Zeit, dass sich was dreht

SentByGod

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Für die kommende Wahl zum Bundestag stellt sich mir eine Frage.

Wie kann man verhindern, dass es wieder eine große Koalition, der Stagnation, zustande kommt?

Wäre es nicht von Vorteil für unser Land, wenn die künftige Regierung quasi -gezwungen- wird, ein Parlament aufzustellen das in der Lage ist, mehrheitsbedingt, alleine zu regieren?

Im Laufe der letzten Jahre haben wir feststellen können, dass sich die politischen Ziele von CDU/SPD immer mehr angleichen.
Wodurch es für den Wähler schwieriger wird sich für eine Partei zu entscheiden.
Grundsätzlich ist dies im Sinne der Volkspartei zwar nicht verwerflich, jedoch führt das nun mal dazu, dass der gesellschaftliche Fortschritt weitestgehend negiert wird.

Da es sich für mich so darstellt, als ob man während der großen Koalition im Grunde nur darauf bedacht ist nach dieser Legislaturperiode eine Mehrheit für die eigene Partei herausschlagen zu können.

Meine Idee ist folgende:
Die Linke wählen, um einen neuen Spieler aufs Feld zu bringen.

Bisher wurden die Linke von der SPD geflissentlich ignoriert, obwohl eine Mehrheit mit ihnen wahrscheinlicher ist als mit allen anderen.
Klar, mag man jetzt aufgrund eigener Politischer Interessen und Meinungen die Linke als völlig inakzeptabel finden.

Was bietet sich für eine Alternative an?
Eine Partei weiter rechts als CDU/CSU? Dort gibt es nicht mehr viel... Zumindest was der demokratischen und gesellschaftlichen Entwicklung weiterhelfen würde.
IMHO hat die NDP ihre Daseinsberechtigung. Aber auch nur weil wir in einer Demokratie leben, in der ein bedeutender Grundsatz die Meinungsfreiheit ist.

Eine Partei wie die Piratenpartei?
Solange diese Partei sich nicht Festlegt, zu den gesamtpolitischen Themen außerhalb dessen für das sie stehen, kommen sie nicht in Frage.
Zumal ihr Erfolg zuletzt ja auch darauf beruht, dass sie sich den Themen zugewandt haben die von den großen Parteien bisher nicht aufgenommen haben.

Das klassische Zünglein an der Waage?
FDP und B'90 die Grünen

Beide Parteien sind sie zwar solide aufgestellt, können aber kaum eine entscheidende Änderung der Mehrheitsverhältnisse bewirken.
Sei es Jamaika oder die Ampel, in beiden Konstellationen wäre die Durchsetzungsfähigkeit, für ihre angestammten Ziele, der Beteiligten kaum von der der großen Koalition zu unterscheiden.

Bleibt also nur, die Linke.

Selbst wenn einige sie noch für die Überreste des deutschen Kommunismus halten, ist es nicht die einzige Partei, welche Politisch annähernd so breit Aufgestellt ist, um zumindest Alternativen gegenüber den Volksparteien, zu bieten?

Es geht mir nicht darum, Deutschland in den Sozialismus zu stürzen, sondern der Regierung einen Denkzettel zu verpassen.

Stagnation bedeutet über lange Sicht gesehen den Untergang einer Zivilisation.

Außerdem heißt es nicht: "Konkurrenz belebt das Geschäft?"

nach langer Abwesenheit,
euer SentByGod
 

Malakim

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Wohnst Du in einem von der Linken regierten Bundesland?

Versuch das mal.
 

dkR

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Die Linke zu wählen wird höchstens dazu führen, dass alle anderen Parteien noch mehr nach Links rutschen.
Das kann doch nun wirklich keiner wollen.
 

haruc

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Naja, ob ich jetzt die Linken oder die NPD wähle - was machts schon für einen Unterschied? Beides komplett realitätsfremde Parteien, die praktisch nur Ewiggestrige in ihren Reihen haben.
 
