InsularMind
Erleuchteter
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Also ich bin längere Zeit nicht konsequent hier gewesen, daher auch nicht die ganzen 34 Seiten im Thread mitgekommen, ( bis ich da durch bin seid Ihr schon 25 Seiten weiter, das geht mir oft so) dafür aber viel unterwegs und draußen ist mir bisher kein Aufstand oder Aufquellen der atheistischen Bewegung gewahr geworden. Eher so das Gegenteil, jede Menge neue oder teil-eklektisch beheizte Religionsvorstellungen scheinen zu sprießen -- oft als Individualansicht erst mal, oder die althergebrachten Vorstellungen werden konservativ bis entstaubt und neubedeutet weitergegeben. Am größten scheint ein Trend hin zu einer idealisierten Ethik der Mentalität vom Gutmenschentum. Vielleicht ist das gerade dabei, in die Neo-Religionen Einzug zu finden. Als seitenast dazu kann man eine gesteigerte Psychologie-Gläubigkeit beobachten, die auf mehr oder weniger Halbwissen oder Hörensagen über Inhalte aus deren mannigfaltigem Lebensratschlagsangebot zu basieren scheint.
Inzwischen weiß ich nicht mal selbst mehr, bin ich nun Agnostiker oder Atheist, dank vielfältiger Auslegungen dieser Begriffe, oder schlicht Glaubensloser, weil ich die Notwendigkeit eines Glaubens bzw. Götter-Konzepts in der Wirklichkeit = dem Raum des Wirkenden nirgends sehe, mir nicht vorstellen kann, dass ein oder mehrere Götter im herkömmlichen Definitionsgehalt davon, was ein Gott sein soll, faktisch existieren. Die einzige Einschränkung, die mir erkennbar und nachvollziehbar ist, ist der Gottesbegriff als abstrakte Idee, welche als zentraler Inhalt von Mensch zu Mensch weitergereicht oder offen postuliert und mit Beschreibungen ausgekleidet wird. Eine Wirkungsweise dieses Konzeptes anders als der des Konzeptes Mickey Mouse, Superman oder Rmpmbmzrrr im interpersönlichen Ereignishorizont ist mir bisher nicht erschienen. Ich halte mich für glaubens-unbefähigt, vielleicht sieht das der ein oder andere wie ein Handicap -- von den Gläubigen her würde es mich nicht überraschen. Auch alternative Erklärkonzepte wie jene aus der Esoterik bieten mir keinen gleichwertigen Grundnenner eines Nachvollziehbaren darum an. Ich sehe teils sogar in wissenschaftlich-methodischen Bereichen eine Art von "Glaube" als Verlässlichkeit auf die Modelle, deren Konstruktanteile und Werte. Jedenfalls aus einer anti-anthropozentrischen Warte her, am Limit des menschlich Begreifbaren entlang gekommen. Ich würde mich immer noch fragen, was denn die Notwendigkeit eines Gottes, mehrerer davon oder eines Glaubens überhaupt erforderlich macht, und wie NoTom anfangs mal irgendwo beschrieb, eher meinen Garten ohne irgendwelche Elfen darin vollständig verständlich und erklärt befinden, ohne dass mir dazu irgendwas fehlte.
Ich frage mich allerdings auch weiterhin, weshalb sich die Menschen über die Frage, ja oder nein, ewige Zeiten beschäftigen, und so wertvolle Zeit, Ressourcen und sogar Leben darum opfern, obwohl man im Endeffekt doch nicht daran weiter kommt. Die Beweisbarkeit oder Unbeweisbarkeit gilt meines Erachtens auch für den Spunk von Pipi Langstrumpf oder sonst irgend ein Gedankenmodell, sei es dies, dass unsere Urahnen im Augenblick in einer ungekannten Dimension neben uns stehen, und Witze über die komischen Dinger reißen, auf denen wir herum tippen.
