Beckstein prescht mit Killerspiel-Gesetzesplan vor

agentP

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Die Frage ist, wie viele Kinder in der Gruppe sind und wie sehr sich Erzieher darum kümmern können.
Dafür gibt es einen Schlüssel wie viele Kinder pro Betreuer sein dürfen und in den meisten Kinderläden oder -gärten zumindest hier in Berlin wird der auch ausgefüllt, was bedeutet, dass normalerweise eine Erzieherin immer für gleich viele Kinder zuständig ist. In privaten Kinderbetreuungsanstalten oder auf dem Land mag das anders sein.

Eines ist sicher: Im Gegensatz zu euch beiden verbringe ich allein mit zirka 12 Stunden am Tag erheblich mehr Zeit mit unserer Tochter - und ich beobachte sie dabei sehr genau und spreche auch mit meiner Frau darüber.
Naja, fein. Es gibt aber heutzutage genug Eltern, die beide berufstätig sind und die darauf angewiesen sind, dass die Erzieher auf so etwas achten und wie gesagt: Meiner Erfahrung nach tun sie das auch wenn sie etwas taugen, denn zu ihrem Job gehört es nun mal.
Abgesehen davon haben Erzieher wenn es um Entwicklungsdefizite oft einen neutraleren Blick als die Eltern, die oft genug zwischen Hysterie und gnadenloser Überschätzung des eigenen Nachwuchses oszillieren.

Also haben die Eltern zum Schluss den richtigen Schritt unternommen und sich zuvor zu sehr auf Dritte verlassen. Ob die Eltern nun entsprechend sensibilisiert sind?
Natürlich haben sie sich auf Dritte verlassen. Wenn kein konkreter Verdacht auf eine Entwicklungsstörung vorliegt, wie sollen sie denn dann auf die Idee kommen sich nicht zu verlassen? Oder konsultierst du jedes mal automatisch mindestens 2 Ärzte, auch wenn der erste sagt, dein Kind ist völlig gesund. Das ist doch absurd.
Natürlich verlasse ich mich als Elter auf Ärzte, Erzieher und Lehrer, solange ich nicht einen begründeten Verdacht habe, sie liegen mit ihrer Einschätzung falsch. Bleibt mir auch nix übrig, weil so viel Internet und Ratgeberbücher gibt es gar nicht, dass das eine entsprechende Ausbildung ersetzen könnte.


Mond an Erde, Mond an Erde ... ich habe schon oft erlebt, dass sich unser Kind derart auf ein Spielzeug konzentriert, als dass es nichts mehr zu hören scheint. Andererseits hört sie sehr gut, da sie manchmal das Schließen der Tür vor mir wahrnimmt. Das sind Dinge, die Erzieher dazu verleiten mögen, falsche Schlüsse zu ziehen. Das ist die Info, die ein Arzt braucht. Aber es ist in erster Linie die Info aus den Beobachtungen der Eltern.
Und jetzt erkläre mir nochmal, warum Erzieher, die durchaus dafür ausgebildet sind aus gewissen Verhaltensweisen Schlüsse zu ziehen eher falsche Schlüsse ziehen sollen als Eltern, die in der Regel nicht nur kein oder wenig Fachwissen haben, sondern zudem in der Regel auch noch schwer voreingenommen bezüglich der eigenen Brut sind?

Mal ganz abgesehen davon gibt es Entwicklungsstörungen, die bei weitem nicht so auffällig sind, wie ein schlechtes Gehör oder solche, die sich in erster Linie im Sozialverhalten oder im Kontakt mit anderen Kindern offenbaren und die Eltern folgerichtig kaum mitbekommen.
 

holo

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agentP schrieb:
Dafür gibt es einen Schlüssel wie viele Kinder pro Betreuer sein dürfen und in den meisten Kinderläden oder -gärten zumindest hier in Berlin wird der auch ausgefüllt, was bedeutet, dass normalerweise eine Erzieherin immer für gleich viele Kinder zuständig ist. In privaten Kinderbetreuungsanstalten oder auf dem Land mag das anders sein.
Und was besagt der Schlüssel? Ergibt sich daraus eine optimale Gruppenstärke? Optimal für wen? Und in Berlin gibt es auch immer mehr private Kitas - nennt sich Privatisierung zwecks Einsparung.
Vielleicht erreiche ich heute Abend eine Bekannte, die in einem Kindergarten arbeitet - dann kann ich noch mehr zum Thema schreiben.

Die Gruppenstärke einer Schule in B-Adlershof beträgt derzeit für die dort einzige 3. Klasse 32 Kinder. 32 Kinder! Das macht mir echt Angst ... und stärkt sicher nicht mein Vertrauen in staatliche Institutionen.

agentP schrieb:
Naja, fein. Es gibt aber heutzutage genug Eltern, die beide berufstätig sind und die darauf angewiesen sind, dass die Erzieher auf so etwas achten (...)
Schon klar ... das war eine Reaktion darauf:
Wanderer schrieb:
Aber der Kindergarten hat keine Schuld. Wo lebst du auf dem Mond ? Hast du Kinder ? Schon mal erlebt was da los ist ?

Ich bringe meine Tochter um 7.00 Uhr in den Kindergarten, meine Frau holt sie um 17.00 Uhr ab. Ich komme um 19.00 Uhr nach Hause um 19.30 geht sie ins Bett. Da hat wer am meisten Zeit mit meinem Kind verbracht ? Sicher nicht die Erzieher im Kindergarten...

Was wollte er damit sagen? Er selbst verbringt nicht so viel Zeit mit seinem Kind und fragt mich, wo ich lebe. Er fragt, ob ich Kinder habe um womöglich feststellen zu dürfen, dass ich nicht mitreden kann. Das habe ich mit meiner Antwort versucht, ihm gegenüber klar zu stellen.

Mir ist durchaus klar, dass es Paare gibt, die beide Arbeiten gehen. Aber - und das muss halt jeder mit sich selbst ausmachen - ich begnüge mich gern mit einer Halbtagsstelle um mehr Zeit für unser Kind zu haben.

