Berlusconi glaubt an ETA-Anschlag
Berlusconi hält ETA für Drahtzieher
Während die Ermittlungen gegen radikale islamische Kreise wegen der Anschläge in Madrid auf Hochtouren laufen, ist der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi davon überzeugt, dass die baskische Untergrundsorganisation ETA für die Attentate in Spanien verantwortlich ist.
"Aznar hat Recht"
"Ich bin überzeugt, dass (der scheidende spanische Premierminister Jose Maria, Anm.) Aznar im Recht ist. Ich bin überzeugt davon, dass die ETA auf die eine oder andere Weise an den Anschlägen des 11. März beteiligt war", sagte Berlusconi im Gespräch mit Journalisten der Tageszeitungen "Corriere della Sera" und "La Stampa".
"Habe keine Beweise"
"Meine Überzeugung stützt sich auf eine Analyse der Ereignisse, ich habe aber keine Beweise", meinte Berlusconi. "Bestimmte Zufälle erwecken den Eindruck, dass ein grausamer Mechanismus großer Perfektion am Werk ist, um bestimmte politische Folgen zu bewirken", wurde Berlusconi zitiert.
"Eine Operation dieser Art muss von einem sehr raffinierten Gehirn geplant worden sein, das die Lage in Spanien seht gut kennt. Daher glaube ich nicht, dass so etwas nur von vier Beduinen von El Kaida organisiert, geplant und verwirklicht worden ist", sagte Berlusconi.
"Lokale Komplizen"
Seine Meinung teilt auch der italienische Innenminister Giuseppe Pisanu. "Man ermittelt in islamistischen Kreisen, es ist jedoch undenkbar, dass die Terroristen nicht mit lokalen Komplizenschaften in Spanien rechnen konnten, da mindestens 50 Personen zur Durchführung des Attentats eingesetzt und 150 Kilo Sprengstoff verwendet wurden."
"Das beunruhigt mich. Das bedeutet eigentlich, dass der islamistische Terror erstmals aktive Komplizenschaft in Europa gefunden hat, nicht nur unter den extremistischen Gruppen der 17 Millionen Moslems in Europa, sondern auch unter nationalen Terrorgruppen", meinte Pisanu.
Warnung vor Kooperationen in Italien
Der italienische Innenminister warnte vor möglichen Verbindungen zwischen radikalen Moslems und linksextremistischen Gruppen in Italien, die in den vergangenen Jahren die Morde an den Arbeitsrechtsexperten Massimo D'Antona und Marco Biagi verübt sowie mehrere Paketbomben gelegt haben.
http://www.orf.at/040317-72090/index.html?url=http://www.orf.at/040317-72090/72092txt_story.html
Berlusconi will die Völker "okzidentalisieren und erobern"
Peter Riedlberger 28.09.2001
Der Medienmogul und Chef der italienischen Exekutive betonte während seines Deutschlandbesuchs die "Überlegenheit der abendländischen Kultur"
So ganz aus dem Zusammenhang gerissen scheinen die von Berlusconi geäußerten Sätze allerdings nicht zu sein. Laut Silvio Berlusconi sollten die Leute im Westen "sich der Überlegenheit unserer Kultur bewusst sein", die einen "breiten Wohlstand" und den "Respekt der Menschenrechte, der religiösen Rechte - was in den islamischen Ländern nicht existiert - und der politischen Rechte" sichere. "Die Freiheit der Individuen, der Völker" sei nicht "das Erbe anderer Kulturen wie der islamischen". Das Abendland müsse "die Völker okzidentalisieren und erobern: Es hat dies mit der kommunistischen Welt gemacht und es hat dies mit einem Teil der islamischen Welt gemacht," auch wenn es "einen anderen Teil gebe, der vor 1.400 Jahren stehen geblieben ist." (...)
Wenn Berlusconi mit "okzidentalisieren" meint, man müsse den Völkern Freiheit und Wohlstand bringen, dann kann man sich dem getrost inhaltlich anschließen, auch wenn die Wortwahl vermessen ist. Bekanntlich gibt es auch jede Menge nicht abendländische Länder mit Reichtum und Freiheit: Japan, Israel, Singapur.... Was er jedoch mit "conquistare" (erobern) meint, bleibt schleierhaft. Hoffen wir, dass es nur eine unglückliche Metapher ist.
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/9675/1.html
Berlusconi als Kämpfer gegen den Anti-Semitismus geehrt
Florian Rötzer 24.09.2003
In New York erhält der italienische Regierungschef trotz seiner Mussolini-Bemerkungen von der jüdischen Organisation Anti-Defamation League einen Preis für seine Treue zu den USA und Israel
(...)Berlusconi, der bereits einen deutschen Sozialdemokraten im Europaparlament als Lagerkommandanten beschimpft hatte (Kaput Lager), für den die islamische Kultur der christlichen unterlegen ist (Berlusconi will die Völker "okzidentalisieren und erobern") und der in seiner Regierung offen rassistisch sich artikulierende Mitglieder hat (Mit Kanonenkugeln oder Internierung in "Regionalen Schutzzonen" außerhalb der EU), wird dennoch von der Anti-Defamation League (ADL) mit dem "Distinguished Statesman Award" ausgezeichnet. Zuvor hatte Jacques Chirac, letztes Jahr Ariel Scharon ("Prime Minister Sharon is a patriot, statesman and, as President Bush said, a man of peace", so ADL-Direktor Foxman) den Preis erhalten.
http://www.heise.de/tp/deutsch/html...utsch/inhalt/co/15699/1.html&words=Berlusconi
Berlusconi hält ETA für Drahtzieher
Während die Ermittlungen gegen radikale islamische Kreise wegen der Anschläge in Madrid auf Hochtouren laufen, ist der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi davon überzeugt, dass die baskische Untergrundsorganisation ETA für die Attentate in Spanien verantwortlich ist.
