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http://www.weltverschwoerung.de/viewtopic.php?t=3113#64295
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Beweise dringend gesucht
Die Informationen der USA über die Gefährdung durch Irak sind teils vage, teils dubios
Martina Doering
Alle Informationen, die in den letzten Monaten, Wochen und Tagen zu Irak publik gemacht wurden, gleichen einem Haufen bunter Steine. Diese Steine, so scheint es, gehören zu einem Bild, das ähnlich wie bei einem Puzzle-Spiel, in seinen Umrissen längst vorliegt: Die US-Regierung plant einen Krieg gegen Irak zum Sturz Saddam Husseins. Denn der Irak strebe nach Massenvernichtungswaffen oder besitze sie bereits, unterstütze Terrororganisationen und bedrohe weiterhin seine unmittelbaren Nachbarn sowie Israel. Klare Beweise dafür gibt es nicht. Unter anderem deshalb wollen weder die arabischen Staaten, noch die europäischen Staaten die USA unterstützen. Jetzt werden in Washington eine Fülle von Hinweisen und Indizien aus dem Hut gezaubert, um die Behauptungen zu untermauern. Doch diese sind in vielen Fällen nicht nur vage, sondern auch ziemlich dubios.
So wurde Anfang der Woche der Leichnam von Abu Nidal, einem der meistgesuchten Terroristen, in Bagdad aufgefunden. Irak erklärte nun, Abu Nidal habe ein Komplott gegen die irakische Regierung geplant und sich selbst umgebracht. Doch während anderswo noch gerätselt wird, warum dieser Terrorist im Ruhestand in Bagdad umkam, stellte US-Außenamtssprecher Philip Reeker in Washington fest, "dass Abu Nidal in Bagdad gestorben ist, unterstreicht die Unterstützung des internationalen Terrorismus durch den Irak".
Ebenfalls Anfang der Woche zeigte CNN dann Videos, die Giftgas-Experimente an Hunden dokumentierten. Diese Bänder sollen nach Angaben des amerikanischen Nachrichtensenders von El-Kaida-Mitgliedern gedreht und jetzt zufällig im Wüstensand gefunden worden sein. Die Aufnahmen seien laut CNN der bisher solideste Beweis, dass Terroristen chemische Kampfstoffe entwickeln. Danach berichtete der Sender ABC, eine kleine Gruppe von El-Kaida-Terroristen habe in einem Labor in Nord-Irak giftige Stoffe an mindestens einem Menschen sowie Tieren getestet. Nord-Irak allerdings steht unter Selbstverwaltung irakischer Kurden, also genau jener Gruppen, die Washington als Bündnispartner gewinnen will. Es sollen zwar "radikale Kurden" gewesen sein, die mit den El-Kaida-Testern zusammengearbeitet haben - doch wie sich daraus eine Verbindung zu Saddam Hussein ergeben soll, ist höchst rätselhaft. Wenn nicht gar widersinnig: El-Kaida-Chef Osama Bin Laden beschimpft Saddam Hussein als "schlechten Moslem", und selbst radikale Kurden werden kaum für den Diktator in Bagdad arbeiten, der einst gegen ihr Volk Giftgas einsetzte. US-Verteidigungsminister Rumsfeld schließlich warnte in einem Memorandum, das am Sonntag bekannt wurde, vor einer Gefahr durch Marschflugkörper in den Händen "gegnerischer" Länder - ob Irak damit gemeint ist, kann sich jeder selbst aussuchen.
Es lässt sich kaum bezweifeln, dass Saddam Hussein ein übler Diktator ist. Doch die meisten arabischen Länder und vor allem die Europäer - mit Ausnahme der britischen Regierung - lehnen ein militärisches Vorgehen gegen Irak ab. Dass die europäischen Verbündeten "einfach nicht relevant" seien, wie der Vorsitzende des Ausschusses für Verteidigungspolitik, Richard Perleen am Sonntag bekräftigte, stimmt so nicht: 74 Prozent der Amerikaner befürworten zwar ein militärisches Vorgehen gegen Irak. Aber nur 22 Prozent meinen, dass Irak eine so eindeutige Gefahr für die USA darstellt, dass Washington jetzt auch ohne die Unterstützung der Verbündeten handeln müsste. All diese Hinweise, Berichte und Vermutungen sind eher Teil einer Kampagne, mit denen die Europäer bekehrt werden sollen, die die USA ganz entgegen aller Alleingangs-Parolen eben doch brauchen. Und sei es auch nur, um sich im eigenen Land die Zustimmung zum Krieg zu sichern.