Ich frage nicht, wozu Eltern Kinder in die Welt setzten und dabei immer wieder froh sind, wenn die Kinder in der Schule oder im Kindergarten sind.
Ich frage nicht, warum Eltern nach wie vor ihre Karriere fortsetzen und trotzdem Kinder groß ziehen (lassen).


agentP schrieb:
Natürlich haben sie sich auf Dritte verlassen. Wenn kein konkreter Verdacht auf eine Entwicklungsstörung vorliegt, wie sollen sie denn dann auf die Idee kommen sich nicht zu verlassen? Oder konsultierst du jedes mal automatisch mindestens 2 Ärzte, auch wenn der erste sagt, dein Kind ist völlig gesund. Das ist doch absurd.
Du kannst es auch Paranoia nennen, ich lese dennoch gerne nach und spreche mit anderen Bekannten, die in der Medizin oder Pädagogik tätig sind.

agentP schrieb:
Natürlich verlasse ich mich als Elter auf Ärzte, Erzieher und Lehrer, solange ich nicht einen begründeten Verdacht habe, sie liegen mit ihrer Einschätzung falsch. Bleibt mir auch nix übrig, weil so viel Internet und Ratgeberbücher gibt es gar nicht, dass das eine entsprechende Ausbildung ersetzen könnte.
Für mich stecken dahinter keine Götter - die machen genauso ihre Fehler. Die Frage ist, muss oder kann ich mich verlassen?


agentP schrieb:
Und jetzt erkläre mir nochmal, warum Erzieher, die durchaus dafür ausgebildet sind aus gewissen Verhaltensweisen Schlüsse zu ziehen eher falsche Schlüsse ziehen sollen als Eltern, die in der Regel nicht nur kein oder wenig Fachwissen haben, sondern zudem in der Regel auch noch schwer voreingenommen bezüglich der eigenen Brut sind?
Weil Erzieher keine Ärzte sind? Weil alle diese Leute niemals ein Kind allein über einen längeren Zeitraum betreuen? Weil sie auch darauf angewiesen sind, dass die Eltern sie dabei unterstützen?

agentP schrieb:
Mal ganz abgesehen davon gibt es Entwicklungsstörungen, die bei weitem nicht so auffällig sind, wie ein schlechtes Gehör oder solche, die sich in erster Linie im Sozialverhalten oder im Kontakt mit anderen Kindern offenbaren und die Eltern folgerichtig kaum mitbekommen.
Davon ist hier nur leider nicht die Rede gewesen.

Gruß
Holo
 

agentP

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Und was besagt der Schlüssel? Ergibt sich daraus eine optimale Gruppenstärke? Optimal für wen? Und in Berlin gibt es auch immer mehr private Kitas - nennt sich Privatisierung zwecks Einsparung.
Vielleicht erreiche ich heute Abend eine Bekannte, die in einem Kindergarten arbeitet - dann kann ich noch mehr zum Thema schreiben.

Das interessiert mich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Was mich interessiert ist, dass ich 4 1/2 Jahre ein Kind in einer Neuköllner Kita hatte und davon 3 Jahre im Vorstand war. Diese Kita war immer voll belegt und trotzdem waren die Erzieherinnen immer in der Lage auf Dinge hinzuweisen, die ihnen an Kindern auffielen und haben das auch immer als ihren Job betrachtet. Es scheint also zu gehen. Auch in meinem Bekanntenkreis kenne ich mindestens 2 Kinder aus anderen Kitas, wo es die Erzieherinnen waren, die die Eltern zum Arzt oder zum sozial-psychiatrischen Dienst geschickt haben, weil ihnen über einen längeren Zeitraum Dinge aufgefallen sind. Das ist die Messlatte, die ich ansetze. nicht mehr und nicht weniger.

Ich frage nicht, wozu Eltern Kinder in die Welt setzten und dabei immer wieder froh sind, wenn die Kinder in der Schule oder im Kindergarten sind.
Ich frage nicht, warum Eltern nach wie vor ihre Karriere fortsetzen und trotzdem Kinder groß ziehen (lassen).
Da bin ich aber froh, daß du nicht fragst, weil ich allein die Fragen womöglich für reichlich anmassend oder wenigstens naiv halten würde.

Du kannst es auch Paranoia nennen, ich lese dennoch gerne nach und spreche mit anderen Bekannten, die in der Medizin oder Pädagogik tätig sind.
Das mache ich auch, aber ich wäre nie so vermessen zu denken, dass ich deswegen kompetenter wäre als der Arzt, dem ich mein Kind nach reichlicher Prüfung immer wieder anvertraue.

Für mich stecken dahinter keine Götter - die machen genauso ihre Fehler. Die Frage ist, muss oder kann ich mich verlassen?
Gähn. Das "Götterargument" hat so einen Bart. Götter stecken nicht dahinter aber mehr Kompetenz als du und ich in ihrem Bereich haben, in der Regel schon. Du kannst dich noch so informieren, du würdest dein Blinddarm deine Kindes vermutlich trotzdem niemals selber operieren und eine Muskeltonusschwäche wirst du auch nicht diagnostizieren können.

Weil Erzieher keine Ärzte sind?
Müssen sie auch nicht sein, das ist nicht ihr Job. Um zu beurteilen, dass ein Kind in der Sprachentwicklung muss man das auch nicht sein, aber man braucht Erfahrung, Fachwissen und/oder andere gleichaltrige Kinder um vergleichen zu können. Davon haben Erzieher in der Regel mehr als die meisten Eltern.
Weil alle diese Leute niemals ein Kind allein über einen längeren Zeitraum betreuen?
Ist das so? In der o.g. Kita hatte mein Sohn 4 1/2 Jahre die selben 3 Erzieherinnen, die für 15 Kinder zuständig waren.

