Autsch...

Eskapismus

Ehrenmitglied
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19. Juli 2002
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Haaa....

Wie passend:

Friedrich Nietzsche schrieb:
Besser schreiben aber heißt zugleich auch besser denken;

immer Mitteilenswerteres erfinden und es wirklich mitteilen können; übersetzbar werden für die Sprachen der Nachbarn; zugänglich sich dem Verständnisse jener Ausländer machen, welche unsere Sprache lernen; dahin wirken, dass alles Gute Gemeingut werde und den Freien alles frei stehe (Der Wanderer und sein Schatten, Aph. 87)
 

Ismael

Erleuchteter
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1. Januar 2004
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helsink schrieb:
Nur weil einer nich gut schreiben kann, ist er noch lange nicht blöd.

das stimmt !!!

würde es auch gut finden wenn jemand der nicht "gut" schreiben kann
darum sachen für sich behält

wer weiss was uns für gute beiträge evtl verloren gehen
 

Ellinaelea

Großmeister
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7. März 2005
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...

Sogar in Zeitungen und Büchern finde ich Fehler. Daher möchte ich euch mal Folgendes sagen: Ich hab jahrelang in Printmedien, für Verlage und gar beim Fernsehen (redaktionell) gearbeitet. Die Duden und Nachschlagewerke stapeln sich dort überall. Es ist üblich, dass man Texte, die man geschrieben hat, einem anderen zum sogenannten Gegenlesen gibt. Die Meinung kursiert, dass man Fehler, die man selbst macht, auch beim Korrekturlesen nur schwer findet. Es gibt auch den Beruf eines Korrektors für Sprachen. Zum Teil haben die Leute viele Jahre Ausbildung hinter sich mit immer neuen Kursen. Und trotzdem kommen immer wieder Fehler vor.
Ganz interessant finde ich übrigens auch, dass selbst der Duden nicht immer die richtige Lösung bietet. Denn je nach dem, welche Auflage man grad in den Händen hat, schreibt sich ein Wort, mal so, mal so.
Das Wort "Alptraum" sei als Beispiel genannt. Wir entbrannten in der Nachrichtenredaktion mal in einen bösen Streit, weil verschiedene Dudenjahrgänge, verschiedene Varianten boten. Sozusagen abwechselnd Albtraum und Alptraum. Zum Schluss einigten wir uns darauf, dem Jahrgang des Tages-Chefs den Vorrang zu geben und verwendeten "Alptraum".

Und was ich damit sagen will: Selbst die Besten und Gelehrtesten machen Fehler.

Ich stimme zu, dass mich Fehler nerven, wenn sie auf Faulheit beruhen. Aber der Grund ist ja nicht immer eruierbar. Bei den Gebildeteren - so fiel mir auf - gibts zwar eine grundsätzlich korrektere Rechtschreibung, dafür aber oft Interpunktionsfehler, die nur noch Fachleute entdecken können.

Deutsche Sprache - schwere Sprache. Aber ich liebe sie. Sie ist so ausdrucksreich *schwärm


Wegen dem Neusprech: Jede Generation hatte und hat ihr eigenes Neusprech. Diese Tage nimmt das lediglich etwas überhand aufgrund der neuen Medien (Internet und Handy). Ich muss aber ehrlich sagen, so lang ich noch verstehe, was gesagt wird, beobachte ich diese Entwicklung eher mit Interesse.
Deutsche Sprache - lebendige Sprache :)

Im Übrigen liebe ich Smilies. Sie ersetzen im reinen Textmedium - wie zB hier im Forum - ein Stück weit sehr gut die emotionale Begleitung, die sonst über Mimik und Gestik erfolgt.


... und wenn jetzt einer hier Rechtschreibefehler gefunden hat, darf er sie gern behalten.
 

willi

Großmeister
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21. April 2003
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Hi

Aus der Pisa Studie für Erwachsene. Fazit:

Ein bedeutender Anteil der Bevölkerung verfüge nicht über das Mindestmass an Grundkompetenzen für eine volle Teilnahme an der modernen Gesellschaft, heisst es weiter.

1: Hat das TV Programm am Mittag einen direkten Zusammenhang mit diesem Fazit?

2: Nicht nur die Jugendlichen haben teilweise massive Schwächen, die Erwachsenen haben diese ebenso.

Gruss Willi
 

Wowbagger

Erleuchteter
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12. April 2002
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1.402
Re: ...

Moin...

Ellinaelea schrieb:
Sogar in Zeitungen und Büchern finde ich Fehler.
...
Und was ich damit sagen will: Selbst die Besten und Gelehrtesten machen Fehler.
...
Deutsche Sprache - schwere Sprache. Aber ich liebe sie. Sie ist so ausdrucksreich *schwärm
...
Deutsche Sprache - lebendige Sprache :)

1. Geht mit ähnlich. Ich bin mitunter sogar geneigt, denen eine übelst schmähende Mail zu schicken.
Wenn ich den Preis für ein Buch bezahle, dann erwarte ich als Gegenleistung auch saubere Arbeit.
2. & 3. Auf jeden Fall! Ich behaupte auch nicht, dass ich keine derartigen Fehler mache; denn dafür ist Deutsch wirklich zu schwierig.
Aber eben auch schööön... *mitschwärm*
4. Natürlich lebt Sprache. Das ist für mich auch der schwierigste Punkt dabei. Nur wenn ich das Elend betrachte, dann drängt sich mir der Gedanke auf, dass hier ein halbes Volk seine Ausdrucks- und somit auch seine Mitteilungsfähigkeit verkommen lässt. Teilweise bewusst.
Das passt natürlich herrlich in unsere anonyme Gesellschaftsform - wer braucht da noch Mitteilungsfähigkeit? ;-)
Augenscheinlich entwickeln wir uns zurück zu den Grunzlauten unserer Vorfahren. Wer die Comicsprache beherrscht, ist verbal scheinbar ausreichend bestückt. "Back to the roots" als Zauberwort der Sprachentwicklung.

Nebenbei: Es läuft/lief gerade eine Serie über unsere prähistorischen Ahnen im TV. Dabei ging es neulich um das Aufeinandertreffen der Neandertaler mit den Cro Magnon. Die Aussage war, dass die Cro Magnon unter anderem im Vorteil waren, weil sie über eine komplexere Sprache verfügten. Was übertragen heisst, dass komplexe Sprache, also Mitteilungsfähigkeit, eine gewisse "Überlebens"-Kraft mit sich bringt.
Ein Zitat aus der Doku, welches ich sehr schön fand:

"Eine reiche Sprache ist der Schlüssel zu Kunst und Kultur."

Ich denke, dass das der "richtige", erkennende Weg ist.
Um sich einander mitzuteilen sind Worte nötig.
Wenn dieser Wortschatz aber beschränkt ist, dann kann sich keine, auch noch so tolle Idee verbreiten...
Und das finde ich so schade am Verfall der Sprache!

Ach, ich könnte mich ewig darüber auslassen...
Aber gut.

Beste Grüße.......
 
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