Ich komme mehr und mehr zu der Ansicht, dass Religionen, Götter-Ideen und alles, was damit zusammen hängt, etwas mit multikomplex über lange, lange Traditionsketten hergeleiteten und multifaktorbedingten Wahn-Inhalten gemein haben. Das muss man zunächst nicht krankhaft sehen... Da gehört natürlich noch mehr hinein, als nur dieser Aspekt, das ist mir auch klar, mit der Zeit ist ein feinst ausgearbeiteter Wust aus Assoziationen mit einer eigenen, religionsinternen Art 'Logik' entstanden, welche für die Glaubensbefähigten eine zweifelsfreie Erkenntnisebene, oft sogar wider jeder Naturmäßigkeit ermöglicht. Dieser Wust zieht eine sich kontinuierlich vergrößernde Flut an Beschäftigung mit sich, die wie weiter oben beschrieben, keine weiterführende Ebene betritt, und auch kein Ergebnis erbringt, was nicht wieder ebenso mannigfaltig pro und kontra ausgelegt werden könnte.
Viele Religiöse sehe ich nicht mehr so lieb-nett-löslich wie noch früher, eigentlich behandle ich sie so, wie ich von Religiösen oft im Leben behandelt wurde, und denke dann wenig bewegt an Erdhörnchen, die von einem harten Gegenstand am Kopf getroffen, immerzu im Kreis umher rennen.
Die mich mit ihrem Missionsgedöns in Ruhe lassen, und sich um ihre Religion zwischen einander und in ihrem Inneren kümmern, sind mir noch die am Sympathischsten. Religion an sich gegenüber bin ich wohl wie besagter Scheitan im Verhältnis zum Weihwasser. Missionieren geht für mich allerdings gar nicht, auch nicht von der anderen Seite, oder von stellenweise erfolgreichen Neolebensempfehlungssammlungen wie zum Beispiel Scientologie ect. Ich denke nicht, dass Menschen zum Annehmen irgendwelcher Weisheiten, Unwissenheiten oder Vorstellungsbilder übersabbelt werden sollten, sehe es als Angriff auf die freie Entscheidungsgewalt bzw. als Werbebelästigung. Da unterscheide ich dann auch zwischen dem passiven Auslegen von Schriften als okay und Anfixen der Kleinsten über prägenden Unterricht als eher nicht mehr okay. JedeR sollte sich selbst aussuchen können -- ohne die Vorherprägung durch meistbeliebte Anschauungsbilder. Mir ist klar, dass ich dabei sehr weit von der gelebten Realität weg bin, und es zu einem gewissen Maß wohl natürlich ist, dass religiöse Eltern ihre Kinder im selben Geiste erziehen wollen.
Ich habe jetzt jede Menge Kram genannt, aber die Frage, warum ein Glaube bzw. ein Gott / mehrere/ viele ( habe mal gehört die Hindu hätten ca. 20 Millionen Götter, Gottheiten,Schutzgeister ect und frage mich, wie die sich da überhaupt noch zurechtfinden ) überhaupt notwendig sein soll, würde ich doch -- wenn ich nicht gerade sowieso in Eure heiße Diskussionspartie geplatzt bin, irgendwann mit eingeflochten sehen. Vielleicht könnt ihr Euch, oder NoTom gar nicht vorstellen, ob eine Notwendigkeit notwendig sei. Das ist dann wohl die Crux an der Natürlichkeit des Glaubens Gläubiger, die für Ungläubige entsteht, so, wie vermutlich das Unverständnis Gläubiger an der Seinswelt des Ungläubigen Bestand hat.
Was hätte eine Menschheit ohne Religionen und Götter zu vermissen? Wofür würde dann die Zeit, die Ressourcen verwendet, oder wäre ein kaltherziges, vernunftloses und hemmungslos gärendes Vernichtungsszenario wahrscheinlicher als eine 'nur' recht gewaltsam an den Unterschieden der Ethnien knapsende Realwelt, welche die Gemeinsamkeiten zwischen den Menschen hinweg über das Religiöse gern ignoriert?
