ZDF-Nachtstudio-Weltverbesserung

Angel of Seven

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Aphorismus schrieb:
Jeder darf "99 Luftballons" singen, aber wenn's im Radio oder in der Disko läuft kriegt Nena Prozente.

Nena bekommt nur Prozente wenn sie als Komponist oder Textschreiber, für dieses Lied, in Erscheinung getreten ist. Als pure Sänger/in bekommt man im Nachhinein gar nichts, oder als Gitarrist... :(
 

Angel of Seven

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Ein_Liberaler schrieb:
Warum sollen sich alle rentenversichern? Reicht es nicht, diejenigen aus Steuermitteln zu unterstützen, die in Not geraten sind? Wozu das Mißtrauen in den Bürger? Ist wirklich die Mehrheit zu dumm oder faul, um für ihren Lebensabend vorzusorgen?


Tja... in der Tat ist das so... wenn du deinen Blick in einfachere Bevölkerungsstrukturen zuwendest... :roll: Deswegen ist die staatliche Rentenversicherung (die mitlerweile ja auch nur noch eine Grundversorgung ist) eine gute Sache. Aber eben veraltet und unserer Bevölkerungspyramide nicht mehr angepasst. Ein Blick in die V. Staaten tut sein übriges. Nach deinen Vorstellungen fürchte ich, würde deine favorisierte "Armenfürsorge" ein beachtliches Stück von den Staatseinnahmen verzehren (was faktisch heute schon der Fall ist).
Aber vielleicht denkst du ja gar nicht am Staat, um die Finazierung der Armen zu realisieren? Private Spenden könnten ja diesen Megabetrag sicherlich auffangen....? :D

LG


AoS
 

Simple Man

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Zumal gerade im privaten Versicherungsbereich ein Moral Hazard Verhalten oder auch eine Negativauslese zu einem allokativen Marktversagen führen kann ... den man in einem privaten Markt unter Umständen durch Anreizsysteme beseitigen könnte, was allerdings auch mit gewissen Problemen behaftet sein dürfte ...
 

agentP

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Ein Blick in die V. Staaten tut sein übriges.
Was ist mit den Vereinigten Staaten? Soweit ich mich erinnere ist das Rentenniveau im Vergleich zum durchschnittlichen Bruttoeinkommen in den USA selbst bei Geringverdienern noch höher als bei uns, und zwar um gut 16%.

Betrachtet man sich das Rentenniveau für die Personen, die als Erwerbstätige nur die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens erzielten, erhielt diese schon lebenslang ärmere Personengruppe ebenfalls nur 39,9 % ihres halben Durchschnittseinkommens. Da praktisch alle anderen 22 Länder der damit wahrscheinlichen Altersarmut gegensteuern, rutscht Deutschland in dieser Betrachtung auf den letzten Platz der OECD-Länder. Selbst die US-Amerikaner, die dieser Rentnergruppe angehören, erhielten mit 55,2 % ihres halben Durchschnittseinkommens noch mehr und der Abstand zum vorletzten Land, Japan, betrug rund 8 Prozentpunkte
http://www.forum-gesundheitspolitik.de/dossier/index305.htm
 

Ein_Liberaler

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Und die Staatsrente bietet keinen Moral hazard? Ich würde sagen, einen nicht unerheblichen. Sie verführt dazu, zu wenig für das Alter vorzusorgen und lieber zu trinken, zu rauchen, essen zu gehen und nach Mallorca zu fliegen, denn "ich habe ja meine Rente", und Vater Staat wird es schon richten.

Und während sich ein Privatmann für sich selber verrechnen kann, und eine private Versicherung für ein paar Hunderttausend, hat sich der Staat leider für alle Deutschen verrechnet, die jetzt mit wesentlich weniger Rente als erhofft dastehen.

Den Megabetrag müssen wir noch ein paar Jahrzehnte aufbringen, bis die Anspruchsberechtigten tot sind. Dann nicht mehr. Dann wird nur noch ein wesentlich kleinerer Betrag für diejenigen fällig sein, die nicht mehr arbeitsfähig sind.
 

Angel of Seven

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agentP schrieb:
Was ist mit den Vereinigten Staaten? Soweit ich mich erinnere ist das Rentenniveau im Vergleich zum durchschnittlichen Bruttoeinkommen in den USA selbst bei Geringverdienern noch höher als bei uns, und zwar um gut 16%.


