Gn39.21 f] „Aber Adonai war mit ihm und neigte die Herzen zu ihm und ließ ihn Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis, so dass er ihm alle Gefangenen im Gefängnis unter seine Hand gab und alles, was dort geschah, durch ihn geschehen musste. Der Amtmann über das Gefängnis kümmerte sich um nichts; denn Adonai war mit Josef, und was er tat, dazu gab Adonai Glück.“
Und mit diesem im Vergleich eher unspektakulären Auftritt verschwindet Adonai aus der Geschichte des 1. Buches Mose.
Ziemlich einflussreich muss er schon gewesen sein, schließlich wurde im Nachhinein die ganze Mythosgeschichte mit seinem Namen versehen, vergleichbar mit einem Kaiserkult also.
Wer war er also, dieser Adonai? Herrscher der Elohim? War Elohim ein selbst gewählter Name, oder doch tatsächlich ein semitischer Ausdruck für Gott/Götter, welcher einfach auf dieses überaus mächtige Volk Anwendung fand. Entstand durch den Kontakt Adonai – Abraham und durch die spätere Berufung auf diese Ereignisse der spezifische Gottesname?
Oder alles nur Bullshit
Zunächst einmal möchte ich mich für den Inhalt dieses Threads entschuldigen und vielleicht auch distanzieren, denn er spiegelt nicht meine persönliche Meinung wieder (merkwürdig nicht wahr?) und ist dennoch von mir entworfen (zumindest habe ich bisher nichts Ähnliches gehört). Ich werde ein Phänomen ansprechen, zu welchem ich persönlich bisher viel wissenschaftlerische und einleuchtender formulierte Thesen gehört habe, dennoch erscheint vielleicht auch die folgende Behauptung (gerade im Hinblick auf die WV Lesergruppe bezogen) interessant. Mein Vorschlag also: Dieser Thread kann als Forschungsthread im Hinblick auf die These dienen, oder aber auch als Aufklärender Bericht, der die These absolut zerschmettert. Wie dem auch sei, es wird auf jeden fall lehrreich.
These:
In der Epoche der Erzväter gab es neben anderen Großmächten noch die Herrschaft der Elohim. Dabei handelte es sich um ein Volk oder aber auch um eine Herrscherdynastie. Die Elohim hatten nicht unbedingt Extraterrestrische Ursprünge, es ist allerdings nicht auszuschließen.
Die folgenden Überlegungen beziehen sich explizit nur auf das 1. Buch Mose und selbst dort nicht auf alle Geschichten (es ist zu erahnen, dass eine Schöpfungsgeschichte nicht historisch sein kann):
Wer die Genesis (das 1. Buch Mose) durchschaut findet sich einem Paradoxon gegenüber, gerade der abendländische Leser ist verwirrt, denn er findet nicht nur einen, sondern gleich mehrere Gottesnamen vor (deutlich sticht es hervor, wenn man sich die Originale zu Gemüte führt). Der deutsche Interessierte kann den folgenden Erklärungen mit einer Luther Übersetzung folgen, da hier die einzelnen Gottesnamen unterschiedlich hervorgehoben werden (ich meine gehört zu haben, dass dies bei anderen Übersetzungen nicht der Fall sein soll). Wir finden folgende Gottesnamen:
- Elohim (vgl. Luther: Gott): Mit der Materie vertraute erkennen die semitische Wurzel El, welche (so die Annahme) die allgemeine Götterbeschreibung ist. Verwunderlich ist die Plural Endung „im“, welche folgendermaßen gedeutet wird
o Pluralis majestatis: (die gängigste Deutung) Vergleichbar mit europäischen Königen, welche über sich selbst in der 3. Person sprechen um die Besonderheit auszudrücken
o Sprachwandlung: Ein vorhandener Begriff wurde durch die Zeit hindurch auf neue Umstände angepasst (was nicht selten vorkommt) und eine ursprüngliche Bezeichnung steht nun für einen Gott
o Tatsächlicher Plural: Es handelt sich hierbei um mehrere Wesen/Götter
- JHWH (vgl. Luther: DER HERR [Großschreibung!]): Oft falsch vokalisiert ist dies der Name des Gottes (so wie Paul, Paul heißt und Mensch ist, so heißt dieser JHWH und gehört der „Gattung“ El [Gott] an). Ich bitte um Sensibilität und somit darum, diesen Namen nicht zu vokalisieren, da dieser Name den Juden heilig ist (nie würde einer auf die Idee kommen und diesen Aussprechen). Weder die Zeugen haben den Namen richtig vokalisiert, noch sollte der andere Begriff verwendet werden, welcher sich selbst in der Wissenschaft größter Beliebtheit erfreut. Danke. Da ich aber im Folgenden auf diesen Namen zusprechen komme, werde ich stattdessen Adonai schreiben (das heißt soviel wie: Mein Herr, Der Herr, Herr..)
