ich habe mir da gerade einen artikel durchgelesen, den man eigentlich nicht unbedingt kurz vor dem schlafengehen lesen sollte...
es geht um globale machteliten- es geht um die ganz großen.
welche fäden sie führen, welcher mechanismen sie sich bedienen, was ihre ziele sind...
natürlich geht es dabei in erster linie um amerika, aber nicht nur...
einfach selber lesen!
kleiner auszug:
http://www.linksnet.de/artikel.php?id=924
ok, kinderchens, ich habe den artikel auch auf einer anderen seite gefunden und den link dementsprechend verändert[/i]
es geht um globale machteliten- es geht um die ganz großen.
welche fäden sie führen, welcher mechanismen sie sich bedienen, was ihre ziele sind...
natürlich geht es dabei in erster linie um amerika, aber nicht nur...
einfach selber lesen!
kleiner auszug:
...a) Eine Systematik der Machteliten
Eine Taxonomie der Machteliten im Globalisierungsprozeß ist
heute allenfalls in ihren Anfängen und nur unter großen empirischen
und theoretischen Schwierigkeiten voranzubringen. Empirisch ge-hört
es zur »Natur« dieser Gruppen, nicht unbedingt unter öffentlich
zugänglichen Bedingungen zu operieren. Und angesichts der Ver-fangenheit
der Klassentheorie in der Modernisierungsfalle ist es
schwierig, »Klassenkampfwissen« für »postmoderne« Zustände
fruchtbar zu machen. Ich meine aber, daß man die Akteure der neuen
Kriege in einem Geflecht wie dem folgenden dingfest machen
könnte. Es werden vier Gruppen unterschieden, die man sich – auch
was ihren Umfang betrifft – in vier konzentrischen Kreisen ange-ordnet
vorstellen kann.
1. Die Superreichen, der innerste Kern: Diese Population von
Dollarmilliardären (ca. 400 in den USA und 2000 weltweit) plus
einer weitaus größeren Gruppe mit Vermögen oberhalb der 300-Mil-lionen-
Grenze unterliegt, unterstützt von den Massenmedien, einer-seits
der Mythisierung, andererseits der Verharmlosung. Bei einzel-nen,
wie Rupert Murdoch oder George Soros, ist ihr Einfluß auf
Politik, Kultur und Wissenschaft in Teilen bekannt. Doch über »Phi-lanthropie«
und vor allem über die Machtmaschine des Stiftungswe-sens
wird – mit gleichsam höfischen Strukturen – von vielen solchen
Milliardärsgruppen auf alle (auch die abseitigen) Bereiche des ge-sellschaftlichen
und weltgesellschaftlichen Lebens ein enormer Ein-fluß
ausgeübt. Insbesondere in den USA hat sich die Macht des
»alten Geldes« zu einer echten Plutokratie verdichtet (wie einer, der
es wissen muß, Gore Vidal, nicht müde wird zu erläutern). Diese
neue Form des Gottesgnadentums steht, was seine gesellschaftliche
Funktionsweise angeht, oberhalb der üblichen Kapitalverwertungs-prozesse,
kann nicht bestimmten »Kapitalfraktionen« zugeordnet
werden, ist vornehmlich mit transkapitalistischen Formen der
»Kapitalvernichtung« zwecks Verhinderung von Machtkonkurrenz
beschäftigt usw. Und das heißt, auf den Begriff gebracht: Nur diese
Gruppen, als einzige, sind souverän!
