Anschlag auf ISAF

Technoir

Erleuchteter
Registriert
29. April 2002
Beiträge
1.697
Laut Nachrichtenticker von N24 gab es kürzlich eine Explosion in der Nähe eines ISAF-Transporters. Der Bus war wohl auf einer Streaase zwischen Kabul und Dchalalabad unterwegs.
Bisher sind wohl 3 deutsche Soldaten tot geborgen worden, ca. 2 Dutzend wurden schwer verletzt. Außerdem starben mehrere afghanische Passanten.
Laut CNN ist ein mit Sprengstoff geladenenes Taxi nebem dem Bus explodiert.
Ob es ein Attentat von AlQuaida oder von den Anhängern Hekmatjars war, ist jedoch noch nicht bekannt.

Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen haben sie es also doch geschafft.
 

Niks Te Maken

Großmeister
Registriert
29. Juli 2002
Beiträge
657
Wie viel Soldaten müssen eigentlich noch sterben, bis Schröder und Struck endlich begreifen, dass Deutschlands Truppen in Afghanistan nichts zu suchen haben?

Lasst das doch die Polen machen, die sind momentan ja eh auf dem USA-Trip, oder Amerika gleich selbst, schließlich haben die den Afghanistan-Krieg und den 11.9. zu verantworten!
Aber nein, nun sterben unsere Soldaten, weil die Amerikaner Imperialismus in Reinstform betreiben. Um die insgesamt etwa zehn toten Deutsche (hab die genaue Zahl nicht im Kopf) und noch mehr Verletzte sollten doch irgendann einmal reichen!

Und kommt nicht mit der ach so guten humanitären Hilfe! Deutschland ist nicht für den Krieg verantwortlich und erst recht nicht für die Armut Afghanistans. Gegen Hilfe prinzipiell ist ja nicht einzuwenden, aber nicht um diesen Preis!!
 

I3leach

Meister
Registriert
16. August 2002
Beiträge
440
Die unumschränkte unterstützung Schröders im Kampf gegen den Terror nach dem 11. September war genau so falsch wie das unumstößliche querstellen in der Irakfrage. Der Afghanistaneinsatz war doch bloss eine besänftigung um das Klima wieder zu normalisieren. Deswegen käme ich mir als deutscher Soldat in Afghanistan ziemlich verarscht vor.
 

trashy

Ehrenmitglied
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
2.085
I3leach schrieb:
Die unumschränkte unterstützung Schröders im Kampf gegen den Terror nach dem 11. September war genau so falsch wie das unumstößliche querstellen in der Irakfrage. Der Afghanistaneinsatz war doch bloss eine besänftigung um das Klima wieder zu normalisieren.

Das ist off-topic! Außerdem ist das "Klima" zwischen Washington und Berlin erst mit dem Streit um den IRAK-Krieg und dem damit verbundenen populistischen Einbringen der IRAK-Frage in die Bundestagswahl "erfroren", der Afghanistaneinsatz war zuvor und da war das Klima noch prächtig!!!
Somit kann ich deiner Argumentation nicht ganz folgen!

Aber zurück zum Topic!!!

Schon schade, da gibts ein paar Irre (Attentäter), die mit solchen Aktionen ein ganzes Land in Verruf bringen! Mein Beileid an die Angehörigen der Verstorbenen!!!

gruß

trashy
 

Gwion

Lehrling
Registriert
24. Juni 2002
Beiträge
33
Stellt sich die Frage:

Verstärkung der Truppen oder Abzug?
 

I3leach

Meister
Registriert
16. August 2002
Beiträge
440
Deutschland hat als Folge des schlechten Klimas die Führungsfunktion in Afghanistan übernommen. Damit dürfte sich Deutschland für die dortigen Extremisten in die direkte Schusslinie begeben hatten, insofern finde ich, dass das ganze doch nicht so zusammenhangslos ist. Jetzt sind wir nicht mehr nur Mitläufer, sondern primäre Feinde.

Aber wie sollte es auch anders laufen, Großbritanien und die USA spielen Krieg, die Türkei hat andere sorgen. Also spielen wir eben Räuber und Schandarm und erledigen den Abwasch.
 