Was bin ich somit? Ein Nihilist vielleicht? Ich rätsle...[/i]
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Ach ja, religiöskritische Äußerungen sind nicht als Absicht auf Kränkung gemeint, ich sehe das durchaus von Mensch zu Mensch und fallgemäß stark unterschiedlich. Die Art Betitelungen, die man, wenn man über seine Glaubensunfähigkeit spricht, von Religiösen manchmal zu hören bekommt, möchte ich hier nicht als Gegengewicht einsetzen. Das Erdhörnchen-Beispiel habe ich so ähnlich auch schon selber um die Lauscher gerieben bekommen, also halte ich es nicht für sonderlich boshaft.
Inzwischen weiß ich nicht mal selbst mehr, bin ich nun Agnostiker oder Atheist, dank vielfältiger Auslegungen dieser Begriffe, oder schlicht Glaubensloser, weil ich die Notwendigkeit eines Glaubens bzw. Götter-Konzepts in der Wirklichkeit = dem Raum des Wirkenden nirgends sehe, mir nicht vorstellen kann, dass ein oder mehrere Götter im herkömmlichen Definitionsgehalt davon, was ein Gott sein soll, faktisch existieren. Die einzige Einschränkung, die mir erkennbar und nachvollziehbar ist, ist der Gottesbegriff als abstrakte Idee, welche als zentraler Inhalt von Mensch zu Mensch weitergereicht oder offen postuliert und mit Beschreibungen ausgekleidet wird. Eine Wirkungsweise dieses Konzeptes anders als der des Konzeptes Mickey Mouse, Superman oder Rmpmbmzrrr im interpersönlichen Ereignishorizont ist mir bisher nicht erschienen. Ich halte mich für glaubens-unbefähigt, vielleicht sieht das der ein oder andere wie ein Handicap -- von den Gläubigen her würde es mich nicht überraschen. Auch alternative Erklärkonzepte wie jene aus der Esoterik bieten mir keinen gleichwertigen Grundnenner eines Nachvollziehbaren darum an. Ich sehe teils sogar in wissenschaftlich-methodischen Bereichen eine Art von "Glaube" als Verlässlichkeit auf die Modelle, deren Konstruktanteile und Werte. Jedenfalls aus einer anti-anthropozentrischen Warte her, am Limit des menschlich Begreifbaren entlang gekommen. Ich würde mich immer noch fragen, was denn die Notwendigkeit eines Gottes, mehrerer davon oder eines Glaubens überhaupt erforderlich macht, und wie NoTom anfangs mal irgendwo beschrieb, eher meinen Garten ohne irgendwelche Elfen darin vollständig verständlich und erklärt befinden, ohne dass mir dazu irgendwas fehlte.
Ich frage mich allerdings auch weiterhin, weshalb sich die Menschen über die Frage, ja oder nein, ewige Zeiten beschäftigen, und so wertvolle Zeit, Ressourcen und sogar Leben darum opfern, obwohl man im Endeffekt doch nicht daran weiter kommt. Die Beweisbarkeit oder Unbeweisbarkeit gilt meines Erachtens auch für den Spunk von Pipi Langstrumpf oder sonst irgend ein Gedankenmodell, sei es dies, dass unsere Urahnen im Augenblick in einer ungekannten Dimension neben uns stehen, und Witze über die komischen Dinger reißen, auf denen wir herum tippen.
Ich komme mehr und mehr zu der Ansicht, dass Religionen, Götter-Ideen und alles, was damit zusammen hängt, etwas mit multikomplex über lange, lange Traditionsketten hergeleiteten und multifaktorbedingten Wahn-Inhalten gemein haben. Das muss man zunächst nicht krankhaft sehen... Da gehört natürlich noch mehr hinein, als nur dieser Aspekt, das ist mir auch klar, mit der Zeit ist ein feinst ausgearbeiteter Wust aus Assoziationen mit einer eigenen, religionsinternen Art 'Logik' entstanden, welche für die Glaubensbefähigten eine zweifelsfreie Erkenntnisebene, oft sogar wider jeder Naturmäßigkeit ermöglicht. Dieser Wust zieht eine sich kontinuierlich vergrößernde Flut an Beschäftigung mit sich, die wie weiter oben beschrieben, keine weiterführende Ebene betritt, und auch kein Ergebnis erbringt, was nicht wieder ebenso mannigfaltig pro und kontra ausgelegt werden könnte.
