Winston_Smith schrieb:
Da ich mich an die [Ordnung] halte, habe ich nichts zu befürchten. Und wenn [mal nicht], muß ich mich nach Strafe auch nicht ärgern, weil ich ja gewußt habe, daß ich gegen ein Gesetz verstoße...
winston
Oh man! Das hätte der echte Winston Smith am Ende des Buches "1984" auch sagen können, nachdem er von O'Brien assimiliert wurde ('tschuldigung, daß ich die Thematik wieder aufgreife).
Das mit den gesammelten Daten ist durchaus eine prekäre Sache.
In Zukunft dürfen wir uns vielleicht auf einige interessante "Gespräche" freuen.
"Es stehen hier zwei Fragen an, Herr Schulz. Erstens: Ihre allgemeine politische Zuverlässigkeit, und die reicht viele Jahre zurück. Warum ist jemand wie Sie so abgerutscht?Aber die beschäftigt uns heute nicht - wenigstens nicht direkt. Zweitens: Ihr Verhalten während der letzten Woche ..."
"Ich habe mir Ihre Akte angesehen. Sie schreiben gern. Ständig Notizen machen, Listen zusammenstellen. Ganz der frustrierte Autor. Sagen Sie: Sind Sie Linkshänder oder Rechtshänder? Achja, das haben Sie ja schon der Lufthansa angegeben."
"Ja, Herr Schulz, so geht das nicht. Der ganze Stil Ihres Vorgehens ist gegen die Regierung gerichtet. Sie haben die andere Seite nicht gehört. Sie hätten jederzeit hingegen können und sich informieren können, aber das wollten Sie ja nicht. Dahinter steht wohl das Modell: Alles gegen den Staat und die Vorgesetzten! Sie sagen also, man müsse nicht alle Gesetze befolgen. Wissen Sie, daß Sie damit außerhalb der Verfassung stehen? Gesetze sind bei uns immer von der Mehrheit des Volkes gemacht, nämlich von den gewählten Vertretern. Sie aber wollen subjektiv entscheiden, welche Gesetze Ihnen passen?
Sie haben noch nicht einmal die Behörde angehört, die Sie anstellt. Das ist keine Loyalität. Sie haben zweitens geschrieben, daß Widerstand gegen Gesetze möglich sei. Stehen Sie überhaupt auf der Seite dieses Staates, der Verfassung?"