I3leach

Meister
Registriert
16. August 2002
Beiträge
440
@ Niks Te Maken

Ich glaube es ist noch viel schlimmer als du denkst. Imperialismus ist IN, aber auf andere mit dem Finger zeigen ist es auch...

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/14957/1.html

PS: Ich wusste nicht ob ich bei diesem Zitat: "Der liebe Gott hat es so eingerichtet, dass jeder eine einzigartige, nicht fälschbare Iris hat. Der liebe Gott tut etwas für die innere Sicherheit." von Otto Schilly lachen oder weinen sollte.
 

Niks Te Maken

Großmeister
Registriert
29. Juli 2002
Beiträge
657
Gwion schrieb:
Verstärkung der Truppen oder Abzug?

Was ist das denn für ein Frage? auch wenn man dort 10.000 deutsche Soldaten stationieren würde, würde dies nicht einzelnen Anschlägen schützen, zumal die ISAF-Truppen wohl nicht als Besatzer sondern eher als Ordnungsaufbautruppen zu sehen sein sollten. So, verstärkung wäre damit schon mal definitiv ausgeschlossen.
Für mich schreit dies nach Abzug, zumal sich die Englöänder und Amerikaner auch so elegant vom Acker gemacht haben, wieso soll Deutschland mal wieder deren Drecksarbeit machen, während die Bundeswehr noch im Kosovo für Ordnung sorgt, im (Achtung, Propagandaslogan) "Kampf gegen den Terror" an Afrikas Ostküste die Meere sichert (die Fuchspanzer in Kuwait sind doch auch noch da, oder?) und wohl bald die mickrige UNO-Mission im Kongo unterstützt. Irgendwo ist Schluss, IMHO dann, wenn wir a) dort nicht zu suchen haben und b) unsere Bürger sterben!

l3leach schrieb:
Ich glaube es ist noch viel schlimmer als du denkst.

Oh, keine Sorge, ich denke von den Amerikanern nur das schlechteste! :wink:


l3leach schrieb:
Imperialismus ist IN, aber auf andere mit dem Finger zeigen ist es auch...

1. Ob das gerade "IN" ist, hindert mich weder daran, noch fördert es bei mir, das amerikanische Imperium zu kritisieren.
2. Ich habe schon lange vor den PACE-Flaggen-Schwenkern die Amerikaner kritisiert und recht behalten.
 

Oxigen

Meister
Registriert
10. Mai 2003
Beiträge
497
Die Bundeswehr hat in Afghanistan etwa gleichviel zu suchen wie eine Pfadfindertruppe in einer Löwengrube.

Die Aghanen haben schon vorher unter unvorstellbaren Bedingungen gelebt. Für verweichlichte westliche Personen ist es am sichersten, das Camp nie zu verlassen.

Ein Fremder, der die Strasse verlässt, gilt als lebensmüde, auch wenn er nur einen Meter neben der Strasse geht. Für die Afghanen ist die ständige Todesgefahr NORMAL. Jeder Knirps kann mit ner Kala umgehen und die gibts auch für 10 Dollar an jeder Ecke.
 

I3leach

Meister
Registriert
16. August 2002
Beiträge
440
@ Oxigen

Ich glaube das was du meinst, wird im Kongo erst richtig brenzlig werden, wenn es den wirklich dazu kommt.
 

Oxigen

Meister
Registriert
10. Mai 2003
Beiträge
497
Ein Bekannter von mir war in Afghanistan, vor einigen Jahren (nein,nicht im Al Kaida Camp!). Er wurde adoptiert, aber seine Eltern waren Paschtunen (oder wie man das halt schreibt) und wollte mal seine Wurzeln kennenlernen. Er hat mir ein paar Dinge erzählt. Eben zum Beispiel über Tretminen: alles vermint. Bloss nie die Strasse verlassen. Die Kinder wachsen so auf - "du darfst nicht aufs Feld rennen!" - "ich will aber" bumm. die anderen Kids: "ok, wir gehorchen".

ja, im Kongo ists auch extrem. Viele Kind-Soldaten. Weniger Minen. Und jede Menge Leid und Hass.
 

