Es tut mir leid, aber nach der eigentlich verständlichen Reaktion unserer Englischlehrerin auf die Anschläge des gestrigen Tages konnte ich mir diese Zeilen einfach nicht verkneifen!
Einige hoffentlich nachdenkliche Zeilen meinerseits zu gestern
Gestern ist es also wieder passiert. Am Morgen des 7.Juli 2005 haben wieder einmal ein paar geistig verblendete Irre zugeschlagen. Mitten in London haben sie drei U-Bahnen und einen Linienbus mit ihren Bomben hochgejagt. Das Ergebnis war wohl das, was sie sich gewünscht haben:
Massenpanik, ein in Angst und Furcht versetztes Europa mit seinen Industrienationen, einige Tote und hastige Stellungnahmen der wichtigsten Leute des G8-Gipfels. Und die Maßnahmen gegen Terror, die die Industrienationen jetzt ergreifen werden, sind abzusehen. Herzliches Beileid den Angehörigen, Verurteilung des Terrorismus in jeder Form und eine "längst überfällige" Verschärfung der sogenannten "Anti-Terror-Gesetze".
Ich will diesen abscheulichen Mord an Menschen nicht gutheissen. Es ist mir so was von scheissegal, aus welchen politisch/religösen Gründen irgendwelche Organisationen Menschen umbringen, denn meiner Ansicht nach ist so etwas nichts anderes als feiger Mord. Wenn diese radikalislamistischen Organisationen sagen, dass sie gegen die "Kreuzfahrer-Regierung" vorgehen wollen, dann frage ich mich, was sie mit dem feigem Abschlachten von irgendwelchen Zivilisten erreichen wollen, ausser dieser Regierung noch weitere Begründungen für ihr Handeln zu geben?
Und dennoch gibt es etwas, was ich fast schon genauso verwerflich finde, wie diesen feigen Mord. Den Umgang von Regierungen und Medien mit Menschenleben. Die CDU hat nur wenige Stunden nach dem Attentat schon Blut geleckt und forderte eine drastische Verschärfung einiger Gesetze gegen den Terrorismus. Finde ich eigentlich ein lustiges Wort, "Terrorismus". Kann mir das einer definieren? Unser Lexikon, zum Bleistift, definiert Terrorismus als:
"Gewaltanwendung gegen Personen/Sachen zur Durchsetzung politischer/revolutionärer Ziele"
Aha. Und was ist das Ziel, das diese Terroristen haben? Ich kann mich an einige Aussagen nach dem 11.September erinnern, in denen es hies:
"Sie wollen unsere Demokratie abschaffen, weil sie unsere westliche Philosophie und unseren Lebensstil nicht akzeptieren!"
So, so! Aber hätten sie nicht genau das mit einer Verschärfung der Gesetze erreicht? Nach Gesetzen wie dem "Patriot Act", dem "großen Lauschangriff" und der "Rasterfandung nach Schläfern" finde ich die Frage danach, wie weit solche Maßnahmen unsere hochgelobte Demokratie gefährden, mehr als berechtigt! Ich könnte mir gut vorstellen, dass man nach dem nächsten größeren Anschlag ein Gesetz vorschlägt, das dem amtierenden Kanzler in Notstands- und Krisenzeiten volle Befehlsgewalt über sämtliche judikativen und exekutiven Institutionen (zum Beispiel den Bundesgerichtshof, die Bundeswehr, die Polizei....usw) gibt. Eine bessere Möglichkeit zur temporären oder dauerhaften Abschaffung einer Demokratie kann ich mir gar nicht vorstellen.
Aber wir sind doch selbst dafür, das man die Maßnahmen verschärft, oder etwa nicht? Und warum? Weil wir Angst um unser blankes Leben haben! Einige Amerikaner die im Midland der USA (für alle die keine Ahnung von Geographie haben: die Pfalz hat wahrscheinlich eine höhere Bevölkerungsdichte) leben, sagten nach dem 11.September aus, dass sie befürchteten jetzt selbst in ihrem 20-Seelen Kaff zum potenziellen Terrorziel zu werden. Und wir haben auch Angst. Wenn sie das nächste Mal U-Bahn fahren sollten, denken sie doch ein wenig darüber nach, was in London mit den U-Bahnen passiert ist. Und wenn sie dass nicht abschrecken sollte, dann reden sie doch ein bisschen mit ihren Sitznachbarn darüber. Wetten, dass sich einer finden wird, dem etwas mulmig wird? Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass in den nächsten Tagen wieder einige Berichte darüber kommen werden, wie ungeschützt wir im Falle eines Angriffs von verblendeten Fanatikern wären.