Soweit erstmal zu den Namen. Es heißt „die Thora ist ewig“, und jede Interpunktion und jede Übersetzung ist bereits eine ganz eigene Interpretation der Thora, welchen einen eigenen Sinn nach sich zieht. Was ist, wenn manche Stellen falsch interpretiert wurden?
Was ist, wenn Elohim ursprünglich keine Bezeichnung für Gott/Götter war, sondern für ein Volk (wie die Ägypter) oder für ein bestimmtes Amt/eine bestimmte Bevölkerungsschicht, welche besonders mächtig waren (vgl. später die Zadokiden). Ja, vielleicht erhielten beide ihre Außergewöhnlichkeit durch umfassendes Wissen/Charisma, ob man soweit gehen möchte dieses auf Extraterrestrische Quellen zurückzuführen oder nicht, muss noch gar keine Rolle spielen.
Wäre dann ein El ein Mitglied dieser mächtigen Gruppierung (vgl. deutscher)? Elohim die Bezeichnung im Plural (vgl. Deutsche)? Und wäre Adonai, dann einer dieser Elohim (vgl. Paul), ja vielleicht ein besonders mächtiger, gar der Herrscher der Elohim? Müssen wir von einer Überregionalen Macht oder zumindest Bekanntheit ausgehen, wo doch auch andere Sprachen von diesen Elohim wissen?
Lassen wir mehr oder weniger moralische Mythosgeschichten weg (Paradies, Sündenfall, Kain… welche wohl eher durch spätere Autoren auf bekannte Namen der Geschichte reflektiert wurden), so wird es in Genesis 5 das erste Mal spannend. Was findet man hier? Eine Chronik. Eine Chronik, wie sie des Öfteren im Tanach (hebräische Bibel) auftritt und wie sie den meisten Lesern als eher langweilig erscheint. Wenn wir hier die Zahlenspielereien außen vor lassen (ob es sich um symbolische [wahrscheinlicher!] oder reale Lebensjahre handelte ist für uns egal), so erhalten wir die genealogische Linie, den Stammbaum, welcher einfach zur Ahnenverehrung dazugehörte (die wenigsten unseres Kulturkreises pflegen einen solchen, schade) und somit nicht verwunderlich, sondern im Gegenteil: interessant, klingt. Erstattet er uns doch von einer interessanten Begegnung Bericht:
[Gn5.24, Luther] „Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen“
Es geht um Henoch, den Ur-Großvater vom guten Noah. Und hier könnten wir bereits ein wenig die These probieren. Wir wissen, dass wenn Luther Gott schreibt, in der Bibel Elohim steht. Möchte man sich einen Moment der Überlegung anschließen, so könnte da stehen:
„Und weil er mit den Elohim wandelte, nahmen ihn die Elohim hinweg und er ward nicht mehr gesehen.“
Henoch vielleicht ein Diplomat, zumindest ein guter Kumpel der Elohim, erhält zur Belohung eine Reise zu den Elohim, wo auch immer das gewesen sein mag. Auch der Blick ins Original ist spannend:
„Und Henoch wandelte [im Sinne von verkehren] mit den [im Original findet man hier eindeutig einen bestimmten Artikel. Warum?] Elohim und er war nicht mehr, denn die [hier ist kein Artikel zu finden, was aufgrund des Eigennamens auch nicht notwendig wäre] Elohim nahmen ihn.“
Nächste Stelle:
Lamech zeugt Noah und spricht:
[Gn5.29] „[…] Der wird uns trösten in unserer Mühe und Arbeit auf dem Acker, den Adonai [Luther: der HERR] verflucht hat.“
Dies ist der einzige gesprochene Satz in dieser Chronik, welcher sich auf den verfluchten Acker des Paradieses bezieht und ihn mit der Person Noah verbindet. Über die nachträgliche Einfügung dieses Satzes aus mythologischen Gründen kann gestritten werden. Auch bin ich mir über die Noahgeschichte noch nicht ganz im Klaren, ich lasse sie vorerst aus und komme zum wichtigsten Punkt.