Davon ist hier nur leider nicht die Rede gewesen.
Nein, aber du hast ja auch gemeinhin generell von Verantwortung und Zuständigkeit gesprochen und nicht nur speziell in Bezug auf Defizite bei der Sprachentwicklung.
 

holo

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agentP schrieb:
Das interessiert mich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Was mich interessiert ist, dass ich 4 1/2 Jahre ein Kind in einer Neuköllner Kita hatte und davon 3 Jahre im Vorstand war. Diese Kita war immer voll belegt und trotzdem waren die Erzieherinnen immer in der Lage auf Dinge hinzuweisen, die ihnen an Kindern auffielen und haben das auch immer als ihren Job betrachtet. Es scheint also zu gehen. (...) Das ist die Messlatte, die ich ansetze. nicht mehr und nicht weniger.
Mit anderen Worten: Du stellst deine Meinung hier felsenfest hin und interessierst dich nicht für andere Messlatten. Das kann ich akzeptieren.

agentP schrieb:
Da bin ich aber froh, daß du nicht fragst, weil ich allein die Fragen womöglich für reichlich anmassend oder wenigstens naiv halten würde.
Froh?

agentP schrieb:
Das mache ich auch, aber ich wäre nie so vermessen zu denken, dass ich deswegen kompetenter wäre als der Arzt, dem ich mein Kind nach reichlicher Prüfung immer wieder anvertraue.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

agentP schrieb:
Gähn. Das "Götterargument" hat so einen Bart. Götter stecken nicht dahinter aber mehr Kompetenz als du und ich in ihrem Bereich haben, in der Regel schon.
Wenn ich dich langweile ... dann antworte doch nicht.

agentP schrieb:
Du kannst dich noch so informieren, du würdest dein Blinddarm deine Kindes vermutlich trotzdem niemals selber operieren und eine Muskeltonusschwäche wirst du auch nicht diagnostizieren können.
Bist du so vermessen, einen entzündeten Blinddarm mit einer Hörschwäche gleich zu setzen? Ich kann es mir nicht vorstellen.

agentP schrieb:
Holo schrieb:
Weil Erzieher keine Ärzte sind?
Müssen sie auch nicht sein, das ist nicht ihr Job. Um zu beurteilen, dass ein Kind in der Sprachentwicklung muss man das auch nicht sein, aber man braucht Erfahrung, Fachwissen und/oder andere gleichaltrige Kinder um vergleichen zu können. Davon haben Erzieher in der Regel mehr als die meisten Eltern.
Stimmt. Aber ist es bei einer - in dem Fall akut verstandenen - Hörschwäche so unmöglich für die Eltern?
Wie lange hat die Kita im beschriebenen Fall gebraucht, sie zu bemerken?

agentP schrieb:
Ist das so? In der o.g. Kita hatte mein Sohn 4 1/2 Jahre die selben 3 Erzieherinnen, die für 15 Kinder zuständig waren.
Mit Rücksicht auf deine Messlatte erspare ich mir eine Antwort.

Holo schrieb:
Davon ist hier nur leider nicht die Rede gewesen.
Agent schrieb:
Nein, aber du hast ja auch gemeinhin generell von Verantwortung und Zuständigkeit gesprochen und nicht nur speziell in Bezug auf Defizite bei der Sprachentwicklung.
Verstehe, worauf du ursprünglich hinaus wolltest. Aber ich hatte die ganze Zeit das Beispiel im Focus. Kannst es glauben oder auch nicht ...

Gruß
Holo
 

the_midget

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holo

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the_midget schrieb:
Wir unterbrechen die spannende Diskussion für einen Newsflash:
Die scheint schon beendet ;-)

the_midget schrieb:
Läuft wohl nach dem Motto: Erst drakonische Forderungen stellen und danach aufatmen lassen, wenn´s nicht ganz so heftig wird.

Zitat aus c´t, Ausgabe 26, Vorwort:
"(...)
Verbote braucht das Land! Nicht nur Ego-Shooter, sondern alle potenziellen Gefahren sind zu eliminieren. So zum Beispiel Brot. Brot birgt statistisch eine weit größere Gefahr als Killerspiele. Über 90 Prozent der Amokläufer konsumieren in den 24 Stunden vor ihren Massakern Brot. Noch fataler sind Eltern. Die Statistik belegt eindeutig: Jeder Verrückte hat welche!
(...)"

Gruß
Holo
 

Simple Man

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holo schrieb:
Verbote braucht das Land! Nicht nur Ego-Shooter, sondern alle potenziellen Gefahren sind zu eliminieren. So zum Beispiel Brot. Brot birgt statistisch eine weit größere Gefahr als Killerspiele. Über 90 Prozent der Amokläufer konsumieren in den 24 Stunden vor ihren Massakern Brot. Noch fataler sind Eltern. Die Statistik belegt eindeutig: Jeder Verrückte hat welche!
Oh, und nicht zu vergessen: Der Großteil der Amokläufer dürfte Steuern (in welcher Form auch immer) gezahlt haben - ich fordere: WEG MIT DEN STEUERN!
 

dkR

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Toll, komm ich jetzt in den knast, wenn ich ne Runde "Die Siedler" spiele?

Dann hab ich gestern auf dem Counter-strike.de-Forum diesen netten Post gefunden:
Der Killer und der Fuß in der Tür


Kurzfassung:

Wer heute triumphierend ruft "das Verbot lässt sich eh nicht
durchsetzen, dazu müsste man ja das gesamte Internet überwachen!!"
und dann über die Dummheit der Politiker lacht, trifft genau ins
Schwarze.
Er zieht nur die falsche Schlussfolgerung.

Langfassung:

Die Politiker sind in diesem Punkt bei weitem nicht so dumm, wie sie
angesichts der mehr als peinlichen Argumentation scheinen. Es ist
m.E. schlicht irrelevant, mit welchen grenzwertigen Aussagen sie ein
Verbot von "Killerspielen" o.ä. durchsetzen wollen. Im Endeffekt ist
es sogar völlig egal, was überhaupt verboten werden soll.
Wichtig ist einzig, _dass_ etwas verboten wird, etwas, was in
gewissem Maße anrüchig ist (damit Kritik nur begrenzt aufkommt, und
beim Normalbürger eine gewisse Scheu entsteht, das Verfemte zu
verteidigen). Vorzugsweise emotional aufgeladen, da dann der Verstand
eine Auszeit erhält, und die Verlockung, sich als guter Mensch zu
präsentieren gerne über die Logik siegt.

