so-ho, gestern in der Vorpremiere von
The Dark Knight gewesen - die Kritiker haben sich ja im Vorfeld fast überschlagen und den kürzlich verstorbenen Heath Ledger zum neuen Leinwandgott erhoben, entsprechend hoch waren natürlich meine Erwartungen.
Ich muß nun erstmal vorneweg schicken, dass ich ein großer Fan der beiden Burton-Batman-Filme bin und bislang Michael Keaton als Batman gegen jeden Andersdenkenden mit Händen und Füßen verteidigt habe ... schon bei
Batman begins hatte ich das Problem zugeben zu müssen, dass Christian Bale seine Sache auch sehr gut macht (naja, so ein Riesenproblem war es zum Glück nicht, da ich Bale als Darsteller auch sehr schätze). Blieb mir die Ausrede dass mir Nolans Film nicht "düster" genug war - tja, da hab ich nun wohl Pech gehabt und muß mir was neues einfallen lassen, denn auchhier hat er nachgelegt und aufgeholt :egal:
Zum Film: Ich fand ihn wirklich so gut wie alle sagen.
Der Streifen hat alles, was ich mir erwartet hatte und noch viel mehr ... und das außerdem in einer für mich sehr angenehmen Mischung: Großartige Bilder, hervorragende Darsteller, Action, Gefühl, Humor ... und nicht direkt das, was man als Happy End bezeichnen würde.
Könnte man heute schon Karten für das Sequel vorbestellen, ich wär dabei :-D
Bale ist für mich in seine Rolle als Fledermaus-Mann richtig toll hineingewachsen. Er bringt in seinen Bruce Wayne diese herrliche britische Arroganz mit ein, die ich schon länger an ihm schätze; sein Batman ist eine gespaltene, gepeinigte Seele - wenn er weiter so macht, werd ich ihn tatsächlich noch eines Tages Keaton vorziehen ... (weiteres großes Plus,
sein neuer Batsuit hat keine Nippel ;-))
Heath Ledger ... viel ist geschrieben worden. Er ist gut - keine Frage, Ledger hätte einer der ganz Großen werden können (da verzeiht man solche "Ausrutscher" wie
Casanova auch mal ganz gerne). Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich seine Performance für oscarreif halte ... kommt wahrscheinlich sehr auf die Konkurrenz an und es wird ja wenn, dann um die "best actor in a supporting role" Statue gehen :gruebel: Ich bin nach wie vor der Ansicht, er hätte den Goldjungen für seine Rolle in
Brokeback Mountain bekommen sollen.
Im Vergleich zu Nicholsons Joker, der ein zynischer, sadistischer "Sack" war, ist Ledgers irre, wahnsinig, unberechenbar ... einfach Chaos. Hat beides seinen Reiz, wie ich finde...
Das Geschlürfe und Geschlabbere fand ich ein wenig nervig, passte aber unbedingt zu der Art und Weise, wie Ledger die Rolle angelegt hatte.
Aaron Eckhart als Staatsanwalt Harvey Dent, Gothams Weißer Ritter. Spätestens seit
Thank you for Smoking habe ich eine recht hohe Meinung von ihm und halte ihn für weithin unterschätzt ... das dürfte sich ja nun geändert haben, da er einem breiteren Publikum sein Können demonstrieren konnte.
ich hoffe doch sehr, in Zukunft mehr von ihm zu sehen :-D
Zu Gary Oldman als Gordon brauche ich ja sicherlich nichts sagen - er spielt wie man es von ihm gewohnt ist ... intensiv und überzeugend.
Maggie Gyllenhaal, die große Schwester von Jake Gyllenhaal, hat mir als Rachel Dawes weitaus besser gefallen als Tom Cruises Katie - sie mag zwar nicht so mädchenhaft niedlich sein, aber gerade deshalb ist sie für mich glaubhafter in der Rolle einer intelligenten, aufstrebenden jungen Anwältin, die sich zwischen zwei Männern entscheiden muß.
Michael Caine als Alfred und Morgan Freeman als Lucius Fox füllen ihren Part wie auch schon im ersten Film sehr gut aus - zwei alte Routiniers, von denen man eigentlich so gut wie nie enttäuscht wird und stets bekommt, was man erwartet...
Fazit: 2 1/2 Stunden ausgezeichnete Kinounterhaltung - lediglich ein oder zwei Szenen, die ich gerne anders gestaltet gesehen hätte (möchte aber nicht spoilern, deshalb behalte ich es vorerst mal für mich ;-)) - ansonsten war die Eintrittskarte für mich jeden Cent wert und ich vergebe eine gutgelaunte 1- und die Empfehlung "unbedingt anschauen"