"Why we fight - Amerikas Kriege"

hives

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Am Dienstag läuft im Rahmen des Themenabends "War sells" eine vielversprechend klingende Doku auf arte - noch bevor die Seite im Internet angekommen ist und die Doku von der bbc ausgestrahlt wird:

Der scheidende US-Präsident Dwight D. Eisenhower warnte 1961 in seiner Abschiedsrede vor der zunehmenden Verschränkung von Militär und Industrie und des wachsenden Einflusses dieses "industriellen-militärischen Komplexes" auf die Politik der Vereinigten Staaten. 40 Jahre später scheint die Geschichte Eisenhower Recht zu geben.
http://www.arte-tv.com/de/programm/242,date=15/02/2005.html


Aus einem telepolis-Artikel zum Thema:

Die Zeit der Abrüstung ist vergessen. Allein im vergangenen Jahr betrug das Militärbudget der vereinigten Staaten 400 Milliarden Dollar – und ist damit größer als das der 19 nächstgrößeren Länder zusammengenommen. Der Anteil der USA an den weltweiten Militärausgaben beträgt mittlerweile 40 Prozent.
Mit einem Abstand von zehn Jahren blicken wir zurück auf ein halbes Jahrhundert, das vier große Kriege zwischen bedeutenden Nationen gesehen hat. An dreien war unser eigenes Land direkt beteiligt. Wir waren zu einer andauernden Aufrüstung von gewaltigen Ausmaßen gezwungen. 3,5 Millionen Männer und Frauen sind im Verteidigungsbereich direkt beschäftigt. Diese Kombination eines enormen militärischen Establishments mit einer mächtigen Rüstungsindustrie ist neu in der amerikanischen Geschichte. Wir erkennen die Notwendigkeit dieser Entwicklung an, doch dürfen wir es nicht versäumen, die schwerwiegenden Folgen zu bedenken.
Dwight D. Eisenhower in seiner Abschiedsrede am 17. Januar 1961

Artikel und Interview:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19434/1.html



Why we fight – Amerikas Kriege

Dokumentarfilm von Eugene Jarecki, USA 2005, 95 Min., deutsche Erstausstrahlung Dienstag 15. Februar 2005, 20.45 Uhr, Arte


Söldner – Ein Beruf mit Zukunft

Reportage von Jean-Philippe Ceppi und Michel Heininger, Schweiz 2004, 30 Min., deutsche Erstausstrahlung Dienstag 15. Februar 2005, 22.20 Uhr, Arte


Auch die zweite Reportage klingt interessant...


Bin denn mal gespannt auf den Themenabend und hoffe auf baldiges Erreichen der Internetseite ;)


Praktisch jeder unserer Präsidenten meinte, irgendwo einmarschieren zu müssen und sprach von Freiheit
Charles Lewis, Center for Public Integrity
 

_Dark_

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ja, das motiv der freiheit zieht sich durch sämtliche amerikanischen einmarsch- oder amtsantrittsreden, und das nicht erst seit roosevelt..

naja, irgendwie muss man das ja verkaufen.
trotzdem: man sollte immer beachten, dass freiheit für die amis nicht nur ein grund ist, sondern auch ein wirklicher wert, den es zu verteidigen gilt
 

parsifal

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Ich glaube Thomas Jeffeson war es der gesagt hat: Manchmanl muss der Altar der Freiheit durch das Blut von Patrioten verteidigt werden.
das ist eine traurige wahrheit, die sich auch im amerikanischen selbstverständnis wiederfindet.
 

type_o_negative

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Dokumentarfilm von Eugene Jarecki, USA 2005, 95 Min., deutsche Erstausstrahlung Dienstag 15. Februar 2004, 20.45 Uhr, Arte

[kleinlich sein]
2005
[/kleinlich sein]

Naja, werd mir das aufjedenfall mal anschauen! Bin schon gespannt wie Objektiv(??) das sein wird! Danke für die Info.

[edit]
Oder habe ich das mit dem Erstaustrahlungstermin falsch verstanden?
 

Themis

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@parsifal...

Manchmanl muss der Altar der Freiheit durch das Blut von Patrioten verteidigt werden.

Es ist ein Unterschied, ob man seine Unabhängigkeit gegenüber einem Monarchen auf einem anderen Kontinent einfordert, oder ob man unter dem Deckmantel der von Gott gegebenen Zivilisation, eben diese anderen Ländern aufzwingt.
Nicht, das mir die freiheitlichen Gedanken zuwider wären, es klingt nur irgendwie nach Imperialismus.

Ich bin kein Amerikafeind, aber Freund der Selbstbestimmung! Und ich fürchte, dass Jeffesons Zitat nicht für eine Außenpolitik uneingeschränkt anwendbar ist.