G

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haruc schrieb:
Naja, ob ich jetzt die Linken oder die NPD wähle - was machts schon für einen Unterschied? Beides komplett realitätsfremde Parteien, die praktisch nur Ewiggestrige in ihren Reihen haben.

Naja, ob ich jetzt die Linken oder die NPD oder die GrünenCDUSPDFDP Einheitpartei wähle - was machts schon für einen Unterschied? Alles komplett realitätsfremde Parteien, die praktisch nur Ewiggestrige in ihren Reihen haben.
 

SentByGod

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Malakim schrieb:
Wohnst Du in einem von der Linken regierten Bundesland?

Versuch das mal.

Mein Bundesland kann leider nur mit einer geduldeten Minderheitsregierung aufwarten. Zählt das auch?

dkR schrieb:
Die Linke zu wählen wird höchstens dazu führen, dass alle anderen Parteien noch mehr nach Links rutschen.
Das kann doch nun wirklich keiner wollen.

Nicht? Stagnation oder Rechtsruck? Was sind das denn für Alternativen?

haruc schrieb:
Naja, ob ich jetzt die Linken oder die NPD wähle - was machts schon für einen Unterschied? Beides komplett realitätsfremde Parteien, die praktisch nur Ewiggestrige in ihren Reihen haben.
&
shechinah schrieb:
[...]
Naja, ob ich jetzt die Linken oder die NPD oder die GrünenCDUSPDFDP Einheitpartei wähle - was machts schon für einen Unterschied? Alles komplett realitätsfremde Parteien, die praktisch nur Ewiggestrige in ihren Reihen haben.

Also lieber weiter die Stagnation fördern anstatt der Demokratie eine Chance zu geben... Sollte man also besser garnicht wählen gehen. Das hätte ich jetzt nicht erwartet.
 

Malakim

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Du postulierst hier gerade:
Wenn man nicht die Linke wählt, so führt das zu Stagnation und nimmt der Demokratie eine Chance?


Hallo? Die meisten in der Linken sind eher Kommunisten als Demokraten.

P.s.: Ich werde auch lieber von intelligenten Menschen regiert. Wenn ich an die Wahlplakate der Linken so denke:
"Abitur für alle" und ähnliches .... da drängt sich mir der Verdacht auf man möchte nur die ganz ganz ganz dummen fangen und ist selber nicht ganz zurechnungsfähig.
 

dkR

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SentByGod schrieb:
dkR schrieb:
Die Linke zu wählen wird höchstens dazu führen, dass alle anderen Parteien noch mehr nach Links rutschen.
Das kann doch nun wirklich keiner wollen.

Nicht? Stagnation oder Rechtsruck? Was sind das denn für Alternativen?
Rechtsruck in die Mitte wäre doch eine super Idee. Dann könnte sich das politische Spektrum wieder auffächern wie es ursprünglich mal gedacht war.

Kommunismus/Sozialsismus hat noch nie funktioniert, muß man nicht nochmal ausprobieren und die andere hälfte Deutschlands auch noch mit ruinieren.
 

hives

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SentByGod schrieb:
Nicht? Stagnation oder Rechtsruck? Was sind das denn für Alternativen?
Das sind wahrscheinlich sehr attraktive Alternativen für Leute, die eher rechts von der Mitte, oder auch nur rechts von der Linken stehen. ;)
Mir persönlich fehlt bei der Linken vor allem Kompetenz und Sachverstand - wenn ich unbedingt Gurken da oben haben wollte, würde ich momentan eher FDP wählen, da ich ein Herz für demokratische Minoritäten habe ^^
 

SentByGod

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@ Malakim

Korrekt. Nur teile ich deine Einstellung nicht, dass das wählen der Linken zum akuten Ausbruch des Kommunismus in Deutschland führen würde.
Wie auch?
Es geht mir einzig darum, das die vorhandenen regierungs(-fähigen) Parteien wieder klare Grenzen zueinander ziehen.
Was wäre dazu besser geeignet als SPD und die Linke?

