Ein_Liberaler schrieb:
Maschinensteuer. Natürlich war meine Antwort ein wenig spöttisch.
All unseren Wohlstand verdanken wir doch Maschinen, angefangen mit Wasserrädern und Spinnmaschinen. Seit Jahrhunderten nehmen uns die Maschinen mehr und mehr Arbeit ab, und es geht uns nicht schlechter, sondern besser dadurch. Du siehst nur den entlassenen Arbeiter. Sein Kollege arbeitet aber dank der Maschine produktiver und verdient mehr Geld, der Konsument bekommt die Ware billiger, und der Unternehmer, dem mehr Gewinn bleibt, ist auch ein Mensch. Jahrhundertelang haben die wegrationalisierten Arbeiter anderweitig eine Beschäftigung gefunden, in neuen Branchen, wenn nicht überhaupt dank der Maschine nicht ein Arbeiter wegfiel, sondern die Produktion erhöht wurde.
Eine Maschinensteuer würde die Maschine weniger rentabel machen und all die Vorteile für Unternehmer, Arbeiter und Konsument schmälern. Schlimmstenfalls würde sie den Einsatz der Maschine und damit den Fortschritt ganz verhindern.
Auch ist nicht einzusehen, wieso der Unternehmer für den Arbeiter sein Leben lang verantwortlich sein soll. Ich bin ja auch nicht für die Handwerker verantwortlich, die ich kommen lasse. Sie erfüllen ihren Auftrag, ich bezahle sie, und dann müssen sie sehen, wie sie weiterkommen.
Natürlich ist die momentane hohe Arbeitslosigkeit ein schwerwiegendes Problem. Sie liegt aber nicht an den Maschinen, und sie läßt sich nicht finanzieren, indem man dem Unternehmer quasi verbietet, seine Belegschaft zu reduziern. Dann bräuchten wir auch Schutzzölle... Schuld an der Arbeitslosigkeit sind gesetzliche Regelungen, die die Beschäftigung eines Arbeiters einerseits, die Arbeit andererseits, unrentabel machen.
technischer fortschritt ist natürlich nicht unbedingt was schlechtes... ich habe gern einen computer und wenn ich in einer fabrik keine riesenlasten stemmen muss und mein kreuz nicht immer in der gleichen weise verrenken muss, dann bin ich der maschine, die das macht schon dankbar....
doch sehen wir den tatsachen doch ins gesicht... die fortschreitende technisierung hand in hand mit globalisierung und einer stolz angeschwollenen weltbevölkerung sorgt für eine umverteilung der arbeitskraft bzw. stellenweise zu einer massiven vernichtung von arbeitsstellen...
offenbar brauchen wir in deutschland viele millionen menschen nicht mehr um eine gewisse wirtschaftliche leistungskraft aufrecht zu erhalten... das geht nicht nur uns so.. das ist in japan, in den usa, und in wohl den meisten industrienationen nicht anders....
heerscharen von billigarbeitern sind ideale zulieferer für gewisse zweige der wirtschaft.... so mancher schlosser wird von industrierobotern ersetzt... ein lagerist langt oftmals schon aus um die verwaltung mithilfe von computern und fahrbaren robotern zu übernehmen...
wenn der vollelektronische superarkt realität wird brauchen wir eine vielzahl der verkäufer und verkäuferinnen nicht mehr.. internetshops arbeiten mit einem minimum an personal...
das ist nicht unbedingt schlecht... aber es ist eben eine realität...
ich denke es wird zeit, dass wir uns damit abfinden, dass ein gewisser teil der bevölkerung einfach nicht mehr arbeiten muss, nicht mehr arbeiten kann, weil es einfach nichts zu tun gibt...