Viele Religiöse sehe ich nicht mehr so lieb-nett-löslich wie noch früher, eigentlich behandle ich sie so, wie ich von Religiösen oft im Leben behandelt wurde, und denke dann wenig bewegt an Erdhörnchen, die von einem harten Gegenstand am Kopf getroffen, immerzu im Kreis umher rennen.
Die mich mit ihrem Missionsgedöns in Ruhe lassen, und sich um ihre Religion zwischen einander und in ihrem Inneren kümmern, sind mir noch die am Sympathischsten. Religion an sich gegenüber bin ich wohl wie besagter Scheitan im Verhältnis zum Weihwasser. Missionieren geht für mich allerdings gar nicht, auch nicht von der anderen Seite, oder von stellenweise erfolgreichen Neolebensempfehlungssammlungen wie zum Beispiel Scientologie ect. Ich denke nicht, dass Menschen zum Annehmen irgendwelcher Weisheiten, Unwissenheiten oder Vorstellungsbilder übersabbelt werden sollten, sehe es als Angriff auf die freie Entscheidungsgewalt bzw. als Werbebelästigung. Da unterscheide ich dann auch zwischen dem passiven Auslegen von Schriften als okay und Anfixen der Kleinsten über prägenden Unterricht als eher nicht mehr okay. JedeR sollte sich selbst aussuchen können -- ohne die Vorherprägung durch meistbeliebte Anschauungsbilder. Mir ist klar, dass ich dabei sehr weit von der gelebten Realität weg bin, und es zu einem gewissen Maß wohl natürlich ist, dass religiöse Eltern ihre Kinder im selben Geiste erziehen wollen.
Ich habe jetzt jede Menge Kram genannt, aber die Frage, warum ein Glaube bzw. ein Gott / mehrere/ viele ( habe mal gehört die Hindu hätten ca. 20 Millionen Götter, Gottheiten,Schutzgeister ect und frage mich, wie die sich da überhaupt noch zurechtfinden ) überhaupt notwendig sein soll, würde ich doch -- wenn ich nicht gerade sowieso in Eure heiße Diskussionspartie geplatzt bin, irgendwann mit eingeflochten sehen. Vielleicht könnt ihr Euch, oder NoTom gar nicht vorstellen, ob eine Notwendigkeit notwendig sei. Das ist dann wohl die Crux an der Natürlichkeit des Glaubens Gläubiger, die für Ungläubige entsteht, so, wie vermutlich das Unverständnis Gläubiger an der Seinswelt des Ungläubigen Bestand hat.
Was hätte eine Menschheit ohne Religionen und Götter zu vermissen? Wofür würde dann die Zeit, die Ressourcen verwendet, oder wäre ein kaltherziges, vernunftloses und hemmungslos gärendes Vernichtungsszenario wahrscheinlicher als eine 'nur' recht gewaltsam an den Unterschieden der Ethnien knapsende Realwelt, welche die Gemeinsamkeiten zwischen den Menschen hinweg über das Religiöse gern ignoriert?
Was bin ich somit? Ein Nihilist vielleicht? Ich rätsle...[/i]
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Ach ja, religiöskritische Äußerungen sind nicht als Absicht auf Kränkung gemeint, ich sehe das durchaus von Mensch zu Mensch und fallgemäß stark unterschiedlich. Die Art Betitelungen, die man, wenn man über seine Glaubensunfähigkeit spricht, von Religiösen manchmal zu hören bekommt, möchte ich hier nicht als Gegengewicht einsetzen. Das Erdhörnchen-Beispiel habe ich so ähnlich auch schon selber um die Lauscher gerieben bekommen, also halte ich es nicht für sonderlich boshaft.