@agentp @Ein_Liberaler

Aber das Rentesystem in den USA taugt auch nichts:

USA
In den Vereinigten Staaten von Amerika herrscht schon seit einiger Zeit, ähnlich wie in Deutschland, die Angst vor der großen Ebbe in der Rentenkasse. Die staatliche Altervorsorge "Social Security" zahlt den Versicherten deutlich unter 50 % ihres letzten Nettolohns aus. Damit hat sie allenfalls eine existenzsichernde Funktion. Von den rund 15 % Sozialversicherungsbeiträgen, die ein Berufstätiger zahlt, fließen rund 10 % in die Rentenkasse. Die Hälfte des Beitrags übernimmt der Arbeitgeber. Wie in Deutschland sind die US-Amerikaner von der Entwicklung der Alterspyramide bedroht. Zwar altert die Gesellschaft in den USA nicht so schnell wie in den europäischen Staaten, aber dennoch gehen dort demnächst knapp 80 Millionen Menschen in Rente. Dann, so meinen Experten, fällt das "Social-Security"-System in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Noch fließen jedes Jahr deutliche Überschüsse in die Rentenkassen, doch ab 2040 sind wohl alle Ersparnisse aufgebracht und eine Reform nötig. Volkswirten zufolge wird das Rentensystem in den USA ganz oben auf der politischen Agenda der kommenden Legislaturperiode stehen.

Präsident George W. Bush hat für seine zweite Amtszeit eine tief greifende Rentenreform als eines der zentralen Regierungsvorhaben ausgegeben. Bush will die "Social Security" auf eine einkommensabhängige Kapitalstockrente umstellen. Mit der Reform sollen sozial schwächere Bezieher besser gestellt werden. Diese Reform muss aber im Kongress noch abgestimmt werden. Derzeit ist nicht absehbar, ob es Präsident W. Busch gelingen wird, das zentrale Regierungsvorhaben seiner zweiten Amtszeit zu erreichen.

Expertenbewertung des Sozialsystems der USA: Mal Top, mal Flop - je nach Lage der Börse und Wirtschaft. Grund dafür ist, dass die US-Bürger bei ihrer Altersvorsorge im Vergleich zu Deutschland deutlich stärker auf Aktien und andere Wertpapiere setzen. In guten Zeiten erholt sich der US-Rentner in Florida, in schlechten Zeiten bezieht er noch weiteres Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit, beispielsweise jobbt er noch zusätzlich bei McDonalds.

http://www.ruv.de/de/r_v_ratgeber/altersvorsorge/rentensituation/1_renteimausland.jsp#faq1_0

Im letzten Link sieht man die verschiedensten Länder im Vergleich, möge sich jeder selber sein Urteil bilden.....

Hier noch was über Armut in den USA:



Hunger ist ein eindeutiger Indikator für Armut in den USA, da er den Schlüsselindikator zur Bestimmung der offiziellen Armutsgrenze bildet. In "Brot für die Welt" heißt es sogar: "Im großen und ganzen sind Hunger und Armut in den Vereinigten Staaten deckungsgleich" (Brot für die Welt 2002: 15). "Es ist erstaunlich, dass es in den Vereinigten Staaten in einem solchen Ausmaß Hunger gibt. Und das, obwohl die USA der größte Nahrungsmittel- Exporteur der Welt sind und die prosperierendste Wirtschaft haben, die es je weltweit gab" (Brot für die Welt 2002: 15). Aber die wirtschaftliche Expansion verläuft nicht immer umgekehrt proportional zum Hunger. So ist in der Zeit von 1973-1992 die Gesamtzahl der Armen gestiegen, obwohl die Wirtschaft expandierte (Goldsmith; Blakely `92: 29).

http://www.grin.com/de/preview/45056.html


LG


AoS
 

agentP

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Aber das Rentesystem in den USA taugt auch nichts:
Hat ja keiner behauptet. Ich dachte der Verweis auf die USA sollte heißen "Schaut hin, da ist es noch schlimmer" und dazu taugt der Vergleich längst nicht mehr, auch was die Armut anbelangt, soweit ich weiß, wobei ich mir schon im klaren darüber bin, dass hie und da Statistiken unterschiedlich erhoben werden und daher nur bedingt vergleichbar sind.
 

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