I3leach

Meister
Registriert
16. August 2002
Beiträge
440
@ Niks Te Maken

Eigentlich meinte ich das ein bisschen anderes, hatte aber gehofft, dass dies aus dem beigefügten Link ersichtlich wird. Hier ein paar Zitate:

"...Und so darf sich jetzt die Bundeswehr laut Bundesverteidigungsminister Struck darauf vorbereiten, die deutsche Sicherheit und Freiheit am Hindukusch zu verteidigen, wie sie es mit den explorativen Einsätzen der KSK zur Probe bereits getan hat...

Diese Definition der Landesverteidigung hätte noch nicht vor allzu langer Zeit einen Aufschrei hervorgerufen - jetzt rührt sich dazu nicht ein Hauch. Der Umbau der Bundeswehr zu einem weltweiten Interventionsinstrument wird wie ein Wechselfall des Wetters achselzuckend hingenommen - höchstens ein paar Ministerpräsidenten begehren dagegen auf, weil er ihnen wirtschaftsfördernde Bundeswehrstandorte aus der Hand zu nehmen droht...

Wer sich in Zukunft allzu weit vom neuen deutschen "Wir" entfernt, könnte es nach den Vorstellungen des Bundesverteidigungsministers nicht nur mit der ständig stärker militarisierten Polizei, sondern auch mit dem echten Militär zu tun bekommen, das dann die Freiheit Berlins auch in Berlin zu verteidigen bereit stünde..."

Soweit ist es also gekommen, die Freiheit der USA wird im Irak und die Deutschlands am Hindukutsch verteidigt. Aber zum glück scheint das deutsche "Wir" nocht stark genug zu sein, so das es keinen interessiert was in Deutschland passiert. Was würden wir nur ohne das böse böse Imperium Americanum machen, das uns alle (noch) vereint? Wir müssten uns glatt über die eigenen imperialen Gelüste aufregen.
 

hives

Ehrenmitglied
Registriert
20. März 2003
Beiträge
3.651
I3leach schrieb:
PS: Ich wusste nicht ob ich bei diesem Zitat: "Der liebe Gott hat es so eingerichtet, dass jeder eine einzigartige, nicht fälschbare Iris hat. Der liebe Gott tut etwas für die innere Sicherheit." von Otto Schilly lachen oder weinen sollte.
Ja, so einige Populisten haben interessante Wanderungen hinter sich -meist von links nach rechts, siehe auch Mahler oder JvH...
Lachen ist eigentlich prinzipiell eher zu empfehelen, es sollen sich allerdings schon welche totgelacht haben :roll:
Das Schreiben eines Beschwerdebriefes kann übrigens auch wutmildernd sein :wink:
 

I3leach

Meister
Registriert
16. August 2002
Beiträge
440
Vielleicht wäre auch lachen bis die Tränen kommen angebracht, den lachen ist gesund! ;)
 

Don

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
3.077
Hallo,

ich möchte Euch mal ein ganz anderes Argument in die Runde werfen. Das sich die Soldaten der BW im "Arbeitsauftrag" dort vor Ort halten ist ja nun bekannt. Das diese Kosten allerdings extrem sind weiß jeder, jedoch werden immer wieder die Diskussionen schnell vom Tisch gefegt wenn es öffentlich dazu kommt. Warum nur?
Fakt ist und bleibt die BW hat dort nichts zu suchen! Wir haben mit dem Krieg dort nichts zu tun, denn das ist wie schon erwähnt eine Sache derer die den Mist begonnen hatten. Sollen sich doch die USA darum kümmern. Die haben die Taliban dazu gemacht was sie sind. Sollen sie ihre eigenen Kinder mit ihren eigenen Händen kontrollieren, nicht mit einem deutschen Kindermädchen!

Unsere Schulden (Staatshaushalt) wachsen, die rente fällt und der Staat ist auf dem Weg in die Pleite. Und was machen wir? Wir spielen Handlanger an allen Ecken!