Das Gespann Adonai – Abra(ha)m
Wer ist er nun, dieser Adonai (noch mal als Erinnerung, gemeint ist der Name JHWH)? Sicher ist, dass er (die mythologischen Geschichten nicht bedacht) bereits mit Abraham in Kontakt tritt und dessen Familie immer wieder aus der Patsche hilft, bis zu Josef, welcher in Ägypten inhaftiert wird und fortan nichts mehr von Adonai hört. Ja, sein Sohn Jakob kriegt Adonai überhaupt nicht mehr zu Gesicht.
Wenn wir von der wahrscheinlichen und gängigen Meinung des jüdischen Gottes für einen Augenblick abstand nehmen wollen… ist Adonai vielleicht ein Herrscher? Ein Herrscher über ein Land, ein Raumschiff (bitte stellt euch, wenn ihr an Aliens denkt, keine kleinen grünen/grauen vor), eines bestimmten Standes? Wie dem auch sei, eins ist klar: Dieser Kerl hat mächtig viel zu sagen in der Gegend.
Ja.. die Chronik hätte fortlaufen können: …, Nahor, Terach, Abram, Isaak,…, aber nein, bei Abram setzt die erzählende Geschichte erneut ein. Warum? Es ist die Begegnung mit Adonai, die Abram so besonders und erzählenswert macht.
Die kurze Vorgeschichte: Abram zieht mit seinem Papa Terach (bzw. dieser mit Abram) und einigen anderen aus ihrem Heimatland Chaldäa Richtung Kanaan, vermutlich gepeinigt durch eine in Chaldäa herrschende Dürre/Hungersnot. Dann setzt die Erzählung ein, man weiß nicht wo (irgendwo in Haran), man weiß nicht wann, und vor allem Warum. Die beiden Protagonisten: Adonai und Abram.
Gleichwohl auffallend die Begeisterung, mit der Abram Altäre für Adonai baut. Vergleichbar mit dem heutigen Zweck oder handelte es sich gar um Funkstationen? (man sollte beachten, dass dem Fremdwort erst im Nachhinein die Übersetzung von Altar angehängt wurde)
Schließlich wird dem Kinderlosen Abram ein Erbe aus „seinem Leib“ versprochen, wenngleich sowohl Abram und Sarai das Zeugungsfähige Alter längst überschritten haben. Eine Prozedur der künstlichen Befruchtung? Warum will Adonai, dass Abram Kinder bekommt. Ist er in dieser Hinsicht einfach ein guter Freund oder will er an die alten Erfolge der Elohim (Kreuzung Elohim – Mensch) anknüpfen?
Adonai bei Abraham in Mamre
[Gn18, Luther]
„Und Adonai erschien [im Original steht: sich sehen lassen] ihm (Abraham) im Hain Mamre. […]Und als er (Abraham) seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. […]“
Wer kommt da zu Besuch? Vornehmlich sind das drei Männer, einer von ihnen der mächtige Adonai, welcher nach Sara schaute und ihr einen Embryonen einsetzte.
