Clement tritt aus SPD aus

dkR

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Ich seh da jetzt keinen Zusammenhang zwischen befristet und Leiharbeit.
Das sind doch zwei völlig verschiedene Konzepte
 

Angel of Seven

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dkR schrieb:
Ich seh da jetzt keinen Zusammenhang zwischen befristet und Leiharbeit.
Das sind doch zwei völlig verschiedene Konzepte


Richtig... deswegen sollte man eine Statistik von Leiharbeit in Europa nicht als Maß nehmen um sich über die Häufigkeit von befristeter schlecht bezahlte Arbeit insgesamt ein Bild zu machen....
 

dkR

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Wieso ist Befristung automatisch schlecht bezahlt?
*verwirrtbin*
ne, du hast recht
 

Ein_Liberaler

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Eigentlich meinte ich, daß die Dienstleistung "Vermittlung in befristete Arbeitsverhältnisse" grob überteuert ist, so wie IMplo das beschreibt, und daß das in einer Marktwirtschaft anders sein sollte.

Diese superfreie Marktwirtschaft im Bezug zu Menschen wird gerade in China oder Indien praktiziert. Ist es etwa das, was wir als zivilisierte Menschen anstreben sollten?

Marktwirtschaft ist Vertragswirtschaft. Du wirst einräumen müssen, daß das chinesische und das indische Modell mit ihrer Korruption, ihrem mangelhaften Rechtsschutz und, in China, der einseitigen bevorzugung der Arbeitgeber, höchst unvollkommene Marktwirtschaften darstellen.

Machen wir uns nichts vor... es wird immer ein Überangebot an menschlicher Arbeitskraft vorhanden sein, irgendwo auf der Welt geht es einer Person noch schlechter, die den Drecksjob für noch weniger Geld macht.

Nö, warum? Warum wird dann überhaupt noch in D produziert?

Jaaa.... aber insgesamt geht es "den Chinesen" ja nun angeblich besser durch dieses geile Wirtschaftssystem, klar wenn man nur die neuen Prachtstädte und nicht die Landbevölkerung sieht von der Zerstörung der Natur ganz abgesehen.

Klar geht es denen besser. Inwiefern geht es denn der Landbevölkerung schlechter? Unter Mao sind sie zu Millionen verhungert. Wenn sie jetzt Bauern von ihrem Land vertreiben, woran liegt das wohl? Am Kapitalismus? Seit wann ist Mißachtung von Eigentumsrechten kapitalistisch?

China ist eine Diktatur. Marktwirtschaft bedarf des Rechtsstaates. Natürlich ist ein bißchen Markt immer schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Wir können diesen Weg nicht mehr einschlagen... das haben wir schon alles getan und liegt Gott sei Dank hinter uns...

Nö, haben wir nicht. Bei der Bauernbefreiung haben unsere Bauern beispielsweise ihr Land als Eigentum erhalten. Außer unter Hitler war es bei uns nie vergleichbar schlimm wie in China.
 

IMplo

Großmeister
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Ich kann es verstehen, daß die FAZ so reagiert.

Zur Meinungsbildung trägt der Ausschluß einer Meinung m.E. nicht sehr viel bei. Ausschluß ist weniger wert, als Widerlegung ;)

Rechts- und Linksaußen vergleichen...nunja, vergleichende Wuissenschaften haben den Ruf, nicht sonderlich exakte Ergebnisse zu liefern ^^

Ich bevorzuge einen freien Austausch politischer Meinungen. Ausschluß ist auch Vermeidung solcher Diskussion. Für eine Zeitung OK, für alle Zeitungen nicht.

Greetz!
IMplo
 

Winston_Smith

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Ich würde mir halt wünschen, dass mehr Medien so mit den Sozialisten umgehen. Niemand würde ernsthaft einen Vertreter der NPD zu Anne Will einladen bzw. würden viele Gäste absagen oder das Studio verlassen. DAS wünsche ich mir auch für die Linkspartei. "Oh, der Lafontain kommt? Dann sage ich ab."


ws
 

IMplo

Großmeister
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Ja, das ist auch stark Ansichtssache.

Wie gesagt: ich denke nicht, daß ein "Rauswurf aus dem Debattierklub" etwas bringt. Schlimmstenfalls werden die Forderungen und Behauptungen der Linken nun nicht mehr öffentlich widerlegt. Sie wird quasi in die "anti-demokratisch-parlamentarische" Ecke gerückt, in welcher sich die NPD bereits befindet. Welche Anziehungskraft so ein Status auf Jugendliche ausübt, das sollte jedem bekannt sein.

Jedes Schwert hat 2 Schneiden, aber keine Klinge schneidet so scharf, wie die der Wahrheit. Und wenn man die Wahrheit verbreiten will, dann muß man auch die Lüge verbreiten, denn das eine relativiert sich am anderen, oder?

