Konnichiwa allerseits
Bitte entschuldigt, wenn ich etwas verzögert antworte - wir hatten hier ein Unwetter und in Anbetracht der elektrischen Entladungen hielt ich es für angemessen, den PC so lange abzuschalten. Nun aber zur Frage:
Zumindest im Zen-Buddhismus verhält es sich so, dass der momentana Zustand des "Hier und Jetzt" das an sich wesentliche und ewige ist.
"Die Ewigkeit ist die unendliche Ausdehnung des Momentes"
Daher ist im Zen-Buddhismus der Gedanke der Reinkarnation auch von weit weniger bedeutung, als in einigen anderen Schulen des Buddhismus.
Da wir in der Regel kein bewusstes Wissen über vorangegangene Inkarnationen haben, auch auf die Vergangenheit ganz allgemein keinen Einfluss mehr haben und einmal dachtes, gesagtes oder getanes nicht wieder rückgängig machen können ist es also von diesem Standpunkt aus
unsinnig sich in klammernder Weise mit der vergangenheit zu befassen.
Ebenso unsinnig erscheint die Fixierung auf etwas, das wir vielleicht dreißig Jahre im Voraus planen mögen - ob es sich in dieser Form, wenn
überhaupt verwirklicht ist nicht durch Tagträume zu schaffen.
Sowohl vergangenes dessen man sich eventuell schämt als auch Träume bezüglich der Zukunft - nach Ansicht des Soto-Zen ist das beste was man
im einen wie im anderen Fall machen kann, ganz im Hier und Jetzt zu weilen und die Vergangenheit bewusst loszulassen oder wenn nötig zu
verarbeiten und andererseits im Hier und Jetzt auch den Trittstein für den
Weg in die Zukunft zu schaffen.
So schreitet man von einem Trittstein des Hier und Jetzt zum nächsten
und jeder Schritt ist ein weiterer bewusster Moment des Augenblicks.....
nicht das Ziel ist wichtig, das streben nach etwas...sondern das achtsame
Gehen des Weges, denn "der Weg entsteht beim gehen"...
Demzufolge sind an sich auch alle theoretischen und philosophischen Werke
über Buddhismus aus der Sicht des Zen an sich unsinnig...
die Erfahrung anderer nachzuvollziehen....sich ihrer gedanken anzunehmen...kann das uns nicht von unserem eigenen Weg abbringen?
Wie ich gerne sage: "Man sollte vor lauter Vorrausplanung des Weges nicht vergessen einen Fuß vor den anderen zu setzen!"
<gassho> ist eine Geste des Respekts...durch das Zusammenlegen beider Hände wird symbolisch die Dualität aufgehoben und die ursprüngliche Einheit allen Seins betont...das "Ich" und die Buddha-Natur sind eins...und die Buddha-Natur in mir grüßt die Buddha-Natur in dir. Mein Meister benutzte in diesem Zusammenhang auch oft den Begriff des
"ishin-denshin" - "Von meinem Herzen zu deinem Herzen". Die Inder nennen diese Haltung, das anneinanderlegen der Hände als Geste des tiefen Respekts "Namaste"...vielleicht ist dieser Begriff geläufiger...
Mit freundlichen Grüßen
Der eure im Dharma
<gassho>
Hona Sainara
Tenshin