@ dkR

Meines Erachtens liegen "beide" "Hälften" Deutschlands im argen. Übrigens sehr interessant, das immernoch mit der Mauer vorm Kopf gedacht wird.

Darüberhinaus liegt doch die derzeitige Grenze zwischen den größten Parteien in einem so trüben Grau, dass man dies doch glatt mit der Mitte verwechseln könnte?!

@ hives

Korrekt. Deswegen gehts in Deutschland ja auch nicht weiter! Es wird versucht sich mit dem Befassen der Themen des Anderen, ihnen die Wählerschaft abzugraben.
Im Endeffekt führt dies doch nur in sinkender Wahlbeteiligung und Wahlresignation, wenn man das so nennen will.

Im Bezug auf demokratische Minoritäten würde ich eherzu den Grünen tendieren. Die scheinen ja mit ihren Grundsätzen seit ihrer Gründung nicht so falsch gelegen zu haben, wie es die anderen immer proklamiert haben. :-%: :lach2:
 

dkR

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SentByGod schrieb:
@ dkR

Übrigens sehr interessant, das immernoch mit der Mauer vorm Kopf gedacht wird.
Selbstverständlich. Es ist wichtig, die Leute ab und zu daran zu erinnern, wer für die Mauer und das Regime der DDR verantwortlich ist, anscheinend haben es viele schon vergessen.

Daher ist es mir auch völlig schleierhaft, wie man diese Verbrecherbande als Alternative zu den rechtsstaatlichen Parteien anpreisen kann.
Darüberhinaus liegt doch die derzeitige Grenze zwischen den größten Parteien in einem so trüben Grau, dass man dies doch glatt mit der Mitte verwechseln könnte?!
Ja, das ist ja das traurige, das politische Koordinatensystem ist gewaltig nach links gerutscht. Es gibt keine einfach keine Mitte mehr.
 

SentByGod

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Du erwähnst schonwieder, dass
das politische Koordinatensystem ist gewaltig nach links gerutscht
ist. Kannst du mir das gerade mal erklären? Soweit ich weiß, sitzen derzeit Schwarz-Gelb in der Bundesregierung?!

Es ist wichtig, die Leute ab und zu daran zu erinnern, wer für die Mauer und das Regime der DDR verantwortlich ist, anscheinend haben es viele schon vergessen.

Kann es sein das du selbst zu den ewig Gestrigen gehörst?
 
G

Guest

Guest
SentByGod schrieb:
Also lieber weiter die Stagnation fördern anstatt der Demokratie eine Chance zu geben... Sollte man also besser garnicht wählen gehen. Das hätte ich jetzt nicht erwartet.

Man könnte genauso gut gar nicht wählen gehen, trifft es wohl eher.
Die einzige Konstante, mit oder ohne Wahl: Alles wird schlechter, alles wir teurer.

Ich bin nach langer reiflicher Überlegung zu dem Punkt gelangt, daß jedes politische System - oder Utopie, wenn du so willst - am Faktor Mensch gescheitert ist und scheitert. Deshalb denke ich, daß es gar keine Lösung gibt.

Jedenfalls so lang wir Gier, Machtgeilheit, Korruption, Geldgeilheit, Größenwahn und ADS nicht überwinden.

Wie immer, hoffe ich, daß ich mich irre.
 

erik

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Die Überlegungen von sentbygod waren ja eher taktischer asls inhaltlicher Natur.

Und da begehst du aber auch einen großen Denkfehler.

Da die SPD niemals, never ever, unter keinen Umständen eine Kolaition auf Bundesebene mit den linken eingehen wird (das erklärt sich aus der langen Geschichte der Sozialdemokratie und der jüngeren Geschichte der PDS und dann der WASG/Linken) wird es momentan schwer eine Mehrheit "links von der Mitte" zu basteln.

