Ältestes Tier der Welt entdeckt - geschätztes Alter 10.000

TheFreeman

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Da brat'mir doch einer 'nen Storch!

Ältestes Tier der Welt ist circa 10.000 Jahre alt und vermutlich unsterblich
Das wahrscheinlich älteste Tier der Welt ist ein Riesenschwamm der Art "Scolymastra Joubini" und lebt im Südpolarmeer. Das gut zwei Meter große Exemplar wird auf rund 10.000 Jahre geschätzt.
Zu dieser Erkenntnis kamen jetzt Forscher des Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven. Durch Beobachtung über einen Zeitraum von zehn Jahren konnten die Forscher kaum Wachstum feststellen, aber auch kein Alter bestimmen.
Neueste Messverfahren, die den Sauerstoffverbrauch als Indikator für Wachstum nehmen, bestätigten nun das hohe Alter. Es wird sogar vermutet, dass dieses Tier unsterblich sei, vorausgesetzt es fällt nicht seinen natürlichen Feinden zum Opfer.

Hier der Artikel :

http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/11356490
 

DrJones

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Hm, ein Schwamm. Schwämme haben soweit ich weiß keine richtigen
Organe. Es gibt zwar einige spezialisierte Zellen die spezielle Aufgaben
übernehmen, letztendlich ist es aber nur ne Ansammlung von
Einzellern.

Und der natürliche Tod, wie wir ihn kennen wurde erst mit
der Vielzelligkeit erfunden. Einzeller teilen sich immer,
und wenn sie nicht gefressen werden oder sonstwie unnatürlich
umkommen geht das ewig so weiter.

Trotzdem ist es natürlich eine Sensation das dieses Exemplar so alt
werden konnte
 

agentP

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DrJones schrieb:
Hm, ein Schwamm. Schwämme haben soweit ich weiß keine richtigen
Organe. Es gibt zwar einige spezialisierte Zellen die spezielle Aufgaben
übernehmen, letztendlich ist es aber nur ne Ansammlung von
Einzellern.

Und der natürliche Tod, wie wir ihn kennen wurde erst mit
der Vielzelligkeit erfunden. Einzeller teilen sich immer,
und wenn sie nicht gefressen werden oder sonstwie unnatürlich
umkommen geht das ewig so weiter.

Trotzdem ist es natürlich eine Sensation das dieses Exemplar so alt
werden konnte

Nicht wenn man wikipedia Glauben schenkt:

Schwämme sind getrenntgeschlechtlich oder zwittrig, Spermien entstehen häufig aus Choanocyten, die Eier eventuell aus Archeocyten. Die Befruchtung erfolgt meist im Körper. Die Larve der Kalkschwämme und der Homoscleromorpha (einer Unterklasse der Hornkieselschwämme) ist eine freischwimmende Blastula, welche sich mit der Urmundregion festheftet und gastruliert. Ist die Blastula in einen vorderen, begeißelten Teil (späteres Entoderm) und einen unbegeißelten Teil (späteres Ektoderm) differenziert, spricht man von einer Parenchymula-Larve. Diese ähnelt der Planula der Nesseltiere (Cnidaria), unterscheidet sich jedoch von dieser dadurch, dass sie sich mit dem oralen Pol festsetzt und das Innengewebe im Gegensatz zur Planula die Außenschicht bildet.

Schwämme können ein sehr hohes Alter erreichen, beispielsweise ist der älteste bekannte noch lebende Schwamm der Art Scolymastra joubini etwa 10.000 Jahre alt und zählt somit zu den ältesten Lebewesen unseres Planeten.

Das hört sich zumindest für mich nicht nach Einzellern und Fortpflanzung durch einfache Zellteilung an.
 

DrJones

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Naja ich bezog mich mehr oder weniger auch auf Wiki.
Schwämme zählen zu den Gewebelosen, ohne echte Organe.

Man kann einen Schwamm zB auch auseinanderschneiden. Die 2 Teile
leben dann getrennt weiter.
Wie auch immer.Zumindest handelt es sich um eine sehr primitive Lebensform die aus sehr wenigen Typen von Zellen aufgebaut ist.
 

Trasher

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Einzeller teilen sich immer,
und wenn sie nicht gefressen werden oder sonstwie unnatürlich
umkommen geht das ewig so weiter.
Ist diesem Mechanismus nicht schon auf Grund von gelegentlichen Kopierfehlern in der DNA eine natürliche Grenze gesetzt?
 

holo

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Re: Ältestes Tier der Welt entdeckt - geschätztes Alter 10

Ich bringe das nicht mehr so gut zusammen, Trasher. Das war eine BBC-Doku, die ich geschätzt in 2003 sah.
Beim Kopiervorgang werden ja die Basenpaare gebildet, wobei das Ende des Stranges eine Art "lead-out" aufweist. Es handelt sich dabei um eine ständig wiederholte Abfolge, die das Ende des Stranges symbolisiert.
Stellt man sich das mit einer imaginären DNA-Leiter vor, dann beginnt der "Installateur" oben mit der ersten Leitersprosse und arbeitet sich nach unten zum "lead-out" fort.
Irgendwann kommt er an den Punkt, an dem er keinen Halt mehr unter den Füßen findet - an dem er das Ende der Leiter erreicht hat. Er kann nur nicht mit einer Hand arbeiten, weshalb er das letzte, kleine Stück der DNA nicht mehr komplettieren kann.
Nun kommt der "Hausmeister" vorbei. Er prüft, ob sich am Ende der DNA auch die "lead-out"-Abfolge befindet. Fehlt sie, kann er nicht wissen, ob denn die eigentliche Information vollständig kopiert wurde und gibt dann die Zelle zur Vernichtung frei.
Ist das "lead-out" noch da, wird nur der nicht komplettierte Rest entfernt und gut ists.
Unterm Strich wird also der Strang immer kürzer, je öfter die Information kopiert wird. Damit wurde in der Doku begründet, weshalb eine Schildkröte doppelt so alt werden kann, wie der Mensch es wird.

