Ein_Liberaler
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Es gibt Arbeit, die Werte schafft, und Arbeit, die nur dem Konsum dient. Daß die Politik die Zukunft in personenbezogenen Dienstleistungen sieht, ist ein Teil des Problems.
Ist Zeitarbeit nicht eine Form von modernem Tagelöhner- und Leibeignentums?
Wieso, das von SentByGod genannte Zitat ist doch sehr passend ?!Ein_Liberaler schrieb:Tagelöhnertum und Leibeigenschaft sind zwei grundverschiedene Dinge.
Ein_Liberaler schrieb:Ich halte weder Tagelöhnertum noch Leibeigenschaft mit der Beschäftigung in einer Zeitarbeitsfirme für vergleichbar, sondern den Vergleich einfach für Polemik, Denunziation, Verleumdung.
Heute spricht man statt von Tagelöhnern meistens von Saisonarbeitskräften oder kurzfristig Beschäftigte, die häufig aus Osteuropa stammen und Erntearbeiten (Erdbeeren, Spargel, Gemüse, Wein, Äpfel und Beeren) erledigen. Der Stundenverdienst liegt bei etwa 5 bis 6 €.
Ein Tagelöhner ist jemand, der keine feste Arbeitsstelle hat, sondern sich in der Regel immer wieder bei neuen Arbeitgebern in der Landwirtschaft um neue Hilfsarbeiten bemühen muss.
Die Leibeigenschaft bzw. Leibherrschaft bezeichnet eine im Mittelalter weit verbreitete persönliche Abhängigkeit der Bauern von ihrem Grundherren; die Erbuntertänigkeit stellt eine besondere, regionale Form der Leibeigenschaft dar und unterschied sich dabei grundsätzlich von der Sklaverei.
wenn die Preise für alle anderen Dinge sinken würden wenn die Arbeiter und Angestellten auf (mehr) Lohn verzichten würden, dann wären diese wohl auch bereit auf Lohn zu verzichten.antimarionette schrieb:es geht um überhöhte Tarifverträge. Darum geht es.
Ein_Liberaler schrieb:Das wird mir langsam zu doof. Erstens ist der Angestellte einer Zeitarbeitsfirme kein Tagelöhner und auch kein Saisonarbeiter, sondern hat einen festen Job, eventuell sogar mit Tarifvertrag und jedenfalls mit Kündigungsschutz, nur keine feste, sondern eine wechselnde Aufgabe. Zweitens sind auch Saisonarbeitskräfte keine Tagelöhner. Die meisten kommen jedes Jahr zum selben Bauern. Drittens waren die historischen Tagelöhner ein eigener Stand. Saisonarbeitskräfte sind das nicht mehr. Gerade die aus Osteuropa kommen aus allen Schichten. Viertens bestand zwischen Leibherr und Leibeigenem eine enge soziale Bindung auf Gegenseitigkeit, die den Leibherrn zur Fürsorge verpflichtete und die grundsätzlich nicht lösbar war. Der Leibeigene konnte nicht kündigen, und seine Kinder auch nicht, er konnte nur liehen, und das war illegal. Der Herr konnte ihn dafür auch nicht auf die Straße setzen, und daß er ihn ohne weiteres loswerden kann, ist die Hauptmotivation für einen Unternehmer, einen Leiharbeiter zu beschäftigen. Es bestehen keinerlei Ähnlichkeiten.
antimagnet schrieb:was für einen vertrag haben denn tagelöhner?
Winston_Smith schrieb:@Ein_Liberaler
Gib es einfach auf. Das ist doch vergebliche Liebesmüh. Wenn jemand unbedingt unpassende und falsche "Kampfbegriffe" benutzen muß, sei es drum.
ws
Woran liegt es dann, dass diese Relation zwischen Tagelöhnern und Zeitarbeitern aufgestellt wurde?