2. Der CEO-Komplex, der erste Ring um den Kern der Super-reichen:
Die Chief Executive Officers aus Industrie und Finanz sind
vorrangig mit der Mehrung und Verwaltung des Vermögens der
Superreichen beschäftigt und wissen ihrerseits viele Multimillionäre
unter sich. Als Spitzenmanager großer Unternehmen, Versicherungen,
Investmentfonds usw. bilden sie zusammen mit den Superreichen
den magischen Zirkel der Corporate World. Dabei kann noch immer
mit einem gewissen Recht zwischen nationalen und transnationalen
Unternehmen mit z. T. ganz gegensätzlichen »corporate cultures«
unterschieden werden. Für unser Thema ist zentral, daß auch die
Chief Executive Officers der größten Militärorganisation aller Zei-ten,
die US-Generäle, zum CEO-Komplex gehören. Schon 1960 hatte Dwight D. Eisenhower gewarnt: »Die Verbindung eines riesi-gen
Militärestablishments mit einer gewaltigen Rüstungsindustrie ist
eine neue Erscheinung in der Geschichte Amerikas. Der Einfluss –
ökonomisch, politisch, sogar geistig – ist spürbar in jeder Stadt,
jedem Bundesstaat, jedem Regierungsbüro.«
In den Sechzigern wurde gegen den Militär-Industrie-Komplex
protestiert; in den Siebzigern, nach der Vietnam-Niederlage, wurde
er perfektioniert, in den Neunzigern elektronisch aufgerüstet; und
jetzt scheint es kein Halten mehr zu geben. Diese Gesamtgruppe der
Corporate Elites – selbstverständlich mit der ersten Gruppe vielfach
verflochten – kann als Kapitalistenklasse im traditionellen Sinne be-griffen
werden, in welcher Kapitalfraktionen und folglich ökono-misch
begründete Interessengegensätze eine Rolle spielen.
3. Die politische Klasse bildet den zweiten Ring um den Kern
des »private wealth«. Hier handelt es sich, auch von der Bedeutung
her, schon um eine echte Dienstklasse, zuständig für gesellschaft-lichen
Konsens und für die Aufrechterhaltung eines Anscheins von
Verteilungsgerechtigkeit. Zu ihr gehören auch andere Gruppen,
die mit politics befaßt sind: Lobbyisten, Verbandsfunktionäre,
Rechtsanwälte, politische Beamte und die maßgeblichen Medien-leute.
Mit dem Globalisierungsprozeß kommen »globalizing bureau-crats«,
»globalizing politicians and professionals« usw. dazu (Sklair
1997). Oberhalb dieser Gruppen finden wir Strukturen, die C.
Wright Mills bezüglich der US-Gesellschaft als das »politische
Direktorat« bezeichnete. Inzwischen ist daraus möglicherweise
ein »Unified Global Command« (Hardt/Negri) geworden, doch
strukturell gilt Mills’ alte Beschreibung noch immer: Das Direktorat
besteht aus einer kleinen Gruppe von Männern, welche die exe-kutiven
Entscheidungen treffen. Zu diesen ungefähr 50 Männern
gehören in den USA der Präsident, der Vizepräsident, die Kabinetts-mitglieder,
die Chefs der wichtigsten Ministerien, Behörden und
Kommissionen sowie Mitglieder des Beraterstabes des Präsidenten.
Die Wahlkämpfe drehen sich letztlich immer nur um die Besetzung
dieser Positionen. Hier finden zwischen den verschiedenen Fraktio-nen
der Geld- und Machtelite Interessenkämpfe bis aufs Messer
statt.
4. Die Schicht der Technokraten und Dienstleister, der Außenring:
Dieses Heer von Beratern, Experten, Helfern aus allen Bereichen der
Gesellschaft (Wissenschaft, Medien, Kultur, Technik usw.) geht in
die Millionen. In dieser Schicht, oft vielleicht auch nur mit einem
Bein, bewegen sich auch die globalisierungskritischen Intellektuel-len,
wenn sie beispielsweise auf ihre Widersacher aus der »Think
Tank Class« treffen. Hier operieren das Fußvolk der Stiftungen, der
Weltbank, des IWF, der WTO ebenso wie die Sprecher von NGOs
und die Scharen der Medienarbeiter. Möglicherweise lassen sich
auch hier »Direktorate« identifizieren, flüchtigeren Charakters als im
politischen System. In dieser Gruppe sind, was nicht uninteressant
ist, genaue Kenntnisse über die Funktionsweisen des kapitalistischen
Weltsystems und seiner Subsysteme mit kritischen und zum Teil
subversiven Tendenzen vermischt, so daß hier Widersprüche zur
Handlungsreife gelangen können...
http://www.linksnet.de/artikel.php?id=924
ok, kinderchens, ich habe den artikel auch auf einer anderen seite gefunden und den link dementsprechend verändert[/i]