Nein! Es reicht. Keine weiteren Einsätze im Ausland sind nöig. Die Bundeswehr kann durchaus hier humane und soziale Ziele innerhalb Deutschlands wahrnehmen. Das senkt die Kosten, stabilisiert das Land und wir mischen nicht in der Bush´schen Welteroberung mit. Soll er das Spiel alleine Spielen! Mit seinem Schoßhündchen Blair hat er ja einen Speichellecker der Extraklasse. Die Polen und die Spanier können dann die "Demokratisierung" übernehmen. Jedoch sollten die erstmal lernen was Demokratie heißt! Denn im eigenen Land ist es weniger demokratisch, doch das interessiert ja weniger.

  • Fazit:

    Keine Einsätze im Ausland durch die Bundeswehr.
    Keine finanziellen Zahlung weil man nicht mitgespielt hat.
    Keine tote deutsche Soldaten für unsinnige Machtpolitik eines Dritten.
    Keine Unterstützung des amerikanischen Größenwahns!

Don
 

Niks Te Maken

Großmeister
Registriert
29. Juli 2002
Beiträge
657
@l3leach
Den Link kannte schon, ähnliches wurde auch vor kurzem in einem Thread vom PWK diskutiert, wenn auch nicht zuende. Um eben meine Position darzustellen zitiere ich mich mal selbst aus obigem Link:

Ansonsten sehe ich die Statements bezügl. den "vitalen Sicherheitsinteressen" ähnlich kritisch, allerdings wahrscheinlich aus anderen Gründen. Deutschland sollte sich aus militärischen Auseinandersetzungen, es sei denn, sie finden im Rahmen der UN statt, deutlich heraushalten, auch bei selbigen in Europa muss man nicht sofort mit dem Gewehrkolben einmarschieren. All dies jedoch nicht aus unserer Geschichte bedingt, die nicht ewig die deutsche Politik in einem solchen Maße wie den letzten 50 Jahren bestimmen darf, sondern einfach aus gesundem Menschenverstand heraus. Man muss nicht immer in den inneren Interessen aller möglichen Länder herumpfuschen, wie die USA dies nach belieben tun (China-Taiwan, Israel-Syrien, Irak-Iran), sondern lässt diese Länder ihre Probleme selbst lösen (und bewahrt gleichzeitig quasi etwas Respekt) und kümmert sich erstmal darum, die eigenen zu lösen, nämlich die von dir angesprochen, mit grndlegendem Reformen - dann klappts auch mit dem Nachbarn!

Ansonsten kann ich Don wirklich nur zustimmen!
 

I3leach

Meister
Registriert
16. August 2002
Beiträge
440
Dem "nicht herumrumpfuschen" kann ich ausnahmsweise nur unumschränkt zustimmen, ohne etwas hinzufügen zu müssen.

PS: Danke für den Link auf den Thread.
 

Fantom

Erleuchteter
Registriert
9. August 2002
Beiträge
1.256
[quote="hivesJa, so einige Populisten haben interessante Wanderungen hinter sich -meist von links nach rechts, siehe auch Mahler oder JvH... [/quote]

ich stelle mir das immer wie einen kreis vor, der unten offen ist. an den unteren rändern snid rechts und links. da muß man nicht viel wandern, ein schritt genügt!
 

Wittmann

Meister
Registriert
9. Juli 2002
Beiträge
196
Ach ja, wegen Afghanistan! Die Amis kontrollieren alle großen Städte und behaupten, sie hätten das land unter ihrer Kontrolle!

Haben das die Russen damals in den 80ern nicht auch gesagt? Sie kontrollierten doch auch alle wichtigen Städte wie Kabul, Mazar i Sharif, Khost und all die anderen. Aber das Problem ist nicht die Städte zu kontrollieren, sondern man muss das Land kontrollieren.

Also wie war das bei den Russen? Sobald es außerhalb der Städte ging, dann gabs auf die Omme. Und dann haben Sie den Krieg letzten Endes doch verloren, obwohl sie "alle wichtigen Städte kontrollierten".

Und jetzt schaut euch die aktuelle Lage an! Man hört ja kaum was von dort. Ich denke, die Amis haben sicherlich das selbe Problem wie damals die Russen. Wer weiß was dort jeden Tag abgeht und auch die Amis werden es nicht schaffen, denn dieses Land kann man nicht unter seine Kontrolle bringen!

DESHALB--> BUNDESWEHR RAUS AUS AFGHANISTAN :x
 

Ähnliche Beiträge

Oben