Insofern ist es extrem schelcht, wenn die Linke stark wird, denn das führt vrmutlich dazu, dass das Lager Schwarz/Gelb weniger als 50% hat, das Lager Rot/Rot/Grün/Sonstige mehr als 50%, diese Mehrheit aber nicht nutzen kann und es im Ergebnis eine große Koalition gibt.

Wer eine große Koalition möglichst ausschließen will, sollte auf keinen Fall Linke wählen.

Je nach politischer Präferenz dann einen der anderen Juniorpartner, also FDP ("weiter so...") oder Grüne (Neuauflage Rot-Grün).

Wer die Piraten wählt, gibt damit zwar einem Proestgefühl Bahn, ebenet aber wohl auch nur einer großen Koalition die Einflugschneise und das bedeutet weitere bleierne Jahre und Jammer-Angie... fürchterlich, IMHO.

Denn deren Taktik läuft ja genau darauf hinaus.... die FDP abstrafen und am langen Arm verhungern lassen und die Union weiter zur stärksten Fraktion machen.

Oder mathematisch-taktisch zugespitzt ausgedrückt:

jede Stimme für die Linken ist eine Stimme für Merkel.
 

dkR

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SentByGod schrieb:
Kannst du mir das gerade mal erklären? Soweit ich weiß, sitzen derzeit Schwarz-Gelb in der Bundesregierung?!
Eben. Und was tun sie?
Betreuungsgeld, Atomausstieg, Rettungsschirm, Bildungsgutschein, Frauenquote, EEG, Vorratsdatenspeicherung, ACTA.
Das ist alles weder liberal noch konservativ, sowas hätte sich vor 15 Jahren die SPD nicht getraut.
Es ist wichtig, die Leute ab und zu daran zu erinnern, wer für die Mauer und das Regime der DDR verantwortlich ist, anscheinend haben es viele schon vergessen.

Kann es sein das du selbst zu den ewig Gestrigen gehörst?
Als stockkonservativer Libertarier, in deinen Augen wahrscheinlich schon.
 

Ein_Liberaler

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Kann mir denn mal jemand sagen, wer oder was die Alternative zu Kanzlerin Merkel sein soll und was er oder sie programmatisch auf der Pfanne haben?
 

dkR

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Nö, Merkel macht einen erstaunlich guten Job.
Der Laden läuft - und das nicht schlecht.
 

Telepathetic

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Klar, wenn man Staatsschuldenkrise, immer größer werdende Rettungsschirme und die Europa-Politik insgesamt nicht in die Rechnung mit aufnimmt, dann läuft alles prima.
 

haruc

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Naja, die Staatsschuldenkrise kann man Merkel nun wirklich nicht anlasten - denn die Ursachen hierfür liegen in einer verantwortungslosenund leichtsinnigen Finanzpolitik der Europäischen Staaten während der letzten Jahrzehnte. Merkel ist seit 2005 dabei. Da war der Karren eigentlich schon gegen die Wand gefahren.
Die Europäische Union ist nunmal sowas wie eine Solidargemeinschaft. Da sind die Rettungsschirme die logische Antwort auf die Schuldenkrise, ebenso wie auf innerstaatlicher Ebene Sozialleistungen die logische Antwort auf Arbeitslosigkeit sind. Ein Kanzler Schröder, Steinmeier oder Trittin hätte wohl weder an der Staatsschuldenkrise noch an den Rettungsschirmen irgendwas ändern können.
Klar, toll ist das alles nicht, aber es sind Dinge, deren Ursachen größtenteils außerhalb des Einflussbereiches des Kanzlers und der Regierung der BRD liegen. Die Staatsschuldenkrise ist zu 100% hausgemacht, ebenso wie die Bankenkrise. Dafür muss jetzt halt geblutet werden.
 

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