Ich will mal ganz ehrlich sein: Ich bin nicht sehr bewegt! Warum? Ich weiss zwar, das ein Leben unwiderbringlich und unbezahlbar ist, aber dennoch muss ich es einfach zynisch sagen: Was sind bitte 38 Tote und 700 Verletzte gegen das, was wir jedes Jahr an Menschenleben durch, verzeihung, Dummheit verlieren. In Deutschland sterben jedes Jahr 6600 Menschen durch Verkehrsunfälle, Verletzte und dauerhaft Geschädigte sind allerdings nicht mitgezählt. 42 000 Tote durch die direkten oder indirekten Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum. 21 000 Tote in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch Atemwegserkrankungen durch Autoabgase. 58 000 Menschen in der gesamten EU nehmen sich ihr Leben höchstpersönlich, meist aus Mangel an fähigen Psychotherapeuten. 98 000 US-Bürger sterben jedes Jahr durch Ärztepfusch oder falsche Behandlung (Um es mit Volker Pispers Worten zu sagen: "Davon kann so ein einfacher Taliban nur träumen!").
Leben sollte man nicht gegen Leben aufwiegen, hat mir mein Lehrer immer gesagt, auch wenn er selbst gern gegen diese goldene Regel verstoßen hat um uns die Ausmaße einer Katastrophe klarzumachen. Und verglichen mit mancher Sache, der wir so fast gar keine Beachtung schenken, erscheint der Zwischenfall in London geradezu erschreckend gering. Ich hoffe stark, dass sie die Ansicht, dass das Leben eines Schwarzen genauso viel zählen sollte, wie das eines Weissen, teilen! Und wenn sie nicht zufällig Mitglied der örtlichen NPD oder KKK - Niederlassung sind, werden sie dass auch hoffentlich tun. Aber leider scheinen das unsere Medien nicht zu tun. Sie sind offenbar der Ansicht, dass ein Europäer oder Amerikaner mehr wert ist, als der Rest der Welt. In Ruanda (liegt in Afrika, für alle, dies nicht wissen) wurden über eine Million Menschen brutal verstümmelt und hingemetzelt und das einzige, was die Öffentlichkeit des Westens, bzw. dessen Medien zu interessieren schien, war der Tod von Kurt Cobain! Nicht das ich was gegen Kurt Cobain hätte, im Gegenteil, aber einem einzigen Menschen mehr Aufmerksamkeit zu widmen als einer ganzen Million, weil es einfach mehr Quote verspricht ist äusserst bedenklich!
Was hat die UNO gemacht um den Völkermord zu stoppen? Von einigen verzweifelten Versuchen einzelner, zufällig dort stationierter Befehlshaber, abgesehen, konnte sie gar nichts tun, weil einige Länder, allen voran die USA, gegen einen Eingriff waren. Die Verteidiger der Demokratie, die es als ihre Mission sehen, die "Fackel der Freiheit" in die Welt zu tragen, saßen rum und taten nichts!
Aber wehe euch, wenn auch nur ein verblendeter Terrorist aus eurem Land in Amerika zuschlägt und ihr noch dazu Öl in eurem Land habt. 2000 tote Amerikaner scheinen zu reichen, um die Welt in Atemnot zu versetzen und die Börse lahmzulegen. Millionen Tote Afrikaner jedes Jahr, durch Hunger, Durst und Bürgerkrieg, machen der Welt wohl nichts aus, doch 2000 Amerikaner und zwei zerstörte Hochhäuser reichen aus, um eine Bevölkerung in Kriegsstimmung zu versetzen.
Erinnern wir uns noch kurz daran, was das Lexikon zu Terrorismus gesagt hat:
"Gewaltanwendung gegen Personen/Sachen zur Durchsetzung politischer/revolutionärer Ziele"
Ist denn ein Krieg gegen ein Land etwas anderes? Völlig unabhängig davon, ob es jetzt bei den Konflikten im Irak und in Afghanistan um Terrorbekämpfung oder Öl ging, ist es denn etwas Anderes gewesen, als eine Gewaltanwendung zur Durchsetzung eines politischen Ziels? Vermutlich hat nicht einmal die IRA, die sich selbst als Untergrundarmee sieht, in ihrer Laufbahn so viele Opfer unter den Zivilisten gefordert, wie der Golfkrieg, der durch Attentate noch immer munter weiter geführt wird.
