Zur Situation an deutschen Universitäten...

_Dark_

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ich kann jetzt nur mal zur situation an der uni regensburg loswerden..
meine freunde, die dort studieren, meckern eigentlich nur über das verfallene, alte gebäude und den mensafraß..
das wars schon..

noch dazu sind die alle in massenfächern wie jura oder bio.. einer studiert bwl, da sitzen selbst noch leute mit 3,7(!) abi drin..
ich möchte mir inzwischen keine meinung mehr erlauben, ob zu viel oder zu wenig leute studieren... einerseits wird immer gejammert, dass es zu wenig fachkräfte hätte, andererseits fliegen die akademiker reihenweise raus und sitzen auf der straße, wobei das immer noch relativ ist..

die uni konstanz hat ja einen sehr guten ruf, ich hatte mir auch überlegt dorthinzugehen, aber irgendwie habe ichs dann doch verpasst..

jetzt bin ich in zürich, erstes semester..
das problem hier ist eigentlich, dass die leute in der schweiz grundsätzlich alles studieren dürfen, ncs gibts nur auf medizin und soweit ich weiß auch psychologie..

dafür haben wir die veranstaltungen auch teilweise in zwei räume übertragen, mit video, digitalem bild vom beamer und ton!
dazu kommt die krasse infrastruktur, die sauberkeit der uni (die leute passen echt auf die sachen auf, es gibt so gut wie keine schmierereien oder vandalismus, die räume sind teils vollgestopft mit pcs, laptops, beamern, macs usw., und jeder kann rein, geklaut wird trotzdem nichts) usw..
wir zahlen momentan 750CHF semestergebühren, also ungefähr 500€..
echt vertretbar..
nur die vielen deutschen stören :wink:
 

dkR

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einer studiert bwl, da sitzen selbst noch leute mit 3,7(!) abi drin..
Tja, die allgemeine Hochschulreife ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Deswegen finde ich es ganz OK, wenn Leute mit Abischnitt schlechter 2,x nen Platz bekommen und man dafür die nicht studierfähigen rauskegelt, so wird wenigstens ein bischen das Ungleichgewicht bezüglich Schulniveau der Bundesländer niveliert.
Abischnitt sagt überhaupt nichts über die Studierfähigkeit der Leute in einem bestimmten Fach aus.
Wobei ich feststelle, dass das von Fach zu Fach wirklich massiv verschieden ist. Grad bei Fächern, wo man keinen teuren Laborplatz braucht scheint wohl eher die Meinung zu sein, "dann nimmt man halt nen größeren Raum, dann geht das schon."
 

ogukuoo

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Zu der Lage in Göttingen kann ich nur sagen, dass die Vorlesungen/Seminare stark überfüllt sind. Die Räume sind meist für 30-50 Leute ausgelegt aber reinpassen müssen zwischen 60 und 100, wenn nicht sogar mehr. Das da kein normaler Ablauf (Diskussionen etc.) stattfinden kann ist wohl nachvollziehbar. Leider !

Auch die Verwendung der 500€ Studiengebühren sind bisher, außer bei zwei Tutorien, nicht ersichtlich.
Selbst die SUB (größte Bibliothek in D) musste in den Weihnachtsferien ihre Pforten schließen, da das Geld zum Heizen nicht reichte.


Bin mal gespannt was das in der Zukunft gibt.


dkR schrieb:
Abischnitt sagt überhaupt nichts über die Studierfähigkeit der Leute in einem bestimmten Fach aus.

Sag das mal den Unis. Wenn Fächer wie Pädagogik aufeinmal mit einem NC von 1,3 aufwarten, da kannst du nur noch den Kopf schütteln. Natürlich hat das auch andere Gründe, aber das gerade bei solchen Fächern, bei denen es auf den einzelnen Menschen (soziale Kompetenz etc.) ankommt, da noch nach Noten sortiert wird finde ich nicht gut!
 

dkR

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Deswegen wollen auch immer mehr Unis weg vom NC und hin zu eigenen Auswahlverfahren. Das wissen die Uni schon. Nur ist dieses Land was Modernisierung und Flexibilität angeht auf der Beweglichkeitsstufe eines fliegenden Ziegelsteins.
 

TheFreeman

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Ziegelsteine fliegen doch garnicht so langsam, die Erfahrung haben im Lauf der Geschichte diverse Köpfe (Wortspiel! :D) schon gemacht!

Wir hier in Koblenz zahlen nichtmal 100 € Semestergebühren, sind glaub ich 98,63 und davon gehen noch 20 € ab für Druckguthaben. Dafür haben wir aber auch kein Semesterticket mit dem man Zug fahren kann wie alle andren aussenherum...


Alte Gebäude hin, schlechtes Mensaessen her, das sind Dinge um die sich der AstA kümmern kann - um die Aufnahmepolitik der Unis hingegen nicht.


Was soll eigentlich diese Bemerkung mit den störenden Deutschen in der Schweiz? Ich komm gleich mal rüber!

:rofl:
 

_Dark_

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nein, das war nur spaß, ich bin ja selber einer :wink:

aber es hat mich doch geschockt, wieviele hier sind.. ich schätze mal von den 600 erstis locker ein drittel..

haben wohl mehr keine lust mehr aufs gute deutsche bildungssystem
 

DrJones

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Ich bin mit meiner Uni eigentlich auch recht zufrieden.
Besonders von meinem Institut. --> Geologie Tübingen.
Aber ist ja jetzt auch nicht unbeingt ein Massenstudiengang wie BWL oder
so. Dennoch werden es jedes Jahr mehr Erstis, seit der Studiengang
Geologie reformiert und etwas modernisiert wurde.
Ich habe echt großen Respekt vor unseren Profs und Dozenten
die einige Einführungspraktika mehrmals am Tag halten und
quasi 3 bis 4 mal am Tag das selbe erzählen, und das am Stück.
Der Gesteinskundekurs ist dafür ein Beispiel.