Denn unsere "Vertreter" haben etwas ganz anderes verstanden, was in
der aktuellen Debatte gar nicht explizit erwähnt wird - aus gutem
Grund:

Schon jetzt läuft das Internet als Mittel zur Meinungsbildung
allmählich den traditionellen Medien den Rang ab. In ein paar Jahren
wird das noch stärker der Fall sein. Die Zeitungen bauen ihre
Internetpräsenzen massiv aus, und IPTV ist momentan zwar wenig mehr
als ein Stich- / Buzzword/t, aber dieser Zustand dürfte nicht von
Dauer sein. Die Vielfalt der Medien wird so langfristig in einen
einzigen Kanal gezwängt: das Internet.
Das ist einerseits gut - Information at your fingertips (without
using the tube or buying a magazine). Andererseits ist es sehr
schlecht - denn für die Herrschenden gilt dann bei entsprechenden
Vorkehrungen: Censorship at your fingertips.

Noch ist das Netz zu einem vergleichsweise großen Teil unzensiert.
Auch wenn mit der Knute des Marken-, Urheber- und
Persönlichkeitsrechts mittlerweile schon viel Unliebsames aus dem
Cyberspace geknüppelt werden konnte (man denke an Dinge wie die
geschützte lila Farbe der Telekom und dergleichen, oder Abmahnanwälte
an sich als gesellschaftlich völlig unnötiges Phänomen). Die Drohung
mit dem wirtschaftlichen Ruin ist gerade gegenüber Privatleuten sehr
effektiv.
Dennoch ist es nichts im Vergleich zu dem, was die Filterung in Kürze
bringen würde.

Wer dann das Netz kontrolliert, bestimmt über die Informationen für -
und über (VDS) - jeden einzelnen Bürger, der online aktiv ist. Und
zur Vorbereitung genau dessen dient m.E. die aktuelle Debatte.
Wenn wir "Killerspiele", "Terroranleitungen", Pamela-Anderson-Videos
oder sonstwas verbieten, und diese Verbote über das Netz umgangen
werden können...
- dann müssen wir zwei Sachen tun:

1.) das Herunterladen bzw. Vertreiben über das Netz unter Strafe
stellen
2.) die Durchsetzung dieses Verbots bewerkstelligen. Lies: Filter und
Überwachungsmechanismen installieren. -> Zensur, und zwar, dass es
kracht.

Leute, dagegen ist selbst die VDS ein Waisenkind...

Medienkontrolle bedeutet Besitz der Meinungs- und Deutungshoheit. Was
man jetzt bei den Printmedien und ihren Online-Ablegern beklagt -
z.B. SpOn - dass sie vom Sturmgeschütz der Demokratie zur
Propagandaschleuder der Mächtigen degeneriert sind, wird dann auch
umfassend im Internet möglich. Indymedia? Gefiltert (terroristische
Propaganda). Blogbar? Gefiltert (schädlich für den
Wirtschaftsstandort Deutschland). Nachdenkseiten? Weg damit
(linksradikal). Bildblog? Verschwunden (auf Initiative der
Merkelfreundinnen Liz Mohn und Friede Springer). Lobbycontrol? Nicht
erreichbar (Hasspredigen gegen Unternehmen). Etc.pp.,usw.usf.
(Nicht dass diese Seiten alle über jede Kritik erhaben wären, aber
sie, und zig andere, stellen eine mögliche Alternative zu den
Mainstreammedien dar).

Damit einher geht dann außerdem die unsichtbare Aushebelung der
Demokratie:
Volksherrschaft ist sinnlos, wenn das Volk sich nur anhand
selektierter Informationen ein Bild von den aktuellen Zuständen und
Problemen machen kann. Wer sich keiner Alternativen bewusst ist, kann
auch keine wählen. Der Status Quo wird somit bis zur nächsten
Revolution, Weltkrieg, oder sonstigen völkerverbindenden Großereignis
zementiert.
Ein paar Abweichler wird es zwar immer geben, aber die werden gar
nicht mehr wahrgenommen.

Auch wirtschaftlich wird das Netz in einer Gesellschaft, die sich
immer mehr vom produzierenden auf das informationserzeugende und
-verarbeitende Gewerbe verlegt, zur Lebensader (Stichwort Bildung /
Information als Rohstoff des 21. Jhd.). Zugangsrestriktionen bedeuten
Macht über wirtschaftlichen und wissenschaftlichen (eine kleine
Aussicht darauf gibt subito-Debatte und ähnliche Diskussionen mit
wissenschaftlichen Verlagen) Erfolg.

- Und das wissen die [zensiert] da oben! Und deshalb bemühen sie
sich _jetzt_, wo sich noch nicht alle darüber im Klaren sind, welche
Bedeutung das Netz besitzt, und besitzen wird ("hajo, einkaufen und
E-Mails abrufen, chatten, und mal was nachgooglen..."), den Fuß in
die Tür zu bekommen. Damit es für Gegenwehr, wenn auch der Letzte
gemerkt hat, was da eigentlich mal verlorenging, zu spät ist.

Daher hat es m.E. auch vergleichsweise wenig Sinn, ausschließlich auf
die technischen Lücken in der Argumentation der jeweiligen
Mentalhinterbänkler hinzuweisen. Denn das kratzt Politiker und zum
überwiegendsten Teil nicht im Geringsten. Selbst die Effektivität von
Schutzmaßnahmen wird von ihnen ja nur da als Kriterium akzeptiert
oder gar aufgegriffen, wo sie zur Verschärfung dienen kann.
Es geht um Kontrolle. Nicht um Schutz.