Ich erinnere mich daran, dass einige wichtige Leute behaupteten, das durch die neuen, ultrapräzisen und komplett computergesteuerten Waffen die zivilen Verluste so gering wie möglich gehalten werden sollten. Aber letztenendes stellten sich die Waffen als alles andere als präzise heraus. Kein Wunder, denn ein Krieg, den man innerhalb von 24 Stunden mit dem Zerbomben von Saddams Palast und damit auch ihm selbst, beendet hätte, wäre keiner gewesen. Für keinen wäre dabei Gewinn gewesen. Die Waffenhersteller hätten nichts produzieren und verkaufen, die Fernsehsender nichts zur Prime-Time ausstrahlen und die Firmen, die den Irak gerade wieder "aufbauen" nichts zerstörtes vorfinden können.
Beinahe bekomme ich da schon Lust, zu sagen, dass ein religiös verblendeter Massenmörder, der sich vielleicht sogar durch die Präsenz einer fremden, ungläubigen Macht beleidigt fühlt, bei weitem noch "ehrenvoller" handelt, als Staats- und Firmenchefs, die allein aus Geldinteresse im Namen der "Gerechtigkeit" morden lassen. Aber beides ist Mord, und bei Mord ist für mich von Ehre keine Spur zu entdecken.
Kommen wir noch einmal zurück auf London. Ich habe wahrscheinlich ihrer Ansicht nach am Thema vorbeigeredet, aber aus diesen genannten Gründen reagiere ich auf die Anschläge mit einer gewissen Gleichgültigkeit. Ich verurteile die Anschläge, ich trauere um die Verstorbenen, aber ich sehe nicht ein, dass ich vor diesen bombenbepackten Spinnern mehr Furcht haben sollte, als vor den Maßnahmen, die die Regierung meines Landes womöglich ergreifen wird.
MfG: Trial
Quellen der Todeszahlen:
http://www.drogen-aufklaerung.de/texte/sachtext/alkohol03.htm (Zahlen sind zwar noch von 1996, aber wahrscheinlich noch immer aktuell genug!)
WHO
http://www.sueddeutsche.de/,wm2/wissen/artikel/566/50516/
www.nachrichten.ch/detail/200710.htm
Einige hoffentlich nachdenkliche Zeilen meinerseits zu gestern
Gestern ist es also wieder passiert. Am Morgen des 7.Juli 2005 haben wieder einmal ein paar geistig verblendete Irre zugeschlagen. Mitten in London haben sie drei U-Bahnen und einen Linienbus mit ihren Bomben hochgejagt. Das Ergebnis war wohl das, was sie sich gewünscht haben:
Massenpanik, ein in Angst und Furcht versetztes Europa mit seinen Industrienationen, einige Tote und hastige Stellungnahmen der wichtigsten Leute des G8-Gipfels. Und die Maßnahmen gegen Terror, die die Industrienationen jetzt ergreifen werden, sind abzusehen. Herzliches Beileid den Angehörigen, Verurteilung des Terrorismus in jeder Form und eine "längst überfällige" Verschärfung der sogenannten "Anti-Terror-Gesetze".
Ich will diesen abscheulichen Mord an Menschen nicht gutheissen. Es ist mir so was von scheissegal, aus welchen politisch/religösen Gründen irgendwelche Organisationen Menschen umbringen, denn meiner Ansicht nach ist so etwas nichts anderes als feiger Mord. Wenn diese radikalislamistischen Organisationen sagen, dass sie gegen die "Kreuzfahrer-Regierung" vorgehen wollen, dann frage ich mich, was sie mit dem feigem Abschlachten von irgendwelchen Zivilisten erreichen wollen, ausser dieser Regierung noch weitere Begründungen für ihr Handeln zu geben?
Und dennoch gibt es etwas, was ich fast schon genauso verwerflich finde, wie diesen feigen Mord. Den Umgang von Regierungen und Medien mit Menschenleben. Die CDU hat nur wenige Stunden nach dem Attentat schon Blut geleckt und forderte eine drastische Verschärfung einiger Gesetze gegen den Terrorismus. Finde ich eigentlich ein lustiges Wort, "Terrorismus". Kann mir das einer definieren? Unser Lexikon, zum Bleistift, definiert Terrorismus als:
"Gewaltanwendung gegen Personen/Sachen zur Durchsetzung politischer/revolutionärer Ziele"
Aha. Und was ist das Ziel, das diese Terroristen haben? Ich kann mich an einige Aussagen nach dem 11.September erinnern, in denen es hies:
"Sie wollen unsere Demokratie abschaffen, weil sie unsere westliche Philosophie und unseren Lebensstil nicht akzeptieren!"