Wahrheit und Lüge sind nun nicht die besten Begriffe für das, was ich sagen will, aber ich denke, der tiefere Sinn kommt rüber...

Greetz!
IMplo
 

Winston_Smith

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Ich sehe im aktuellen Umgang zwei große Probleme:

- Erstmal erscheint die SED/PDS/Linkspartei durch die Medienpräsens als Teil der demokratischen Parteienlandschaft. Wenn CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP und Linkspartei an einem Tisch sitzen, gehört die Linksparte dazu und wirkt als "normale" Partei und somit als wählbare Alternative.

- Zweitens können viele Thesen nur schwer widerlegt werden. Nicht, weil sie wahr sind. Sondern weil sie so platt sind. Genossin Wagenknecht behauptet, der "Raubtierkapitalismus" sein schuld. Punkt. Um jetzt die Dummheit dieser Aussage darzustellen, benötigt es schon ein paar mehr Sätze. Und darauf hat der gemeine Wähler meist keine Lust.
Es steht als einfache/platte Parole gegen Inhalte. Ein ungleiches Spiel.

ws
 

IMplo

Großmeister
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Mit dem "Normal"bürger und seinem Interesse, da stimme ich Dir zu.

Daß solche Diskussionen aber von allen Parteien , besonders im Fernsehen, nur zur Propaganda genutzt werden, das steht doch außer Frage denke ich. Wenn man sieht, wie wenig dort inhaltlich diskutiert und stattdessen Lagerdenken praktiziert wird - SOOO sachlich stellen sich die Etablierten auch nicht eben da. Ich halte es für gefährlich, den "Etablierten" das Propagieren ohne Einschränkung zu erlauben, und den "Nicht-Etablierten" nicht - im Grunde sind da alle Parteien gleich: sie nehmen es nicht sio genau mit der Wahrheit, dafür aber mit den Umfragewerten ;)

Greetz!
IMplo
 

Angel of Seven

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Winston_Smith schrieb:
Wen wir nicht zu Gast haben möchten - FAZ lädt Linkspartei nicht zum Diskussionsabend ein

Bravo FAZ! Viel zu lange und viel zu oft bekommen die Sozialisten eine Plattform für Ihre Propaganda.

ws

Ich weiß nicht Winston.. erstmal ist das ein Kommentar und kein Artikel. Zweitens steht da nichts von "FAZ lädt Linkspartei nicht zum Diskussionsabend ein" sondern es geht um bestimmte Personen der Linkspartei, die bestimmte Behauptungen getätigt haben, mit denen der Kommentarschreiber nicht klar kommt und deswegen gegen eine Einladung solcher Leute ist. Von z.B. Lafontaine steht da gar nichts... also würde ich an deiner Stelle die Freudentränen noch eine Weile unterdrücken... :idee:

LG

AoS
 

Winston_Smith

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AoS, natürlich hast Du Recht. Aber es ist für mich schon mal ein guter Anfang, dem alle Medien folgen sollten.

@IMplo
Sicherlich taugen Fernsehauftritte nur bedingt zur politischen Bildung. Allerdings ist die "Propaganda" der demokratischen Parteien noch lange nicht so gefährlich wie die der Linkspartei.

ws
 

IMplo

Großmeister
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Zur Gefährlichkeit stimme ich zu.

Für das bestehende System passt nicht ein einziges Konzept dieser Partei in die Realität.

Anders sehe ich die sache, wenn es, wie damals bei den Grünen, um Einzelthemen geht. Ich frage mich auch immer wieder, warum die etablierten Parteien zwar immer an der Linkspropaganda rumnörgeln, aber die Zielgruppe dieser Partei nicht ernst genug nehmen, um die Linkspartei da zu packen, wo es ihr weh tut...an der Wählerschaft.

Also wenn ich denen den Wind aus den Segeln nehmen will, dann muß ich eben hier und da mal überlegen, wie das anzustellen wäre. Durch Diskussionsausschluß schaffe ich das nicht.

Ich schaffe das aber, indem ich mich für Arbeitslose, Zeitarbeitnehmer, alleinstehende Mütter/Väter, Studenten ohne Elternunterstützung, etc engagiere, die aufgrund ihrer -wenn in manchen Fällen auch nur subjektiv- beklemmenden Situationen natürlich leichte Beute für Linkspopulisten sind. Genau um diese Klientel geht es doch letztlich, im Mittelstand und breiten Bürgertum mit Normalverdienst sollte diese Partei eh keine breite Basis haben.

Daher erkenne ich in einem Ausschluß aus der Diskussion auch den Versuch, sich der im Wahlerfolg der Linken widerspiegelnden Misere nicht stellen zu wollen.

Greetz!
IMplo
 
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