"Aznar hat Recht"
"Ich bin überzeugt, dass (der scheidende spanische Premierminister Jose Maria, Anm.) Aznar im Recht ist. Ich bin überzeugt davon, dass die ETA auf die eine oder andere Weise an den Anschlägen des 11. März beteiligt war", sagte Berlusconi im Gespräch mit Journalisten der Tageszeitungen "Corriere della Sera" und "La Stampa".
"Habe keine Beweise"
"Meine Überzeugung stützt sich auf eine Analyse der Ereignisse, ich habe aber keine Beweise", meinte Berlusconi. "Bestimmte Zufälle erwecken den Eindruck, dass ein grausamer Mechanismus großer Perfektion am Werk ist, um bestimmte politische Folgen zu bewirken", wurde Berlusconi zitiert.
"Eine Operation dieser Art muss von einem sehr raffinierten Gehirn geplant worden sein, das die Lage in Spanien seht gut kennt. Daher glaube ich nicht, dass so etwas nur von vier Beduinen von El Kaida organisiert, geplant und verwirklicht worden ist", sagte Berlusconi.
"Lokale Komplizen"
Seine Meinung teilt auch der italienische Innenminister Giuseppe Pisanu. "Man ermittelt in islamistischen Kreisen, es ist jedoch undenkbar, dass die Terroristen nicht mit lokalen Komplizenschaften in Spanien rechnen konnten, da mindestens 50 Personen zur Durchführung des Attentats eingesetzt und 150 Kilo Sprengstoff verwendet wurden."
"Das beunruhigt mich. Das bedeutet eigentlich, dass der islamistische Terror erstmals aktive Komplizenschaft in Europa gefunden hat, nicht nur unter den extremistischen Gruppen der 17 Millionen Moslems in Europa, sondern auch unter nationalen Terrorgruppen", meinte Pisanu.
Warnung vor Kooperationen in Italien
Der italienische Innenminister warnte vor möglichen Verbindungen zwischen radikalen Moslems und linksextremistischen Gruppen in Italien, die in den vergangenen Jahren die Morde an den Arbeitsrechtsexperten Massimo D'Antona und Marco Biagi verübt sowie mehrere Paketbomben gelegt haben.
http://www.orf.at/040317-72090/index.html?url=http://www.orf.at/040317-72090/72092txt_story.html
Berlusconi will die Völker "okzidentalisieren und erobern"
Peter Riedlberger 28.09.2001
Der Medienmogul und Chef der italienischen Exekutive betonte während seines Deutschlandbesuchs die "Überlegenheit der abendländischen Kultur"
So ganz aus dem Zusammenhang gerissen scheinen die von Berlusconi geäußerten Sätze allerdings nicht zu sein. Laut Silvio Berlusconi sollten die Leute im Westen "sich der Überlegenheit unserer Kultur bewusst sein", die einen "breiten Wohlstand" und den "Respekt der Menschenrechte, der religiösen Rechte - was in den islamischen Ländern nicht existiert - und der politischen Rechte" sichere. "Die Freiheit der Individuen, der Völker" sei nicht "das Erbe anderer Kulturen wie der islamischen". Das Abendland müsse "die Völker okzidentalisieren und erobern: Es hat dies mit der kommunistischen Welt gemacht und es hat dies mit einem Teil der islamischen Welt gemacht," auch wenn es "einen anderen Teil gebe, der vor 1.400 Jahren stehen geblieben ist." (...)
Wenn Berlusconi mit "okzidentalisieren" meint, man müsse den Völkern Freiheit und Wohlstand bringen, dann kann man sich dem getrost inhaltlich anschließen, auch wenn die Wortwahl vermessen ist. Bekanntlich gibt es auch jede Menge nicht abendländische Länder mit Reichtum und Freiheit: Japan, Israel, Singapur.... Was er jedoch mit "conquistare" (erobern) meint, bleibt schleierhaft. Hoffen wir, dass es nur eine unglückliche Metapher ist.
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/9675/1.html
Berlusconi als Kämpfer gegen den Anti-Semitismus geehrt
Florian Rötzer 24.09.2003
In New York erhält der italienische Regierungschef trotz seiner Mussolini-Bemerkungen von der jüdischen Organisation Anti-Defamation League einen Preis für seine Treue zu den USA und Israel
(...)Berlusconi, der bereits einen deutschen Sozialdemokraten im Europaparlament als Lagerkommandanten beschimpft hatte (Kaput Lager), für den die islamische Kultur der christlichen unterlegen ist (Berlusconi will die Völker "okzidentalisieren und erobern") und der in seiner Regierung offen rassistisch sich artikulierende Mitglieder hat (Mit Kanonenkugeln oder Internierung in "Regionalen Schutzzonen" außerhalb der EU), wird dennoch von der Anti-Defamation League (ADL) mit dem "Distinguished Statesman Award" ausgezeichnet. Zuvor hatte Jacques Chirac, letztes Jahr Ariel Scharon ("Prime Minister Sharon is a patriot, statesman and, as President Bush said, a man of peace", so ADL-Direktor Foxman) den Preis erhalten.
http://www.heise.de/tp/deutsch/html...utsch/inhalt/co/15699/1.html&words=Berlusconi