So, so! Aber hätten sie nicht genau das mit einer Verschärfung der Gesetze erreicht? Nach Gesetzen wie dem "Patriot Act", dem "großen Lauschangriff" und der "Rasterfandung nach Schläfern" finde ich die Frage danach, wie weit solche Maßnahmen unsere hochgelobte Demokratie gefährden, mehr als berechtigt! Ich könnte mir gut vorstellen, dass man nach dem nächsten größeren Anschlag ein Gesetz vorschlägt, das dem amtierenden Kanzler in Notstands- und Krisenzeiten volle Befehlsgewalt über sämtliche judikativen und exekutiven Institutionen (zum Beispiel den Bundesgerichtshof, die Bundeswehr, die Polizei....usw) gibt. Eine bessere Möglichkeit zur temporären oder dauerhaften Abschaffung einer Demokratie kann ich mir gar nicht vorstellen.
Aber wir sind doch selbst dafür, das man die Maßnahmen verschärft, oder etwa nicht? Und warum? Weil wir Angst um unser blankes Leben haben! Einige Amerikaner die im Midland der USA (für alle die keine Ahnung von Geographie haben: die Pfalz hat wahrscheinlich eine höhere Bevölkerungsdichte) leben, sagten nach dem 11.September aus, dass sie befürchteten jetzt selbst in ihrem 20-Seelen Kaff zum potenziellen Terrorziel zu werden. Und wir haben auch Angst. Wenn sie das nächste Mal U-Bahn fahren sollten, denken sie doch ein wenig darüber nach, was in London mit den U-Bahnen passiert ist. Und wenn sie dass nicht abschrecken sollte, dann reden sie doch ein bisschen mit ihren Sitznachbarn darüber. Wetten, dass sich einer finden wird, dem etwas mulmig wird? Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass in den nächsten Tagen wieder einige Berichte darüber kommen werden, wie ungeschützt wir im Falle eines Angriffs von verblendeten Fanatikern wären.
Ich will mal ganz ehrlich sein: Ich bin nicht sehr bewegt! Warum? Ich weiss zwar, das ein Leben unwiderbringlich und unbezahlbar ist, aber dennoch muss ich es einfach zynisch sagen: Was sind bitte 38 Tote und 700 Verletzte gegen das, was wir jedes Jahr an Menschenleben durch, verzeihung, Dummheit verlieren. In Deutschland sterben jedes Jahr 6600 Menschen durch Verkehrsunfälle, Verletzte und dauerhaft Geschädigte sind allerdings nicht mitgezählt. 42 000 Tote durch die direkten oder indirekten Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum. 21 000 Tote in Deutschland, Österreich und der Schweiz durch Atemwegserkrankungen durch Autoabgase. 58 000 Menschen in der gesamten EU nehmen sich ihr Leben höchstpersönlich, meist aus Mangel an fähigen Psychotherapeuten. 98 000 US-Bürger sterben jedes Jahr durch Ärztepfusch oder falsche Behandlung (Um es mit Volker Pispers Worten zu sagen: "Davon kann so ein einfacher Taliban nur träumen!").
Leben sollte man nicht gegen Leben aufwiegen, hat mir mein Lehrer immer gesagt, auch wenn er selbst gern gegen diese goldene Regel verstoßen hat um uns die Ausmaße einer Katastrophe klarzumachen. Und verglichen mit mancher Sache, der wir so fast gar keine Beachtung schenken, erscheint der Zwischenfall in London geradezu erschreckend gering. Ich hoffe stark, dass sie die Ansicht, dass das Leben eines Schwarzen genauso viel zählen sollte, wie das eines Weissen, teilen! Und wenn sie nicht zufällig Mitglied der örtlichen NPD oder KKK - Niederlassung sind, werden sie dass auch hoffentlich tun. Aber leider scheinen das unsere Medien nicht zu tun. Sie sind offenbar der Ansicht, dass ein Europäer oder Amerikaner mehr wert ist, als der Rest der Welt. In Ruanda (liegt in Afrika, für alle, dies nicht wissen) wurden über eine Million Menschen brutal verstümmelt und hingemetzelt und das einzige, was die Öffentlichkeit des Westens, bzw. dessen Medien zu interessieren schien, war der Tod von Kurt Cobain! Nicht das ich was gegen Kurt Cobain hätte, im Gegenteil, aber einem einzigen Menschen mehr Aufmerksamkeit zu widmen als einer ganzen Million, weil es einfach mehr Quote verspricht ist äusserst bedenklich!
