www.bundesregierung.de/Politiktheme...17/artikel/Arbeit-des-Ethikrates-wird-for.htmIn der Debatte des Nationalen Ethikrates ist es hauptsächlich um Organspenden gegangen. Bundeskanzler Gerhard Schröder lobte die bisherige Arbeit des Rates. Gleichzeitig sprach er sich für den Fortbestand des Expertengremiums aus.
"Der Nationale Ethikrat hat beeindruckende Arbeit geleistet und wichtige Impulse gesetzt", sagte der Bundeskanzler am 23. September in Berlin. Die Expertenkommission habe in der Vergangenheit hilfreiche Empfehlungen ausgesprochen. Diese erfolgreiche Arbeit solle fortgesetzt werden, und "wir werden für die nötigen Rahmenbedingungen sorgen", sagte Schröder.
Die Diskussion hat gerade erst begonnen
Der Bundeskanzler wies darauf hin, dass die Debatte in den Biowissenschaften gerade erst begonnen habe. Jetzt sei eine weitere intensive Auseinandersetzung mit dem Thema notwendig. Es sei wichtig für die sich schnell verändernden Forschungsschwerpunkte neue Entscheidungsgrundlagen zu bekommen, so Schröder.
Kristallisationspunkt der Debatte
Dass der Nationale Ethikrat nicht immer eine einheitliche Meinung vertrete, wertete Schröder positiv. Dadurch würden die verschiedenen Ansätze in der bioethischen Debatte hervorgehoben. Der Ethikrat sei ein "Kristallisationspunkt in der Debatte".
Gleichzeitig wünschte sich der Kanzler eine noch umfassendere Diskussion über bioethische Fragen, zum Beispiel in den Themenbereichen Gentechnik oder Organspenden, in der Bevölkerung.
Keine finanziellen Anreize für Organspenden
Im Mittelpunkt der Tagung des Nationalen Ethikrates stand die Debatte über Organspenden und Transplantationen. Zur Zeit besitzen nur acht Prozent der Menschen in Deutschland einen Organspendeausweis. Der Rat versucht Ansätze zu finden, wie diese Zahl erhöht werden kann.
In diesem Zusammenhang sprach sich Gerhard Schröder gegen einen finanziellen Anreiz für Organspender aus. Wichtig sei ihm dagegen eine breite gesellschaftliche Debatte über die Notwendigkeit von Organspenden. Außerdem verwies der Kanzler auf eine Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern, in der Personal zur Verfügung gestellt werde, um Kliniken in diesem Bereich zu helfen. Diese Ansätze seien sinnvoll, so Schröder.
Organe nicht nur für Reiche
Abschließend wies der Bundeskanzler auf die Gefahren hin, die von finanziellen Anreizen ausgingen. Zum einen stehe die Frage im Raum, wer dies bezahle, und zum anderen könnten reiche Menschen durch dieses System bevorzugt werden: "Bekommt dann nur der ein Organ, der es bezahlen kann?" Eine Organtransplantation dürfe auf keinen Fall abhängig vom Einkommen sein, so Schröder.
Aufgeschlossen zeigte sich der Kanzler hingegen für die Idee, gemeinsam mit anderen Prominenten Werbung für Organspenden zu machen. Außerdem müsse man darüber diskutieren, ob die Organspendenerklärung nicht auch auf der Gesundheitskarte vermerkt werde, die 2006 eingeführt wird, sagte Schröder.
Im Notfall würde man erst nach der kreditkarte des Patienten vor der Operation fragen!
Preisliste frei nach Wahl!
Eine Organtransplantation sollte nun wirklich nicht abhängig von seinen Einkommen sein.