Man denkt schnell, dass es sich bei den momentanen Debatten um
Nebenkriegsschauplätze handelt, aber das ist m.E. grundfalsch.
Es ist das Hauptgefecht, in viele kleine Stücke aufgeteilt: hier die
Killerspiele, dort das Markenrecht, Urheberrecht selbstredend,
woanders Bombenbauanleitungen, da drüben "terroristische Propaganda"
(und spätestens hier befindet man sich in einem Graubereich, wie bei
der "Antiterrordatei" und dem dort verwendeten Kriterium
"Hasspredigen"), und so weiter und so fort.
Man operiert dabei politikerseits auch gerne mit der Overkill-Taktik,
erst das Extremste zu fordern, und sich dann auf das zu einigen, was
auch ursprünglich das Ziel war. Nur hat bei einem solchen Ablauf der
Bürger den Eindruck, nochmal davongekommen zu sein, oder, noch
besser, dass die Gerechtigkeit/Vernunft/blabla gesiegt habe. (Eine
vertrauensbildende Maßnahme für die, die so gutgläubig, oder dumm,
sind, Menschen beim Wort zu nehmen, die sich u.a. beschweren, dass
mal schüchtern von Wählerseite das Einhalten ihrer Wahlversprechen
angemahnt wurde.)

Das Internet als Ideal, in seiner quasi basisdemokratischen Struktur
(jeder kann einstellen, jeder kann abrufen, mal von Netzknoten,
DNS-Servern etc. abgesehen) kann Machthabern nur suspekt sein. Der
mündige Bürger ist ein Buzzword, das ebenso wie "Freiheit" und
"Gerechtigkeit" einer massiven Neuinterpretation unterzogen wurde und
wird - unter anderem, weil dies mittels der gleichgeschalteten Medien
bereits möglich ist. Alle derartigen positiv besetzten Wörter werden
aktuell über wirtschaftliche Aspekte definiert, nicht über Ratio oder
gar Libertas im ursprünglichen Sinn (s. z.B. "neue soziale
Gerechtigkeit", "Reform", "Freiheit", "Eigenverantwortung"...).

Man kann gar nicht mehr "wehret den Anfängen" sagen, denn die Anfänge
sind schon lange vorbei. Und es geht auch überhaupt nicht drum, ob
ein Leben mit oder ohne "Killerspiele" noch lebenswert sei. Es geht,
überspitzt (aber leider nicht mehr zu überspitzt) gesagt, darum,
wieviel Kontrolle über den Wissenserwerb, die -verbreitung und die
Meinungsfreiheit jedes Einzelnen man Staat und Wirtschaft (die die
Filterprogramme ja offenbar nur zu gerne liefert) zubilligen sollte.
Oder vielmehr, zubilligen darf.

Und das sollte man, m.M.n., beim aktuellen Protest "pro
Killerspiele", bedenken.

P.S. Sollte es, trotz eines Verbotes, nicht zur Filterung kommen,
lasse ich mich mit Freuden als paranoider Verschwörungstheoretiker
bezeichnen. Das ist mir die Sache mehr als wert...
Etwas übertrieben, aber trotzdem ziemlich berunruhigend.
 

agentP

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Du stellst deine Meinung hier felsenfest hin und interessierst dich nicht für andere Messlatten.
Was hat das mit Meinung zu tun? Ausgangspunkt war dass du den Eltern des Kindes hier unbesehen vorwirfst und dass sie alleine in der Verantwortung sind und nicht auch die Erzieher, weil die Eltern die Kinder besser kennen und beobachten. Ich bestreite das, weil ich Kinderläden kenne und ein Kind in einem hatte, wo Erzieherinnen das für selbstverständlich hielten auf so etwas zu achten, was meinem Sohn z.B. dann eine Polypen-OP einbrachte. Und das keine besonderen Kinderläden sind, sondern ganz normale Neuköllner/Kreuzberger-Elterninitativläden mit klammen Budget, nehme ich diese als Maßl für das, was ich mindestens erwarte.


Bist du so vermessen, einen entzündeten Blinddarm mit einer Hörschwäche gleich zu setzen? Ich kann es mir nicht vorstellen.
Da hast du völlig recht, das kann man nicht gleichsetzen, denn ein entzündeter Blinddarm ist bei einem Kind nicht zu überhören, wohingegen Hörschwächen nicht so leicht zu diagnostizieren sind.

Stimmt. Aber ist es bei einer - in dem Fall akut verstandenen - Hörschwäche so unmöglich für die Eltern?
Nicht nur für die Eltern scheinbar:
(djd/pt). Wenn ein neues Schuljahr beginnt, sehen vor allem die Erstklässler gespannt dem ersten Schultag entgegen. Doch viele von ihnen starten mit einem unerkannten Handicap in diesen neuen Lebensabschnitt. Jeder zehnte Grundschüler leidet an einer bislang unentdeckten Hörschwäche - mit dramatischen Folgen für seine schulische und soziale Entwicklung!
[...]

Ein Problem, das von den Kindern selbst oft lange kompensiert werden kann. Gerade eine leichte bis mittlere Schwerhörigkeit überspielen Kinder bis Schuleintritt relativ leicht, weiß Birgit Ramin.

http://www.fafiz.muehlbauer-verlag.de/schulanfang/hoerschwaeche/index.html

Kinder verstehen sehr schnell, was Erwachsene sagen. Dabei orientieren sie sich aber nicht nur an den Worten, sondern auch an Gestik, Mimik und dem Klang der Stimme. Liegt eine Hörschädigung vor, kann sie deshalb lange unentdeckt bleiben.
http://www.br-online.de/alpha/elternsprechstunde/sprache.shtml

Wegen mir können wir diese offtopic Diskussion aber gerne einstampfen oder woanders weiterführen.
 

the_midget

Erleuchteter
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dkR schrieb:
Toll, komm ich jetzt in den knast, wenn ich ne Runde "Die Siedler" spiele?

Dann hab ich gestern auf dem Counter-strike.de-Forum diesen netten Post gefunden:
Der Killer und der Fuß in der Tür


Kurzfassung:

Wer heute triumphierend ruft "das Verbot lässt sich eh nicht
durchsetzen, dazu müsste man ja das gesamte Internet überwachen!!"
und dann über die Dummheit der Politiker lacht, trifft genau ins
Schwarze.
Er zieht nur die falsche Schlussfolgerung.

Langfassung:

(...)
Bildblog? Verschwunden (auf Initiative der
Merkelfreundinnen Liz Mohn und Friede Springer

Verschwunden??

Ansonsten: Ist zwar wirklich übertrieben, aber so langsam fange auch ich an zu befürchten, daß da im Kern was dran ist.