Daher spekuliere ich einfach und frage mich: Was, wenn die Information dieses Schwammes stets vollständig kopiert wird. Und wenn dem so ist, dann würden allenfalls Schädigungen das Alter bestimmen.

TheFreeman schrieb:
Da brat'mir doch einer 'nen Storch!
Bei einem Fluchtabstand von 300 Metern würde ich mir erstmal einen fangen lassen ;-)

Gruß
Holo
 

Mogges

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Re: Ältestes Tier der Welt entdeckt - geschätztes Alter 10

holo schrieb:
Nun kommt der "Hausmeister" vorbei. Er prüft, ob sich am Ende der DNA auch die "lead-out"-Abfolge befindet. Fehlt sie, kann er nicht wissen, ob denn die eigentliche Information vollständig kopiert wurde und gibt dann die Zelle zur Vernichtung frei.
Ist das "lead-out" noch da, wird nur der nicht komplettierte Rest entfernt und gut ists.
Unterm Strich wird also der Strang immer kürzer, je öfter die Information kopiert wird. Damit wurde in der Doku begründet, weshalb eine Schildkröte doppelt so alt werden kann, wie der Mensch es wird.

Richtig, was Du meinst sind die sogenannten Teleomere, die sich an den Enden der Chromosomen befinden. Die werden bei jeder Replikation, also Verdoppelung vor einer Teilung von einem Enzym, der Telomerase wieder ergänzt ( entspricht wohl Deinen "Hausmeister" ). Dies bezieht sich aber nur auf einen der beiden DNA - Stränge, nämlich dem 3`Strang. Da bei der Replikation ein Enzym, die Polymerase beteiligt ist, welche nur in der Lage ist vom 5`Ende her zu arbeiten, der Gegenstrang aber genau entgegengesetzt vom 3`her komplementär verläuft, müssen hier kleine "Anfangsstückchen", ca 20 Basen als Starthilfe fungieren, die sogenannten "Okazaki - Fragmente", diese kurzen DNS Stückchen verwendet man auch im Labor, wenn man mittels PCR, ist eigentlich nix anderes, Fragmente ampflifiziert, na ja, um auf den Punkt zu kommen, über kurz oder lang, wird gerade am Gegenstrang, der diese Primer für die Replikation benötigt, immer ein Stückchen fehlen, weil das zugehörige Enzym, die Primase, die Stückchen nicht immer genau auf`s Ende platziert, sondern vielleicht 20 - 30 bp vorher, die restlichen gehen dann bei jedem Zyklus verloren. Befindet man sich in Geweben mit hoher Teilungsaktivität, ist der Verlust nach einigen Jahren schon beträchtlich, v.a. wenn man bedenkt, daß man über kurz oder lang auch in codierende Bereiche kommt, also mal so eben ein Protein nicht mehr exprimiert werden kann. Die Altersforschung versucht gezielt, in den Bereichen der Telomere auf den Chromosomen einen Hinweis daruf, wie denn Altern auf molekularer Ebene funktioniert, dies wäre und ist wohl ein Ansatz, bis jetzt wurde es aber nicht geschafft, künstliche Telomere zu schaffen.
 

holo

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Sehr schöne Erklärung.
Also könnte das Schwämmchen andere Möglichkeiten haben -
eine zielgenaue Primase wäre der Anfang oder aber der Prozess läuft anders ab als üblich.

Gruß
Holo
 

Mogges

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Entweder hat der Schwamm andere Möglichkeiten, was ich persönlich nicht glaube ( da sind eher Bakterien die Freaks ), aber gut, wer weiß, oder
der Bereich am 3`Ende des DNA - Stranges bis zum ersten codierenden Gen, muß jetzt nicht ein Protein sein, kann auch regulatorische RNA sein, wie rRNA, tRNA oder miRNA, ist in Kombination mit geringeren Teilungsraten eben länger, so daß sich die Verluste eben sehr viel später auf das Alter auswirken.
Nicht umsonst sind Schwämme sehr gerne Forschungsobjekte der Pharmaindustrie oder auch der Grundlagenforschung an der Uni.

Man vermutet schon länger, Wirkstoffe "gegen das Altern" anhand von Schwämmen finden zu können.
Einer meiner Ex - Profs an der Uni war auch so einer, hat jetzt schon die 5. Startup gegründet, in der Hoffnung, das alternative Mittel gegen Altern zu finden; er arbeitet sehr viel mit marinen Lebewesen, ist zumindest auf den Zug aufgesprungen, als es trendy war.
4 seiner Firmen haben jedoch schon wieder zu gemacht. :D
 
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