durch Zufall hab ich diese Diskussion im ZDF-Nachtstudio gesehen, ich fand sie ganz unterhaltsamm
Malakim schrieb:Welches Argument gegen einen vernünftigen Weltstaat eigentlich sprechen soll ist mir auch noch immer unklar. Würde ein solcher doch Kriege effektiv verhindern.
Malakim schrieb:Da ist eben nur die Frage offen wie man das sinnvoll und gerecht hinbekommt ... DAS sehe ich noch nicht so recht.
Ich halte das ehrlich gesagt für ziemlich hohle Phrasen, denn natürlich ist jeweils der Mensch der Ausgangspunkt. Wer denn sonst? Mal abgesehen davon, dass die Gegenüberstellung der Begriffe ohnehin schon hinkt, weil das eine eine Wirtschafts- das andere eine Gesellschaftsordnung beschreibt, geht es doch letztendlich immer darum, wie man menschliche Bedürfnisse ermitteln und befriedigen kann (einmal über Marktmechanismen einmal durch zentralisierte Planung). Ohne Menschen gibt es keine Bedürfnisse und ohne Bedürfnisse braucht kein Mensch sich über die Verteilung von Gütern Gedanken zu machen.Da spricht er als CDU- und Attac-Mitglied von seiner Hoffnung auf eine gerechtere Welt und den Gefahren des Kapitalismus und prangert an, dass sowohl Kapitalismus als auch Kommunismus nicht den Menschen, sondern die Güter (= das Kapital) als Ausgangspunkt hätten.
Denke ich auch. Sind nicht die meisten bewaffneten Konflikte auch heute schon eher innerstaatliche als zwischenstaatliche Konflikte?Wahrscheinlich hätte man an Stelle von Kriegen zwischen Nationalstaaten eine neue Art von Bürgerkriegen und unzählige Separatistenbewegungen.
Ein_Liberaler schrieb:Welche Aufgaben soll denn der Weltstaat haben?
agentP schrieb:weil das eine eine Wirtschafts- das andere eine Gesellschaftsordnung beschreibt
Aphorismus schrieb:Das halte ich für einen etwas zu idealistischen Gedanken. Wahrscheinlich hätte man an Stelle von Kriegen zwischen Nationalstaaten eine neue Art von Bürgerkriegen und unzählige Separatistenbewegungen. Ein Staat für alle = alle sind friedlich, daran glaube ich nicht.
Nein, ich glaube man muss das sogar trennen. Es gibt Ideen von Gesellschaftsordnungen, die schließen eine bestimmte Wirtschaftsordnung mit ein, aber auch nicht alle. Mir fällt aber keine Wirtschaftsordnung ein, die zwingend eine ganz bestimmte Gesellschaftsordnung voraussetzt.paul20dd schrieb:agentP schrieb:weil das eine eine Wirtschafts- das andere eine Gesellschaftsordnung beschreibt
kann man das so trennen ?
Als Wirtschaftsform wird die Art und Weise charakterisiert, in der Waren oder Dienstleistungen produziert, gehandelt und verbraucht werden. Sie ergibt sich in den verschiedenen Staaten aus der unterschiedlichen Gewährung von Eigentums- und Freiheitsrechten und einer darauf aufbauenden Wirtschaftsgesetzgebung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsform
Wirtschaftsordnung bezeichnet die politische und rechtliche Form, die den Rahmen für die wirtschaftlichen Tätigkeiten innerhalb eines Wirtschaftsraumes vorgibt.
Grundlegende Kriterien zur Einteilung der Wirtschaftsordnungen sind die Steuerung der Wirtschaftsprozesse und die Frage der Eigentumsrechte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsordnung
agentP schrieb:Ich halte das ehrlich gesagt für ziemlich hohle Phrasen, denn natürlich ist jeweils der Mensch der Ausgangspunkt.Da spricht er als CDU- und Attac-Mitglied von seiner Hoffnung auf eine gerechtere Welt und den Gefahren des Kapitalismus und prangert an, dass sowohl Kapitalismus als auch Kommunismus nicht den Menschen, sondern die Güter (= das Kapital) als Ausgangspunkt hätten.
Der Kapitalismus hingegen will nicht "Gerechtigkeit", sondern "freie Marktwirtschaft" durchsetzen. Dabei entstehen allerdings Monopole, Kartelle etc., was zeigt, dass der Markt ohne regulierende Eingriffe auch nicht fehlerlos funktioniert. Und wenn auf Grund solcher Fehler jedes Jahr ein Sechstel der Menschheit verhungern muss, dann ist das eben so. Auch hier wird die Menschenwürde dem Konzept untergeordnet.
Ich warte immer noch auf ein Beispiel eines entwickelten kapitalistischen Landes, in dem es im Frieden eine Hungersnot gegeben hätte.