Andererseits weiss ich auch, zu was für einen Schwachsinn die vermeintliche Informationsfreiheit im Internet führen kann, da hab ich dann wieder Verständnis für so manche "Zensurmaßnahme".


m.
 

holo

Ehrenmitglied
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agentP schrieb:
Da hast du völlig recht, das kann man nicht gleichsetzen, denn ein entzündeter Blinddarm ist bei einem Kind nicht zu überhören, wohingegen Hörschwächen nicht so leicht zu diagnostizieren sind.

agentP schrieb:
Wegen mir können wir diese offtopic Diskussion aber gerne einstampfen oder woanders weiterführen.
Aufgrund der obigen Aussage, die ich aus Rücksicht auf das Klima bei Ask1 nicht kommentieren will, werde ich die Diskussion einstampfen, Herr Doktor.

the_midget schrieb:
Ansonsten: Ist zwar wirklich übertrieben, aber so langsam fange auch ich an zu befürchten, daß da im Kern was dran ist.

Andererseits weiss ich auch, zu was für einen Schwachsinn die vermeintliche Informationsfreiheit im Internet führen kann, da hab ich dann wieder Verständnis für so manche "Zensurmaßnahme".
m.
Das Prinzip "Schockieren und aufatmen lassen" benutzen die Brüder schon lange - und es haben sicher auch schon viele bemerkt.
Aber warum hast du Verständnis für eine Zensurmaßnahme?
Man könnte zwar sagen, dass der (fallweise) falsche Umgang mit Medien zensiert werden kann - kann aber keine Lösung sein.
Wieviele können nicht Auto fahren ;-) ... wird es verboten?

Ich befürworte eher, dass der richtige Umgang mit den Medien erlernt wird. Ist besser, als das Verbot unter Strafandrohung.

Gruß
Holo
 

Wanderer

Meister
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26. Dezember 2002
Beiträge
211
holo schrieb:
Die Frage ist, wie viele Kinder in der Gruppe sind und wie sehr sich Erzieher darum kümmern können. Eines ist sicher: Im Gegensatz zu euch beiden verbringe ich allein mit zirka 12 Stunden am Tag erheblich mehr Zeit mit unserer Tochter - und ich beobachte sie dabei sehr genau und spreche auch mit meiner Frau darüber.

Mal abgesehen von deinem "Status" hier finde diese Sätze Naiv oder beleidigend ?
Ich bin froh Arbeit zu haben und wenn ich diese Arbeit verliere bekomme ich bei meiner Spezializierung keinen Job mehr in der Region. Ja, 200 km weiter kein Problem. Wir haben hier 30,4 % Arbeitslose... Deswegen freu dich das du es dir leisten kannst. Wenn ich hier mal 2 Wochen Urlaub haben will ist der Teufel los.

holo schrieb:
Respekt, deine Schlussfolgerung ist atemberaubend. Ein Telefonanschluss ist nicht gleichbedeutend, sondern eine (nicht die einzige) Voraussetzung, um in das Internet zu gelangen.
Was nennst du "genug Leute kennen"? In meinem Freundeskreis haben von zirka 50 Personen nur 5 Leute kein Internet - zuhause, wohlgemerkt.
Vom Arbeitsplatz aus kommen drei von den fünf "Internetlosen" ins Netz.
Was meinst eigentlich damit, wenn diese von dir erwähnte Menschenmasse Internetzugang auf der Arbeit hat. Gehen die damit etwa ins Netz, um sich Informationen zu beschaffen? Wenn ja, dann ist auch das Problem geklärt.

Nebenher:
Analogfestnetzanschluss - Modem - PC (lahm, aber Internet)
Analogfestnetzanschluss - Splitter - PC (DSL)
ISDN-Festnetz - NTBA - (1. TA, Telefone) - (2. ISDN-Modem/-Karte - PC)

DSL lasse ich bewusst außen vor, da es nicht flächendeckend verfügbar ist - da kämen noch weitere Varianten in Betracht.
Ich habe auch keinen Radioanschluss. Bei mir geht das mit Antenne oder Internetzugang.

Wir sprechen hier vom Lande ?
Schon mal versucht einen Anschluss auf dem Lande zubeantragen ?
Schon mal an die Kosten ohne Flat nachgedacht ?
Es gibt genug Leute die es sich nicht leisten können.
So ich gehe mal von "deinen" Zahlen aus. Was macht die "Upperclass" die es sich nicht leisten kann ? Wo lebst du ? Ich gehe von der Arbeit aus auf Ratgeberseiten um gekündigt zu werden...
Ich kann es mir leisten hier mal am Tag rein zu schauen. Aber ich weiss das Firmen dafür Abmahnungen verschicken.

holo schrieb:
Einen Erzieher? Du meinst Lehrer, Kindergärtner, ...?
Was können die unternehmen? Auf die Eltern zugehen? Machen die das nicht, oder haben sie sich nach stundenlangem Telefonieren auf eine schriftliche Einladung zum Elternabend beschränkt?
Welche Mittel stehen den Pädagogen der Schule zur Verfügung? Sie können ja nicht eben beim Familiengericht anrufen.
Da sind die Eltern schuld.

Jetzt beginnst du zu verstehen. Genau da muss etwas geändert werden.
Ich bin kein Experte was dort wo geändert werden muss.
 

holo

Ehrenmitglied
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Wanderer schrieb:
Wir sprechen hier vom Lande ?
Schon mal versucht einen Anschluss auf dem Lande zubeantragen ?
Schon mal an die Kosten ohne Flat nachgedacht ?
1. Solltest du auch schreiben, dass du von karg erschlossenen Gegenden sprichst.
2. Gartenkolonien sind ausgeschlossen bzw. blättern 45 Euro pro Meter für das Telekomkabel bis zum Verteiler hin - das sind zum Beispiel Ausnahmen der Grundversorgung.
3. Hast du schon einmal versucht, einen Anschluss auf dem Lande zu beantragen? Willst du mich etwa an die Wand nageln, weil du denkst, dass ich diesbezüglich keine Ahnung habe? Vergiss es, ich hatte ISDN auf dem Lande ... in einer richtig abgelegenen Ecke, in der es nicht einmal ein Ortsschild gab.
Daher ... und damit sind wir bei 4. brauchte ich nicht über die Kosten nachdenken, ich weiß, was ich bezahlt habe!

