"Benito Mussolini, wird vom Maler und Bildhauer Gustinus Ambrosis so dargestellt wie er sich gern selbst gesehen hatte (siehe linkes Bild). Mussolini, der Visionär, der als Kopf die Geschicke Italiens lenkt. Er, die Lichtgestalt, die über die Grenzen Italiens hinaus, die Macht an sich reißen will und damit Italien wieder zur Weltmacht auferstehen lassen will. Den Blick entschlossen, erhaben und kompromisslos auf sein Ziel gerichtet, das Römische Reich wiederherzustellen, er ähnelt durch die Mimik einer antiken Götterfigur.
Unnachgiebig ist sein Handeln, wenn er auf Gegenwehr stoßen sollte, bei seinen Vorhaben. Sein Kopf ist von „vollendeter griechischen Schönheit“ , aber dennoch kalt und hart.
Das Kolosseum, als Sinnbild des Römischen Reiches fest verankert in seinem Gedächtnis, als Leitmotiv seiner Politik, als Arena, zur Selbstdarstellung, als Inszenierung für sich selbst. Auch er selbst wird durch einen aufgesetzten Helm, zumindest im bildlichen Sinne, zu einer Art Gladiator.
Außerdem sind zwei Siegestore erfolgreicher römischer Feldherren zu erkennen, die wohl eine Kontinuität zu Mussolini herstellen sollen. Für ihn könnte das nächste Siegestor errichtet werden, oder es ist bereit eines der Beiden.
Der Kopf scheint fest eingearbeitet zu sein, wie eine in Stein gehämmerte Skulptur. Mussolini ist festverwachsen mit Italien. Er wird zum Sinnbild der Staatsgewalt, er verschmilzt mit dem Staat und wird dadurch eins mit ihm.
Typisch sind der starre Blick, der vorgeschobene Unterkiefer und das fliehende Kinn, die charakteristisch für die Selbstdarstellung Mussolinis sind. Sein Gesicht soll sich dem Volk durch gewisse sich wiederholende Merkmale ins Gedächtnis einprägen, ja sogar einmeißeln, wie der gemalte Kopf in Stein gehauen wurde.
Italien ist menschenleer, ein Anzeichen dafür, dass Mussolini sich als Italien sah, für ihn existierten nicht die italienischen Bürger, sondern nur er, als Herrscher und Staatsfigur, der Staat Italien wurde auf seine Person reduziert. Festzuhalten bleibt auch noch seine Stellung, die durch die Größenrelationen völlig überzogen ist, sie stellt ihn nicht Seite an Seite mit dem Volk und den Soldaten, die ja nicht mal dargestellt wurden, sondern erhebt ihn zu einer Art Gott.
Hubert Lanzinger versuchte auf eine ganz andere Art und Weise den Führerkult, in diesem Fall von Adolf Hitler, hervorzuheben (siehe rechtes Bild). Hitler wird als mittelalterlicher Ritter in Rüstung, mit aufgepflanzter Hakenkreuzfahne, dargestellt. Das Gesicht gezeichnet vom Kampf, seine Frisur jedoch, wie immer absolut in Form. Auch seine Rüstung ist makellos weiß und zeigt keine Spuren einer Schlacht, ja sie besitzt mit dem reinen Weiß sogar etwas Heiliges und Leuchtendes. Er zieht vorne weg in den Krieg gegen den Feind und sitzt mit stolz geschwellter Brust im Sattel. Er trägt keine erkennbare Waffe bei sich, so als wäre allein sein angsteinflößender, strenger Blick eine Waffe die den Gegner besiegen könnte. Die Aussage „Ich bin einer von euch“ ist deutlich zu erkennen. Die Einheit von „Volk-Reich-Führer“ wird betont. Der mutige Adolf Hitler ist sich nicht zu fein in den Krieg zu ziehen und für Deutschland zu kämpfen. Allerdings wirkt der Versuch Hitler als Vollender einer bis ins Mittelalter hineinreichende Kontinuität darzustellen unbegründet. Die Propagandamaschinerie Deutschlands benutzte oft mittelalterliche Figuren, denen sie dann Züge von Hitler gaben, ohne Erklärungen zu geben. Das Bild und die damit entstehende Anmut stehen alleine. Das Bild schaltet alles Persönliche am Führer aus, es wirkt nur auf Grund von Gestik, Mimik, und Haltung.
Damit sind einige Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten festzuhalten.
Hitler wirkt in der Darstellung eher anmutig, elegant, majestätisch und sehr erhaben, Mussolini hingegen martialisch, grob, plump und brachial.
Es stehen sich Futurismus, bei Mussolini und eher altertümliche Kunst, bei Adolf Hitler, gegenüber.
Hitler ist „leibhaftig“ anwesend und als Person nicht verfremdet, sondern von den Proportionen real dargestellt. Mussolini hingegen wird abstrahiert und ist als Mensch nicht mehr zu erkennen. Für Mussolini war eine Einheit mit demdem Volk nie erstrebenswert, er fühlte sich nicht mit ihnen auf einer Ebene. Hitler betonte die Gleichheit immer wieder und stellt sich damit auf eine Stufe mit dem deutschen Volk.
Adolf Hitler reiht sich in die Reihen der Soldaten ein und zeigt sich als Kämpfer. Benito Mussolini ist ebenfalls als Kämpfer dargestellt, allerdings in einer unerreichbaren Distanz zu seinem Volk. Er steht alleine und wird am Kampf nicht teilnehmen, zumindest nicht in der Ebene des gewöhnlichen Soldaten, sondern an einer höheren, göttlicheren Front. Auch die Augen weisen starke Ähnlichkeiten auf. Schwarz, eigentlich kaum auszumachen und dennoch mit einer stechenden Direktheit, die sofort auffällt.
Doch beide sind vereint in ihrer völligen Überhöhung der eigenen Person. Sie werden als göttlich dargestellt und übertreiben mit ihrer Ausstrahlung von Stolz und Ehre, denn auch in der Realität war diese Ausstrahlung nicht in diesem Ausmaß gegeben." copyright kaleidoskop lol
Das hab ich nun drinstehen.
Wer sich für meine gesamte Facharbeit interessiert, kann sich ja mal melden, verschicke sie gerne. (weil ich so stolz bin *grins*)