Auch Geländepraktika und Exkursionen werden teilweise doppelt angeboten
damit jeder einen Platz bekommt. Es schließlich Pflicht der Studenten
bis zu ihrem Vordiplom eine bestimmte Anzahl zusammenzukratzen.

Man hat einen gewissen Druck in der Form das man eben bis zum
4. Semster sein Vordiplom erreichen muss. Dazu gehört das man die
Klausuren der Pflichtvorlesungen besteht und eben 30 Geländetage
sammelt. Umgekehrt haben die Dozenten und Profs dann auch den
Druck jedem Studenten einen Platz anzubieten um das Ziel zu erreichen.

Es geht schon recht familiär und freundlich zu.

Die Mensa ist zwar recht bescheiden, von der Qualität wie von der Quantität her sowie der Attraktivität des Preises.
Platz kriegt man aber immer irgendwo.
Schlecht finde ich das wir, also an unserem Institut, relativ mager
mit Abonements von einschlägigen Fachzeitschriften ausgestattet sind,
was es oft schwer macht an bestimmte Papers ranzukommen.
Ebenso finde ich es schade das unser kleines Museum zuwenig
gehegt und gepflegt wird. Gammelt etwas vor sich hin wie ich finde.
Könnte man mal etwas modernisieren damits mehr hermacht wenn
Besucher kommen.
 

LStrike

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Die Auswahlverfahren sollten, wie dkr schon sagte, dynamisch gestaltet werden.
Für Fächer wie Mathematik oder Physik sollte es einen NC geben, Fächer wie Psychologie oder Pädagogik dagegen mit einem individuellen Auswahlverfahren, wie schriftliche Tests oder Gesprächen.
Das für letzteres das Geld und Personal fehlt ist mir bewusst.

@Freeman
Ihr habt nur 100€ Semesterbeitrag? Glückspilz.
Bei uns liegt er zum SS07 bei 254€, dazu kommen dann im laufe des Semesters noch die 500€ Studiengebühren.
Macht zusammen 754€.
Für das Geld hätte ich auch an die FH Wedel gehen können, die ich mir auch angesehen hatte. Die FH Wedel ist eine private Fachhochschule. Habe mich aber gegen diese FH entschieden zunächst wegen der Kosten und einiger Kleinigkeiten, die mir persönlich missfielen.
 

SentByGod

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Dann werde ich mal versuchen die Umstände an der Universität Duisburg-Essen (Campus Duisburg, Mercator School of Managment, der Wirtschafztsbereich) grob zu umreißen.

Pro Vorlesung für BWL und Wirtschaftswissenschaften drängen sich bis zu 800 Mann (der Normalfall) im Auditorium Maximum und andere Hörsäale sind eh nicht dafür ausgelegt alle Interessenten zu beherbergen.
Parkplätze für Pendler und dergleichen gibt es nicht genug, wer mit dem Beginn der Akademischen Viertelstunde eintrudelt sollte ein paar feste Schuhe mitbringen um von den anderen Abgelegenen Parkplätzen zur Uni zu kommen.
Mensafraß, wie ich es bezeichne, riecht immer gleich und schmeckt genauso, wobei der Duft ständig ins AudiMax zieht. (Die nähe zur Caféteria und Kantine sind damit wohl erklärt.)
Die Schlangen dort sind zwar nicht so groß das man Gefahr läuft innerhalb der 30Minuten Pause nichts zu essen zu bekommen, ABER hastig Hinuntergeschlunges ist nach wissenschaftlicher Erkenntnis weder Gesund noch der Leistungsfähigkeit förderlich.

Direkte Kritikpunkte gibt es sicherlich an den Zuständen der Gebäude und Vorlesungsräume. Zu wenig Platz und/oder zu viele Studenten.

Der Semesterbeitrag beläuft sich auf 154,86€ plus die 500€ Studiengebühren.

Bis jetzt hat man weder davon gehört noch irgendwas gesehen wofür dieses Geld verwendet wird.
Ein Kommilitone hat mir diesbezüglich von einer Uni in Bayern berichtet, die schon vor der Einführung der Gebühren, Kredite von Banken genommen haben um direkt loszulegen. Um Investitionen und Sanierung etc. zu tätigen, welche dann wieder abgezahlt werden. Aber dies ist ein anderes Thema. :roll:
 

LStrike

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*staubwegpust*

Ich möchte hier mal auf einen Artikel aufmerksam machen, der gestern auf TAZ online erschienen ist.

TAZ - HAW Hamburg: Studenten zahlen Uni-Miete

Unser ASTA prangert zurecht die Verwendung von Studiengebühren an der HAW Hamburg an. Dazu war letzte Woche eine TAZ Reporterin beim ASTA zu besuch und hat sich über die Situation informiert, woraufhin der Kanzler der HAW ziemlich sauer war, weil er sich zu unrecht angegriffen fühlt.

Ich für meinen Teil halte die Arbeit unseres ASTA für gut und gerechtfertigt, diese Missstände öffentlich zu machen.

Es kann nicht sein, dass wir Studenten die Miete eines Hochschulgebäudes finanzieren müssen.
 

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