MfG
 

parsifal

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ich habe nicht gesagt, dass jeder krieg gut ist, aber wenn US-Imperialismus bedeutet, dass jeder mensch der welt die selben rechte wie ein amerikanischer bürger bekommen soll, dann bin ich imperialist.
Saddam war ein brutaler verbrecher. gott sei dank ist er weg und die welt ist sicherer. falls du es nicht glaubst ich empfehle dir mal ein gutes Buch:
Con Coughlin, Saddam Hussein Biografie eines Diktators. Der Irakkrieg war eine bessere Lösung als weitere Jahre herrschaft von saddam und seinen söhnen.
ich rede außerdem nicht nur von gewalt. man muss das heute eher so interpretieren sich grundsätzlich für die freiheit aller einzusetzen, nicht nur aber auch militärisch.
 

hives

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type_o_negative schrieb:
[edit]
Oder habe ich das mit dem Erstaustrahlungstermin falsch verstanden?

:lol: nein, du hast natürlich recht, habe den fehler beim kopieren der sendedaten übernommen ;)
Produziert 2005, Erstaustrahlung 2004 :lol:
danke jedenfalls, werde das gleich mal korrigieren.



Inzwischen gibt es auf der Arte-Netzseite noch ein paar weitere INfos:

Vor dem Hintergrund der zahlreichen von Amerika in den letzten Jahren geführten Kriege und der ständig steigenden Militärausgaben liefert der Filmemacher Eugene Jarecki in seinem Film "Why we fight" eine Innenansicht der Vereinigten Staaten und analysiert, wie sich das Verhältnis der USA zum Krieg seit Ende des kalten Krieges verändert hat. Warum führt Amerika heute Krieg? Welche politischen, ökonomischen und ideologischen Kräfte stehen hinter Amerikas Militarismus und treiben ihn weiter voran? Welche Chancen bestehen, diese unheilige Allianz aus Militär, Politik und Industrie aufzubrechen und zu überwinden?

Arte



Und zur zweiten Doku:

Der Kriegsmarkt floriert und stellt nicht nur einen wichtigen Wirtschaftszweig dar; die Söldnerheere übernehmen auch wichtige Aufgaben an den Kriegsschauplätzen. Doch über ihre Arbeit ist fast nichts bekannt. Jetzt ist es Jean-Philippe Ceppi und Michel Heiniger gelungen, die meist inkognito bleibenden Söldner am Kriegsschauplatz selbst zu beobachten: im Irak, der gegenwärtig der größte Markt für private Kriegsgeschäfte ist. Im Rahmen dieser Reportage war es u. a. auch möglich, den jungen italienischen Söldner Fabrizio Quatrocci zu treffen - ein paar Wochen, bevor er verschleppt und von seinen Entführern ermordet wurde.
Woher kommen diese Söldner? Hinter der Bezeichnung "privates Militärunternehmen" oder "Söldnerfirmen" verbargen sich Anfang der 90er Jahre ehemalige Mitglieder von Spezial-einheiten, die auf private Einsätze umgesattelt hatten. Darunter waren z. B. Executive Outcomes, ein Unternehmen, das ehemalige Mitglieder der Spezialtruppen der südafrikanischen Armee anheuerte, und Sandline, eine britische paramilitärische Einheit. Beide Unternehmen wurden schließlich aufgelöst, weil ihre Mitglieder zu oft Gegenstand von Ermittlungen waren, und ihre Einsätze ins Kreuzfeuer der Kritik gerieten.
Eldorado Irak - Die durch die Auflösung der beiden genannten Unternehmen entstandene Lücke wurde alsbald durch neue multinationale Söldnerfirmen geschlossen. Sie nennen sich MPRI oder DYNCORP und sind auf den Schlachtfeldern der ganzen Welt zu finden. Im Irak stellen die 15.000 Söldner aus 80 Privatunternehmen die zweitgrößte Streitkraft im Land nach den USA, jedoch weit vor Großbritannien.
"Söldner - Ein Beruf mit Zukunft" wurde mit dem "Premis Actual" bei der 13. Verleihung des Premis Actual 2004 in Barcelona ausgezeichnet.

Arte



Die eigentliche Seite zur ersten Doku geht offenbar erst nächste Woche online:

Site construction will be complete by February 21
http://www.whywefightmovie.com/



Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: die oben angekündigte Doku läuft heute ab 20:40 auf Arte.


mfg
 

vonderOder

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ach GOTT, dieser Antiamerikanismus.

nee, mal im ernst, gute Doku.

wie war das?
"Der einzige Unterschied ist der, daß ich meine Familie ab und zu verlassen muß um in der Krieg zuziehen."

ohne kommentar und ich will das auch jetzt garnicht vergleichen.

Wiederholung: Mittwoch, 16. Februar 2005 um 15:15 Uhr.
 

type_o_negative

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Was soll man dazu noch sagen? Es ist traurig, schlimm und teuflisch. Aber der Iraker hat es gesagt! Amerika wird verlieren! Und ich hoffe, dass ich den Fall Amerikas noch erleben werden.
 

sensei

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In der Tat ein sehr guter Film.
Am erinnerungswürdigsten fand ich die ganze Geschichte des Polizisten der zu Beginn umbedingt den Namen seines Sohnes auf einer Bombe eingraviert haben wollte.
Zum Schluss als er im wesentlichen erkannt hat , dass die Existenz eines Bedürfniss allein nicht dessen Befriedigung rechtfertigt, konnte man merken das ein wesentlicher Denkprozess bei ihm eingesetzt hat.
 

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