[Gn21] „Und Adonai suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und tat an ihr, wie er geredet hatte. Und Sara ward schwanger […]“
Das Genesis 18 und 21 unmittelbar zusammenhängen ist leicht erkennbar. In Genesis 18 besucht Adonai Abraham und sorgt, auf welche Weise auch immer, für die Schwangerschaft Saras. Und sagt: [Gn18.14] „Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben.“
Während in Genesis 21 genau von dieser Aussage die Rede ist:
[Gn21.2] „Und Sara ward schwanger und gebar dem Abraham in seinem Alter einen Sohn um die Zeit, von der Adonai zu ihm geredet hatte.“
Die Abschnitte dazwischen schieben lediglich Geschichten in diesem Jahr ein.
Wir erfahren also:
- Adonai schenkt der betagten Sara einen Sohn; selbst sie hält dies zunächst für unmöglich
- Er weiß, dass es ein Junge sein wird
- Die Schwangerschaft dauert ungefähr ein Jahr
Schließlich (wieder in Gn18) brechen die drei Männer auf, Ziel: Sodom. Dort kommen allerdings nur zwei der Männer an (vgl. Gn19.1), Adonai selber fehlt.
Luther übersetzt Engel, doch das im Original stehende Wort steht erst einmal für Gesandte/Boten. Diese beiden Boten wollen also Sodom zerstören, Lot allerdings wollen sie zunächst noch aus der Stadt retten.
Was ist merkwürdig an der Geschichte? Die beiden Männer dürften sich kaum eine Stunde in der Stadt aufgehalten haben, schon erscheint die breite, mit Fackeln ausgerüstete Volksmasse. Irgendwer muss also die beiden gesehen und erkannt (!) haben, aufgrund welcher Merkmale auch immer. Zumindest waren die Elohim nicht unbekannt. So heißt es auch Gn19.13:
„Denn wir werden diese Stätte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor Adonai; der hat uns gesandt sie zu verderben“
Irgendwas hat dem großen Herrscher Adonai also nicht gefallen… die Stadt muss weg.
[Gn19.24] „Da ließ Adonai Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra“ ..ein nuklearähnlicher Supergau, welcher die zurückbleibende Frau zur Salzsäule erstarren lässt (verlor sie alle Flüssigkeit?)
Nun könnte man noch weitere Beispiele herauskramen. Fakt ist aber, dass Adonai ziemlich alt wird, so überlebt er doch glatt einige Generationen, und Fakt ist, dass Josef der letzte ist, der von ihm hört (von Abschnitt 40-50 ist der Name nur noch einmal in Form eines Hilferufes zu finden, mehr nicht… und dann ist das 1. Buch Mose auch schon vorbei).
So wird Josef, welcher bei den Ägyptern wohnt, wird fälschlicherweise beschuldigt die Frau seines Herren berührt zu haben, und so steckt ihn dieser ins Gefängnis. [vgl. Gn39.20] Zum Glück muss er da nicht einfach nur vergammeln, denn Adonai legt noch einmal ein gutes Wort für ihn ein:
[Gn39.21 f] „Aber Adonai war mit ihm und neigte die Herzen zu ihm und ließ ihn Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis, so dass er ihm alle Gefangenen im Gefängnis unter seine Hand gab und alles, was dort geschah, durch ihn geschehen musste. Der Amtmann über das Gefängnis kümmerte sich um nichts; denn Adonai war mit Josef, und was er tat, dazu gab Adonai Glück.“
Und mit diesem im Vergleich eher unspektakulären Auftritt verschwindet Adonai aus der Geschichte des 1. Buches Mose.
Ziemlich einflussreich muss er schon gewesen sein, schließlich wurde im Nachhinein die ganze Mythosgeschichte mit seinem Namen versehen, vergleichbar mit einem Kaiserkult also.
Wer war er also, dieser Adonai? Herrscher der Elohim? War Elohim ein selbst gewählter Name, oder doch tatsächlich ein semitischer Ausdruck für Gott/Götter, welcher einfach auf dieses überaus mächtige Volk Anwendung fand. Entstand durch den Kontakt Adonai – Abraham und durch die spätere Berufung auf diese Ereignisse der spezifische Gottesname?
Oder alles nur Bullshit