Wanderer schrieb:
Es gibt genug Leute die es sich nicht leisten können.
Du kommst immer nur mit Sprüchen, wie: "Es gibt genug Leute." Ich sage, dass du keine Ahnung hast. Heulst hier herum und willst mir, nachdem auch dir klar geworden ist, wie einfach ein Internetzugang realisierbar ist, die Welt erklären?
Ansonsten darfst du mich als damaliger Hartz-4-Empfänger mit Internetzugang auf dem Land gerne zur "Upper-Class" zählen - ich stamme nämlich nicht aus einer Großstadt.

Wanderer schrieb:
Wo lebst du ? Ich gehe von der Arbeit aus auf Ratgeberseiten um gekündigt zu werden ...
Und solche Sprüche, von wegen "wo lebst du" sind der Grund, weshalb ich solche Trolle wie dich nicht ernst nehmen kann. Du versuchst hier krampfhaft, deine blöden Thesen durch noch blödere Argumente zu verteidigen - das ist meine Meinung. Brauchst ein Taschentuch, um weiter herumheulen zu können?
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - für Heulsusen natürlich nicht ersichtlich.

Wanderer schrieb:
Ich kann es mir leisten hier mal am Tag rein zu schauen. Aber ich weiss das Firmen dafür Abmahnungen verschicken.
Klar, stand in der BILD, nehme ich an.

Wanderer schrieb:
Jetzt beginnst du zu verstehen. Genau da muss etwas geändert werden.
Ich bin kein Experte was dort wo geändert werden muss.
Was heißt hier "jetzt beginnst du zu verstehen"? Was bist du denn für ein aufgeblasener Troll? Scheißerst hier mit deiner überheblichen Art an und willst mir unterstellen, dass ich etwas zu verstehen beginne?
Du gehst mir in Zukunft besser aus dem Weg, Freundchen!
 

hives

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Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann geht fest vom Erfolg einer Bundesratsinitiative für ein Verbot von "Killerspielen" auf Basis der Arbeitshypothese seines bayerischen Amtskollegen Günther Beckstein (CSU) zur Verschärfung des Gewaltdarstellungsparagraphen 131 im Strafgesetzbuch (StGB) aus. Der CDU-Politiker zeigte sich im rbb entschlossen, "wahrscheinlich" im Februar einen entsprechenden Gesetzesentwurf in der Länderkammer einzubringen. Der Minister weiter: "Und dann bin ganz sicher, dass es dafür eine breite Mehrheit gibt, auch anschließend im Bundestag."
http://www.heise.de/newsticker/meldung/82214

Bemerkenswert finde ich, dass künftig Richtlinien für den Jugendschutz in Bezug auf Fensehen und Internet europaweit festgelegt werden sollen, was für Deutschland allem Anschein nach eine moderatere Reglementierung bedeuten wird - und das bei einem gleichzeitigen Feldzug gegen "Killerspiele"...?

Während in Deutschland noch über eine Verschärfung des Jugendschutzes nachgedacht wird, legt das Europäische Parlament heute die Grundregeln des Jugendschutzes in audiovisuellen Medien fest. Im Rahmen der Neuregelung der Fernsehrichtlinie bestimmen die Parlamentarier nicht nur die Regeln zur Werbung im Fernsehen, sondern auch die Bestimmungen zum Jugendschutz und zur gegenseitigen Anerkennung nationaler Medienangebote. Das Ergebnis ist offensichtlich: Zumindest im Fernsehen und im Internet wird sich der Jugendmedienschutz in Deutschland in Richtung des niedrigsten EU-Niveaus hin entwickeln.
http://bildungsklick.de/pm/50463/eu-will-killer-tv-erlauben/



[offtopic]

the_midget schrieb:
Im verkürzten Zitat ist es zwar nicht erkenntlich, doch im entsprechenden Text wurde keineswegs behauptet, dass es gegenwärtig keinen Bildblog mehr gibt:
Was man jetzt bei den Printmedien und ihren Online-Ablegern beklagt - z.B. SpOn - dass sie vom Sturmgeschütz der Demokratie zur Propagandaschleuder der Mächtigen degeneriert sind, wird dann auch umfassend im Internet möglich. Indymedia? Gefiltert (terroristische Propaganda). Blogbar? Gefiltert (schädlich für den Wirtschaftsstandort Deutschland). Nachdenkseiten? Weg damit (linksradikal). Bildblog? Verschwunden (auf Initiative der Merkelfreundinnen Liz Mohn und Friede Springer). Lobbycontrol? Nicht erreichbar (Hasspredigen gegen Unternehmen).
 

Angel of Seven

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Wanderer schrieb:
Wir sprechen hier vom Lande ?
Schon mal versucht einen Anschluss auf dem Lande zubeantragen ?

Auf dem Lande oder äußeren Bezirken von Großstädten ist es in der Tat so das man keinen DSL-Zugang bekommt.
Was übrig bleibt ist teures UMTS oder ein unkomfortabeler SAT-Zugang der auch nicht gerade billig ist.


Schon mal an die Kosten ohne Flat nachgedacht ?
Es gibt genug Leute die es sich nicht leisten können.

Ich kenne auch viele Leute mit HartzIV die sich einfach keinen Anschluß leisten können. Eigentlich kenne ich keinen mit HartzIV der sich einen Anschluß leistet. Das sind 40-50 Ocken im Monat die einfach nicht drin sind. Die meisten haben auch keinen Festnetz-telefonanschluß weil der zu teuer ist


Ich kann es mir leisten hier mal am Tag rein zu schauen. Aber ich weiss das Firmen dafür Abmahnungen verschicken.

Diese Sorge ist durchaus berechtigt. In den meisten EDV-Richtlinien für Mitarbeiter steht ausführlich, daß die private Nutzung des Internets eine Abmahnung, oder in wiederholten Fall sogar zur Kündigung führen kann!