( es handelt sich nicht um 4,3 millionen... nimmt man alle mit hinzu, die aus der statistik fallen, weil sie schon zu lange arbeitslos sind, weil sie in maßnahmen gebunden sind oder weil sie mit ich-ags auf das auslaufen ihrer fördermittel warten, dann schätze ich die zahl der arbeitsfähigen aber letztlich beschäftigungslosen bevölkerung auf vielleicht 6 oder 7 millionen )
eine maschinensteuer wäre also meiner meinung nach schon gerechtfertigt.. nicht um den arbeitgeber zu bestrafen sondern um dem von den verdienstquellen ausgeschlossenen bürger zu ermöglichen einer anderen wichtigen rolle innerhalb einer volkswirtschaft nachzukommen... konsumieren....
wir sind eine konsumgesellschaft und ein heer an arbeitslosen und armen führt zu dem was unsere "obristen" so schön ignorant als "konsumboykott" bezeichnen... in der realität ist es doch viel eher so, dass die menschen einfach nicht mehr konsumieren können....
was kann ich mir noch leisten?
vieles von dem was ich mir gern geleistet hätte ist einfach nicht mehr drin...
ich denke man muss volkswirtschaften als ein ganzes verstehen... isoliert nur die industrie und die wirtschaft im auge zu haben, dabei aber den binnenmarkt und den heimischen konsumenten außen vor zu lassen ist fatal.
das problem ist meiner ansicht nach das fortgeführte festhalten an überkommenen volkswirtschaftlichen theorien... es kann nicht ewig wachstum geben... der planet ist endlich.. das heißt die resourcen sind endlich... geld kann nicht einfach aus dem nichts generiert werden... doch trotzdem fordert das derzeitige system wachstum, wachstum und nochmal wachstum... das kann nichts werden....
ein bürgergeld fände ich sicherlich nicht verkehrt.. wer nicht arbeiten will der solls halt lassen.... warum auch nicht.. es wird sich schon einer finden der sich ein paar kröten dazu verdienen möchte... dennoch kann man den der nicht arbeiten will nicht einfach verrecken lassen und konsument ist dieser "arbeitsverweigerer" allemal... wer keine arbeit findet, darf nicht bestraft werden indem man von ihm verlangt jeden noch so beschissenen und sinnlosen job anzunehmen für den er unter umständen so geeignet ist wie die kuh zum fliegen... es wird sich schon jemand finden, der es tut..
kennt jemand einen sektor in dem es an arbeitskräften ernsthaft mangelt.. es sei denn man zieht arbeiten mit in betracht die so schlecht bezahlt werden, dass es an sklaverei grenzt?
unser staat müßte nicht so pleite sein...
wenn ich mir den irrsinn täglicher staatsausgaben ansehe, dann bin ich davon überzeugt, dass nur ein wenig vernunft milliarden pro jahr sparen könnte...
ich sage nur agentur für arbeit... ein webprojekt, dass über 150 millionen euro kostet? kann sich jemand ernsthaft vorstellen, dass es das nicht billiger gibt? ich komme aus der branche und kann mit bestimmtheit sagen, dass das webprojekt der agentur für arbeit keine million wert ist... nicht eine...
ich weiß von diversen schreibtischnachkaufaktionen in ämtern.. da wurden schreibtische für 500 euro das stück bestellt und anschließend wurden sie verschenkt... wiel sie der eu-norm nicht entsprachen .... anschließend wurden wieder neue schreibtische gekauft.. ich habe einen der alten schreibtische, die man unbedingt ausmustern musste... ich habe dieses möbel seit drei jahren und es wird noch weitere jahre bei mir stehen... kurzum... es erscheint mir keinen grund zu geben weshalb man das möbel überhaupt ausmustern musste.... ein zeitloses büromöbel... pragmatisch im design.. praktisch im gebrauch... kaum zu verbessern ( leute wir reden von einem schreibtisch... welche anforderungen kann man an so ein ding stellen? )
mir fällt da die bundeswehr ein, die lieber für uralte it-systeme festplatten mit seltenheitswert einkauft ( die dinger sind einfach ein vielfaches teurer als herkömmliche, handelsübliche festplatten mit der zehnfachen speichergröße weil sie praktisch in keinem computer mehr verbaut werden... es werden nur noch ganz wenige von den alten dingern hergestellt... ) anstatt für einen tick weniger geld einfach neue geräte einkauft...
mir fallen da noch viele solche beispiele ein... wie etwa die brücke, die mann über stillgelegte geleise gebaut hat..
all das kostet milliarden... jahr für jahr der gleiche irrsinn..