Was hat die UNO gemacht um den Völkermord zu stoppen? Von einigen verzweifelten Versuchen einzelner, zufällig dort stationierter Befehlshaber, abgesehen, konnte sie gar nichts tun, weil einige Länder, allen voran die USA, gegen einen Eingriff waren. Die Verteidiger der Demokratie, die es als ihre Mission sehen, die "Fackel der Freiheit" in die Welt zu tragen, saßen rum und taten nichts!
Aber wehe euch, wenn auch nur ein verblendeter Terrorist aus eurem Land in Amerika zuschlägt und ihr noch dazu Öl in eurem Land habt. 2000 tote Amerikaner scheinen zu reichen, um die Welt in Atemnot zu versetzen und die Börse lahmzulegen. Millionen Tote Afrikaner jedes Jahr, durch Hunger, Durst und Bürgerkrieg, machen der Welt wohl nichts aus, doch 2000 Amerikaner und zwei zerstörte Hochhäuser reichen aus, um eine Bevölkerung in Kriegsstimmung zu versetzen.
Erinnern wir uns noch kurz daran, was das Lexikon zu Terrorismus gesagt hat:
"Gewaltanwendung gegen Personen/Sachen zur Durchsetzung politischer/revolutionärer Ziele"
Ist denn ein Krieg gegen ein Land etwas anderes? Völlig unabhängig davon, ob es jetzt bei den Konflikten im Irak und in Afghanistan um Terrorbekämpfung oder Öl ging, ist es denn etwas Anderes gewesen, als eine Gewaltanwendung zur Durchsetzung eines politischen Ziels? Vermutlich hat nicht einmal die IRA, die sich selbst als Untergrundarmee sieht, in ihrer Laufbahn so viele Opfer unter den Zivilisten gefordert, wie der Golfkrieg, der durch Attentate noch immer munter weiter geführt wird.
Ich erinnere mich daran, dass einige wichtige Leute behaupteten, das durch die neuen, ultrapräzisen und komplett computergesteuerten Waffen die zivilen Verluste so gering wie möglich gehalten werden sollten. Aber letztenendes stellten sich die Waffen als alles andere als präzise heraus. Kein Wunder, denn ein Krieg, den man innerhalb von 24 Stunden mit dem Zerbomben von Saddams Palast und damit auch ihm selbst, beendet hätte, wäre keiner gewesen. Für keinen wäre dabei Gewinn gewesen. Die Waffenhersteller hätten nichts produzieren und verkaufen, die Fernsehsender nichts zur Prime-Time ausstrahlen und die Firmen, die den Irak gerade wieder "aufbauen" nichts zerstörtes vorfinden können.
Beinahe bekomme ich da schon Lust, zu sagen, dass ein religiös verblendeter Massenmörder, der sich vielleicht sogar durch die Präsenz einer fremden, ungläubigen Macht beleidigt fühlt, bei weitem noch "ehrenvoller" handelt, als Staats- und Firmenchefs, die allein aus Geldinteresse im Namen der "Gerechtigkeit" morden lassen. Aber beides ist Mord, und bei Mord ist für mich von Ehre keine Spur zu entdecken.
Kommen wir noch einmal zurück auf London. Ich habe wahrscheinlich ihrer Ansicht nach am Thema vorbeigeredet, aber aus diesen genannten Gründen reagiere ich auf die Anschläge mit einer gewissen Gleichgültigkeit. Ich verurteile die Anschläge, ich trauere um die Verstorbenen, aber ich sehe nicht ein, dass ich vor diesen bombenbepackten Spinnern mehr Furcht haben sollte, als vor den Maßnahmen, die die Regierung meines Landes womöglich ergreifen wird.
MfG: Trial
Quellen der Todeszahlen:
http://www.drogen-aufklaerung.de/texte/sachtext/alkohol03.htm (Zahlen sind zwar noch von 1996, aber wahrscheinlich noch immer aktuell genug!)
WHO
http://www.sueddeutsche.de/,wm2/wissen/artikel/566/50516/
www.nachrichten.ch/detail/200710.htm