LG

AoS
 

Aphorismus

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Angel of Seven schrieb:
Ich kenne auch viele Leute mit HartzIV die sich einfach keinen Anschluß leisten können. Eigentlich kenne ich keinen mit HartzIV der sich einen Anschluß leistet. Das sind 40-50 Ocken im Monat die einfach nicht drin sind. Die meisten haben auch keinen Festnetz-telefonanschluß weil der zu teuer ist.

Hab mit Hartz-IV auch keine Erfahrung , wohl aber mit Studenten, bei denen nach Wohnung und Essen auch nur ein paar mickrige hundert Tacken übrigbleiben. Darum sag ich mal: in 'ne WG ziehen, Router bei ebay ersteigern, am besten die Nachbarn per Wireless-Lan mitsurfen lassen, um die Kosten klein zu halten und ansonsten für's Festnetz nen Genion-Vertrag bei O2 online ohne Mindestumsatz und Grundgebühr, aber mit Festnetz-Homezone holen. Durch vier kriegst du ne vernünftige Flat locker für unter 15 Euro, Festnetz für lau via O2. Bei Alice gibt's für nen Fuffi im Monat 'ne 16er Flat und Telefon-Flat. Ich zahl dafür monatlich 25 Euro. Gut, ist nicht wenig, aber wir wohnen ja auch nur zu zweit hier. :wink:
 

Angel of Seven

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Aphorismus schrieb:
Hab mit Hartz-IV auch keine Erfahrung , wohl aber mit Studenten, bei denen nach Wohnung und Essen auch nur ein paar mickrige hundert Tacken übrigbleiben. Darum sag ich mal: in 'ne WG ziehen, Router bei ebay ersteigern, am besten die Nachbarn per Wireless-Lan mitsurfen lassen, um die Kosten klein zu halten und ansonsten für's Festnetz nen Genion-Vertrag bei O2 online ohne Mindestumsatz und Grundgebühr, aber mit Festnetz-Homezone holen. Durch vier kriegst du ne vernünftige Flat locker für unter 15 Euro, Festnetz für lau via O2. Bei Alice gibt's für nen Fuffi im Monat 'ne 16er Flat und Telefon-Flat. Ich zahl dafür monatlich 25 Euro. Gut, ist nicht wenig, aber wir wohnen ja auch nur zu zweit hier. :wink:

Das trifft für Studenten sicherlich zu. Auch gibt es in den meisten Studentenwohnheimen einen verbilligten Zugangstarif. Nur hat ein HartzIV-Empfänger gar nicht die Möglichkeit sich einen Anschluss mit anderen "HartzIV-Empfängern" zu teilen. Die wohnen ja nicht alle zusammen...außer in rutergekommenen Ghettos, vielleicht.. Zudem ist das soziale Umfeld eines Studenten mit einen deprimierten ALII-empfänger wohl nicht zu vergleichen. Haste nichts, bist du nichts (außer vielleicht bei Studenten :p )


LG

AoS
 

Edo

Großmeister
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Aphorismus

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@ AoS:

Naja, haste sicherlich auch irgendwo Recht.

Mein Konzept zur Lösung des Problems wird ja leider konsequent verlacht. Dabei ist es so einprägsam. Hier die Kurzfassung: Akzeptanz des Faktums, dass in einer wettbewerbsfähigen Gesellschaft der Markt ein Interesse daran hat, dass keine, oder nur in Ausnahmefällen, Vollbeschäftigung herrscht. Weiterhin Anerkennung folgender Tatsache: Der Versuch dennoch Vollbeschäftigung herzustellen führt zu mehr Problemen, als ohnehin schon bestehen.

Daher: Schließung aller sogenannten Arbeitsämter, Entlassung aller Mitarbeiter dieser Ämter. Verkauf der Gebäude. Das einzige Amt, was überlebt, ist das neugegründete ASI-Amt, dass die ASI-Cards ausgibt und Anträge auf diese Karte prüft. Die ersten, die eine ASI-Card bekommen, sind die ehemaligen Mitarbeiter der Arbeitsämter. Das durch die Schließung der Arbeitsämter gesparte Geld kommt mit Hartz-IV und ALG2 in einen großen Topf, aus dem sich dann ASI-Card-Besitzer anteilig bedienen dürfen. Dies erfolgt ganz unbürokratisch über stinknormale Geldautomaten. Jeder ASI-Card-Besitzer hat ein ASI-Geld-Konto. Die ASI-Card berechtigt alle ASI-Card-Besitzer, die einen festen, gemeldeten Wohnsitz haben, die öffentlichen Nahverkehrsmittel kostenlos zu benutzen. Wer keinen Bock auf ASI-Card hat, darf natürlich gerne auf die mit ihr verbundenen Privilegien verzichten und sich bei privaten Instituten um Hilfe beim Finden einer neuen Arbeitsstelle bemühen.

ASI-Card steht übrigens für Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Invaliden.

Ich möchte wetten, dass da mehr für den Einzelnen bei rumkommt, als beim jetzigen System. Da kann sogar Merz mit seinem ollen Bierdeckel einpacken. :king:

Wikipedia schrieb:
Die gesamten Einnahmen sollen laut Haushaltsplan der BA 50 Mrd Euro betragen. Diese setzen sich zusammen aus 49,8 Mrd Euro aus Beiträgen, 1,4 Mrd Euro Umlage für das Insolvenzgeld und sonstiges.

Die Ausgaben sollen 2005 insgesamt 52,3 Mrd Euro betragen. Die größten Ausgabeposten sind dabei die Zahlungen von Leistungen z.B. Arbeitslosengeld (26,5 Mrd Euro), die aktive Arbeitsförderung (9,8 Mrd Euro), der Aussteuerungsbetrag (5,3 Mrd Euro) und die Verwaltungskosten (3,4 Mrd Euro)

http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesagentur_für_Arbeit#Finanzierung

Also rund 50 Milliarden. Ziehen wir zwei ab, für die Automaten und die Fatzkes, die die Anträge bearbeiten. Bleiben 48 Milliarden. Teilen wir die durch vier Millionen Arbeitslose, dann haben wir 12.000 Euro. Ergibt 'nen Taui im Monat. Jackpot. :king:
 

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